Worauf kommt es im Leben an?

Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon xander1 » So 7. Mär 2010, 00:25

@AgentProvocateur:

Ja alles gut und richtig, aber trotzdem wissen wir noch nicht was er meint, mal ganz davon abgesehen, ob es richtig oder falsch ist oder sich mit deinen oder meinen Ansichten deckt. Auf diese Art wie er schreibt, kann man anderen Angst einjagen, dass sie falsch liegen, wenn er ganz sicher ist, dass seine Antwort richtig ist. Das ist eine Art hochzupokern. Das machen auch oft welche gerne, die keine Ahnung haben und wenn sie falsch liegen, dann wenden sie eine andere erprobte Strategie aus, um nicht dumm da zu stehen, wie z.B. verlachen. Oft haben solche Menschen ein Schamgefühl, nicht dumm da stehen zu wollen und das wäre auch typisch für selbstgerechte oder für welche die immer Recht haben wollen, aber ich kenne ihn nicht und auf ihn scheint das weniger zuzutreffen, da in Foren sowieso jeder Recht haben will. Also ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen und kann nicht sagen, ob diese auf ihn zutreffen.
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon ganimed » So 7. Mär 2010, 01:02

xander1 hat geschrieben:Ich habe extra für dich seinen Text aus dem Buch abgetippt

Vielen Dank für die Mühe! Das ist recht umfangreich und sehr erhellend.

Man kann sich in der Tat fragen, wieso die Krankenschwester diesen Job macht, wo es doch sicher nettere Orte als ein Haus voller Kranke gibt. Was ich nicht so ganz verstehe: Reiss hat doch genau diese Frage dann untersucht und hat einige Motivations-Faktoren aufgestellt. Wie ich finde, eine recht überzeugende Aufstellung. Für die Krankenschwester sehe ich als mögliche Motivationsfavoriten:
- Anerkennung (Streben nach sozialer Akzeptanz, Zugehörigkeit und positivem Selbstwert)
- Idealismus (Streben nach sozialer Gerechtigkeit und Fairness)
Aber was heißt das nun, dass diese beiden Sachen für die Krankenschwester die Hauptmotivation darstellen? Doch nur, dass ihr Gehirn nunmal so tickt, dass soziale Akzeptanz, Zugehörigkeit und positiver Selbstwert ,... dass diese Dinge eben entsprechend positiv bewertet werden. Bei Erreichen dieser Ziele reagiert das Gehirn mit mehr Belohnung als das Gehirn eines egoistisch, materiellen Geschäftsmannes es täte. Dessen Kasse klingelt eben bei anderen erreichten Dingen mehr. Aber egal wann die Belohnungsglocke im Hirn klingelt (und entsprechende Glückshormone als Belohnung ausschüttet), es liegt nahe, die Erfüllung der Motivationsziele als Glück zu bezeichnen. Sowohl in objektiver, biologischer Hinsicht (Belohnungsreaktion im Gehirn), als auch auf logischer Sicht (wenn es kein Glück verschaffte, dann wäre es keine Motivation, dann würde es auch keiner machen).

Ich gebe zu, bei dem Soldaten, der sich aufopfernd auf die Bombe wirft, ist das extreme Verhalten ein wenig schwerer einzuordnen. Von Vergnügen kann hier wohl wirklich keine Rede sein. Aber beim Glück geht es ja auch nicht um profanes Lachen und fröhlich sein. Der Begriff ist hier ja etwas allgemeiner gemeint. Alles was vom Gehirn als positiv bewertet wird. Und auch für den Soldatenfall hat Reiss selber ja möglicherweise passende Motivationen gefunden:
- Anerkennung (Streben nach sozialer Akzeptanz, Zugehörigkeit und positivem Selbstwert)
- Ehre, Ziel- & Zweckorientierung (Streben nach Loyalität und charakterlicher Integrität)
- Beziehungen (Streben nach Freundschaft, Kameradschaft, Humor)
Diese Koordinaten waren im Soldatenhirn die bestimmenden Faktoren, die zu der Aufopferungstat führten. Stelle ich mir vor. Die Erreichung dieser Ziele wurde positiver bewertet als die Handlungsalternativen. Insofern war es sicher auch hier das Streben nach positiver Bewertung und Belohnung im Hirn, also dem Glück.

