Literaturempfehlung

Literaturempfehlung

Beitragvon Schlomo » Do 11. Okt 2007, 18:37

Moin.

Ich wollte euch mal um eure Hilfe ersuchen. Ich möchte mir, nach meiner Lektüre von God Delusion, nun weitere Bücher in dieser Richtung zulegen.
Zur Auswahl stehen z.B.:
Der entzauberte Regenbogen
(hat wohl ganz gute Kritiken)
Gipfel des Unwahrscheinlichen
(eher schlechte Kritiken(Schreibstil, Wiederholungen, trivial)
Der Herr ist kein Hirte
Das Ende des Glaubens

Könnt ihr einige davon bewerten, Kaufempfehlungen aussprechen oder sagen"Nein, das bloß nicht!"

Oder habt ihr andere Empfehlungen für mich?

Vielen lieben Dank,
Katja
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Andreas Müller » Do 11. Okt 2007, 20:51

Der Herr ist kein Hirte unbedingt lesen, am besten im englischen Original, die Übersetzung ist aber auch in Ordnung.
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon [C]Arrowman » Fr 12. Okt 2007, 06:14

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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon stine » Fr 12. Okt 2007, 06:48

Schlomo hat geschrieben:Moin.

Ich wollte euch mal um eure Hilfe ersuchen. Ich möchte mir, nach meiner Lektüre von God Delusion, nun weitere Bücher in dieser Richtung zulegen.
Zur Auswahl stehen z.B.:
Der entzauberte Regenbogen
(hat wohl ganz gute Kritiken)
Gipfel des Unwahrscheinlichen
(eher schlechte Kritiken(Schreibstil, Wiederholungen, trivial)
Der Herr ist kein Hirte
Das Ende des Glaubens

Könnt ihr einige davon bewerten, Kaufempfehlungen aussprechen oder sagen"Nein, das bloß nicht!"

Oder habt ihr andere Empfehlungen für mich?

Vielen lieben Dank,
Katja


Das ist genauso Gehirnwäsche, wie sie manche in umgekehrter Weise betreiben. Nur wer beide Seiten kennt, kann sich ein Bild machen. Ich würde zusätzlich das Buch "Jesus" von Josef Ratzinger empfehlen.
LG stine
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Klaus » Fr 12. Okt 2007, 09:08

"Jesus" von B16 ist so das Schlechteste was je über den Jupp geschrieben wurde. Da gibt es ein paar gute Rezensionen von Theologen. Meine Empfehlungen Deschner "Die Kriminalgeschichte des Christentums".
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Schlomo » Fr 12. Okt 2007, 09:09

Liebe Stine.

Findest du es nicht etwas vermessen, von meiner gegenwärtigen Literatursuche auf Gehirnwäsche zu schließen?
Weißt du, was ich in den Jahren zuvor erlebt und gelesen habe?

Ich habe hier die Bibel, den Koran und die Thora (größtenteils auch gelesen), ich habe mich schon näher mit dem Buddhismus befasst, habe freiwillig den Religionsunterricht besucht, war als Jugendliche sehr oft bei Veranstaltungen der evangelischen Kirche (weil der Pfarrer ein wirklich toller Mensch ist, mit dem man sich auch sehr gut unterhalten kann), habe christliche Bekannte/Verwandte/Freunde und bin in einem christlich geprägten Land aufgewachsen.

Welche Bücher hast du denn schon gelesen, um deinen Horizont zu erweitern und beide Seiten zu kennen?

Und nein, das Jesusbuch von Ratzinger werde ich mir nicht kaufen, ich habe so einige Probleme mit der Katholischen Kirche, dem Papst und alem drum und dran. Und was ich über Jesus wissen muss, weiß ich.

Desweiteren muss man nicht alle religiösen Bücher lesen um Religion abzulehnen, man muss sich nur anschauen, was religiöse Überzeugungen in der Welt alles anrichten.

Ich muss ja auch nicht alle rechtsextremen Schmähschriften lesen, um Rassismus u.ä. abzulehnen.

