Venus Projekt

Re: Venus Projekt

Beitragvon Nanna » Di 19. Okt 2010, 00:52

Philo hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Auch an dich: Lies Jared Diamond [...]

Nö, warum sollte ich mich einem trivialkulturellen Gedankengut ergeben, wie das von Jared Diamond und ähnlich Gesinnte, die das Gestrige als Zukunftsurteil begreifen.

Diamond betont, soweit ich mich erinnere, gleich im Vorwort zu "Kollaps", dass die Betrachtung der Vergangenheit keine Rückschlüsse auf die Zukunft zulässt. Trotzdem ist es klug, sich den Verlauf früherer Ereignisse genau anzusehen, weil er Rückschlüsse auf prinzipielle Abläufe zulässt. Analogien zu bilden ist vielleicht doch etwas ergiebiger als Wunschträume so zusammenzudichten, dass sie für einen selbst Sinn zu machen scheinen.

Philo hat geschrieben:Das menschliche Bewusstsein ist ein gelerntes Bewusstsein und dominiert nicht selten entgegen natürlicher und tiergleicher Triebe wie bspw. Sexualität u.v.m. - siehe Zölibat und ähnlich gelernte schitzophrene Verhaltensmuster in allerlei Kulturen.

Als Naturalist muss ich eine Sichtweise, die behauptet, ein Verhalten wäre nicht natürlich, schon aus Prinzip ablehnen. Auch der menschliche kulturelle Lernprozess findet innerhalb der Grenzen der Physis und auch der Evolution im weiteren Sinne statt. Der Zölibat kann, wenn man konkurrierende Gruppen betrachtet, durchaus Sinn machen, etwa, weil er mit einer strikteren Kultur mit allen ihren Begleiterscheinungen wie stärkerer sozialer Kontrolle, Zusammengehörigkeitsgefühl, Überlegenheitsgefühl dank spiritueller Reinheit etc. einhergeht. Das menschliche Bewusstsein unterscheidet sich hier lediglich durch Komplexität von tierischem Bewusstsein, nicht dadurch, dass es prinzipiell anderen Gesetzen unterworfen wird. Auch in menschlichen Gesellschaften überleben letztlich nur Gedanken, die sich bezogen auf den jeweiligen historischen Kontext irgendwie "rentieren".

Philo hat geschrieben:So haben auch keine Tiere evolutionsbedingt politische Systeme erzwungen und überhaupt fusst jedes Herden- sowie Rudelverhalten auf völlig anderen Bewusstseinsformen, als die, die wir Menschen im stande sind zu leisten.

Ich bezweifle, dass der Mensch prinzipiell andere Formen des Zusammenlebens pflegt als Gesellschaften höherer Tiere, lediglich sind die Grade der Kooperation und Komplexität weitaus höher. Die Grundbausteine sozialer Interaktion existieren bei Tieren aber genauso, auch dort gibt es Altruismus, Handel oder Konkurrenzkämpfe um begrenzte Ressourcen. Politische Systeme im weitesten Sinne gibt es dort in gewisser Weise auch, so sind viele Rudel auf archaische Weise monarchisch regiert. Dass der Komplexitäts- und Reflexionsgrad um ein Vielfaches geringer ist, ändert nichts daran, dass diese Organisationsformen existieren.

Philo hat geschrieben:Schon allein das Gedankengut zum Venus-Projekt beweist, zu was der Mensch fähig ist.

