„Ich bin zu hübsch für Mathe“

Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Vegan33 » Fr 12. Apr 2013, 15:53

provinzler hat geschrieben:Das mag daran liegen, dass es in diesen Fächern bestimmte berufliche Soziotope gibt, die Leute mit bestimmten Problemen anzieht (Big Bang Theory lässt grüßen), weil man dort mit diesen Schwierigkeiten nicht so unangenehm auffällt.


Eine gewagte These, klingt plausibel darf aber nicht die einzige zur Verfügung stehende Option für Erklärungen des Phänomens sein.

Danke übrigens für die Erwähnung meiner Lieblingsserie. :mg:
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Denker » Fr 12. Apr 2013, 16:01

Wie wahr!!! Da ist in den Köpfen noch viel aufzuräumen! Und im TV ist sich ein Talkmaster Prof. Meyer-Burckhard nicht zu schade, seine eigene Ignoranz preiszugeben: (Zitat aus dem Gedächtnis) "Ich habe nie verstanden, warum man mit Buchstaben rechnen muss. Ich kann nur mit Zahlen rechnen" Grrrrrrr!
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Vegan33 » Fr 12. Apr 2013, 16:44

@Denker

Das verstehe Ich nicht, wo und wann wird denn abverlangt mit Buchstaben zu rechnen, etwa in schriftlichen Problemen;
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Denker » Fr 12. Apr 2013, 17:20

Na, z B a^2 + b^2 = c^2... das versteht der Prof nicht!
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon provinzler » Fr 12. Apr 2013, 17:29

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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon stine » Fr 12. Apr 2013, 18:11

Vegan33 hat geschrieben:Das verstehe Ich nicht, wo und wann wird denn abverlangt mit Buchstaben zu rechnen, etwa in schriftlichen Problemen;
Von a² + b² = c² solltest du aber schon mal gehört haben, oder etwa nicht?

LG stine
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon xander1 » Fr 12. Apr 2013, 19:04

Eigentlich ist das rechnen mit Buchstaben erst Mathe. Das mit Zahlen nennt sich Rechnen und nicht Mathematik.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Denker » Fr 12. Apr 2013, 19:39

Jenauu! Auch das hatte der Prof nicht verstanden. Auch in anderen Veranstaltungen (z B WWM bei Jauch) "glänzen" die Leute mit profunder Unkenntnis --- Männlein wie Weiblein.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Vegan33 » Fr 12. Apr 2013, 22:02

Ach solche Art von Buchstabenrechnen. Ja, das ist mir wohl bekannt. Ä.. Hallo Herr Professor?.. bei der Mathematik handelte es sich Anfangs noch um eine Philosophie, solche Logikhürden sind unbedingt notwendig.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon mat-in » Mo 15. Apr 2013, 16:58

xander1 hat geschrieben:Eigentlich ist das rechnen mit Buchstaben erst Mathe. Das mit Zahlen nennt sich Rechnen und nicht Mathematik.
Ich dachte Mathe rechnet gar nicht, da lehnt man sich zurück, sobald man einen Lösungsweg für sein Anwendungsfreies Problem gefunden hat und sucht sich das nächste ;)

Ich bin mir sicher, daß ganz an den äußeren Zipfeln der "Mathe-Talent-Verteilung" und auch beim Durchschnitt leichte Unterschiede zwischen den Geschlechtern existieren, nicht zu letzt weil männliche Gehirne und weibliche Gehirne vollkommen (und mit anderen Arealen) anders an die gleiche Fragestellung heran gehen.

Das ist jetzt aber das gleiche Problem wie beim Gewichtheben. Aus "Der beste männliche Gewichtheber der Welt schafft 472kg (Zweikampf) und die beste Frau der Welt nur 333kg (Zweikampf)" leitet sich nicht ab, das Frauen keine Gewichte heben müssen oder können oder das jeder Mann da jeder Frau überlegen ist (oder in anderen Disziplinen umgekehrt).

Daher finde ich das "ich bin zu hübsch für Mathe" ein albernes bestätigen eines Vorurteils ist. Wie das zur Partnerwebung beitragen soll versteh ich nicht, Sie hat ja wohl nichts vorgerechnet, um zu zeigen wie hübsch sie ist, oder? :lachtot:
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Denker » Di 16. Apr 2013, 12:34

mat-in hat geschrieben:Ich bin mir sicher, daß ganz an den äußeren Zipfeln der "Mathe-Talent-Verteilung" und auch beim Durchschnitt leichte Unterschiede zwischen den Geschlechtern existieren, nicht zu letzt weil männliche Gehirne und weibliche Gehirne vollkommen (und mit anderen Arealen) anders an die gleiche Fragestellung heran gehen.
Das ist jetzt aber das gleiche Problem wie beim Gewichtheben.