Ich habe den Eindruck, Reiss stimmt dem nur nicht zu, weil er das Wort Glück enger fasst, bzw. die Begriffe des Hedonimus wie Lust, Freude und Begierde zu einseitig und eng sieht. Umgangssprachlich wird damit sicher auch eher das oberflächliche Party- und Sexleben assoziiert. Aber das erscheint mir nur Begriffshaarspalterei zu sein. Wenn man "Glück" = "Belohnung des Gehirns" setzt, dann liegt der Hedonismus völlig richtig. Der Sinn des Lebens ist es, die Zustimmung des Gehirns zu maximieren.
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon xander1 » So 7. Mär 2010, 02:37

@ganimed: Das sehe ich genauso.
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon Dissidenkt » So 7. Mär 2010, 15:34

ganimed hat geschrieben:Du kannst kaum etwas über die Evolution sagen und weißt nicht, wozu die da ist und wohin sie führt? Aber dass sie unseren Sinn darstellt, ausgerechnet das weißt du ganz genau? Kannst es nur nicht begründen? Sehr unplausibel.


Ich kann ne Menge über die Evolution sagen, nur geht es hier um den Aspekt des Sinn des Lebens und nicht über Vererbungslehre, Ausbreitung der Arten oder was auch immer.
Ob du den Sinn deines Lebens in banaleren Dingen siehst, die deiner Sozialisation entstammen, ist doch dir überlassen. Du hast ja eh keine Wahl :mg:

ganimed hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Menschen sind Teil der großen Evolution und durchleben eine eigene kleine Evolution und somit ist es mehr als naheliegend, die Entwicklung als Sinn des Lebens zu sehen.

Verstehe ich nicht. Wenn der Mensch Teil der großen Evolution ist, dann ist lediglich naheliegend, ihn als Teil der Evolution zu sehen. Nirgendwo sehe ich einen Hinweis, die Evolution als Sinn für den Menschen zu sehen.


Was wäre denn ein "Hinweis auf einen Sinn"?

ganimed hat geschrieben:Da musst du schon bessere Gründe liefern. Nur weil ich Mitglied beim ADAC bin, muss das noch lange nicht der Sinn meines Lebens sein.


Die Evolution mit einer ADAC-Mitgliedschaft zu vergleichen ist nun wirklich völlig indiskutabel.

ganimed hat geschrieben:Nur weil ich Teil der Evolution bin, muss ich noch lange nicht Gene verändern oder Nachwuchs bekommen. Ich kann auch einfach auf Teneriffa abhängen und gut ist.


Selbst wenn du dich aus der Evolution ausklinkst, ist das eine evolutionäre Entscheidung.
Das gilt sowohl für deine Gene, als auch für deine Meme. Eine Gesellschaft, die sich komplett der Fortpflanzung verweigern würde, würde schlicht verschwinden und es würden Gesellschaften den Platz einnehmen, die sich der Evolution nicht verweigern.

Egal wie du dich entscheidest, es hat zweifellos Auswirkungen auf die Evolution, die Gesellschaft und auf dich.

ganimed hat geschrieben:Die vielen Menschen, die freiwillig keine Kinder haben und keine Gesellschaftveränderungsphantasien "an der Spitze der Gesellschaft" ausleben, scheinen mir ein ganz klarer Hinweis zu sein, dass die Evolution mit dem Sinn des Lebens nichts zu tun hat.


Das ist ein Irrtum. Evolution ist nicht nur dort wo Gene weitergegeben werden, sondern auch dort, wo Gene aussortiert werden.