Vergangene Utopien haben uns gezeigt, dass die Fähigkeit, ein idealisiertes System unter der Annahme ebenso idealisierter Grundvoraussetzungen zu erdenken, ziemlich eingeschränkte Ergebnisse geliefert haben. Selbst da, wo es verdammt gut gelaufen ist, in der Geschichte der Demokratie beispielsweise, sehen wir, dass die Realität weit hinter den Ansprüchen der ursprünglichen Utopie zurückfällt, einfach, weil Wunschannahmen mangels Wille oder Fähigkeit zur Überprüfung unhinterfragt übernommen wurden. Genau diese Gefahr sehe ich beim Venusprojekt: Man geht von gewissen Zielvorstellungen aus und von gewissen Features, die der Weg dahin haben muss, platt gesagt sind das im Falle des Venusprojektes weiß gekachelte Städte mit fliegenden Autos. Das Venusprojekt ist leider ganz besonders featurelastig, richtet also den Blick nicht primär auf die erwünschte Gesellschaftsform (deren Skizzierung tatsächlich unheimlich schwammig bleibt), sondern auf einzelne Mittel, die man gerne einsetzen möchte. So wird viel über Dinge wie Technik oder Nacktheit in der Öffentlichkeit fabuliert, ohne zu reflektieren, ob diese Dinge notwendige und gar wichtige Voraussetzungen einer "besseren" Gesellschaft sind. Überhaupt finde ich keinerlei philosphisch geprägte Auseinandersetzung mit der Frage, wodurch sich eine bessere Gesellschaft auszeichnen würde. Alles was ich sehe ist eine zusammengewürfelte Zukunftsvision, ein Wunschkonzert der Einzelfeatures, das entgegen markiger Worte kein stimmiges Gesamtbild ergibt, sondern genau da, wo es interessant würde, den Rückzug auf nebulöse Allgemeinplätze antritt. Das Venusprojekt erzählt uns im wesentlichen nochmal neu und mt bunten Bildchen, was wir auch täglich in der Zeitung lesen können, nämlich, dass Nachhaltigkeit, Effizienz und saubere Energiequellen eine feine Sache für den Planeten sind und ein bisschen gutes Design dem Auge ja auch nicht schaden kann. Danke, Herr Fresco, das ist nett, aber nicht neu, und die Ankündigung einer besseren, nur leider in ihrer Überlegenheit nicht näher spezifizierten Gesellschaft, ist nicht visionär, sondern einfach nur Ausgeburt schwärmerischen Deliriums. Wenn das das ist, wozu "der Mensch fähig ist", also sich in einem Größen- und Reinheitswahn zu suhlen, dann muss ich auch dazu etwas trocken anmerken, dass das auch schon die alten Griechen konnten und die Konzepte über gutes Zusammenleben seitdem auch nicht so übermäßig bahnbrechend weiterentwickelt wurden, schon gar nicht von den Venusjüngern.

Philo hat geschrieben:Leute wie Jared Diamond nutzen ihre Kompetenz, um sich innerhalb des aktuellen Zeitgeistes zu behaupten und übersieht dabei (vermutlich absichtlich) Leute, wie Jaque Fresco.

Ja, ich denke auch, dass Mr. Diamond einen Großteil seiner Arbeitszeit auf die Klärung der Frage verwendet, wie er sich diesen lästigen M. Fresco und dessen verblüffend geniale Vision vom Leibe halten kann.

Philo hat geschrieben:Zudem; niemand spricht von paradiesischen Zuständen, sondern von einer Optimierung menschlicher Fähigkeiten aufgrund des endlos erweiterbaren Bewusstseins des kritisch rationalen und logischen Denkens.

Wenn ich mir die Seite des Venusprojektes und das schwärmerische Besäufnis an der Größe der eigenen Idee da durchlese, kann ich beim besten Willen den Eindruck nicht verscheuchen, dass es sehr wohl um die Schaffung idealer Zustände geht. Selbst wenn es aber "nur" um die Optimierung menschlicher Fähigkeiten ginge, dann würde ich mich fragen, was an dem prinzipiellen Gedanken neu ist ("Komm, lass uns doch mal anfangen, uns selbst zu optimieren." - "Mensch, das ist ja 'ne geniale Idee, hat ja echt noch gar keiner drangedacht, dass wir das mal machen könnten.") und wieso ausgerechnet das Venusprojekt dafür prädestiniert sein sollte, die entsprechenden Zustände zu schaffen. Die entsprechende Begründung bleibt nämlich jeder, der diese Vision in irgendeiner Form verteidigt, schuldig. Alles, was ich sehe, sind theoretisch vielleicht (!) mögliche Optimierungen unter der Annahme irrsinnig vieler Faktoren, die genauso zusammenkommen und -wirken müssten, wie die Venusvisionäre sich das in ihren Träumen ausmalen, wofür der Ausdruck "unwahrscheinlich" schon stark euphemistisch ist.

Philo hat geschrieben:Unmöglichkeitserklärer behielten noch nie recht und gehören zu jenen extrem frustrierten Menschen, die nur ihre Resignation als gleichsam Schwäche zu vertuschen versuchen.
Allein die Tatsache, wie Menschen den Begriff "Macht" im Sinne von "Unterdrückung" definieren, zeigt auf, wie extrem man versucht ist, Unwissenheiten durch aggressive Verhaltensmuster zu ersetzen.
Und das, liebe Nanna, gilt auch für Dich.

