Elektrizität - Information - Bewusstsein

Re: Elektrizität - Information - Bewusstsein

Beitragvon Vollbreit » So 16. Jun 2013, 08:04

ujmp hat geschrieben:Man misst z.B. Raum in Längendimensionen. Dadurch wird ein Raumbegriff definiert.
Länge, ist das nicht von …, bis …, also Raum?

ujmp hat geschrieben:Zuerst mal muss man was zu Essen auftreiben und über den Winker kommen, d.h., man muss Probleme lösen und Lösungen von Irrtümern unterscheiden lernen.
Nun, ist das ja seit längerer Zeit schon nicht mehr unsere erste Notwendigkeit.
Tatsächlich ist der Menschen darüber hinausgekommen. Maslows Pyramide der Bedürfnisse habe ich ja bereits gepostet.

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Umso besser, dass hier bisher niemand von Religion geredet hat, außer Dir jetzt wieder mal.
Mir ist es halt sehr wichtig, deutlich zu machen wie unseriös und oft lächerlich das selbtgefällige Gehabe der Religiösen ist.
Das kann allerdings etwas ermüden, wenn es mindestens drei mal in jedes Thema gequält wird.

ujmp hat geschrieben:Außerdem hat die Religion diverse Ewartungen an Begriffe wie "Gewissheit " Jahrhunderte lang geprägt, die sie zwar selbst nicht erfüllen kann, die aber z.B. in deiner Skepsis immer mitzuschwingen scheinen, z.B. der Anspruch der Absolutheit. Du kritisierst, dass die Wissenschaft dieses oder jenes nicht weiß - es gibt aber objektiv niemanden, der mehr weiß und zuverlässiger.
Ich kritisiere eher das Gebaren der Wissenschaft, die nicht ohne Selbstherrlichlkeit und nicht immer begründet das behauptet, was Du hier behauptest, dass wenn es überhaupt etwas zu wissen gibt, es die (Natur)Wissenschaft (wer auch sonst?) am besten weiß. Das stimmt nur für manche Bereiche.

ujmp hat geschrieben:Ach wo, wenn du das Ziel nicht kennst, kannst du ja auch nicht sagen, ob du auf einem Umweg bist.
Richtig, aber das braucht Dich dann auch nicht zu interessieren.

ujmp hat geschrieben:Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass du das Ziel nur nicht magst, weil du nicht führend sein kannst.
Führend?

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Ja, wenn ich weiß, was ich will, mag das sein. Aber Ziele und Bedürfnisse ändern sich und nicht alles ist unter der Prämisse maximaler Effizienz abzuhandeln. Da zählen dann ganz andere „Kompetenzen“.

Genau so halbgar.
Lebensnah. Du forderst doch immer, etwas müsse sich im Leben bewähren, oder nicht?

ujmp hat geschrieben:Dass sich Ziele und Bedürfnisse ändern ist ebenso eine Theorie, die du z.B. gerade dazu verwendest um meine Theorie zu kritisieren. Du musst es nur noch zuende denken, damit aus einer bloßen Meinungsäußerung eine echte Diskussion wird. Es mag schon sein, dass gelegentlich vergessenes Wissen wieder relevant wird. Es gibt auch sogenannte "prophetische Theorien" - das ist aber bloß eine Metapher - die sich lange nach ihrer Formulierung als richtig erweisen, obwohl sie evtl. reine Spekulation waren oder aus falschen Voraussetzungen abgeleitet wurden. Der Punkt ist aber, dass sie sich irgendwann bewähren.

