Geist vs. Materie

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Beitragvon ernst.eiswuerfel » Mi 3. Okt 2007, 09:28

Wenn in der Informatik über Computer gesprochen wird, wird oft unterschieden zwischen Software und Hardware. Aber in Wirklichkeit gibt es diese Trennung eigentlich nicht:

http://www.frauen-informatik-geschichte.de/index.php?id=133

In Wirklichkeit gibt es nur den aktuellen Zustand des Prozessors, seines Caches und des Arbeitsspeichers sowie dem Speicher auf der Festplatte.

Verhält es sich mit dem Geist vs. Materie Problem in unserem Gehirn nicht ähnlich ?
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon Klaus » Mi 3. Okt 2007, 09:32

Ob Trennung von Hardware und Software vollzogen wird ist letztlich Ansichtssache, wird ja auch in dem Artikel so beschrieben. Es kommt darauf an, von welcher Seite man sich der Problemstellung naehert. Wer schon mal Assembler programmiert hat weiss das.
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon Sisyphos » Mi 3. Okt 2007, 09:33

Vielleicht geht die gebräuchliche Trennung Hardware/Software ja sogar auf die Vorstellung der Trennung von Körper/Seele zurück.

Damit hat die Informatik möglicherweise noch dazu beigetragen, diesen Glauben zu festigen. (?)
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon Klaus » Mi 3. Okt 2007, 09:43

Das ist ja etwas weit hergeholt, als v.Neumann seine Rechnerplattform entwickelt hat, nach der alle heutigen Rechner arbeiten, da ging es um konkrete, technische Vorstellungen und nicht um Mystik.
Zu der Zeit, als die Programme noch mittels Lochstreifen im Computer abgearbeitet wurden, die Auswertungen ausschliesslich als Compiler-Protokolle vorlagen, konnte man kaum von Trennung sprechen. Heute ist es fast schon egal. Ganze Software-Pakete werden schlichtweg ins Netz verlagert, laufen damit zwar immer noch auf Rechnern, aber dem Anwender ist das voellig egal, er merkt es nicht einmal. Die Hardware bedingt die Software, Software, die nicht Hardware kompatibel ist kommt nicht zum Einsatz, weil sie nicht laeuft, ganz einfach, das ist ja das Dilemma der AI, dort werden die Grenzen von der Hardware gesetzt, nicht von der Software. Die Grenzen werden erst mit den Quantencomputern ueberschritten, dort wird nicht ein Ergebnis berechnet, entsprechend Aufgabenstellungen, sondern alle in FRage kommenden Ergebnisse, gleichzeitig.
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon Sisyphos » Mi 3. Okt 2007, 09:45

Klaus hat geschrieben:Das ist ja etwas weit hergeholt, ...


Was erwartest du? Ich liege in der Hängematte und döse.
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon Myron » Mi 3. Okt 2007, 14:28

"The brain is not a computer, and the world is not a piece of tape."

"Das Gehirn ist kein Computer, und die Welt ist kein Speicherband."

(Edelman, Gerald M. Wider than the Sky: The Phenomenal Gift of Consciousness. New Haven: Yale University Press, 2004. p. 39)
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon Klaus » Mi 3. Okt 2007, 14:42

@Myron, noch nicht zutreffend, das ist richtig.
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon emporda » Mi 3. Okt 2007, 15:06

ernst.eiswuerfel hat geschrieben:Wenn in der Informatik über Computer gesprochen wird, wird oft unterschieden zwischen Software und Hardware. Aber in Wirklichkeit gibt es diese Trennung eigentlich nicht:

Ich habe 1964 auf der TH Braunschweig mit einer Zuse-23 (einem Röhren und Diodenrechenr mit 10 kByte RAM) die Datenverarbeitung begonnen und auf diesem Gebeit fast jede technologische Entwicklung mitgemacht.

Obige Aussage ist schlichtweg Quatsch. Zwar richten sich BIOS und Betriebsystem stark nach den Möglichkeiten der Hardwäre, allerdings hat die Abwärtskompatibilität auch ihre Grenzen. Mit anderen Worten Programme die vor 10 Jahren für Rechner der damaligen Zeit entwickelt wurden, sind heute nur bedingt oder garnicht mehr lauffähig.

