von Max » So 2. Dez 2007, 13:18
Das Menschenbild, das hinter der Reinkarnation steht, ist einfach falsch. Leute, die an Reinkarnationen glauben, gehen davon aus, dass eine Seele existiert. Für sie gibt es ein distinktes Selbst, das unabhängig ist von dem Körper. Dieses Selbst ist konstant und unveränderlich. Es ist dem Menschen von Anfang an inne. Die menschliche Persönlichkeit, das, was sie als Ich begreifen, ist für solche Menschen nicht ein Produkt der Gene und der Umwelt, sondern etwas mysthisches, unerklärliches, was in einer übernatürlichen Seele ihren Boden findet.
Die Wirklichkeit verhält sich anders. Wir Menschen sind das Produkt einer natürlichen Evolution. Unser Geist ist etwas, das sich im Laufe von Millionen Jahren entwickelt hat. All unsere geistigen Eigenschaften, Vorgänge und Vorstellungen sind rein natürlich. Sie sind das Ergebnis materieller Strukturen. Alles was wir erleben, denken und fühlen, entsteht aus der Komplexität unseres materiellen Gehirns empor. Es ist eine Eigenschaft der Materie und fest an sie gebunden. Werden die materiellen Strukturen verändert oder zerstört, verschwindet damit auch der Geist, der aus dieser Materie entsteht. So etwas wie ein Selbst gibt es nicht. Die Strukturen unseres Gehirns verändern sich ständig und wir mit ihnen. Wir sind jetzt andere Menschen als vor zehn und mutatis mutandis wird dies in zehn weiteren Jahren der Fall sein.
Der Glaube an Reinkarnationen ist falsch. Aber: Dass er falsch ist, ist von seinen Auswirkungen zu unterscheiden. An diesem Fall finde ich eines so schlimm, dass dieses Kind für die Ideen des Vaters missbraucht wird. Es weiß nicht, was es sagt und was seine Worte bedeuten; es vertraut blind dem Vater. Der Vater nutzt dies und redet dem Kind Ängste ein, legt ihm nahe, vor der Kamera bestimmte Worte zu verlieren, die in sein Konzept passen. All dies macht der Vater nur, um berühmt zu werden. Er nutzt sein Kind für seinen Aberglauben aus und verdummt dabei Millionen von Menschen.