Na guck, ein paar Sätze später schreibst Du es schon wieder selbst. Du musst Dich schon entscheiden, was nun Dein Kriterium sein soll, die erfolgreiche Lebenspraxis oder die theoretische Ebene, z.B. was man braucht um richtig zu kritisieren.
Richtige Diskussionen habe ich hier schon einige geführt, mir Dir ist das bisher immer misslungen, da Du kein Interesse daran hast eine Idee, die Dir nicht behagt überhaupt weiter zu verfolgen. Du ersetzt diese (auch für andere) durch recht starre und unhinterfragte Lebenstipps, die recht unausgegoren daherkommen und vom Ansatz her diskursmordend sind, bezeichnend das Gehacke um die Klärung des Begiffs „Spiritualität“.
Entweder Du weißt nicht, dass es bei Definitionen darauf ankommt, dass man sich konsistent weiter verwendet oder Du möchtest gerne „Politik“ machen und bestimmte Thema unterdrücken. Für den ersten Fall wüsstest Du jetzt mehr und ob der zweite Fall - Verkündungen, wie es ist, was man tun und lassen sollte: Popper ist der Beste, wer Kuhn liest ist Esoteriker, alle wollen nur den lieben Gott reinschmuggeln, der Steinzeitmensch war viel schlauer als wir... - so richtig gut in ein Diskussionsforum passt, da kann man geteilter Meinung sein.

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Es kommt auf den Kontext an. Wenn ich einfach mal spazieren gehen will, um wahllos ein paar Eindrücke zu sammeln, Blumen zu riechen und dabei etwas Musik oder Radio zu hören, will ich das nicht mit maximaler Effizienz tun. Vielleicht ist das bei der Steuererklärung wichtiger.

Das ist hauptsächlich wichtig, wenn du dir Heidegger und Co. reinziehst, dann, wenn du von dir selbst denkst, philosophisch zu denken.

Jaja, Heidegger liest man nicht, schon verstanden. Der alte Wunsch aus persönlichen Neigungen ein allgemeines Gesetz zu machen.

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben: Und manchmal will ich neue Eindrücke haben, manchmal nur Gewohntes wiederholen, je nach dem. Ich weiß noch nicht mal genau wann und warum, interessiert mich aber auch nicht, es reicht ja, in dem Moment auf sich selbst zu hören.
Ich gehe ja gar nicht mit dem durchgehenden Anspruch maximal viel Wissen zu generieren, extrem nützlich oder genießend oder gut oder effizient oder gerecht oder spirituell oder nett oder sonst was zu sein durchs Leben, sondern mal ist es so, mal ist es anders.

Das geht mir ja genau so, aber manchmal möchte ich auch verstehen.
Wogegen nichts einzuwenden ist, wenn Du Deine Neigungen anderen nicht aufdrängen willst. Durchaus verständlich eigene und für einen selbst stimmige Erkenntnisse mit anderen teilen zu wollen, oft in der Überzeugung es gut zu meinen, denn man hat es ja selbst erlebt. Nur ist das wie mit der Frau, die ihre schwere Allergien nach einer jahrelangen Odyssee letztlich durch Brennnesseltee überwunden hat. Das ist wirklich so, kann nur nicht al allgemeines Gesetz gelten.

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Wie und warum sollte man das auf ein paar Algorithmen runterbrechen, zugunsten irgendwelcher seichten Konzepte, die sich jemand ausgedacht hat?
Noch nie war das Bewusstsein für die menschliche Unwissenheit so groß, wie heute im Zeitalter der Wissenschaft (abgesehen von ein paar esoterischen Schwärmern).
Ach was, das wusste der Steinzeitmensch (außer dem esoterischen Steinzeitmenschen!, soviel Zeit muss sein) bestimmt schon alles viel besser oder hältst Du die These dann doch nicht für so belastbar?

ujmp hat geschrieben:Die Religiösen Algorithmen, die das chrsitliche Abendland Jahrhunderte lang unverändert heruntergebetet hat - die waren seicht! Bevor du Kritik übst, solltest du mal über die Relation zu den Alternativen nachdenken.
Ja, wenn man nur in groben Kategorien, oder, da Du den Ausdruck selbst bevorzugst: Schubladen denkt, dann ist man dazu gezwungen alles dort zu versenken, damit das Weltbild nicht gefährdet wird.