Katja

@Arrowman und Andreas:
Danke für eure Hilfe, Der Herr ist kein Hirte kommt auf jeden Fall auf die Einkaufsliste, bei Breaking the Spell bin ich mir noch nicht so ganz sicher, ob mein Englisch für ein Verständnis ausreicht.
Hab bis jetzt nur Trivialliteratur und Papers auf Englisch gelesen.

@Klaus:
Oh mann, das sind aber mal richtig viele Bücher, da brauch ich ja einen Kredit und vier Wochen Urlaub!
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Pip » Fr 12. Okt 2007, 09:32

Schlomo hat geschrieben:Oh mann, das sind aber mal richtig viele Bücher, da brauch ich ja einen Kredit und vier Wochen Urlaub!


Taschenbücher sind doch garnicht so teuer. Und es lohnt sich wirklich, man kommt aus dem Kopfschütteln garnicht mehr raus.
Wenn ich den Zyniker rauslasse, halte ich Deschners Bücher für den idealen Weihnachtswunsch. Auch als Atheist wird man ja leider trotzdem beschenkt.
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Klaus » Fr 12. Okt 2007, 09:34

@Schlomo, mußt ja nicht alle auf einmal kaufen wollen :^^:
Aber hinsichtlich Fakten ist Deschner die erste Wahl.
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Schlomo » Fr 12. Okt 2007, 09:37

Ok, dann fang ich mal langsam an.
Sind alle gleichspannend, oder empfiehlt sich ein Zeitraum besonders?
Weihnachten ist eine gute Idee, meinen Eltern ist das schnurz, die sind auch Atheisten.(Für die ist damals eine Welt zusammengebrochen, als ich in den Reli-Unterricht wollte...)

lg, Schlomo
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Klaus » Fr 12. Okt 2007, 09:43

Also Band 1 würde ich empfehlen. Die Fakten zum katholischen Antisemitismus sind erdrückend. Deschner klagt an. Und wenn ich mir dieses "Gott ist Liebe" Geschwurbel in einem Thread anschaue kann man nur sagen Bullshistic.
Im Band 1 kommen Heilig-gesprochene zu Wort, gegen die sind Hitler und Himmler kleine Lichter .
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Pip » Fr 12. Okt 2007, 12:23

Wenn du dich für eine Epoche besonders interessierst, spricht wohl nichts dagegen kreuz und quer zu lesen. Aber unbedingt das Vorwort für alle Bände im ersten Band lesen. Viel Spaß.
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Kival » Di 16. Okt 2007, 02:00

Für den Deschnereinstieg möchte ich allerdings "Abermals krähte der Hahn" empfehlen: Sehr schön kompakt und m. E. sogar das beste von Deschner.
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon stefan2 » So 21. Okt 2007, 16:30

Eine kleine Ehrenrettung:

Der "Gipfel des Unwahrscheinlichen" ist nicht so schlecht, wie im ersten Post geschrieben. Die Übersetzung ist sicherlich nicht besonders doll - daran liegt es wohl im Wesentlichen!. Es ist eine ganz gute Einführung für Nicht-Experten in allgemeine und besondere Fragen der Evolutionstheorie. Im Grunde geht es um das Kreationisten-Argument von der "irreduziblen Komplexität", mit dem sich Dawkins da gut und wenig polemisch auseinandersetzt. (Nicht den Steilhang hinauf, sondern den flachen, rückwärtigen Hang in vielen Kurven ...)-
Wenn man sich für Biologie interessiert, kann ich's empfehlen.
Schön sind seine Beispiele für Konvergenzen, also das mehrfache und unabhängige "Auffinden" von besonderen Lösungen für bestimmte "Probleme" (z.B. Kameraauge etc.). Also: wen's interessiert: nur zu (und teuer ist's wirklich nicht)! Die Bebilderung ist wirklich wenig attraktiv, aber das ist nicht so schlimm.
Stefan
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Schlomo » Mo 22. Okt 2007, 16:59

Danke für die Ehrenrettung Stefan,
aber es hört sich dann doch nicht so an, als ob es für mich sehr interessant wäre (10.Semester Biologie).
Über Evolution hab ich weiß Gott (;-)) schon genug Bücher gelesen....

lg, Katja
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon spacetime » Mo 22. Okt 2007, 20:33

Nabend!
Was ist mit dem Buch "Warum gibt es die Welt" von Lee Smolin? Ich überlege mir gerade ob ich es kaufen soll. Da geht es auch um Evolution, allerdings die von Universen...
Empfehlen kann ich auf jeden Fall "Der entzauberte Regenbogen", dort offenbart Dawkins seine poetische Ader, der Schreibstil ist beeindruckend. Wer in dem Buch allerdings wissenschaftliche Theorien (wie in "das egoistische Gen") sucht, den muss ich leider enttäuschen.

