taotne hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Natürlich, und das schreibt Behe auch expressis verbis. Das Problem ist nur, dass indirekte Wege unwahrscheinlicher sind, und zwar deshalb, weil hier, im Gegensatz zum 'direkten Weg', der Zufall nicht auf viele Generationen verteilt werden kann ('kumulative Komplexität').
Dies kommt ganz drauf an, was man unter direktem und indirektem Weg meint.
das ist eigentlich klar definiert. Der 'direkte Darwinsche Weg' ist die klassische Selektionstheorie: kleine erbliche Variationen innerhalb einer Population, die Phänotypen, die besser angepasst sind, haben mehr Nachkommen, in der Folgegeneration sind daher die besser angepassten Phänotypen relativ häufiger. Dadurch entsteht eine 'Richtung' in der Evolution, wenn man zwei Populationen, die zeitlich weit auseinander leben, vergleicht, können sehr große Unterschiede zwischen diesen vorliegen. Die damit eventuell verbundene Zunahme an Komplexität wurde über viele Generationen verteilt ('kumulative Komplexität') und ist leicht erklärbar.
'Indirekter Weg' wäre dann eine Struktur, die 'einfach so' entsteht, ohne dass die Selektion angreifen kann. Die erforderliche Zunahme an Komplexität muss eventuell sogar innerhalb einer Generation erfolgen.
taotne hat geschrieben:So wie ich diese Begriffe verstehe, arbeitet die Evolutionstheorie immer nur auf dem indirekten Weg.
Nein, nur die 'Höherentwicklung'. Die 'Anpassungsentwicklung' verläuft auf dem direkten Weg.
taotne hat geschrieben:Gerade dadurch, dass es eben kein zielgerichteter Prozess ist, kann er gar nicht direkt auf etwas zusteuern.
Was ist dann Deiner Meinung nach 'Anpassung'?
taotne hat geschrieben:Also kann meiner Erkenntnis nach nur auf indirektem Wege und somit über kleine Schritte, Generationen komplexer werden. Mir scheint deine Aussage pardox zu sein.
Mir scheint paradox, wie die kleinen Schritte ohne Selektion eine Richtung haben können. Sie können in beliebiger Richtung erfolgen, wie erklärst Du Dir, dass in der nächsten Generation nicht das, was in der vorigen 'erreicht' wurde, wieder aufgehoben wird? 'Neutrale Gene' werden nicht konserviert, sonst gäbe es keine 'molekularen Uhren'.
taotne hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:[Nein. Er ist nur der Versuch, eine Grenze der Selektionstheorie aufzuzeigen. Das ist so alt wie Darwins Theorie. Mivart hat schon so argumentiert, und nach ihm viele, viele andere. Behe hat dieses Argument nur präzisiert.
Man darf nicht ganz vergessen, dass die E. T. heute nicht mehr ein Darwinismus sondern ein Neodarwinismus ist.
'Neo-Darwinismus' ist üblicherweise klar definiert: Selektionstheorie ohne lamarckistische Elemente oder auch Synthetische Theorie der Evolution. Auf jeden Fall ist das eine Selektionstheorie. Das, was Du schilderst, ist zwar auch naturalistische Evolution, aber mit der Selektionstheorie schwer vereinbar.
taotne hat geschrieben:Wenn man also Darwins ürsprüngliche Lehre meint widerlegt zu haben, hat man noch nicht die E.T. widerlegt.
Das schrieb ich schon mehrfach.