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Was charakterisierst denn eine Intelligenzleistung genau und was unterscheidet sie von einer Empathieleistung?

Emphatie hat man unwillkürlich, 17x119 im Kopf ausrechnen kostet Anstrengung.
Nein, ujmp, Empathie hat man nicht unwillkürlich, da bist Du leider falsch informiert. Du scheinst nur einfach nicht zu wissen, dass es viele Menschen mit Empathiedefiziten gibt, von leicht bis maximal und alles dazwischen. Ist wie bei der Intelligenz, von einem IQ von 40 bis 200 findet man alles vor.
Empathie impliziert eine ganze Reihe von Abstraktionsleistungen, z.B. die, die Stimmung, in die mich der andere bringt ihm zuzuschreiben und danach zu entscheiden, welche Konzepte ich daraus im Ungang mit ihm entwickle. Wie sehr vieles aus der Welt der sozialen Interaktionen ein hochkomplexer Vorgang, sehr abstrakt und ich frage mich und jetzt Dich, warum das weniger Intelligenzleistung sein soll, als entstehende Begriffspaare durch das einsetzen von Buchstaben sinnvoll zu verbinden.

ujmp hat geschrieben:Intelligenzleistungen verlangesamen das Denken und nehmen es so sehr in Anspruch, dass man seine Bewegungen kaum noch koordinieren kann (Sokrates soll gelegentlich wie zur Salzsäule erstarrt rumgestanden haben, weil er grad was überlegt hat).
Jaja, ich weiß und Onanieren macht Rückenmarksdarre. :lachtot:

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Das sind bekannte Probleme und Irrtumsquellen, diese Tehmen sind heute, glaube ich, Bestandteil jeder wissenschaftlichen Ausbildung.
Wie ist denn nun die Lösung, wenn die Probleme allgemein bekannt sind?

Weniger Heidegger, mehr Wissenschaftstheorie - dann kommst du auf den aktuellen Stand! ;-)
Ach lass mich doch bitte teilhaben, dafür schreiben wir ja hier. Ich habe halt zu viel Heidegger gelesen, aber Du nicht und es wird Dir sicher nicht schwer fallen, von den Probleme, die ja allesamt bekannt sind, die Lösungen anzugeben. Dein Antwort impliziert, dass Du es weißt. Oder entzieht sich das Sagbare ins Negative?
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Re: Elektrizität - Information - Bewusstsein

Beitragvon ujmp » So 16. Jun 2013, 11:12

Ich antworte bloß darauf...
Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Intelligenzleistungen verlangesamen das Denken und nehmen es so sehr in Anspruch, dass man seine Bewegungen kaum noch koordinieren kann (Sokrates soll gelegentlich wie zur Salzsäule erstarrt rumgestanden haben, weil er grad was überlegt hat).
Jaja, ich weiß und Onanieren macht Rückenmarksdarre. :lachtot:

Das mit dem Sokrates hab ich glaub ich in Bertrand Russels "Philosophie des Abendlandes" gelesen. Ok, es mag Legende sein, aber es sollte den Punkt auch nur illustrieren. Dass es sich mit rationalen Überlegungen tatsächlich so verhält, kannst du in Daniel Kahnemann's "Thinking, Fast and Slow" nachlesen. Auch sehr lehrreich zu dieser Thematik ist "The Number Sence" von Stanislas Dehaene.

Vollbreit hat geschrieben:
Ach lass mich doch bitte teilhaben, dafür schreiben wir ja hier. Ich habe halt zu viel Heidegger gelesen, aber Du nicht und es wird Dir sicher nicht schwer fallen, von den Probleme, die ja allesamt bekannt sind, die Lösungen anzugeben. Dein Antwort impliziert, dass Du es weißt. Oder entzieht sich das Sagbare ins Negative?


