Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 9. Nov 2010, 12:07

mat-in hat geschrieben: Da ist haarklein geregelt
Nein, dies sicher nicht. Auch wenn es eine grobe Abstufung gibt und in Artikel 20a steht dazu rein gar nichts.
Man mag aber über "haarklein" und "grob" (und allem was dazwischen liegt) unterschiedliche Ansichten haben. Für einen Quantenphysiker mag "haarklein" im wörtlichen Sinn ziemlich grob sein, darum geht es aber hier nicht. "Haarklein" würde schon mal eine Auflistung und/oder Einstufung aller Arten beinhalten müssen und Rechtsansprüche der Tiere sind eher wenige vorhanden. Auch wenn manche Einzelheiten relativ haarklein geregelt sind.
Da auch der Zweck entscheidend ist, wie ein Tier behandelt werden darf, ist es also weniger ein Anspruch des Tieres (der Tierart), sondern eine Erlaubnis was der Mensch so alles wann anstellen darf.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon mat-in » Di 9. Nov 2010, 14:10

Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.
Das hat man extra mit "und die Tiere" erweitert. Damit gehört Tierschutz du den Aufgaben des Staates.

Im TierSchG werden unter anderem Wirbeltiere, Dekapoden und Cephalopoden und andere Tiere unterschieden. Das sind wissenschaftlich exakte Abgrenzungen, für Wirbeltier zum beispiel 57xxx Arten (ab und an kommt ja noch ein Amazonas Fröschlein hinzu). Es gibt da keine Mißverständnisse und Spielraum für was etwas gilt und für was nicht. Besonders "schutzbedürftige" Tiere mit hochentwickeltem Nervensystem (Wirbeltiere, Dekapoden und Cephalopoden) genießen eine Sonderstellung.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 9. Nov 2010, 14:18

Und was ist da "haarklein"?
(Mal abgesehen davon, dass deine "Aufzählung" nichts neues ist)
Alleine die Ausnahmen wann diversen Tieren doch was und wie getan werden darf, zeigt dass dies eben kein "Rechtsanspruch" dieser Tiere ist sondern nur eine Beschränkung der Rechte der Menschen (in D).
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon mat-in » Di 9. Nov 2010, 14:20

Wie viel genauer als "für jede Spezies" willst du es denn auflisten? Die dort genannten Merkmale sind für jede Tierart eindeutig.

Das ein Tier aus dem Tierschutzgesetz keinen Rechtsanspruch erhällt ist durchaus gewollt und sinnvoll. Ein Tier ist nicht in der Lage einen solchen geltend zu machen. Letzten Endes muß der Mensch doch in seinen Handlungen eingeschränkt werden und zur Verantwortung gezogen werden, oder?
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 9. Nov 2010, 14:42

Du magst ganz einfach mal die Ausgangsfrage von stine (Rechtsanspruch) mit einbeziehen, auf die du geantwortest hast, mit der Behauptung, dies gäbe es schon. Dem habe ich widersprochen, du jetzt auch.
Dass ein Rechtsanspruch an sich nichts sinnvolles oder nur schwer oder nicht unkritisch mit Sinn zu erfüllen ist, steht für mich außer Frage. Aber Rechte die jemand (etwas, wie auch immer) hat, stellen eben einen Rechtsanspruch dar. Und Tierrechte wären dann eben ein Rechtsanspruch vom Tier oder seinem gesetzlichen Vertreter. Tiere haben aber trotzdem keine entsprechenden Rechte, nur der Mensch hat bzgl. der Tiere juristische Pflichten etwas zu unterlassen oder zu tun, ein Verstoß wird nur zur Wiederherstellung des Rechtsfriedens und der rechtlichen Ordnung, nicht aber zur "Genugtuung" des Tieres oder Wiedergutmachung geahndet.

