Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Re: Vollmer und Albert sind gar keine Brights

Beitragvon darwin upheaval » Mi 26. Aug 2009, 22:40

Myron hat geschrieben:Leute, ihr könnt mir nicht weismachen, dass ihr immer noch nicht den Unterschied zwischen dem ontologischen (metaphysischen) Naturalismus und dem methodologischen Naturalismus kennt. :/
(Siehe: http://plato.stanford.edu/entries/naturalism)


Diese Unterscheidung ist philosophisch angreifbar. Kanitscheider beispielsweise spricht vom "schwachen ontologischen Naturalismus", der mit dem identisch ist, was Du als "methodologischen Naturalismus" bezeichnest. Dieser Naturalismus besagt, "... dass das Universum in seinem empirisch, aber auch theoretisch fassbaren Bereich ohne Rekurs auf autonome spirituelle Entitäten, besondere Lebenskraft oder teleologische und transzendente Wirk-Faktoren erkannt werden kann".

Kanitscheider, B. (2003) Naturalismus, metaphysische Illusionen und der Ort der Seele. Grundzüge einer naturalistischen Philosophie und Ethik. In: Zur Debatte. Themen der Katholischen Akademie in Bayern 1, 33 – 34 (33).

Man beachte, dass dieser Satz eine ontologische Hypothese enthält, die genuin Annahmen über das Sein und Werden der Welt trifft. So würde z. B. niemand Zeit und Mühen in Experimente stecken, der es allen Ernstes für wahrscheinlich hielte, dass die Datenerhebung einer willkürlichen supranaturalistischen Manipulation unterliegt. Und wer davon ausgeht, dass es in der Vergangenheit wiederholt übernatürliche Wirkungen ab, der macht sich in den entsprechenden Bereichen gar nicht erst die Mühe, Modelle zur Erklärung der betreffenden Phänomene zu erstellen. Beispielsweise schieben Kreationisten und ID-Vertreter natürliche Erklärungen im Bereich der Entstehung neuer Arten als spekulativ beiseite, um einer noch weitaus spekulativeren These den Vorzug zu geben: "Intelligent Design". Hier zeigt sich explizit, dass die wissenschaftliche "Methode" auf ontologischen Annahmen fußt, die durch die Methodologie der Naturwissenschaften erzwungen werden. Wer es sich zum Ziel gesetzt hat, Theorien zu überprüfen und bislang unverstandene Phänomene einer differenzierten, innerwissenschaftlichen Erklärung zuzuführen, für den gibt es keine Alternative zum (schwachen) ontologischen Naturalismus.

Im übrigen bilde ich mir ein, dass beispielsweise Sukopp (2006) u. a. Philosophen unter "methodologischem Naturalismus" etwas ganz anderes verstehen, nämlich diejenige Art von Szientismus, die beispielsweise W.v.O. Quine vertreten hat. Daher kommt es zu einer Doppelbelegung dieses Begriffs, die eigentlich mehr Verwirrung stiftet, als sie löst.
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Re: Vollmer und Albert sind gar keine Brights

Beitragvon Myron » Mi 26. Aug 2009, 23:27

darwin upheaval hat geschrieben:
Myron hat geschrieben:Leute, ihr könnt mir nicht weismachen, dass ihr immer noch nicht den Unterschied zwischen dem ontologischen (metaphysischen) Naturalismus und dem methodologischen Naturalismus kennt. :/
(Siehe: http://plato.stanford.edu/entries/naturalism)


Diese Unterscheidung ist philosophisch angreifbar.


Sagen wir mal so: Der Unterschied wird oft nicht klar definiert.

darwin upheaval hat geschrieben: Kanitscheider beispielsweise spricht vom "schwachen ontologischen Naturalismus", der mit dem identisch ist, was Du als "methodologischen Naturalismus" bezeichnest. Dieser Naturalismus besagt, "... dass das Universum in seinem empirisch, aber auch theoretisch fassbaren Bereich ohne Rekurs auf autonome spirituelle Entitäten, besondere Lebenskraft oder teleologische und transzendente Wirk-Faktoren erkannt werden kann".

Kanitscheider, B. (2003) Naturalismus, metaphysische Illusionen und der Ort der Seele. Grundzüge einer naturalistischen Philosophie und Ethik. In: Zur Debatte. Themen der Katholischen Akademie in Bayern 1, 33 – 34 (33).