Wenn du dich mal mit ANOVA beschäftigst, wirst du auf viele Warnungen stoßen, die die Fehlinterpretation von Daten betreffen. Diese Fehlinterpretation haben dieselbe Struktur, wie der Glaube an Wünschelruten. Sie sind auf Nichtbeachtung der Grundregeln der Logik zurückzuführen. Das hat halt nichts mit Emphatie zu tun und mit Intuitionen, die dir einfach so zufliegen, kommst du dabei auch nicht klar. Das ist Sachkenntnis, die man sich aneigenen muss und Arbeit, die der Kopf machen muss. Wenn man verstanden hat, dass Dinge sehr kompliziert und unübersichtlich werden können, beginnt man nach Wegen zu suchen, die es erlauben Fragen zu stellen, die einfach und möglichst klar beantwortbar sind. Intelligente Experiment-Designs zeichnen sich dadurch aus.

Vollbreit hat geschrieben: Oder entzieht sich das Sagbare ins Negative?

Unseriöses Geschwurbel.
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Re: Elektrizität - Information - Bewusstsein

Beitragvon Vollbreit » So 16. Jun 2013, 12:53

ujmp hat geschrieben:Ich antworte bloß darauf...
Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Intelligenzleistungen verlangesamen das Denken und nehmen es so sehr in Anspruch, dass man seine Bewegungen kaum noch koordinieren kann (Sokrates soll gelegentlich wie zur Salzsäule erstarrt rumgestanden haben, weil er grad was überlegt hat).
Jaja, ich weiß und Onanieren macht Rückenmarksdarre. :lachtot:

Das mit dem Sokrates hab ich glaub ich in Bertrand Russels "Philosophie des Abendlandes" gelesen.

Es ist eigentlich egal, wo man Unsinn liest.

ujmp hat geschrieben:Ok, es mag Legende sein, aber es sollte den Punkt auch nur illustrieren.
Tut es ja, es weist Dich als esoterischen pars pro toto Denker aus, der Klassen und Inhalt beständig verwechselt. Weil man beim Denken oft eine ruhende Haltung einzunehmen geneigt ist, wie Rodins Denker
Bild
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Pari ... enseur.jpg)
schließt Du, man könne sich nicht mehr bewegen, wenn man scharf nachdenkt.
Das rastlose Umherwandern im Zimmer ist aber eine fast ebenso archetypische Szene des intensiv Denkenden.

ujmp hat geschrieben:Dass es sich mit rationalen Überlegungen tatsächlich so verhält, kannst du in Daniel Kahnemann's "Thinking, Fast and Slow" nachlesen. Auch sehr lehrreich zu dieser Thematik ist "The Number Sence" von Stanislas Dehaene.
Man kann immer alles irgendwo nachlesen. Der eine liegt still im Bett, wie Descartes oder versinkt wochenlang in Innenwelten wie der Literat Nádas, andere brauchen monotone Bewegungen, gehen auf und ab, gehen spazieren, schreiben und denken in Kaffeehäusern machen sonst was.

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:
Ach lass mich doch bitte teilhaben, dafür schreiben wir ja hier. Ich habe halt zu viel Heidegger gelesen, aber Du nicht und es wird Dir sicher nicht schwer fallen, von den Probleme, die ja allesamt bekannt sind, die Lösungen anzugeben. Dein Antwort impliziert, dass Du es weißt. Oder entzieht sich das Sagbare ins Negative?


Wenn du dich mal mit ANOVA beschäftigst, wirst du auf viele Warnungen stoßen, die die Fehlinterpretation von Daten betreffen.