Was du alles weißt. ;-)

Philo hat geschrieben:
Klaus hat geschrieben:Das Venus-Projekt ist eine unwissenschaftliche Utopie und hat für mich schon esoterische Züge.

Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vorneherein ausgeschlossen erscheint. [Albert Einstein]
Zudem:
Es ist schwieriger, ein Vorurteil zu zertrümmern, als ein Atom. [Albert Einstein]

...und nicht zu vergessen der hier:
"Es ist viel leichter einen schlauen und irgendwie überlegen klingenden Spruch anzubringen, den eine berühmte Person so oder ähnlich mal in einem völlig anderen Kontext abgegeben hat, als ein tatsächliches Argument anzubringen, für das man seine diffuse Meinung auch noch unzumutbarerweise reflektieren und nachvollziehbar darstellen müsste." [irgendwie von mir]
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Re: Venus Projekt

Beitragvon mat-in » Mi 3. Nov 2010, 11:11

Nanna hat geschrieben:Das Ziel ist die Einführung einer sog. ressourcenbasierten Ökonomie, in der mit Hilfe von Automatisierung alle lebensnotwendigen Produkte geschaffen werden, ohne dass jemand dafür arbeiten muss.

Klingt ein bischen nach Star Trek... Das ist nicht konsequent zu Ende gedacht. Wenn alles automatisiert ist, so das die automaten sich selbst reparieren, selbst herstellen, selbst forschen... dann ist die logische konsequenz das Abschaffen der Menschheit, die ist dann total unnötig und nur eine Belastung für das System.
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Re: Venus Projekt

Beitragvon ganimed » Mi 3. Nov 2010, 18:28

Das hieße im Umkehrschluss, dass der Mensch nur deshalb eine Daseinsberechtigung hat, weil er nützlich (und unersetzlich) für das System ist? Im Grunde also: wir dürfen nur so lange leben, bis wir uns durch Automaten entbehrlich gemacht haben?

Das klingt irgendwie falsch. Ich vermute daher, dass der Mensch einfach so einen Wert hat und da sein darf. Und deshalb wäre eine vollkommene Automatisierung erstmal kein Problem, selbst wenn man ganz zu Ende denkt.
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Re: Venus Projekt

Beitragvon mat-in » Mi 3. Nov 2010, 19:00

Der Umkehrschluß muß ja nicht immer möglich sein, oder? Wenn man es richtig formuliert paßt es aber: ohne menschen bricht das system derzeit zusammen. Ob man das jetzt als positiv, negativ, oder sonstwie bewertet sie mal dahingestellt.
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Re: Venus Projekt

Beitragvon knaxl » Di 8. Jan 2013, 03:43

Nun zu allererst: GLAUBEN ist NICHT WISSEN, GLAUBEN = Hypothese/Vermutung ...

Nun das Venus Projekt ist eine eigenständige Non-Profit-Organisation, die machbare und realistische Pläne (RBE = Resource Based Economy) für einen gesellschaftlichen Wandel/Änderung erarbeitet hat. Bisher habe ich keine andere Non-Profit-Organisation oder Ähnliches gefunden, die so detaillierte und ausgereifte Alternativen zum jetzigen monetären System vorgestellt haben. Das Venus Projekt zeigt erstmals eine Alternative auf, wie Menschenrechte nicht nur schöne Worte auf einem Blatt Papier bleiben, sondern dass diese in einer friedfertigen und nachhaltigen globalen Zivilisation auch gelebt werden können.

Das monetäre System ist abhängig von Politik, Finanz- und Handelswesen sowie von religiösen Glaubenseinrichtungen (Kirchenunternehmen). Hierbei zählt nur ein Fakt: Profit und Macht. Um das umzusetzen benötigt man strenge Regeln in Form von Gesetze, Gebietseinschränkungen durch Grenzziehungen, Benennung der Menschen in Völker, Kontrolle durch polizeiliche militärische Einrichtungen. Jede Form, die wir kennen (Sozialismus, Kommunismus, Faschismus, Kapitalismus, etc.) benötigt dies und wurde/wird immer von den Gleichen Personen/Gruppierungen finanziert. All diese politisch-wirtschaftlichen Formen haben bis heute versagt und werden früher oder später versagen.
Das Venus Projekt hat NICHTS mit Politik (auch nicht mit den Kommunismus), Religion oder Finanzsystem zu tun. Es ist lediglich eine Non-Profit projektbezogene Organisation und hat mittlerweile eigene Aktivisten. Um was geht es denn wirklich beim Venus Projekt:
"Das Venus Projekt bietet einen umfassenden Plan für die gesellschaftliche Rekultivierung; für eine Zivilisation, in der die nachhaltige Koexistenz von Mensch, Technik und Natur in einem dynamischen Gleichgewicht endlich möglich wird."

