Max hat geschrieben:Mag sein das sie tautologisch ist, was aber wiederum nicht bedeutet, das sie nicht eine Aussage ueber die Wirklichkeit waere.
Tautologien, auch genannt: analytische Sätze, sagen per Definition nichts über die Wirklichkeit aus.
Nein! Sie ist per Definition, eine Aussage die unabhaengig von den verwendeten logischen Werten, immer "wahr" ist.
Das ist die Definition, in dieser Definition kommt die Wirklichkeit gar nicht vor, also kann die Definition gar nichts ueber die Wirklichkeit aussagen!
Das ist ein Unterschied zu der Auffassung, das eine Tautologie keine Aussage ueber die Wirklichkeit machen kann! Definitionen sind genau zu lesen und nicht zu erweitern!
Eine Tautologie ist vielleicht nicht fuer die Wissenschaft zu gebrauchen, sie entspricht also nicht den Forderungen der Wissensschaffung, das bedeutet aber noch lange nicht, das eine Tautologie keine Aussage ueber die Wirklichkeit macht!
Max hat geschrieben:Der Aussagehalt des Satzes "Ich bin ich, weil ich kein anderer bin" ist also Null. Er ist immer wahr, unabhängig davon, wie die Wirklichkeit aussieht: im Naturalismus, irgendeinem Monismus, Dualismus, Idealismus, Solipsismus, Konstruktivismus, etc. Der Satz besagt einfach nichts.
Der Satz sagt nicht nichts aus, er ist eine Tautologie, das heisst aber noch lange nicht, das er nichts ueber die Wirklichkeit aussagen kann!
Nur in dem Sinne wie wir Wissenschaft betreiben, versuchen wir solche Saetze auszuschliessen und erklaeren sie fuer "ungueltig", das macht sie aber deswegen nicht zu Saetzen, die nichts ueber die Wirklichkeit aussagen - das ist ein Unterschied! Was du meinst ist, das er im praktischen Betrieb keine Gueltigkeit besitzt, da sprechen wir aber von zwei unterschiedlichen Sachen.
Siehe die Menge aller Mengen, die sich nicht selbst enthalten -> Russell, hier wurde ebenso verfahren, in dem einfach verboten wurde, das Mengen sich selbst enthalten duerfen und es wurden Klassen geschaffen.
In Fall der Mengenlehre, wurde in Kauf genommen, das es dadurch unendliche Ebenen gibt und das System der Mengen kein geschlossenen System mehr ist.
Aehnlich ist es bei der Frage "Warum bin ich ich ...", wir koennen entweder eine Tautologie in Kauf nehmen (was aber nicht bedeutet, das diese Tautologie keine Aussage ueber die >Wirklichkeit sein kann - s.o.), oder wir koennen das Problem verschieben, wir koennen von Emergenz sprechen, wir koennen noch so sehr von komplexen Systemen sprechen, die ein Individuum ausmachen - uns muss klar sein: entweder wir nehmen Tautologien in Kauf, oder wir erweitern das System bis zur Unendlichkeit und schliessen damit das System aus der Menge der formalen Systeme aus.
Formales System oder Widerspruchslosigkeit - das sind unsere zwei Wahlmoeglichkeiten.
Beide Wege (1. Ein formales System oder 2.ein widerspruchsloses System) besitzen formal gesehen, die gleiche Maechtigkeit und somit ist weder die Aufgabe der Widerspruchslosigkeit, noch der Geschlossenheit falsch, beide Denkwege sind gleich gut (was nicht bedeutet, das sie deswegen "wahr" sind).