Darum geht es aber gar nicht, sondern darum, ob man sinnvollerweise Daten anwenden kann, die man nicht, unzureichend oder operational definiert hat oder ob man sich gezwungen sieht die Definition dann doch später nachzuholen.
Es geht nicht darum, wie man richtig designen und auswerten muss, um Intelligenz, Information oder sonst etwas zu messen, sondern wodurch man weiß, ob das, was man da misst tatsächlich Intelligenz ist, über die willkürliche Definition hinaus. Vielleicht ist ja im Kern jede Definition willkürlich, vielleicht geht es gar nicht anders, aber das ist auf einem anderen Weg zu klären.

ujmp hat geschrieben:Diese Fehlinterpretation haben dieselbe Struktur, wie der Glaube an Wünschelruten.
Jetzt möchtest Du wieder ablenken, auf bekanntes Terrain kommen, das immer gleiche Mantram wiederholen, weil es so vertraut ist, nicht wahr?

ujmp hat geschrieben:Sie sind auf Nichtbeachtung der Grundregeln der Logik zurückzuführen. Das hat halt nichts mit Emphatie zu tun und mit Intuitionen, die dir einfach so zufliegen, kommst du dabei auch nicht klar.
Oh, mach Dir da mal keine Sorgen, ich komme ganz gut mit der Logik klar und leide auch nicht an intellektuellen Minderwertigkeitsgefühlen, weshalb der wiederholte Versuch, hier den wunden Punkt zu treffen auch dieses Mal misslingt, das nur für die nächsten Male.
Doch nun zum Inhalt. Nein, Du irrst Dich noch immer. Empathie fliegt einem nicht einfach so zu, ist nicht mit der Schlagwort „Spiegelneuronen“ endgültig erklärt. Grundlegend findest Du das schon bei Piaget, der nachweist, dass und in welcher Weise Empathie vor allem eine kognitive Perspektivübernahme ist.

ujmp hat geschrieben:Das ist Sachkenntnis, die man sich aneigenen muss und Arbeit, die der Kopf machen muss.
Echt jetzt?

ujmp hat geschrieben:Wenn man verstanden hat, dass Dinge sehr kompliziert und unübersichtlich werden können, beginnt man nach Wegen zu suchen, die es erlauben Fragen zu stellen, die einfach und möglichst klar beantwortbar sind. Intelligente Experiment-Designs zeichnen sich dadurch aus.
Ohne Zweifel tun sie das und ich habe da allergrößtes Respekt vor. Hat aber nicht viel mit unserer Frage zu tun.
Ich habe übrigens vor nicht allzulanger Zeit mit einem Forscher gesprochen, der genau das Problem hatte, dass angesichts all der engen und breiten Definitionen des Intelligenzbegriffs es noch immer unklar ist, was denn nun eigentlich Intelligenz ist.

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben: Oder entzieht sich das Sagbare ins Negative?

Unseriöses Geschwurbel.
Nein, war nur ein privater Test, der zeigen sollte, ob Du das, was Du kritisierst, überhaupt kennst.
Du bist übrigens durchgefallen. :mg: Aber hey, das war kein Stadardtest, nur privat, subjektiv, ohne jede objektive Aussage.
Das ist nämlich die Hauptkritik an Heidegger, durch deren Hilfe er sich nach Meinung seiner ernsthaften Kritiker nämlich immunisiert. Abseits der Schar seiner belanglosen Kritiker, die ihn nie gelesen haben, kann man Heidegger übrigens durchaus kritisieren:
Jürgen Habermas hat geschrieben:„Sodann ärgerten mich die platonischen Vorurteile des deutschen Mandarins, der die „Intelligenz“ gegenüber dem „Geist“, die Analyse gegenüber dem eigentlichen Denken abwertete und der die esoterische Wahrheit „den Wenigen“ vorbehalten wollte. Mich störten auch die antichristlichen und antiwestlichen Affekte, die sich gegen den egalitären Universalismus der Aufklärung richteten. … In den folgenden Jahren habe ich deutlicher den Affekt erkannt, der Geister wie Heidegger, Carl Schmitt, Ernst Jünger oder Arnold Gehlen einte. Bei ihnen allen verband sich die Verachtung der Masse und des Durchschnittlichen einerseits mit der Feier des herrischen Einzelnen, des Auserwählten und Außerordentlichen, andererseits mit der Ablehnung des Geredes, der Öffentlichkeit und des Uneigentlichen. Das Schweigen wird gegenüber dem Gespräch, die Ordnung von Befehl und Gehorsam gegenüber Gleichheit und Selbstbestimmung ausgezeichnet.“
(J. Habermas, Zwischen Naturalismus und Religion, Suhrkamp 2005, S.24)