--------------------------------------



AgentProvocateur hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Dir fehlt hier die Aussenperspektive. Der Blick aufs Ganze.
Setz dich mal auf den Mond, schau auf die Erde und dann denk mal drüber nach, welchen Sinn die kleinen Zwerge haben, die da seit Jahrtausenden rumwuseln. "Spielen" ist es sicher nicht, Frau und Auto auch nicht... :mg:

Es gibt notwendigerweise und unausweichlich keine objektive Außenperspektive.


Du musst schon aufmerksam lesen!
Ich schrieb:" Setz dich mal auf den Mond, ...."
Ich schrieb nicht: "Setz ein Objektiv auf den Mond, ...."
Natürlich musst du das Geschehen auf der Erde vom Mond aus mit deinen subjektiven Sinnen beurteilen, um daraus Schlüsse ziehen zu können, die für dich gelten sollen.
Es geht darum, deinen Platz in der Evolution, im großen Ganzen zu erkennen.
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon xander1 » So 7. Mär 2010, 21:34

Dissidenkt hat geschrieben:Ich kann ne Menge über die Evolution sagen,

Das ist wie wenn jemand in einer Bewerbung schreibt, was er für Eigenschaften hat, eigentlich für die Tonne. Mit bloßen Behauptungen kann man vielleicht Kinder überzeugen, aber niemanden in diesem Forum, es sei denn er hat die Meinung schon vorher gehabt.
Dissidenkt hat geschrieben:Die Evolution mit einer ADAC-Mitgliedschaft zu vergleichen ist nun wirklich völlig indiskutabel.

Sehr rational argumentiert lol. So kann man mit Absicht aneinander vorbei reden und sich um Argumentationen mogeln.
Dissidenkt hat geschrieben:Eine Gesellschaft, die sich komplett der Fortpflanzung verweigern würde, würde schlicht verschwinden und es würden Gesellschaften den Platz einnehmen, die sich der Evolution nicht verweigern.

Was aber kein Argument dafür ist, dass der Sinn Evolution wäre.
Dissidenkt hat geschrieben:Evolution ist nicht nur dort wo Gene weitergegeben werden, sondern auch dort, wo Gene aussortiert werden.

Was auch kein Argument dafür ist, dass Evolution der Sinn des Lebens wäre.
Dissidenkt hat geschrieben:Es geht darum, deinen Platz in der Evolution, im großen Ganzen zu erkennen.

Was auch kein Argument dafür ist, dass der Sinn Evolution ist. Du sagst einfach, dass man alles überblicken soll und dass man dann schon auf deine Überzeugung kommt. Damit wird eigentlich schon klar wie egozentrisch man sein kann. Hast du dich nicht gefragt, warum andere nicht auf das gleiche Ergebnis gekommen sind und man raten musste was DU meintest? Nur weil die Evolution so fundamental ist und nur weil alles darauf hinauszulaufen scheint muss sie noch lange nicht der Sinn der Existenz sein. Genauso gut könnte man sagen, dass es der Sinn ist fortzubestehen, dass die Rasse fortbesteht usw., denn nichts anderes sagst du damit aus.
-----------------------------------------------------------
Ich gehe davon aus, das M.S. Salom nicht davon ausgeht, dass der Sinn die Evolution ist, wenn er davon ausgeht, dass es die Menschliche Spezies nicht ewig geben wird. Wenn eine Rasse ausstirbt, wird deren Existenz auf einmal so sinnlos, mit oder ohne Evolution. Es muss also noch einen anderen Sinn geben oder es gibt und gab nie einen Sinn, aber dann würde man sich auch nicht erfüllt fühlen in gewissen Situationen, denn genau dieses Gefühl, des erfüllt fühlen ist es das uns Sinn vermittelt.

@stine hat bereits einige Bilder gezeigt, in denen Menschen aufgehen und sich erfüllt fühlen. Sie hat es schon erkannt was das Leben wertvoll macht für den einzelnen und die Gruppe und damit auch worauf es ankommt.