Komisch .... genau das wollen doch die Meisten oder nicht?
Ist also die Ressourcenbasierte Wirtschaft realistisch? JA... aber nicht im aktiven bekannten System.
Gibt es Pläne bzw. Konzepte und Methoden um die RBE einzuführen? JA ...
Wer kann daran teilnehmen? ALLE MENSCHEN

Natürlich verstehe ich alle monetären geprägten manipulierten Menschen (Sklavenarbeiter), die dazu ihre unqualifizierte Meinung (und nur eine Meinung) abgeben, ohne eine wirklich eigene und vielleicht bessere Alternative anzubieten. Schließlich glauben solche Personen auch noch daran: die Erde ist eine Scheibe, es gibt den echten Weihnachtsmann und den Osterhasen, Babies werden vom Storch vor die Tür gelegt, wenn du einen Sportwagen fährst bist du ein Sexgott(göttin), Deutschland ist ein souveräner Staat, Dieter Bohlen ist der Chef von RTL, die Polizei ist dein Freund und Helfer, Kryptonid oder der Biss einer Fledermaus bzw. radioaktiven Spinne verleiht dir Superkräfte, Elvis lebt, ... bla bla bla.

Wenn du das Venus Projekt verstehen willst und damit auch die Ressourcenbasierte Wirtschaft, ist es nötig sich darüber genau zu informieren, das heisst für dich: STUDIEREN UND LERNEN ... und das braucht Zeit ... Denn ein LKW-Fahrer kann keine komplizierte Herz-OP machen, wenn er es nicht von A- Z erlernt hat. Ein 17jähriger kann nicht das Wissen, die Erfahrung und das Knowhow haben, eines 96jährigen Industrie-Designers, Ingenieur. Du hast keinen Krieg erlebt, keine wirtschaftliche Depression, musstest nicht hungern oder ums überleben kämpfen ... Du hast keine Flugzeuge gebaut oder Häuser konstruiert, keine Maschinen oder Werkzeuge entwickelt und schon gar nicht Methoden zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen entwickelt. Aber du kannst verstehen lernen und dich weiterbilden, was ich auch solchen Personen empfehle. Warum also wird gegen das Venus Projekt argumentiert und diskutiert? Ganz einfach ... Früher glaubte auch kein Mensch, man könnte als Mensch fliegen ... doch dann mit Werkzeugen und Technik wurde das Flugzeug erfunden .... wenn man in den 60er/70er gesagt hätte, das der Kommunikator und das PADD eines Tages wirklich sein würde, hätte dir jeder den Vogel gezeigt und gemeint: ... und das ohne Kabel, du Dummi ??? ... Und was ist heute ... Ohne Flugzeuge, ohne Handys und Pads können sich viele Menschen heutzutage ihr Leben nicht mehr vorstellen .... weil es ihnen einfach gut tun und gefällt und nützlich ist ... Das wird auch mit der RBE passieren ... denn was dem Menschen gut tut sowie auch unserer Natur ... kann sich nur durchsetzen ... und das alles ohne Preisschild ...

Wenn das aktuelle System kollabiert (das ist nur noch eine Frage der Zeit) möchte ich die Ressourcenbasierte Wirtschaft und kein weiteres politisch-religiöses Finanzsystem. Es wird Zeit, das der Mensch neue Wege geht, denn Albert Einstein sagte schon:
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. +
Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.

Was also brauchen wir? ---> ganz einfach: freien Zugang zu den Dingen, die wir für unser Leben benötigen ... und das ohne Preisschild bei höchsten Niveau/Qualität.
... also denkt mal darüber nach und lernt, recherchiert und studiert ... es gibt nix Schlimmeres als Leute die unqualifizierte Pseudo-Ego-Meinungen abgeben, so tun als würden sie alles wissen und über alles stehen ... und letztendlich nicht mal in der Lage sind ihre Socken zu waschen. So und ich studiere jetzt das Thema: Magnet-Schwebe-Technik ...
Zitat Trappatoni: Ich habe Fertig ... MfG ... KNAXL
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Re: Venus Projekt