Aber auch wenn der Feind des Feindes eigentlich der Freund sein müsste, wenn man in Schubladen denkt – was Du als Logik missverstehst –, wirst Du über den größeren Schatten nicht kommen, denn Popper steckt in der einen Schublade und Habermas in der anderen. (Ich wunderte mich damals noch, warm Du bei Adorno so abgegangen bist. Passt mit dem Wissen von heute natürlich gut ins Bild. Klappe zu.)
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Re: Elektrizität - Information - Bewusstsein

Beitragvon ujmp » So 16. Jun 2013, 13:55

Vollbreit hat geschrieben:Das rastlose Umherwandern im Zimmer ist aber eine fast ebenso archetypische Szene des intensiv Denkenden.

Es geht darum, dass deine Aufmerksamkeit vom rationalen Denken so stark beansprucht wird, dass du eben bestenfalls monotone Dinge tun kannst. Das ist dann auch eine Frage der Intensität. Mit dem "rastlos" hat sich Vollbreit schon wieder eine willkürliche Interpretation untergejubelt.

Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Dass es sich mit rationalen Überlegungen tatsächlich so verhält, kannst du in Daniel Kahnemann's "Thinking, Fast and Slow" nachlesen. Auch sehr lehrreich zu dieser Thematik ist "The Number Sence" von Stanislas Dehaene.
Man kann immer alles irgendwo nachlesen. Der eine liegt still im Bett, wie Descartes oder versinkt wochenlang in Innenwelten wie der Literat Nádas, andere brauchen monotone Bewegungen, gehen auf und ab, gehen spazieren, schreiben und denken in Kaffeehäusern machen sonst was.

Vollbreit zieht sich sein Gesülze an den Haaren herbei - auch eine Methode!

Vollbreit hat geschrieben:Es geht nicht darum, wie man richtig designen und auswerten muss, um Intelligenz, Information oder sonst etwas zu messen, sondern wodurch man weiß, ob das, was man da misst tatsächlich Intelligenz ist, über die willkürliche Definition hinaus. Vielleicht ist ja im Kern jede Definition willkürlich, vielleicht geht es gar nicht anders, aber das ist auf einem anderen Weg zu klären.

Vollbreit macht immer einen großen Brei aus allem, man weiß gar nicht an welchem Ende man anfangen soll um den Unsinn wieder aufzudrieseln.
Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Diese Fehlinterpretation haben dieselbe Struktur, wie der Glaube an Wünschelruten.
Jetzt möchtest Du wieder ablenken, auf bekanntes Terrain kommen, das immer gleiche Mantram wiederholen, weil es so vertraut ist, nicht wahr? .

Es sind halt immer die selben Fehler. Zwei mal Drei macht Sechs - das wird schon sein Tausenden von Jahren so wiederholt, weil es eine Tatsache ist! Und trotzdem muss man es immer wieder sagen! (Das ist eine Analogie und erfordert etwas analytisches Denken um es zu verstehen...)
Vollbreit hat geschrieben:Oh, mach Dir da mal keine Sorgen, ich komme ganz gut mit der Logik klar und leide auch nicht an intellektuellen Minderwertigkeitsgefühlen, weshalb der wiederholte Versuch, hier den wunden Punkt zu treffen auch dieses Mal misslingt, das nur für die nächsten Male.
.

Er leidet vor allem an Ignoranz und Selbstüberschätzung.
Vollbreit hat geschrieben:Doch nun zum Inhalt. Nein, Du irrst Dich noch immer. Empathie fliegt einem nicht einfach so zu, ist nicht mit der Schlagwort „Spiegelneuronen“ endgültig erklärt. Grundlegend findest Du das schon bei Piaget, der nachweist, dass und in welcher Weise Empathie vor allem eine kognitive Perspektivübernahme ist.