"Das Publikum verwechselt leicht den, welcher im Trüben fischt, mit dem, welcher aus der Tiefe schöpft." - II, 1. Aph 262 Friedrich Nietzsche
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon xander1 » Mo 15. Mär 2010, 19:34

Wie wäre das, wenn jeder glauben würde, dass es der Sinn ist sein Erbgut weiter zu geben? Ich meine eine Kosten-Nutzen-Rechnung? Es gibt ja dieses Buch: Evolution und Verschwendung oder wie das heißt. Die Fortpflanzung kostet einem beliebigen Lebewesen einiges.

Und dann gibt es einige Menschen, die sich sagen, dass sie in diese Welt keine Kinder setzen möchten, auf Grund ihrer Erfahrungen oder nur als Ausrede. Aber das ist eine rationale Meinung, die emotioanlen Bedürfnissen entgegengesetzt stehen kann.

Mir hat ein ehemaliger Zeuge Jehovas erzählt, dass die Bibel eine selbstverherrlichende Geschichte der Juden ist. Im Prinzip würde doch ein Buch das die eigene Geschichte verherrlicht einfach gedacht dazu führen, dass das Fortbestehen des eigenen Volkes im Sinne der Evolution besser gesichtert ist?

Aber mal angenommen, der Sinn des Lebens ist wirklich die Evolution, also das Fortbestehen der eigenen Gene, dann kann das doch nur dazu führen, dass wir eines Tages das Weltall besiedeln, sofern Evolution sinnvoll sei. Das Problem ist allerdings, dass die Notwendigkeit eine Nova wäre und dass diese widerum auch für Nachbarsternensysteme gefährlich wäre. Die Notwendigkeit wäre also ein Raumzeitkrümmungsantrieb. Das könnte bedeuten, dass SciFi etwas mit Evolution zu tun haben könnte. Also dass das ein heimlicher Motivator dafür ist, dass Menschen sich für SciFi interessieren.

Also es kann schon sein, dass der Sinn Evolution ist. So ziemlich alles deutet darauf hin, aber das ist noch kein Grund anzunehmen, dass es wirklich der Fall ist, dass Evolution der Sinn ist.

Schaut man sich mal die Geschichte der Menschheit an: Man lernt vor allem von Kriegen. Mir fällt spontan die Kriminalgeschichte des Christentums ein. Man könnte meinen, dass ein ständiger evolutionärer Kampf stattgefunden hat. Und heute ist Europa friedlich, so scheint es.

Und wenn der Sinn Evolution ist, aus welchem Blickwinkel sind dann Vergewaltigungen zu betrachten?

EDIT:
Was für einen Sinn macht ein evolutionärer Druck zwischen Völkern, wenn man mal betrachtet, dass wir eh irgendwann von unserem Planeten runter müssen?
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon spacetime » Mo 15. Mär 2010, 22:44

Was ist eigentlich der Unsinn des Lebens, was der Sinn des Unsinns und was gibt dem Sinn des Lebens einen Sinn?
Evolution ist ein Prozess, dem wir alle unterliegen, ob wir wollen oder nicht.

xander1 hat geschrieben:Und wenn der Sinn Evolution ist, aus welchem Blickwinkel sind dann Vergewaltigungen zu betrachten?

Alles was nicht Evolution ist, hätte dann keinen Sinn. Daraus folgt: Evolution ohne Sinn ist der Sinn ohne Evolution -> :rollsmilie3:
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon xander1 » Mo 15. Mär 2010, 22:59

spacetime hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Und wenn der Sinn Evolution ist, aus welchem Blickwinkel sind dann Vergewaltigungen zu betrachten?

Alles was nicht Evolution ist, hätte dann keinen Sinn. Daraus folgt: Evolution ohne Sinn ist der Sinn ohne Evolution ->

Reicht es nicht emotional seine Gene weiterzugeben? Müssen Männer auch noch rational betrachtet eine Frau vergewaltigen in dritte Welt Ländern, damit die Gene weiter gegeben werden?
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon spacetime » Mo 15. Mär 2010, 23:32

xander1 hat geschrieben:Reicht es nicht emotional seine Gene weiterzugeben?

