Wir sind zu 80 % Schnabeltier.

Wir sind zu 80 % Schnabeltier.

Beitragvon Robert » Sa 10. Mai 2008, 08:50

Find den Artikel einfach interessant, weshalb ich ihn hier einen Link dazu poste.

http://www.zeit.de/online/2008/20/schna ... sex?page=1

Unter anderem solche Aussagen:
Große Bereiche des Y-Chromosoms haben sich im Laufe der Jahrmillionen durch Mutationen verändert. Viele Gene gingen verloren, was blieb war nutzloser Erbgutschrott. Von fast 1000 funktionsfähigen Genen auf dem X-Chromosom, sind es heute auf dem Y-Chromosom nur 86. Die Herren der Schöpfung hören es vielleicht nicht gerne, aber: Das kleine Stückchen Mann im Erbgut ist recht simpel strukturiert. Noch schlimmer: Die Verwandlung von Genen in Genmüll geht anscheinend viel rasanter vonstatten als bisher gedacht: Eben nicht in 330 Millionen Jahren, sondern doppelt so schnell.
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Re: Wir sind zu 80 % Schnabeltier.

Beitragvon pinkwoolf » Sa 10. Mai 2008, 18:01

Bei den Kreationisten ist das Schnabeltier auch ein beliebtes Thema, bei dem sie sich wie üblich, in Umkehrung der Evolution, zu Affen machen.

http://www.talkorigins.org/faqs/platypus.html

Leseprobe:

Scott Huse (1983) starts his discussion of the platypus by saying:
"Evolutionists insist that the duck-billed platypus is an evolutionary link between mammals and birds."

This quote in itself is enough to show how abysmal Huse's knowledge of evolution is. Evolutionists say nothing of the sort. Anyone who reads any evolutionary literature, even at a basic level, will quickly find out that birds are thought to have evolved from dinosaurs in the Jurassic about 150 million years ago, and that mammals are thought to have evolved from a reptile-like group of animals called the therapsids in the Triassic about 220 million years ago. No competent evolutionist has ever claimed that platypuses are a link between birds and mammals.


Der Zeit-Artikel ist übrigens hochinteressant.
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Re: Wir sind zu 80 % Schnabeltier.

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 10. Mai 2008, 19:26

Ich habe jetzt den Zeitartikel (noch?) nicht gelesen, aber das Zitat zeigt eigentlich nichts neues, wusste man schon vor deinen Geburt so in etwa. :mg: Und das mit "Schrott" scheint eher ein eben über 25-30 Jahre alter Irrtum zu sein. Jedenfalls behaupten immer mehr Forscher, dass der Schrott (ganz allgemein, nicht auf das Y-Chromosom bezogen) wohl doch nicht so schrottig ist und durchaus wichtig.
Aber auch bei der Genforschung gibt es viele Meinungen und nichts genaues weiß man noch nicht.
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Re: Wir sind zu 80 % Schnabeltier.

Beitragvon pinkwoolf » Sa 10. Mai 2008, 20:38

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ich habe jetzt den Zeitartikel (noch?) nicht gelesen, aber das Zitat zeigt eigentlich nichts neues, wusste man schon vor deiner Geburt so in etwa.

Ich bin durchaus ein Gegner von überflüssigen wissenschaftlichen Erhebungen, z.B. darüber, ob Kinderlosigkeit erblich ist.
Die Entschlüsselung des Genoms des Schnabeltiers hingegen erscheint mir hinreichend aufschlussreich, um das, was man immer schon wusste oder ahnte, mit Fakten zu unterfüttern.
Dass das Schnabeltier nicht quakt, wusste man allerdings auch schon vorher. :mg:
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Re: Wir sind zu 80 % Schnabeltier.

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 10. Mai 2008, 20:51

Lesen und verstehen, Herr Lehrer.
Im Zitat steht nichts neues, außer der Wiederholung vermutlich veralteter falscher Ansichten. Dies hat nichts mit dem Schnabeltier zu tun. Im Zitat steht auch nichts vom Schnabeltier (außer via der Behauptung, der Ablauf der "Verschrottung" sei schneller als früher angenommen).
Abgesehen davon ist der Zeitartikel (jetzt gelesen) m. E. schlecht und mit wenig (sehr wohlwollend betrachtet) echter Aussage.
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Re: Wir sind zu 80 % Schnabeltier.

Beitragvon pinkwoolf » Sa 10. Mai 2008, 21:32

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Lesen und verstehen, Herr Lehrer.

Vermutlich haben wir uns beim Lesen auf unterschiedliche Schwerpunkte kapriziert. Die Sache mit dem Y-Chromosom ist mir irgendwo am X vorbeigegangen.
Eigentlich hast du recht, dass der Zeit-Artikel keine neuen Horizonte auftut. Aber wenn das Genom des Schnabeltiers tatsächlich entschlüsselt ist, werden neue Erkenntnisse nicht lange auf sich warten lassen.
Die Zeit ist eine Wochenzeitung und kein Katechismus des derzeit kompromissfähigen Standes des wissenschaftlichen Diskurses.
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Re: Wir sind zu 80 % Schnabeltier.

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 10. Mai 2008, 21:44

Das Problem ist vielmehr, dass m. W. bisher kein (!) einziges komplexes Genom tatsächlich komplett entschlüsselt ist. Aber die Meldung verkauft sich gut.
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