Und du magst mal den sprachlichen und inhaltlichen Unterschied zwischen haarklein und Art auf der einen Seite und "grob gefasst" und Gattung, Familie, Ordnung, Klasse, Stamm (alles im Sinne der biologischen Systematik) überlegen. Eine Rangliste mit deiner Behauptung "haarklein" entspricht eben nicht einem "alle Krebstiere" oder "Wirbeltiere".
Dass da viele geregelt ist (im Sinne derMenschen), steht wiederum auf einem anderen Blatt. Aber eben nicht alles haarklein.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Arathas » Di 9. Nov 2010, 14:55

mat-in hat geschrieben:Dass ein Tier aus dem Tierschutzgesetz keinen Rechtsanspruch erhällt ist durchaus gewollt und sinnvoll. Ein Tier ist nicht in der Lage einen solchen geltend zu machen.


Letzteres darf aber nicht das Kriterium sein, nach dem Rechtsansprüche vergeben werden. Auch Babies und geistig Behinderte besitzen einen Rechtsanspruch, obwohl sie ihn nicht geltend machen können.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 9. Nov 2010, 15:04

Deshalb
1von6,5Milliarden hat geschrieben: oder seinem gesetzlichen Vertreter.
Babies haben einen Rechtsanspruch, sie können z.B. Schadensersatz verlangen, der dann dem Säugling auch zugeschrieben wird.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon mat-in » Di 9. Nov 2010, 15:30

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du magst ganz einfach mal die Ausgangsfrage von stine (Rechtsanspruch) mit einbeziehen, auf die du geantwortest hast, mit der Behauptung, dies gäbe es schon. Dem habe ich widersprochen, du jetzt auch.

Ja, ok dann haben wir aneinander vorbeigeredet, wenn der Knackpunkt Rechtsanspruch war. Eine Liste wie wir mit welchem Tier umgehen haben wir aber schon

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Und du magst mal den sprachlichen und inhaltlichen Unterschied zwischen haarklein und Art auf der einen Seite und "grob gefasst" und Gattung, Familie, Ordnung, Klasse, Stamm (alles im Sinne der biologischen Systematik) überlegen. Eine Rangliste mit deiner Behauptung "haarklein" entspricht eben nicht einem "alle Krebstiere" oder "Wirbeltiere".

Eine weitere unterscheidung macht keinen Sinn, sie ist so genau und präzise wie sie sein kann. Das die weiße Labormaus die gleichen Regelungen betreffen wie schwarze ist vollkommen unnötig aufzuspalten.

P.S.: Es sind nur dekapode ("höhere") Krebse ;)
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 9. Nov 2010, 15:57

Ob eine haarkleine Regelung von allem sinnvoll wäre, ist eine andere Frage. Habe ich aber auch nie behauptet.
Und wo stehen wir jetzt? Fast wieder ganz oben :santagrin:
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon mat-in » Di 9. Nov 2010, 16:58

Außer das stine keine Liste machen muß...
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 9. Nov 2010, 17:04

Vielleicht hätte sie aber gerne, jetzt so kurz vor ihrem Weihnachtsfest. Da muss man schon beim Viechzeugs fürs Krippenspiel eventuell die Hierarchie irgendwie begründen. :mg:
Und eine Liste würde da helfen.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » Di 9. Nov 2010, 17:46

donquijote hat geschrieben:Ja aber das ist doch im Grunde das Gleiche.

Naja... Man gesteht eben den Tieren niht ein Recht auf Besitz zu, sondern es geht nur darum Tierarten zu schützen.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon stine » Di 9. Nov 2010, 18:37

Die Wespe ist übrigens bei uns geschützt. Katzen nicht.
Das heißt, den Zwetschgendatschi darf ich nicht alleine essen, die Hühnerleber schon.
:mg:
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 9. Nov 2010, 19:12