Ich dagegen bin mir sicher, dass das genau der Kern des Vorurteils ist: Der Mann ist eben nicht "von Natur aus stärker" in Mathe wie beim Gewichtheben. Alle ernsthaften Studien beweisen genau das Gegenteil! :explodieren:
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Nanna » Mi 17. Apr 2013, 01:08

Es geht um die äußeren Ausläufer der Gaußkurve. Da sind Männer tatsächlich leicht überrepräsentiert, allerdings sprechen wir da von sehr geringen Zahlen. Der stärkste Mensch der Welt wird, sofern wir nicht im Erbgut rummurksen, immer ein Mann sein, genauso wie der intelligenteste Mathematiker vermutlich immer ein Mann sein wird, was nicht bedeutet, dass Männer als Kollektiv intelligenter sind. Männer sind nämlich auch auf der anderen Seite überrepräsentiert, spricht, der dümmste Mensch der Welt ist auch immer ein Mann. Das liegt meines Wissens daran, dass die Varianz bei Männern wegen des leichteren Y-Chromosoms etwas höher ist, bei Frauen werden Abweichungen von der Mitte da notfalls vom zweiten X-Chromosom wieder eingefangen. Da geht es aber um relativ kleine Prozentbereiche, wobei es gerade bei Muskelmasse relativ offensichtlich ist, dass Männer da auch auf breiter Ebene mehr haben. Beim Intellekt ist der Effekt deutlich geringer und beschränkt sich auf Abweichungen im sehr geringen Prozent oder sogar nur Promillebereich. Der durchschnittliche Mann ist in Mathe nicht besser als die durchschnittliche Frau, wir reden nur davon, dass die intelligentesten Männer etwas weiter kommen als die intelligentesten Frauen, wobei das in diesen schwindelerregenden Höhen schon relativ wurscht ist.

Es gibt übrigens auch ein klein wenig mehr Männer, weil männliche Spermien aufgrund des fehlenden X-Chromosoms ein bisschen weniger wiegen und deshalb ein wenig öfter (weniger als 1% Abweichung) als erstes an der Eizelle ankommen. Das sind aber alles keine Hinweise auf männliche Überlegenheit und wer die so deutet, missversteht, was diese minimalen Abweichungen aussagen können.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon provinzler » Mi 17. Apr 2013, 17:41

Nanna hat geschrieben:Es geht um die äußeren Ausläufer der Gaußkurve. Da sind Männer tatsächlich leicht überrepräsentiert, allerdings sprechen wir da von sehr geringen Zahlen.

Nun aber wo beginnen bei dir die "äußeren" Ausläufer? 5%, 2%, 1%? Aber nehmen wir ruhig mal zwei-Sigma-Personen als Beispiel, also Leute, die zwei Standardabweichung oberhalb des Durchschnitts liegen wäre das dann nicht beispielsweise für die Gruppe aller Physikstudenten schon schlagend? Ist das nicht bereits eine gemessen an der Gesamtpopulation kleine, extrem vorselektierte Gruppe? Umso mehr dann unter den Doktoranden, Professoren oder gar Nobelpreisträgern? Letztlich ist es schon eine Minderheit, die überhaupt ein Hochschulstudium absolviert, und die Mathematiker/Physiker/Informatiker/Ingenieure sind wiederum nur ein kleiner Ausschnitt daraus.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Nanna » Mi 17. Apr 2013, 23:04

Pro weiblichem Baby werden 1,05 männliche Babies geboren und ich nehme mal an, dass die Männer, die auf der Gaußkurve weiter kommen als die Frauen mit den extremsten Merkmalsausprägungen etwa ähnlich häufig vorkommen, also so von der generellen Größenordnung her. Für die Verteilung von Fähigkeiten in der Gesamtbevölkerung hat das keine Relevanz, wie gesagt.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon provinzler » Do 18. Apr 2013, 18:48

