Ewiges Leben nach dem Tod - unvorstellbar ?

Ewiges Leben nach dem Tod - unvorstellbar ?

Beitragvon Gabriel » Fr 23. Feb 2007, 13:36

Ich will in dieser Topic davon ausgehen, es gäbe ein Leben nach dem Tod.

Die Kirche verspricht ein ewiges Leben.. wie sieht jetzt aber ewiges Leben aus?
Ich persönlich kann es mir weder vorstellen ewig zu leben, noch überhaupt nicht
zu Leben.
Wie stelle ich mir das ewige Leben vor:
Ich stelle mir die fernste Zukunft vor und probiere noch weiter zu
denken und noch weiter ... Das wird langweilig, wenn man bedenkt, man würde
immer weiter und weiter leben...

Wie stelle ich mir die zeit nach dem ende vor:
Es ist unvorstellbar nicht zu Leben...
Nichts Vorstellen funktioniert nicht!


Mein Fazit:
Beide Möglichkeiten sind nicht gerade wünschenswert..
wenn nicht sogar langweilig.
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Beitragvon HF******* » Fr 23. Feb 2007, 13:42

Stell Dir doch vor, dass Du als Fliege herumfliegst. Das ist viel Aktion und langweilige wird es auch nicht, weil Dein Intellekt so niedrig wäre, dass es Dich ohnehin schon vollständig fordert :lachtot: .

Kannst Du es Dir nicht vorstellen, dass Du sterben wirst?
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Beitragvon Andreas Müller » Fr 23. Feb 2007, 13:42

Die Kirche verspricht nicht wirklich ein ewiges Leben in diesem Sinne. Sie verspricht, dass man gleichzeitig in den Himmel kommt und bei Gott rumhängt und dass man körperlich, wie ein Zombie, wiederaufstersteht.

Ja, ich sehe darin auch keinen Sinn. Ist in der Tat schwer vorzustellen...
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Re: Ewiges Leben nach dem Tod - unvorstellbar ?

Beitragvon Joe » Fr 23. Feb 2007, 18:14

Gabriel hat geschrieben:Mein Fazit:
Beide Möglichkeiten sind nicht gerade wünschenswert..
wenn nicht sogar langweilig.


Ein ewiges Leben wäre wirklich unendlich langweilig, da sich alles unendlich oft wiederholen würde. Der Tod ist sicherlich nicht wünschenswert, ich mag ihn nicht. Langweilig ist er nicht, da Langeweile im Nichts keinen Sinn ergibt. Beides Mist! ;D
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Beitragvon LinuxBug » Fr 23. Feb 2007, 18:34

wenn du noch ne zweite Chance haben willst stell dir vor,
dass du nach dem Leben genau dein Leben nochmal leben könntest
und alle Fehler ausbessern könntest oder auch wieder begehen würdest
je nach dem.

beweisen kann man ein Leben nach dem Tod nicht
wenn du dir aber nicht vorstellen kannst, dass nach dem Tod nichts ist,
dann denk einfach nicht dran :up:

und sieh es positiv, laut verschiedenen Ansichten (z.B im Epikureismus oder Buddhismus)
ist unser diesseitiges Leben von Leid und Schmerz geprägt
und das Nichts nach dem Tod wäre die Erlösung von diesen...

Mein Ratschlag an dich:
stell dir vor was du möchtest und das wird dann auch eintreten.
wenn dir das nicht gefällt, beschwer dich dann nachher bei mir :wink:
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Re: Ewiges Leben nach dem Tod - unvorstellbar ?

Beitragvon Lesum » Fr 23. Feb 2007, 18:47

Gabriel hat geschrieben:Ich persönlich kann es mir weder vorstellen ewig zu leben, noch überhaupt nicht
zu Leben
.


Ach komm, so schwierig ist das nicht.

Du kannst dir doch sicherlich eine Vorstellung von einer Zeit machen, in der du noch nicht existiert hast.
Und jetzt ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Vorstellung von einer Zukunft, in welcher du nicht mehr existierst.
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Beitragvon Joe » Fr 23. Feb 2007, 20:13

@ LinuxBug, das hast du super geschrieben, dein Beitrag gefällt mir.

Nur denke ich, dass es nur möglich ist, zu wissen was Leid und Schmerz ist, wenn man auch weiß, was Glück und Annehmlichkeit ist. Diese enden nach dem Tod aber auch.
Wahrscheinlich ist das auch gut so. Ich meine, Unendlichkeit würde jede Wahrnehmung unmöglich machen, da sich sowohl Leid und Schmerz wie auch Glück und Annehmlichkeit in der Unendlichkeit verflüchtigen würden. Vielleicht ist Unendlichkeit genauso unmöglich wie das Nichts.
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Lben nach dem Tod ähh.... nein, oder?

Beitragvon [C]Arrowman » Fr 23. Feb 2007, 21:32

Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod. Es ist noch niemand zurück gekehrt, und hat davon berichtet. Auch Jesus wurde "nur" wiederbelebt. Die Berichte über reinkarnation sind wissenschaftlich bestenfals dürftig. Warum sollte ich also so leben als ob das Leben nachher wichtiger ist als dieses. Deshalb bin ich bright, um ganz frei in meinem tun zu sein, ohne Furcht vor einer wie auch immer gearteten Strafe. Diese Strafe ist es die den Priester/Imamen Macht über ihre Schäfchen gibt. Dies hat auch schon Marx erkannt. Die Vorstellung von einem Leben danach gab den Menschen hoffnung, zu einem, weil der Mensch wie jedes andere Tier angst vor dem Tod hat. Zum anderen, ist die Vorstellung typisch menschlich, da wir als eine der sehr wenigen Spezies um unsere Toten trauern, ja soweit gehen und ganze Zeit und Ressourcen verbrauchende Zeremonien abhalten, von der Mitverbrennung der Ehefrauen ganz zu schweigen.

