von Max » So 19. Nov 2006, 19:18
Diese Methode wurde unter anderem von dem angesehenen Religionswissenschaftler Richard Swinburne (Universität von Oxford) auf die Gottesfrage angewendet. Der Physiker und Risikoanalyst Stephen D. Unwin hat die Formel mit absoluten Zahlen durchgerechnet (allerdings mit anderen Indizien) und kam im Unterschied zum P.M.-Autor auf einen Wert von 67 Prozent.
Zuerst soll ermittelt werden, ob und in welchem Maß Indiz 1 (»Die Entstehung des Kosmos«) die Gotteswahrscheinlichkeit bejaht oder verneint. Sie geben dazu in die Formel Ihre ganz subjektive Ausgangswahrscheinlichkeit für die Existenz Gottes (Pdavor) ein – je nach Überzeugung einen Prozentwert zwischen 0 und 100 (gerundet).
Halten Sie ein Faktum (etwa die Entstehung des Universums) für wahrscheinlicher, wenn Gott existiert – oder wenn Gott nicht existiert? Der Faktor, um den Sie die erste Variante für wahrscheinlicher (oder weniger wahrscheinlich) halten als die zweite, ist Ihr »Gottes-Indikator« (GI). Auf absolute Zahlen kommt es dabei nicht an – entscheidend sind die Relationen. Ein GI von 10 beispielsweise bedeutet: Das Indiz liegt »viel wahrscheinlicher« vor, wenn Gott existiert, als wenn er nicht existiert. Ein GI von 2 bedeutet »etwas wahrscheinlicher«. Ein GI von 1 wäre »Gott-neutral«. Ein Wert von 0,5 hieße umgekehrt, dass das Indiz in einer gottlosen Welt »etwas wahrscheinlicher« ist, ein GI von 0,1 wiederum bedeutet, das Indiz liegt sogar »viel wahrscheinlicher« vor, wenn Gott nicht existiert.
Dann bestimmen Sie Ihren persönlichen Gottesindikator (GI) für Indiz 1 wie im Haupttext recht beschrieben und tragen ihn ebenfalls in die Formel ein:
Das Ergebnis »Pdanach« sagt Ihnen in Prozenten, wie hoch Ihre Überzeugung von der Existenz Gottes nach der Bewertung von Indiz 1 ist: Der Wert kann Ihrem »Pdavor« entsprechen, aber auch darunter oder darüber liegen. Jetzt wiederholen Sie die ganze Prozedur bei Indiz 2 (»Die Ordnung des Kosmos«), setzen aber als neue Ausgangswahrscheinlichkeit »Pdavor« das Ergebnis »Pdanach« von Indiz 1 ein. So verfahren Sie bei allen weiteren Indizien. Am Ende steht ein Ergebnis »Pdanach«, das summa summarum Ihre persönliche Überzeugung von der Wahrscheinlichkeit Gottes wiedergibt. Selbstverständlich können Sie auch selbst neue Indizien definieren und so die »Beweiskette« fortsetzen.
Viel Spaß! Jetzt können Sie loslegen und oben rechts auf der Seite Ihre Werte eintragen. Schon wird Ihre ganz persönliche Wahrscheinlichkiet der Existenz Gottes berechnet! Wir sind gespannt auf Ihre Ergebnisse. Es wäre toll, wenn Sie Ihre Ergebnisse im Forum mit anderen diskutieren