Du hast aber vergessen zu erwähnen, dass die Tests extra so konzipiert werden, dass das gleiche Ergebnis in Mittelwert und Standardabweichung bei Männern und Frauen rauskommen. Und dennoch gibts diese Abweichungen an den Rändern. Was wohl rauskäme, wenn man die Tests stur an irgendwelchen andren Kriterien ausrichten würde? Das zu untersuchen ist wegen der vermeintlichen politischen Implikationen allerdings verpönt. Mir geht diese Diskussion zunehmend auf den Sack. Frauen sind auch im Schnitt kleiner und leichter als Männer, haben Brüste und weniger Muskelmasse. Und vielleicht (behaupt ich jetzt mal ketzerisch) haben sie auch kognitiv im Schnitt andre Stärken. Ich seh da irgendwie kein so großes Problem. Das Problem liegt eher in der allgemeinen Rezeption, also wie vielfach damit umgegangen wird.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon stine » Do 18. Apr 2013, 20:09

provinzler hat geschrieben:Mir geht diese Diskussion zunehmend auf den Sack. Frauen sind auch im Schnitt kleiner und leichter als Männer, haben Brüste und weniger Muskelmasse. Und vielleicht (behaupt ich jetzt mal ketzerisch) haben sie auch kognitiv im Schnitt andre Stärken.
Zumindest wurde ihnen das jahrelang nachgesagt :mg: . Man müsste halt mal die Frauen fragen können, in welcher Epoche sie sich am besten verstanden gefühlt haben. Man(n) könnte auch mal in Netzwerken wie Facebook nachsehen, wie sich die Mehrheit der Mädchen und jungen Frauen dort präsentiert. Es wäre gelogen zu behaupten, den Frauen ginge es heute nicht mehr um Äußerlichkeiten.

LG stine
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Nanna » Do 18. Apr 2013, 22:34

@provinzler:
Ich sehe das mehr mit einem akademischen als einem politischen Interesse, als problematisch sehe ich das auch nicht, zumal die Unterschiede ja eh minimal sind. Ich muss dir allerdings in dem Punkt widersprechen, dass "diese Tests" (Intelligenztests nehme ich an) am Geschlecht ausgerichtet werden, sie messen einfach bestimmte Aspekte von Intelligenz, im wesentlichen die Fähigkeit zu abstraktem Denken. Wenn da Männer und Frauen bis auf ein paar marginale Ausreißer identische Verteilungen erzielen, hat das nichts mit einer petitio principii zu tun, sondern einfach damit, dass die kognitiven Unterschiede statistisch marginal bis nicht existent sind.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon provinzler » Fr 19. Apr 2013, 10:11

Ich meine gelesen zu haben, dass ein Test, damit er zugelassen wird, genau so gestaltet sein muss, dass Frauen und Männer im Schnitt das gleiche Ergebnis erzielen (Median 100, Standardabweichung 15). Und solange wird eben an Punktgewichtung und Fragenzusammenstellung rumgebastelt. Ist aber letztlich ohnehin egal, wenn wir die indivduellen Entscheidungen von Männern und Frauen endlich akzeptieren würden, die sich nunmal unterscheiden. Dass das nix damit zu tun hat, dass 99% aller Frauen wie Männer in der Lage sein sollten, grundlegende Rechenfertigkeiten sich anzueignen hat ist auch klar.
Menschen sind nunmal verschieden, und das Geschlecht ist dabei nur eines von vielen Merkmalen, in dem sich Menschen unterscheiden. Auch wenn das aus irgendeinem Grund für viele schwer zu akzeptieren ist.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon Vegan33 » Fr 19. Apr 2013, 13:42

@provinzler

Es ist nicht schwer zu akzeptieren, es soll lediglich kein Wettbewerb und kein Gefühl von Überlegenheit aufkommen, deshalb wird es bei einer Gleichstellung ohne Wunsch zur Hinterfragung belassen.
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Re: „Ich bin zu hübsch für Mathe“

Beitragvon mat-in » Mi 1. Mai 2013, 10:50

Denker hat geschrieben:
mat-in hat geschrieben:Ich bin mir sicher, daß ganz an den äußeren Zipfeln der "Mathe-Talent-Verteilung" und auch beim Durchschnitt leichte Unterschiede zwischen den Geschlechtern existieren, nicht zu letzt weil männliche Gehirne und weibliche Gehirne vollkommen (und mit anderen Arealen) anders an die gleiche Fragestellung heran gehen.
Das ist jetzt aber das gleiche Problem wie beim Gewichtheben.

Ich dagegen bin mir sicher, dass das genau der Kern des Vorurteils ist: Der Mann ist eben nicht "von Natur aus stärker" in Mathe wie beim Gewichtheben. Alle ernsthaften Studien beweisen genau das Gegenteil! :explodieren:
Also ich beziehe mich da sowohl auf real erzielte Leistungen, als auch auf meßbare physiologische Werte, vom Hormonspiegel bis zur Muskelmasse. Sowohl die maxima und minima als auch der Durchschnittswert weichen zwischen den Geschlechtern voneinander ab. Worauf gründest du deine Annahme?
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