stine hat geschrieben:Der Text von Gunnar Heinsohn trifft es schon ziemlich genau, die Aussicht auf Forwärtskommen beinhaltet nun mal das Heiraten im jeweiligen Stand.
Nur, dass der Text von Heinsohn eigentlich genau das Gegenteil aussagt. Nicht das Vorwörtskommen per Ehevertrag ist das Programm, sondern die Aufkündigung dieses Kontaktes, übrigens von Seiten der Männer.
Die Folge ist, dass das Versorgung gegen züchtige Hausfrau seit 1875 schrittweise abgebaut wird und die Emanzipationsbewegung (und die Pille) vielleicht ein Verstärker ist, aber die Kritik im Grunde 100 Jahre zu spät ansetzt.
Ein Eintreten für die Versorgungsehe heißt aber auch, Romantik und Freiheit adé.stine hat geschrieben:Die reine Versorgungsehe hat einen schlechten Ruf und findet grade nochmal zwischen Schönheit und Geld statt, nicht aber in gewöhnlich unterschiedlichen Einkommensverhältnissen. Ein Mädchen das nicht studiert hat, hat keine Chance auf einen Akademiker und umgekehrt, denn nur das Modell der materiellen Gleichstellung garantiert den zu erreichenden Wohlstand. Das Ansehen bekommt Rang 1 und die Familie wird zum Beiwerk, sofern es überhaupt noch dazu kommt.
Außerdem, bist Du doch sonst auch gegen Prostitution.
Oh, mal wieder der Biologismus in einem seiner Gewänder.stine hat geschrieben:Weil ich finde, dass die Gleichberechtigung der Frau, sofern sie nur dieselbe Vertragsmündigkeit und das Berufsrecht beinhalten, an der Tatsache vorbeigeht, dass Frauen und Männer eine biologische Rolle innehaben, derer sie nicht mehr gerecht werden können.
Ist doch witzig, dass die katholische Kirche und die Biologisten sich mal so erfrischend einig sind, wengleich auf der unteren Niveaustufe.
Warum denn an dieser Stelle dann doch auf einmal ein Abkehr vom Biologismus?stine hat geschrieben:Wesentlich wichtiger ist, dass die Aufgaben, die aus dieser biologischen Rolle folgen, gleichwert gestellt werden.
stine hat geschrieben:Markus Grabka hat das richtig erkannt, die Ehe innerhalb der richtigen Kaste verhindert das Abrutschen in die Armut. Nur wenn beide Arbeiten sind der Wohlstand und das Ansehen des Paares nachhaltig gesichert. Und das je besser, desto höherwertiger die Berufe beider Ehepartner sind. Kinder werden dann so etwas wie Statussymbol und oft unabhängig ihrer eigenen Fähigkeiten in die akademische Laufbahn gezwungen. Überforderung und vergeigte Kindheit sind oftmals die Folge.
Da stimme ich Dir zu. Was Du forderst in ein Bewusstseinswandel, aber was Du m.E. nicht siehst, ist, dass der nicht über ein Zurück in ein besseres Damals (als es noch keine sozialen Rollen gab) zu erreichen ist.
Was Du fordern müsstest, ist ein neues Rollenverständnis, aber inzwischen mehren sich auch auch in der Politik die Stimmen, die ein Umdenken anregen.
Das ist heikel, weil es ungerecht ist, aber vermutlich dient es der Gesellschaft.
Doch, wenn die Unzufriedenheit wächst, kommt es zu einem Umdenken, das Problem ist eher, dass Demographie ein Langlaufthema ist, d.h. eine Weichenstellung heute zeigt ihre Effekte erst in Jahrzehnten.stine hat geschrieben:Ich sehe keinen Ausweg aus dem Dilemma. Es wird noch schlimmer werden, wenn die Einkommen weiter sinken und die Arbeitskraft der Frauen weiterhin den Wohlstand in der Familie mit absichern muss. Arm und reich werden weiter auseinander klaffen und das Ansehen der Familien wird weiter sinken.
stine hat geschrieben:Die Frau zuhause hat heute schon ein schlechtes Ansehen, umso mehr, als sie sich nur noch mit staatlicher Unterstützung um die Familie kümmern kann. Und das ist leider auch oft überhaupt keine Garantie für den Nachwuchs eine gute Kindheit haben zu dürfen. Gerade schlecht bis gar nicht ausgebildete Frauen können oft nicht die familiäre Unterstützung leisten, die ihre Kinder bräuchten und das je weniger desto schlechter die Untertützung durch einen Partner. Häufig fehlt der Partner ganz.
Tja, dumm gelaufen, denn die biologische Aufgabe des Männchens ist nun mal, seine Gene breit zu streuen, also absamen und weg. Insofern läuft alles prächtig in Richtung der Wiederbelebung biologischer Rollen.
stine hat geschrieben:Es ist wie immer auch ein Mittelschichtenthema. Wir brauchen gut ausgebildete Frauen die den Mut haben, sich zu Hause um die Familie zu kümmern, weil sie damit das gleiche Ansehen genießen dürfen, wie es die berufstätige Kollegin erfährt. Wir brauchen Männer, die sich wieder Familie leisten wollen und auch mal ein kleineres Auto dafür fahren und weniger Urlaubsreisen haben wollen. Wir brauchen Menschen, die sich ihrer Verantwortung als Eltern stellen.
Ja, vielleicht.
Aber all das hat nichts mit Deiner Ausgangsthese zu tun und Du bellst da notorisch den falschen Baum an.