Wie soll das gehen?

xander1 hat geschrieben:Müssen Männer auch noch rational betrachtet eine Frau vergewaltigen in dritte Welt Ländern, damit die Gene weiter gegeben werden?

Rational betrachtet, müssen sie gar nichts!
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon stine » Di 16. Mär 2010, 07:57

xander1 hat geschrieben:@stine hat bereits einige Bilder gezeigt, in denen Menschen aufgehen und sich erfüllt fühlen. Sie hat es schon erkannt was das Leben wertvoll macht für den einzelnen und die Gruppe und damit auch worauf es ankommt.
Nicht alle Bilder zeigen das, Xander!
Schau dir mal die Bilder nochmal ganz genau an und sag dann, was du erkennst.
Ich sehe Frauen, die ihre Arbeit tun, nah am Kind, die uns zwar arm erscheinen, es aber in ihrer Welt vielleicht gar nicht sind. Und ich sehe kleine Schüler und große Studenten, die auch ihre Arbeit tun, die weder reicher noch glücklicher erscheinen, obwohl sie doch alles haben, was wir aus unserer Perspektive haben müssen.
Und ich sehe eine einfache Händlerin, die auch nicht viel hat, aber damit leben kann.
Ich glaube, es geht darum, das Glück der kleinen Dinge zu erkennen und den Augenblick zu leben. Jeder nicht gelebte Augenblick ist verlorene Lebenszeit.

Mancher kommt sich doch heute vor, wie der Affe im Zoo, nur dass er auch noch fürs Futter arbeiten muss.

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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon xander1 » Di 16. Mär 2010, 16:13

@stine: Dann verstehe ich nicht wieso du die Bilder reingestellt hast.

Evolution: Also dass es der Sinn sein soll, seine Gene weiter zu geben ist denkbar, aber nicht dass der Sinn Evolution ist. Evolution ist eher der Prozess der das ganze beschreibt, auch nur ein Modell.

Aber wer ist sich so sicher, dass er oder sie Kinder haben möchte?
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon stine » Di 16. Mär 2010, 17:15

xander1 hat geschrieben:@stine: Dann verstehe ich nicht wieso du die Bilder reingestellt hast.
Die Verbildlichung unterschiedlichster Lebenssituationen war mein Ansinnen, weil es zeigt, dass sich im Kern nichts ändert: das Leben selbst ist von Wichtigkeit! Wenn man die Bilder nur lange genug betrachtet ergibt sich ein Eindruck darüber, wo Menschen wohl am intensivsten ihr Leben wahrzunehmen in der Lage sind.

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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon Mark » Di 16. Mär 2010, 17:15

@Xander: Ich denke mir dabei einfach nur : ALLE meine direkten Vorfahren haben sich FÜR Kinder "entschieden".
Ohne Ausnahme.. abertausende Generationen. ich werde meinen "Ast" nicht absterben lassen !!
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon xander1 » Di 16. Mär 2010, 18:24

spacetime hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Reicht es nicht emotional seine Gene weiterzugeben?

Wie soll das gehen?

Heiraten, Kinder bekommen oder Frau finden Kinder bekommen, trennen

Ich meine wenn es der Sinn sein soll, dass man seine Gene weitergibt, dann müssten ja alle danach streben so viel wie möglich Kinder in die Welt zu setzen und wenn das nicht so sehr erfolgsversprechend ist, dann müssten, die die viel Ressourcen, also Geld besitzen viele Kinder bekommen.

Aber das ist nicht der Fall.

Nagut, dann kann es eben sein, dass es darum geht überhaupt ein Kind in die Welt zu setzen, aber was unterscheidet das davon, möglichst viele in die Welt zu setzen? Wenn es eins sein soll, dann wären aus der gleichen Sicht, mehr als eins besser.

Nur wer sich einbildet, dass es das Ziel ist Kinder zu bekommen oder wer sich einbildet, dass man möglichst viel Sex haben sollte, der hat dies dann auch als Ziel.

