Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Natürlich muss man Grenzen ziehen. Praktikabler ist die jetzige Grenze: der Zeitpunkt der Geburt.
So weit ich weiß darfst du ein Kind kurz vor der Geburt auch nicht ohne weiteres essen.
Dass die Menschenrechte von Geburt an gelten sollen, bedeutet nicht, dass Föten oder andere Tiere rechtlos sein sollen.
Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Ein allgemeines Tötungsverbot ab der Geburt ist in deren Interesse.
Nicht wenn sie selbst es gerne los werden würden. Und was ist mit Waisenkindern?
Es liegt im allgemeinen Interesse von Eltern, dass Kinder keine rechtlosen Objekte sind. Wären sie es, (bis zu einem bestimmten Alter oder auch bis zur Erlangung der nachweisbaren Fähigkeit X), dann wären alle Kinder bedroht, die das jeweilige Kriterium (noch) nicht erfüllen.
Julia hat geschrieben:Und wieso sollte es relevant sein, wenn das in ihrem Interesse ist? Haben sie etwa ein Menschenrecht darauf, dass man ihre Kinder nicht isst?
Ja, ich finde durchaus, dass sie ein Recht darauf haben sollten, dass man ihre Kinder nicht tötet.
Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Ein leicht zu erkennendes Merkmal ist pragmatisch gesehen von großem Vorteil.
Die Hautfarbe ist auch leicht zu erkennen.
Nein.
Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:jedes Lebewesen und dessen Rechte sind nur und ausschließlich aufgrund seiner momentanen Fähigkeiten und Eigenschaften zu beurteilen. Diese Prämisse teile ich aber nicht.
Ja, du beurteils Lebewesen nach der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, welche im Durchschnitt mehr oder weniger über bestimmte Eigenschaften verfügt, welche das Lebewesen aber gar nicht besitzen muss. Das wäre als würde ich einem qualifizierten Mann einen Job nicht geben, weil Frauen im Durschnitt eher dafür qualifiziert sind, aus welchem Grund auch immer und dann argumentieren, dass die Grenze zwischen qualifiziert und unqualifiziert ja schwer zu ziehen wäre und man aber leicht erkennen könne, ob jemand ein Mann oder eine Frau ist.
Nein, das ist so, als ob ich allen Frauen, Männern und Kindern einen Job geben würde, unabhängig davon, wie ihre Fähigkeiten und Eigenschaften zurzeit sind. Und diesen Job auch nicht wegnehmen würde, wenn eine bestimmte Eigenschaft gerade mal nicht erfüllt ist.
Letztlich willst Du entweder genau dasselbe, (lediglich mit einer Ausweitung der generellen Grenze, wohin auch immer, aber eine überindividuelle Grenze wird es dann genauso geben müssen) und dann zieht Dein Argument hier schlicht nicht, das kannst Du dann schön wieder einpacken oder aber Du willst jedes Lebewesen nach seinem momentanen Status beurteilen und ihm je nachdem, (nach Kriterien, die Du bisher nicht genannt hast), Grundrechte zugestehen oder entziehen. Hatte ich schonmal gefragt, zu welcher Option Du neigst, hast Du aber noch nicht beantwortet. Falls Du tatsächlich ernsthaft letztere Option befürworten willst, dann können wir gerne die Auswirkungen dessen betrachten und überlegen, inwiefern das sinnvoll wäre. Das bedeutete mE de fakto eine Abschaffung der Menschenrechte und einen Ersatz durch Willkürrechte. Die Grundrechte würden dann nicht mehr bedingungslos gelten, sondern wären von unklaren Kriterien abhängig. Können mal gewährt werden und mal nicht. Je nach Belieben.