Hier kommt er wieder mit Strohmännern, alten Opas und Wörtern die er nicht versteht. Wenn man versucht, einem dieser Punkte auf den Grund zu gehen, kommt nur heiße Luft raus.

Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Das ist Sachkenntnis, die man sich aneigenen muss und Arbeit, die der Kopf machen muss.
Echt jetzt?

Das letzte mal, als jemand versucht hat, mich mit sowas platt zu machen, war das auf einem Schulhof und der andere war zwölf.

Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Wenn man verstanden hat, dass Dinge sehr kompliziert und unübersichtlich werden können, beginnt man nach Wegen zu suchen, die es erlauben Fragen zu stellen, die einfach und möglichst klar beantwortbar sind. Intelligente Experiment-Designs zeichnen sich dadurch aus.
Ohne Zweifel tun sie das und ich habe da allergrößtes Respekt vor. Hat aber nicht viel mit unserer Frage zu tun.

Immer die selbe Masche, wenn's brenzlich wird, einfach mal das Thema umdefinieren. Das ist ja recht leicht, wenn man sowieso nie auf einen Punkt kommt.


Vollbreit hat geschrieben: Oder entzieht sich das Sagbare ins Negative?
ujmp hat geschrieben:Unseriöses Geschwurbel.
Nein, war nur ein privater Test, der zeigen sollte, ob Du das, was Du kritisierst, überhaupt kennst.
Du bist übrigens durchgefallen. :mg: Aber hey, das war kein Stadardtest, nur privat, subjektiv, ohne jede objektive Aussage.
Das ist nämlich die Hauptkritik an Heidegger, durch deren Hilfe er sich nach Meinung seiner ernsthaften Kritiker nämlich immunisiert. Abseits der Schar seiner belanglosen Kritiker, die ihn nie gelesen haben, kann man Heidegger übrigens durchaus kritisieren:


Ich hab mal was von Heidegger gelesen, "Der Satz vom Grund" , aber ohne jeden Gewinn. Da war ich sicher noch zu jung. Zur selben Zeit hab ich aber Plato gelesen, da konnte ich mir schon was draus nehmen. Von Schopenhauer wäre Heidegger vermutlich unter die "Unsinnschmierer" eingeordnet worden. Das sind übrigens lesenswerte Passagen, in denen Schopenhauer klar macht, was unseriöse Philosophie bedeutet. Die Masche, durch unklare Sprache gedankliche Tiefe vorzutäuschen ist schon ziemlich alt.

Vollbreit hat geschrieben:
Aber auch wenn der Feind des Feindes eigentlich der Freund sein müsste, wenn man in Schubladen denkt – was Du als Logik missverstehst –, wirst Du über den größeren Schatten nicht kommen, denn Popper steckt in der einen Schublade und Habermas in der anderen. (Ich wunderte mich damals noch, warm Du bei Adorno so abgegangen bist. Passt mit dem Wissen von heute natürlich gut ins Bild. Klappe zu.)

Hier weiß er bestimmt wieder selbst nicht, wass er will. Ich rede hier von etablierten Standards der Wissenschaft. Und wenn ich dann der Sache auf den Grund gehe, kommt raus, dass hinter all den abgespulten Namen und geistreich klingenden Wörtern nur heiße Luft ist.
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Re: Elektrizität - Information - Bewusstsein

Beitragvon Vollbreit » So 16. Jun 2013, 14:36

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Das rastlose Umherwandern im Zimmer ist aber eine fast ebenso archetypische Szene des intensiv Denkenden.