Aufgrund dessen lehne ich es ab mich vom Glauben in meiner geistigen Freiheit einschränken zu lassen
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Beitragvon Klaus » Sa 24. Feb 2007, 15:21

Ohne den Tod, wären die heutigen Religionen nicht vorstellbar, sie sind alle direkt von ihm abhängig. Ohne Tod keine Religion.
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Beitragvon Andreas Müller » Sa 24. Feb 2007, 16:35

Ohne Tod keine Religion.


Brights Action Area 2: The End of Death

Wir müssen einen Weg finden, nicht mehr zu sterben.
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Beitragvon Klaus » Sa 24. Feb 2007, 16:39

Dann fang mal mit Aubrey de Grey an, für den ist das Sterben ein Ingenieur-technisch zu behandelnder Fakt.
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Beitragvon Andreas Müller » Sa 24. Feb 2007, 18:06

Es gibt evolutionsbiologische Gründe für das Sterben, daran lässt sich gar nichts ändern.
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Beitragvon Klaus » Sa 24. Feb 2007, 18:16

Ich behaupte doch nicht, dass das Sterben abzuschaffen ist, de Grey ist trotzdem lesenswert, auch sein Vortrag beim Ted, es lohnt sich.
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Beitragvon Andreas Müller » Sa 24. Feb 2007, 20:10

Na, dann will ich dir das mal durchgehen lassen. Bist ja ansonsten ein einwanfreier Parteisoldat. :up:
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Beitragvon Liberto » Sa 24. Feb 2007, 20:47

Ohne den Tod keine Evolution, ohne den Tod keine Gerechtigkeit.
Es lebe den Tod!
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Beitragvon ostfriese » Do 1. Mär 2007, 14:48

Also, wenn jetzt jeder das ewige Leben kriegt, dann bin ich dagegen. Gewisse Qualifikationshürden müssen schon sein. Darauf, einen Himmel mit irdischer Arschlochquote zu bewohnen, lege ich keinen gesteigerten Wert, da genügt mir das Diesseits als erster Eindruck... ;-)
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Beitragvon Gabriel » Do 1. Mär 2007, 23:26

Um noch mal zur ewigkeit zu kommen:



Ich stell mir nicht die Welt ohne mich vor,
sondern mich ohne Welt und ohne jeden Gedanken,
ohne jeden input. Und das wiederum EWIG





Nebenbei:
Ich betrachte die Vergangenheit ohne mich durch Überlieferungen,
mit mindestems einem Input: Der Vorstellungskraft.
Wenn ich aber tod bin, habe ich wie gesagt keinen "input mehr".
Also nun die frage:

Wie kann ich betrachten, ohne Betrachter sein zu können?
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Beitragvon Joe » Fr 2. Mär 2007, 17:48

Gabriel, das was wir als unser Ich oder unser Bewusstsein empfinden, entsteht im Gehirn. Das Ich ist kein eigenes Ding, das irgendwie existiert, sondern ein Prozess von Ereignissen im Gehirn. Es sind Wechselwirkungen der Hirnzellen, hauptsächlich untereinander. Es gibt keine Erfahrung, die nicht mit einem Input bei dem Ding verbunden ist, das erfahren wird. Alles Bewusstsein ist Erfahrung. Damit eine Erfahrung zu Stande kommen kann, müssen mindestens 2 Dinge (oder mehr) sich gegenseitig erfahren oder anders ausgedrückt, sich messen.
Du kannst nicht nur nicht betrachten, ohne Betrachter sein zu können, du kannst auch nicht betrachten (bzw. eine Erfahrung machen), ohne betrachtet (bzw. erfahren) zu werden. Zumindest sehe ich das so.

Das Ich ergibt ohne Input keinen Sinn. Alles, was für dein Ich existent ist, ist die Erfahrung, die es macht. Wenn mit unserem Tod die neuronalen Schaltkreise, die unser ich bilden, zu Grunde gehen, endet alles, was für uns Realität sein kann. Ein Davor oder Danach ist nicht nur unvorstellbar, sondern sinnlos, da es nicht Teil dessen ist, was unsere subjektive Realität ausmacht. Oder anders gesagt: Wir sind da, es gibt kein Davor oder Danach. Das Nichts kann es nicht geben.
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Re: Ewiges Leben nach dem Tod - unvorstellbar ?

Beitragvon Sisyphos » So 4. Mär 2007, 14:25

Lesum hat geschrieben:Du kannst dir doch sicherlich eine Vorstellung von einer Zeit machen, in der du noch nicht existiert hast.
Und jetzt ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Vorstellung von einer Zukunft, in welcher du nicht mehr existierst.


Und weder die eine noch die andere Vorstellung sind Grund zur Beunruhigung.
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Beitragvon Liberto » So 4. Mär 2007, 20:37

Was Gabriel gedichtet hat passt gut zu Solipsismus. Vielleicht auch eine Form die Existenz zu ertragen.
Das Nichts ist für uns Menschen unvorstellbar.
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