Sabrist hat geschrieben:Glaube an Gott angeboren?
An welchen denn?
An einen? Falls ja, an wen?
An mehrere? - Selbe Frage.
Es ist egal, an welchen Gott du glaubst. Etwa so wie es egal ist, ob du an Homöopathie, Pendeln oder Bachblütentherapie glaubst. Wirkt trotzdem. ;)
Und was ist mit den Milliarden Menschen die ohne Gottesglauben aufwachsen, zB im Konfuzianismus oder Buddhismus?
Das letzte Beispiel widerlegt die Idee vom angeborenen Gottesglaube.
Allerdings.
Die Behauptung der Glaube an Gott sei angeboren, ist etwas zu eng gefasst. Genauso wie es zu kurz gefasst wäre zu sagen, der Glaube an eine Religion sei angeboren. Ich denke ein Hang zum Aberglauben ist angeboren; das zeigt sich bei Göttern und Religionen genauso wie bei Astrologie, beim Wahrsagen und was sonst so alles ins Eso-Wicki gehört.
Der menschliche Verstand ist eine Mustersuchmaschine, die uns erlaubt Zusammenhänge zu erkennen. Dabei kann unserer Verstand zwei Fehler machen: man kann einen Zusammenhang sehen, der da nicht ist. Und man kann einen Zusammenhang übersehen, der tatsächlich da ist. Welcher der beiden Fehler ist schlimmer?
Wenn du durch die Savanne tappst und glaubst ein Raubtier gesehen zu haben, dann ist es weniger schlimm wegzulaufen, obwohl dort kein Raubtier war als stehenzubleiben und gefressen zu werden. In der Medizin macht man es ähnlich, lieber falsch positive Testresultate als falsch negative.
Ein Beispiel für den Hang, etwas zu sehen, das nicht da ist:
Spatzenhirne und AberglaubeEs gibt ein Experiment von B.F. Skinner, in dem er zeigt, daß sogar Tauben zum Aberglauben neigen. Zur Erinnerung: Skinner war der Typ, der die Kisten erfand in denen Versuchstiere Hebel drücken.
Skinner setzte eine Taube in eine Box. Zu einem zufälligen Zeitpunkt lies er Belohnung in Form von Nahrung in die Box fallen.
Es stellte sich heraus, daß ein Großteil der Tauben einen abergläubischen Reflex entwickelten. Wenn sie zufällig auf einem Bein standen, als die Nahrung fiel, dachten sie, beides würde in ursächlichem Zusammenhang stehen. Also standen sie weiterhin auf einem Bein oder taten was immer sie getan hatten - und siehe da - tatsächlich gab es irgendwann eine weitere Belohnung.
If a clock is now arranged to present the food hopper at regular intervals
with no reference whatsoever to the bird's behavior, operant conditioning usually takes place. In six out of eight cases the resulting responses were so clearly defined that two observers could agree perfectly in counting instances.
One bird was conditioned to turn counter-clockwise about the cage, making two or three turns between reinforcements. Another repeatedly thrust its head into one of the upper corners of the cage. A third developed a 'tossing' response, as if placing its head beneath an invisible bar and lifting it repeatedly. Two birds developed a pendulum motion of the head and body, in which the head was extended forward and swung from right to left with a sharp movement followed by a somewhat slower return. The body generally followed the movement and a few steps might be taken when it was extensive. Another bird was conditioned to make incomplete pecking or brushing movements directed toward but not touching the floor.
None of these responses appeared in any noticeable strength during adaptation to the cage or until the food hopper was periodically presented. In the remaining two cases, conditioned responses were not clearly marked.
http://psychclassics.yorku.ca/Skinner/Pigeon/