Das wofür wir leben kommt vielmehr aus uns selbst und unserer Umwelt. Unsere Umwelt gibt vor und wir geben unserer Umwelt vor worauf es im Leben ankommt und das ist in jeder Altersphase leicht unterschiedlich.

Oft muss Kindern erst beigebracht bekommen worauf es ankommt. Sie sind teilweise ein unbeschriebenes Blatt. Sie wissen noch nicht vollständig was sie in späteren Jahren wollen werden. Würden Frauen überhaupt einen Kinderwunsch haben, wenn sie nie mit Puppen gespielt hätten?

Es erscheint zwar zunächst sehr offensichtlich, dass es der Sinn ist seine Gene weiterzugeben und das ist, so behaupte ich, auch tief in den Religionen verankert, ohne direkt genannt zu sein, aber es gibt einiges was dagegen spricht.

Dann könnte man behaupten, dass allein der Trieb und allein die Liebe die Motivationen sind und dass der Verstand nur Mittel zum Zweck ist. Aus dieser Sichtweise sind wir gefangen: Sklaven unserer Selbst.

Aber wir sind nicht glücklicher wenn wir viele Kinder haben und wir sind auch nicht glücklicher wenn wir ein Kind haben. So wurde es angeblich nachgewiesen. Aber ich denke, dass sich Eltern durch Kinder erfüllt fühlen.

Also dass es der Sinn sein kann Kinder zu bekommen ist gegeben, weil man sich dadurch erfüllt fühlt, aber das ist wohl kaum der einzige Sinn, da es auch andere Dinge gibt die uns erfüllen: z.B. der Konsum, auch wenn er manchmal als Ersatzdroge bezeichnet wird. Es ist wie eine Art Hunger oder Appetit nach Materiellem.
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon Dissidenkt » Di 16. Mär 2010, 21:58

Mark hat geschrieben:@Xander: Ich denke mir dabei einfach nur : ALLE meine direkten Vorfahren haben sich FÜR Kinder "entschieden".
Ohne Ausnahme.. abertausende Generationen. ich werde meinen "Ast" nicht absterben lassen !!


Ein abenteuerlicher Gedanke, oder?
Tatsächlich gehen unsere Gene zurück bis in die Ursuppe,
die Ursache-Wirkungskette geht noch weiter, bis t0
Über diesen Gedanken kann man durchaus ein paar Stunden meditieren... :mg:
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon xander1 » Di 16. Mär 2010, 22:13

Die Ursachenkette geht sogar weiter zurück als bis zum Zeitpunkt des Urknalls, da in einem Schwarzen Loch die physikalische Ordnung bestehen bleibt.

M. S. Salomon geht ja davon aus, dass es keinen Übersinn gibt. Eigentlich wäre die Evolution so etwas wie ein Übersinn, aber er meint sicher so etwas wie das Leben für eine höhere Macht.

Ich denke, dass Menschen immer über sich eine höhere Instanz wahrhaben wollen liegt in der Natur der Menschlichen Historie. Wir haben immer irgendeinen Herrscher gehabt. Die Demokratie ist eigentlich unnatürlich für den Menschen. Es gab immer Anführer. Anführer, also Könige in Burgen z.B. beschützen das Volk und beuten es aus. Da ist es kein Wunder, dass von einem beschützenden und strafenden Gott die Rede ist. Schließlich ist das in unserer Evolution verankert. Es ist sogar natürlicher einen Gott anzunehmen der strafend ist, wie Katholiken und den Juden davon ausgehen. Der liebende Gott ist unglaubwürdiger und eher kurzfristig leicher zu glauben, weil es besser gefällt. Und in unserer Evolution hat das Vollk auch für den Herrscher gelebt, für sein Erbgut u.a. Es war anscheinend überlebenswichtig diesem Herrscher zu gehorchen, nicht zu widersprechen. Deshalb funktioniert der Glaube an einen Gott auch so gut.