Wenn einer in diesem Zusammenhang das Adjektiv "ontologisch" benutzt, dann soll er eine Aussage darüber treffen, was es gibt bzw. nicht gibt, und nicht darüber, was erkennbar bzw. unerkennbar ist, oder was wie zu tun ist.
Kanitscheiders These des "schwachen ontologischen Naturalismus" besteht offenkundig darin, dass es nichts Übernatürliches gibt, das in der Raumzeitwelt wirkt oder tätig ist.

darwin upheaval hat geschrieben:Man beachte, dass dieser Satz eine ontologische Hypothese enthält, die genuin Annahmen über das Sein und Werden der Welt trifft. So würde z. B. niemand Zeit und Mühen in Experimente stecken, der es allen Ernstes für wahrscheinlich hielte, dass die Datenerhebung einer willkürlichen supranaturalistischen Manipulation unterliegt. Und wer davon ausgeht, dass es in der Vergangenheit wiederholt übernatürliche Wirkungen ab, der macht sich in den entsprechenden Bereichen gar nicht erst die Mühe, Modelle zur Erklärung der betreffenden Phänomene zu erstellen.


Siehe: viewtopic.php?p=43055#p43055
(insbesondere ab "Ein drittes Argument, ...")

Ich sehe das Grundproblem sehr wohl, welches in der Schwierigkeit besteht, einen gänzlich "unontologischen" methodologischen Naturalismus zu konzipieren. Ob das machbar ist, darüber muss ich erst noch weiter nachdenken ...

darwin upheaval hat geschrieben:Im übrigen bilde ich mir ein, dass beispielsweise Sukopp (2006) u. a. Philosophen unter "methodologischem Naturalismus" etwas ganz anderes verstehen, nämlich diejenige Art von Szientismus, die beispielsweise W.v.O. Quine vertreten hat. Daher kommt es zu einer Doppelbelegung dieses Begriffs, die eigentlich mehr Verwirrung stiftet, als sie löst.


Ein Sukopp-Zitat kann ich unten noch anbieten, aber die Bezeichnung "methodologischer Naturalismus" ist, wie ich bereits mehrmals unterstrichen habe, eh schon doppelt belegt, einmal das Verhältnis von Philosophie und (Natur-)Wissenschaft und einmal das Verhältnis von Religion/Supernaturalismus und (Natur-)Wissenschaft betreffend.
Siehe: viewtopic.php?p=47335#p47335

"Beginnen wir mit einschlägigen und unproblematischen Charakterisierungen des ontologischen Naturalismus.
Goebel unterscheidet einen weiten (schwachen) Naturalismus und einen engen (starken) Naturalismus. Schon der erste schließt Übernatürliches wie Geister, cartesische Seelensubstanzen oder 'eine zweite Welt gegenständlicher (angeblich 'platonischer') Ideen' aus (Goebel 2003, 25). Eine solche Position wird von der Mehrheit der Philosophen geteilt. Ähnlich unterscheiden Mahner (2002, 689f.), Kanitscheider (2003, 33f.) und Wetz (2003a, 42) einen starken und einen schwachen Naturalismus und meinen damit vor allem jeweils eine ontologische These. In Kanitscheiders Version ist der schwache Naturalismus weithin akzeptiert:

'Die These, dass das materielle Substrat (des Universums; Anm. des Autors) aus seiner eigenen Gesetzlichkeit heraus letztendlich alle Gebilde hervorbringt, hat man mit dem Namen 'schwacher Naturalismus' (David Armstrong 1983) belegt. Dieser innerweltliche Naturalismus behauptet die keineswegs besonders gewagte Aussage, dass das Universum in seinem empirischen, aber auch theoretisch fassbaren Bereich ohne Rekurs auf autonome spirituelle Entitäten, besondere Lebenskraft oder teleologische und transzendente Wirklichkeit erkannt werden kann.'
(Kanitscheider 2003, S. 33)

Dieser Naturalismus schließt supernaturale Faktoren für den Seinsbereich der Natur aus und ist insofern ontologisch. Transzendente Bereiche werden mit dem schwachen Naturalismus nicht ausgeschlossen. Dieser Naturalismus ist wie der starke Naturalismus ein ontologischer Naturalismus. Erst der starke Naturalismus schließt einen Transzendenzbereich aus. Das gesamte Universum, 'so wie es heute von der Wissenschaft erforscht wird, ist [danach] alles, was es gibt' (Kanitscheider 2003, S. 33). Wir sehen leicht, dass dieser Naturalismus als metaphysischer Naturalismus verstanden werden kann, weil jede Ontologie letztlich Erfahrungstranszendentes enthält. Schon die bescheidene These, dass es eine Welt 'da draußen' gibt, ist eine metaphysische These. Franz Josef Wetz sieht den Anschluss an weltanschauliche Fragen in einer Behauptung des 'stärker metaphysische[n] Naturalismus' (Wetz 2003a, 42). Danach ist der Mensch ein unbedeutender Agent in einem ziel- und sinnfreien, dem Spiel blinder Naturkräfte unterliegendem Universum. Diese sinnfreie Natur ist alles, was es gibt."