Zwar kann man mit Recht sagen, v.B. sind die Formeln für ein statisch unbestimmtes System immer gleich. Aber Eingabe und Speicherung der Daten hängt wieder von der Software und damit von den Möglichkeiten der Hardware ab. Heute liest keiner mehr eine Matrix 7 x 7 mit 5-Kanal Lochstreifen über ein mechanisches Lesegerät ein, so wie wir es vor 40 Jahren gemacht haben.
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon Kurt » Mi 3. Okt 2007, 18:02

Sisyphos hat geschrieben:Vielleicht geht die gebräuchliche Trennung Hardware/Software ja sogar auf die Vorstellung der Trennung von Körper/Seele zurück.

Damit hat die Informatik möglicherweise noch dazu beigetragen, diesen Glauben zu festigen. (?)


Für mich bedeutet es: Ohne Hardware auch keine Software. Software muss gespeichert sein, damit sie existiert. Und ohne Gehirn auch kein Bewusstsein/Seele/Geist.
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon Myron » Mi 3. Okt 2007, 18:28

Kurt hat geschrieben:Für mich bedeutet es: Ohne Hardware auch keine Software. Software muss gespeichert sein, damit sie existiert. Und ohne Gehirn auch kein Bewusstsein/Seele/Geist.


Begriffe wie <unkörperlicher Geist>, <unstoffliches Bewusstsein>, <entkörperte Seele> sind in meinen Augen völlig ungereimt und unverständlich.
Ich bestreite, dass es etwas geben könnte, das darunter fällt.

"[T]hough men may put together words of contradictory signification, as 'spirit' and 'incorporeal', yet they can never have the imagination of anything answering to them."

"Die Menschen mögen zwar Wörter von widersprüchlicher Bedeutung zusammensetzen, wie 'Geist' und 'unkörperlich', doch sie können nie die Vorstellung von irgendetwas haben, was dem entspricht."

(Thomas Hobbes: "Leviathan", ch. XII [1651])
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Re: Geist vs. Materie

Beitragvon trazy » Mi 3. Okt 2007, 22:29

Kommunikation (nicht physikalisch betrachtet) bzw. Information bildet Analogie zu physikalischer Energie
Geist (Denken etc.) bildet Analogie zu physikalischer Materie


Ohne Information / Kommunikation kein Geist
Ohne Geist keine Information / Kommunikation

Materie und Energie ist auch unweigerlich verbunden.

einfache Hinweise:
bekannter Materie-Geist Dualismus ist der Philosophie
bekannte Sache Materie-Energie in der Physik

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Viel Geist an einem geistigen (nicht räumlichen) Punkt gesammelt (geistreiche Texte) zieht anderen Geist an. (etwas das auf die Richtigkeit meiner Annahme hinweist: Materie zieht sich an)
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Motivation entspricht vielleicht physikalischer Kraft.
Motivation*Zeit=Kommunikation , stimmt das? Naja ganz so richtig nicht, aber was ist denn Kommunikation, im Prinzip wieder alles, dann könnte man aber auch Wille anstelle Motivation verwenden. Nee, ich müsste anders versuchen zu lösen.
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In einem Gespräch mit einem Physikstudenten kam erstmal das raus:

abc: geist und materie sind etwas statisches und enegie/ kommunikation dynamisch
abc: geist ist analog zu materie und kommunikation zu energie?[
abc: klingt plausibel

trace: das gehirn des menschen ist ein portal bzw. ein Wurmloch zwischen den 2 Dimensionswelten

abc: zwischen welchen?

trace: die eine Dimensionswelt ist die der Materie und Energie und die andere die des Geistes und der Kommunikation/Information

abc: ist das hirn die nahtstelle zwischen dem inneren Ich und seiner aussenwelt?

trace: nein

abc: was dann?

trace: Das sind die sinneszellen Bsp. Haut

abc: was sind dann die 2 dimensionswelten?

trace: alles was du wahrnimmst sind beide dimensionswelten

trace: du nimmst materie und energie wahr? klar?

abc: sind sie dann untrennbar?

trace: ja und nein

abc: energie nehme ich über materie wahr

trace: das kommt darauf an wie die Frage gemeint ist
trace: und alles was du wahrnimmst ist auch geist und kommunikation

abc: wind ist bewegte luft also energie

trace: und Materie und Geist und Kommunikation

abc: vertsteh ich nicht
abc: Alles ist also Materie und Energie, aber

trace: Jede Wahrnehmung ist eine Information
trace: und eine Information wird nur über Kommunikation transportiert
trace: deshalb ist alles Kommunikation

abc: kommunikation kommt von aussen, geist von innen

trace: geist bedeutet verstehen, bedeutet zusammenhänge, bedeutet erkennen, bedeutet intelligenz
trace: und weil kommunikation ohne geist nicht geht
trace: ist deshalb auch alles geist, weil alles nach prinzipien abläuft
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