Wenn die Monotheisten also behaupten, dass man für einen Gott leben soll, bedeutet das also nichts anderes, als dass man für das Erbgut eines Oberhauptes leben soll, mehr als für sein eigenes Erbgut. Das würde evolutionstechnisch sogar Sinn machen. In Rudeln gibt auch nur das Oberhaupt sein Erbgut weiter. Das ist nichts anderes.

Das bedeutet, dass zuerst ein Führererbgut in der Evolution wichtig war, dann ein Volkserbgut und wir sind an der Schwelle, an der das Welterbgut aller Erdenbürger eine Rolle spielt. Aber das bedeutet nur, dass die Grenzen sich verschieben und andere Grenzen entstehen.
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon stine » Mi 17. Mär 2010, 09:27

xander1 hat geschrieben:müssten ja alle danach streben so viel wie möglich Kinder in die Welt zu setzen
Der Sinn des Lebens ist sicher nicht soviele Kinder wie möglich zu machen, Xander.
Man kann das Leben auch schützen, ohne eigene Kinder zu haben; das Leben stirbt nicht aus, nur weil sich einzelne nicht fortpflanzen. Es könnte sogar durchaus sein, dass es gar nicht gewünscht ist, dass sich philosophisch Angehauchte mehr durchsetzen. Wer arbeitet und weniger denkt ist für ein funktionierendes Staatensystem, das zum Überleben des Einzelnen notwendig ist, durchaus ein Pluspunkt. :yes:

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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon Mark » Mi 17. Mär 2010, 10:26

Aber nur weil wir in der Wahl unseres "Übersinns" frei sind, heisst das ja nicht daß es keinen gibt..es gibt nur sicher keinen an den alle nachweislich gebunden wären. Unsere persönliche Philosophie entwickelt unsere Überzeugungen. Und es hat sich als sehr zweckmäßig herausgestellt eine elaborierte Philosophie zu besitzen, denn externe Vorgaben fallen beizeiten schnell mal einfach komplett in sich zusammen ;-)
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon xander1 » Mi 17. Mär 2010, 13:11

stine hat geschrieben:Der Sinn des Lebens ist sicher nicht soviele Kinder wie möglich zu machen, Xander.

Siehst du, das sehe ich genauso. Aber wenn das nicht der Sinn ist, wie kann es dann der Sinn sein überhaupt Kinder in die Welt zu setzen? Ich sehe das als Widerspruch.
stine hat geschrieben:Man kann das Leben auch schützen, ohne eigene Kinder zu haben;

Ich sehe den Sinn auch nicht daran Leben zu schützen, siehe Überbevölkerungsproblem.
stine hat geschrieben:das Leben stirbt nicht aus, nur weil sich einzelne nicht fortpflanzen.

Ja, aber die Evolution sieht vor, dass wir konkurrieren: Einzeln in Gruppen, Völker untereinander. Dadurch dass ein Volk mehr Menschen hat, hat es meistens auch bessere Konkurrenzbedingungen.
stine hat geschrieben:Es könnte sogar durchaus sein, dass es gar nicht gewünscht ist, dass sich philosophisch Angehauchte mehr durchsetzen.

Wir leben nicht im Nationalsozialismus, in dem so etwas vorgegeben werden könnte. Und die Evolution gibt nichts vor.
stine hat geschrieben:Wer arbeitet und weniger denkt ist für ein funktionierendes Staatensystem, das zum Überleben des Einzelnen notwendig ist, durchaus ein Pluspunkt. :yes:

Für wen? Also Arbeitslose pflanzen sich besser fort habe ich irgendwo mal gelesen. Aus deiner Sicht ist es vielleicht ein Pluspunkt in deiner persönlichen Wertungsskala, aber für die Evolution spielt das eine untergeordnete Rolle.
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Re: Worauf kommt es im Leben an?

Beitragvon spacetime » Mi 17. Mär 2010, 15:00

xander1 hat geschrieben:die Evolution sieht vor, dass...

Die Evolution sieht nichts vor, aber das hast du ja...

xander1 hat geschrieben:Und die Evolution gibt nichts vor.

...wohl bereits selbst erkannt?!
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