Es geht darum, dass deine Aufmerksamkeit vom rationalen Denken so stark beansprucht wird, dass du eben bestenfalls monotone Dinge tun kannst. Das ist dann auch eine Frage der Intensität. Mit dem "rastlos" hat sich Vollbreit schon wieder eine willkürliche Interpretation untergejubelt.
Das rastlose Umherwandern im Zimmer ist aber eine fast ebenso archetypische Szene des intensiv Denkenden.


Du kannst mich ruhig direkt ansprechen, das gebietet schon die Höflichkeit, die Du bei Deiner Antwort weitgehend vermissen lässt.
Wenn man im Zimmer auf und ab geht, dann ist das relativ monoton. Es ist nur so, dass damit Deine These, Denken mache nahezu bewegungsunfähig, perdu ist.

ujmp hat geschrieben:Ich hab mal was von Heidegger gelesen, "Der Satz vom Grund" , aber ohne jeden Gewinn. Da war ich sicher noch zu jung. Zur selben Zeit hab ich aber Plato gelesen, da konnte ich mir schon was draus nehmen.
Ist doch kein Problem. Heidegger ist nun wahrlich keine leichte Kost, aber selbst die meisten seiner Kritiker würden eingestehen, dass er ein großer Denker war. Es gibt auch Fundamentlaopposition, meistens aus der Ecke der Logiker, aber auch das kann man mehrfach wenden.
Speziell bei Heidegger muss man unterscheiden, ob man nun den Bürger Heidegger und sein weitgehendes (wenn wohl auch nicht totales) Versagen im dritten Reich kritisiert oder den Philosophen Heidegger.

ujmp hat geschrieben:Von Schopenhauer wäre Heidegger vermutlich unter die "Unsinnschmierer" eingeordnet worden.
Das hätte Heidegger vermutlich nicht sonderlich interessiert, zumal Schopenhauer im direkten Vergleich sicher nur den zweiten Platz belegt. Der notorische Krakeler Schpoenhauer hat sich schon damals schlimm über Hegel erregt und sich geärgert, dass niemand zu seinen Vorlesungen kam, wenn Hegel zeitgleich welche abhielt.

ujmp hat geschrieben:Das sind übrigens lesenswerte Passagen, in denen Schopenhauer klar macht, was unseriöse Philosophie bedeutet. Die Masche, durch unklare Sprache gedankliche Tiefe vorzutäuschen ist schon ziemlich alt.
Darum bitte ich Dich ja um die begriffliche Aufklärung, die Du regelmäßig verweigerst.
Wäre also schön, wenn Du zum Thema zurückfändest und versuchst begründet dem Gedanken nachzugehen, ob es nun sinnvoll ist, oder eben auch nicht, Begriffe über die Definition hinaus zu klären.
Mag ja sein, dass bei bestimmten technischen Begriffen oder Wortneuschöpfungen, Bedeutung (Gebrauch) und Definition weitgehend zusammenfallen.
Aber der Einwand, dass die Regel der Regel der Regel ... uns in einen Regress führt, ist ein philosophischer Einwand, ein logischer obendrein (von Sellars).
Und nicht alle Begriffe sind technisch, sondern kommen zuweilen aus der Alltagssprache. Hier weiß im Grunde jeder, so ist Dein Argument und ab und an auch Zappas, was womit gemeint ist, aber genau das stellt Heidegger in Abrede, in dem er sich zum Beispiel am aller selbstverständlichen Begriff des Seins abarbeitet.
So soll es sich auch, darum „denkt“ die Wissenschaft nicht, mein Heidegger, mit den wissenschaftlichen Grundbegriffen verhalten und ich finde es spannend zu klären, ob da was dran ist.

Denn unter der Lupe sind die funktionalistischen und pragmatischen Ansätze, auch Jahrzehnte nach Heidegger, nicht weniger problematisch.
Auf den Alltag mag sich das kaum auswirken, aber es könnte sich erweisen, was sich bei den hier diskutierten Begriffen, „Intelligenz“, „Information, „Bewusstsein“, „Datum“ und so weiter andeutet, dass das gar nicht so leicht ist, wie man meinen könnte.
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