Beitragvon ujmp » Di 8. Jan 2013, 08:32

Hallo knaxl, das Problem an Konzepten die grundlegende Systemänderungen verlangen ist, dass sie sehr riskant sind. Revolutionen haben oft nicht die gewünschen Ergebnisse, so gut sie gemeint sein mögen. Das liegt daran, dass die Wirklichkeit viel komplexer ist, als die jeweilige Ideologie, und sich deshalb nicht umfassend steuern lässt. In der Natur, die man als Vorbild nehmen könnte, gibt es kaum Revolutionen, es sind Evolutionen, d.h. Entwicklungen in kleinen Schritten. Die meisten dieser Schritte gehen tatsächlich in die falsche Richtung, sprich, es gibt nur wenige "Ideen" (Mutationen), die wirklich Verbesserungen darstellen. Grundlegende Veränderungen kommen glücklicherweise kaum vor. Einem Menschen mit zwei Köpfen und drei Augen ist z.B. nicht gedient:

Bild

Witzigerweise war El Lissitzky auch ein Künstler mit für seine Zeit sehr utopischen Vorstellungen und schuf mit diesem Werk m.E. eine prima Metapher für Zukunfts-Utopien... ;-)
Der Kommunismus ist ein Beispiel für eine im Ansatz gut gemeinte Ideologie, die zu einem sehr unmenschlichen System geführt hat, das seine Beteiligten wieder abgeschafft haben.
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Re: Venus Projekt

Beitragvon Lumen » Di 8. Jan 2013, 12:12

Moin. Wollen wir mal sehen. Das ist ein bemerkenswert ideologisch beladener, manipulativer Text voller Fehlschlüsse.

knaxl hat geschrieben:Das Venus Projekt zeigt erstmals eine Alternative auf, wie Menschenrechte nicht nur schöne Worte auf einem Blatt Papier bleiben [...] Das monetäre System ist abhängig von Politik, Finanz- und Handelswesen sowie von religiösen Glaubenseinrichtungen (Kirchenunternehmen). Hierbei zählt nur ein Fakt: Profit und Macht. Um das umzusetzen benötigt man strenge Regeln in Form von Gesetze, Gebietseinschränkungen durch Grenzziehungen, Benennung der Menschen in Völker, Kontrolle durch polizeiliche militärische Einrichtungen. Jede Form, die wir kennen (Sozialismus, Kommunismus, Faschismus, Kapitalismus, etc.) benötigt dies und wurde/wird immer von den Gleichen Personen/Gruppierungen finanziert. All diese politisch-wirtschaftlichen Formen haben bis heute versagt und werden früher oder später versagen.:


Das will uns sagen, dass Organisationen (gesteuert von den "gleichen" finsteren Personen/Gruppierungen) allesamt gegen Menschenrechte sind, außer Venus Projekt, denn das sind die Guten.

knaxl hat geschrieben:Venus Projekt bietet [...] Komisch .... genau das wollen doch die Meisten oder nicht? [...] Wer kann daran teilnehmen? ALLE MENSCHEN


Keine Belege, einfach Behauptungen und wieder Fehlschlüsse. Argumentum ad populum, gute Menschen wollen Menschenrechte (also müssen sie Venus Projekt wollen).

knaxl hat geschrieben:Natürlich verstehe ich alle monetären geprägten manipulierten Menschen (Sklavenarbeiter), die dazu ihre unqualifizierte Meinung (und nur eine Meinung) abgeben, ohne eine wirklich eigene und vielleicht bessere Alternative anzubieten. Schließlich glauben solche Personen auch noch daran: die Erde ist eine Scheibe, es gibt den echten Weihnachtsmann und den Osterhasen, Babies werden vom Storch vor die Tür gelegt, wenn du einen Sportwagen fährst bist du ein Sexgott(göttin), Deutschland ist ein souveräner Staat, Dieter Bohlen ist der Chef von RTL, die Polizei ist dein Freund und Helfer, Kryptonid oder der Biss einer Fledermaus bzw. radioaktiven Spinne verleiht dir Superkräfte, Elvis lebt, ... bla bla bla.