Du verwuschtelst da was.
Prinzipiell darfst du (und ich) kein Wirbeltier so zum Spaß töten, Insekten im großen und ganzen aber schon, solange sie keine Wildtiere sind. Sind Wespen i.d.R. aber schon, streunende Hauskatzen aber nicht. Die Lobby der Lustmörder aka Jäger (liebe Jäger, fragt mal die Förster was sie über euch denken - dabei sind viele Förster nicht unbedingt besser, nur mögen sie andere Trophäen - und nicht alle Jäger und alle Förster sind diesbezüglich gleich und seht es einfach als Stilmittel der gepflegten Übertreibung an) darf aber alles Viechzeugs was nicht extra unter Arten(!)-Schutz steht - teilweise nach einem jahreszeitlichen Plan - erschießen, wenn er glaubt, behauptet ... es wäre nötig. (Angeblich) Wildernde Haustiere sind so ein Fall.
Und diverse Katzen sind sehr wohl geschützt, ja auch der angebliche Panther irgendwo im Norden (subjektiv) dürfte eigentlich - da unter weltweitem Artenschutz - nicht so ohne weiteres erschossen werden, selbst wenn es eine (echter) Haustierpanther ist (jetzt nicht im Sinne von so einem handtaschengroßem Stubentiger).
Und im Gegensatz zu einer streunenden Hauskatze ist so eine Wespe tatsächlich auch nützlich, wenn auch nicht so anschmiegsam wie manche Katze, schnurren können sie auch nicht so gut. Und Wespenkacke stinkt nicht so.
Du darfst Wespen aber unter Androhung von Gewalt von deinem Zwetchgendatschi vertreiben, vor allem wenn du durch die Fressattacke einer Wespe zu einem letalen Nahrungsdefizit gelangen würdest. :santagrin:
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Tobi444 » So 5. Dez 2010, 17:41

Ich würde wagen zu bahupten: Ja, wir sind wertvoller als die meisten Tiere. Wir sind ihnen biologisch einfach um einiges überlegen, einige Tiere haben noch nicht mal das, was wir als Bewusstsein bezeichnen, das heißt, sie sind noch nicht mal zu der Erkenntnis "Ich bin" fähig. Sie leben ohne Ziel und Absicht, können nur das tun, was der Instinkt, die Natur ihnen sagt.
Da steht der Mensch einfach drüber, so arrogant das vielleicht klingen mag.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 5. Dez 2010, 18:09

Tobi444 hat geschrieben:Da steht der Mensch einfach drüber, so arrogant das vielleicht klingen mag.
Ist, es ist arrogant.
Zumindest bis du mir darlegst was daran "biologisch überlegen" sein soll, wenn ich zu "ich bin" fähig bin.

Und
Tobi444 hat geschrieben:Ja, wir sind wertvoller als die meisten Tiere.
was ist dann die Ausnahme?
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Tobi444 » Mo 6. Dez 2010, 15:29

ich erachte Tiere als "niedere Lebewesen", wenn man so will, weil sie keinerlei Möglichkeit haben, über ihre Taten zu reflektieren. Sie kennen kein moralisches Gut und Böse, sie verhalten sich lediglich so, wie die Natur es ihnen vorschreibt. Sie tun einfach, was ihre Instinkte ihnen vermitteln, ob das nun der Bau von Nestern oder das zerfetzen eines anderen Tiers ist. Ein Leben wie dieses kann nicht so viel wert sein wie ein menschliches.
Ausnahmen sind für mich die höher entwickelten Tierspezies, wie beipsielsweise einige Affenarten
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon stine » Mo 6. Dez 2010, 16:05

Tobi444 hat geschrieben:Ausnahmen sind ...

O.K., willkommen im Club der Debattierer!
Und wie begründest du die Ausnahmen?
Und wer setzt fest, wo die Schwellwerte liegen?

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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Tobi444 » Mo 6. Dez 2010, 17:41

Das ist sicherlich eine schwierige Frage, ohne Zweifel. Es ist schlichtweg unmögllich eine Grenze zu ziehen, genau wie man nicht sagen kann: Ab diesem Evolutionsstadium war das Huhn ein Huhn.
Das die Grenzen unklar verlaufen, das kann aber kein Gegenargument sein. Man könnte hier sicherlich eine Regelung finden
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon stine » Mi 8. Dez 2010, 09:04

Die Regelung legen aber genau die fest, die von sich glauben an der Spitze aller Lebewesen zu stehen und wertvoller zu sein als die anderen. Das kann selbst innerhalb der gleichen Spezies zu Problemen führen: Siehe Leibeigene, minderwerige Rassen, usw.

Eine Unterscheidung zu beginnen, heißt, sich auf dünnes Eis zu bewegen. Prinzipiell ist alles Leben gleich wertvoll.
Was aber nicht heißen soll, dass man die Mücke auf seinem Arm nicht totklatschen darf. :mg:

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