PS: Gibt es gute Alternativen zu Lee Smolin?

lg spacetime
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Klaus » Di 23. Okt 2007, 08:01

Lee Smolin ist schon eine Klasse für sich. Dann kann man noch Marvin Minsky empfehlen.
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Schlomo » Sa 27. Okt 2007, 00:36

Moin.

Eigentlich wollte ich ja mal mit Deschner anfangen, jedoch brauchte ich dringend was zu lesen und dachte mir, gehst du doch mal in die Unibuchhandlung.
Frohen Mutes bin ich zur Abteilung Religion gelaufen, doch nach Durchforstung des Angebotes habe ich unter dutzenden nur ein religionskritisches Buch gefunden.
Und zwar: Wir brauchen keinen Gott von Michael Onfray. Habe es gerade erst angelesen und es gefällt mir recht gut, ich hoffe das bleibt so.

Aber über das schlechte Angebot einer UNI-Buchhandlung war ich dann doch leicht entsetzt....

lg, Schlomo
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Schlomo » Di 30. Okt 2007, 10:13

Hallo.

Als ewig neugieriger Mensch, wollte ich mich vor der Lektüre mittels Internet über Deschner, sein Leben, seine Aussagen etc., informieren.
Zu meinem Schrecken (als bekennender "Antiveganer";-)) musste ich feststellen, dass man ihn in der Nähe von UL und anderen Tierrechtslern findet.

Was soll ich von solchen Zitaten halten:
"Eine Gesellschaft, die Schlachthäuser und Schlachtfelder verkraftet, ist selber schlachtreif."
"Wer Tiere isst, steht unter dem Tier."
"Fleisch macht das Essen nicht schlechter, aber den Esser."
"Verdient eine Menschheit, die Trilliarden Tiere tötet, nicht eben das, was sie dem Tier antut?" ?

So sie denn alle von ihm sind (man kennt ja die Zitatenfälscherei), frage ich mich, wie ich einen Kirchenkritiker ernst nehmen soll, der sich selbst über fast alle seine Mitmenschen erhebt, und ihnen Grausamkeiten an den Hals wünscht?

Naja, bin mal gespannt auf seine Bücher, auf jeden Fall hat er für mich jetzt einen etwas faulen Beigeschmack....

lg, Schlomo
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Sisyphos » Di 30. Okt 2007, 10:22

Michel Onfray ist auch mein Favorit in Sachen Religionskritik. Mir gefällt seine Sprache. Ich habe mir in den vergangenen Monaten auch seine anderen philosophischen Bücher (soweit möglich) zugelegt. Leider findet man die Bücher aus den 90ern nur noch in Antiquariaten. Besonders empfehlen kann ich noch "Der Philosoph als Hund".

Die Zitate von Deschner finde auch äußerst grenzwertig, ja schlichtweg unmenschlich. Man kann für den Vegetarismus auch anders argumentieren. Ich habe Deschners Werke selbst noch nicht gelesen. Und ich habe ehrlich gesagt auch keine große Lust dazu.
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Re: Literaturempfehlung

Beitragvon Schlomo » Di 30. Okt 2007, 21:39

Habe noch weitere interessante Informationen gefunden:

http://www.gkpn.de/kahl_deschner.pdf
http://www.gkpn.de/konkret.jpg
http://de.indymedia.org/2005/08/126040.shtml

Ich finde es sehr schade, dass ein bedeutender Kirchenkritiker solch einen Menschenhass zeigt und sich selbst moralisch überhöht.
Damit kann er kein Vorbild für einen moralischen, glücklichen, religionslosen Menschen sein.

Naja, mal sehen, wie seine Kirchenkritikbücher so sind, vielleicht vergesse ich über ihrer Lektüre ja seine Hasszitate.

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