Ganz schlimm. Die gleiche Kerbe wie oben, wer nicht glaubt, ist manipuliert und hat "nur" eine "unqualifizierte" Meinung und hängt dazu auch noch Verschwörungstheorien an, die lächerlich sind (was durch die polemischen Beispiele gesagt werden soll, "Dieterbohlen ist Chef von RTL"). Vielleicht soll das kaschieren, dass hier das genaue Gegenteil passiert, du bist ja derjenige mit der Verschwörungstheorie.

knaxl hat geschrieben:Wenn du das Venus Projekt verstehen willst und damit auch die Ressourcenbasierte Wirtschaft, ist es nötig sich darüber genau zu informieren, das heisst für dich: STUDIEREN UND LERNEN ... und das braucht Zeit ... Denn ein LKW-Fahrer kann keine komplizierte Herz-OP machen, wenn er es nicht von A- Z erlernt hat. Ein 17jähriger kann nicht das Wissen, die Erfahrung und das Knowhow haben, eines 96jährigen Industrie-Designers, Ingenieur. Du hast keinen Krieg erlebt, keine wirtschaftliche Depression, musstest nicht hungern oder ums überleben kämpfen ... Du hast keine Flugzeuge gebaut oder Häuser konstruiert, [...]


Noch ein Sperrfeuer der Fehlschlüsse, einer dümmer als der nächste. Sorry. Wieder bis an die Hutkante manipulativ. Es ist richtig, dass Sachverhalte kompliziert sind und sich informieren grundsätzlich richtig ist. Wer aber andere für etwas gewinnen will, muss seinen Fall überzeugend darstellen können. Die Bringschuld liegt beim Behaupter. Wer hat Flugzeuge gebaut? Wer kann Herz-OPs durchführen? Wer hat Kriege und Kriesen überstanden? Und selbst, wenn irgendwer bei Venus Projekt diese Expertise hat, sagt das wenig aus. Es ist ein simples Autoritätsargument. Ein Vorschlag wird nicht dadurch besser, weil jemand mit irgendeiner Expertise ihn vorgeschlagen hat, sondern weil der Vorschlag selbst überzeugend ist.

knaxl hat geschrieben:denn was dem Menschen gut tut sowie auch unserer Natur ... kann sich nur durchsetzen ... und das alles ohne Preisschild ... [...] Wenn das aktuelle System kollabiert (das ist nur noch eine Frage der Zeit) möchte ich die Ressourcenbasierte Wirtschaft und kein weiteres politisch-religiöses Finanzsystem. Es wird Zeit, das der Mensch neue Wege geht, denn Albert Einstein sagte schon


Von allen Fehlschlüssen der Welt, die bereits aufgearbeitet sind, fehlte diese Variante noch. Assoziation mit einer Autorität (neben Pro Hominem oben). Der Rest wird durch Wiederholung nicht wahrer, von dem Heilsversprechen ("ohne Preisschild") abgesehen.

knaxl hat geschrieben:... also denkt mal darüber nach und lernt, recherchiert und studiert ... es gibt nix Schlimmeres als Leute die unqualifizierte Pseudo-Ego-Meinungen abgeben, so tun als würden sie alles wissen und über alles stehen ... und letztendlich nicht mal in der Lage sind ihre Socken zu waschen. So und ich studiere jetzt das Thema: Magnet-Schwebe-Technik ... Zitat Trappatoni: Ich habe Fertig ... MfG ... KNAXL


Ob du deine Socken waschen kannst, weiß ich nicht. Aber du solltest lieber den Dunning-Kruger-Effekt studieren. Es tut mir aufrichtig leid, aber du hast es nicht anders gewollt und eigentlich hätte die Klatsche noch härter ausfallen müssen. Das ist komplett ideologischer Quark. Am besten du antwortest nicht, sondern lässt es mal drei Monate sinken.

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Re: Venus Projekt

Beitragvon Nanna » Di 8. Jan 2013, 12:24

knaxl hat geschrieben: also denkt mal darüber nach und lernt, recherchiert und studiert ... es gibt nix Schlimmeres als Leute die unqualifizierte Pseudo-Ego-Meinungen abgeben, so tun als würden sie alles wissen und über alles stehen

Dieser Meinung bin ich allerdings auch und ich habe bereits den anderen von euch Venus-Ideologen rausgeschmissen. Von mir aus diskutier über das Projekt, aber entweder die manipulative Mischung aus schlechter Marketingsprache und Sektenrhetorik bleibt vor der Tür oder du. Ich habe keine Lust, mich schon wieder mit Pseudodiskussionen herumzuschlagen, wo irgendjemand perfekt sachliche und valide Einwände gegen das Venusprojekt vorbringt und dann ein Venusianer mit irgendwelchen Stimmt-ja-gar-nicht-du-musst-das-nur-genauer-studieren-Ausflüchten ohne jede Substanz oder überhaupt nur inhaltlichen Bezug auf die Kritik ankommt.
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