(S. 9f.)

"Wir können den ontologischen Naturalismus vom methodologischen Naturalismus unterscheiden, wie es Rainer Hedrich tut:

'Der im Ansatz verwendete Naturalismus entspricht einer methodologischen Maxime, die vorrangig das Vorgehen bei der Interpretation empirischen Materials betrifft und erst in zweiter Linie auf eine ontologische Naturalismus-Hypothese abzielt. Dem (methodologisch)-naturalistischen Ansatz und vor allem der im Hintergrund stehenden ontologischen Naturalismushypothese wird nicht axiomatischer Status, sondern ausschließlich höhere empirische Kohärenz und Plausibilität zugesprochen. Im Rahmen einer methodologischen Naturalismus-Maxime stellt der ontologische Naturalismus nur eine jederzeit revisionsbedürftige empirische Hypothese dar.'
(Hedrich 1998, 127f.)"

(S. 10)

(Sukopp, Thomas. "Philosophischer Naturalismus." In Naturalismus: Positionen, Perspektiven, Probleme, hrsg. v. Thomas Sukopp u. Gerhard Vollmer, 2-24. Tübingen: Mohr Siebeck, 2007.)
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Re: Vollmer und Albert sind gar keine Brights

Beitragvon Myron » Do 27. Aug 2009, 00:16

darwin upheaval hat geschrieben:Man beachte, dass dieser Satz eine ontologische Hypothese enthält, die genuin Annahmen über das Sein und Werden der Welt trifft. So würde z. B. niemand Zeit und Mühen in Experimente stecken, der es allen Ernstes für wahrscheinlich hielte, dass die Datenerhebung einer willkürlichen supranaturalistischen Manipulation unterliegt.


Dass in der Raumzeitwelt keine völlige Unordnung herrscht, lässt sich ja beobachten.
Wenn die Naturgesetze in Wirklichkeit die Manifestation von Verhaltensgewohnheiten eines oder mehrerer übernatürlicher Wesen wären, dann könnte doch ganz normal naturwissenschaftliche Forschung betrieben werden, oder nicht?
Die Naturwissenschaft würde dann lediglich die eigentlichen übernatürlichen Ursachen hinter den scheinbar ganz natürlichen Phänomenen ausblenden, indem sie sich dafür für nicht zuständig erklärt.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon Myron » Do 27. Aug 2009, 00:25

Der bekannte und einflussreiche Religionsphilosoph und Theist Alvin Plantinga und seine Sicht des methodologischen Naturalismus:

http://www.asa3.org/ASA/topics/Philosop ... tinga.html
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon Myron » Do 27. Aug 2009, 00:28

Zwei weitere Texte:

* "Methodological Naturalism and Philosophical Naturalism: Clarifying the Connection":
http://www.infidels.org/library/modern/ ... alism.html

* "Methodological Naturalism and the Supernatural":
http://www.infidels.org/library/modern/ ... /ntse.html
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Re: Vollmer und Albert sind gar keine Brights

Beitragvon Myron » Do 27. Aug 2009, 01:01

Myron hat geschrieben:Ich sehe das Grundproblem sehr wohl, welches in der Schwierigkeit besteht, einen gänzlich "unontologischen" methodologischen Naturalismus zu konzipieren. Ob das machbar ist, darüber muss ich erst noch weiter nachdenken ...


Am nächsten scheint dem Paul Draper zu kommen:

"A strong presumption of naturalism based on everyday experience and the success of naturalistic science justifies as modest methodological naturalism: the reason scientists should not look for supernatural causes is that natural causes are much more likely to be found. A methodological naturalism justified in this way is 'modest' because it implies that scientists should look first for naturalistic explanations, and (depending on how strong the presumption of naturalism is) maybe second, third, and fourth too, but it does not absolutely rule out appeals to the supernatural. It allows that, in cases like Cleanthes' example of the voice from the clouds in part 3 of Hume's 'Dialogues Concerning Natural Religion', an absolute prohibition on appeals to the supernatural would arbitrarily block a possible path to truth. We can state this more modest methodological naturalism as follows: scientific explanations may appeal to the supernatural only as a last resort. Both Meyer (1994, 97) and Dembski (1994, 132), two leading opponents of methodological naturalism understood as an absolute prohibition, seem to agree with this principle, which does not depend on any metaphysical or antireligious bias.
It should be emphasized, however, that even this modest form of methodological naturalism does not sanction a god-of-the-gaps theology. It does not imply that an appeal to the supernatural is justified simply because scientists fail after much effort to find a naturalistic explanation for some phenomenon. Very strong reasons to believe there is no hidden naturalistic explanation would be required as well. In other words, the search for natural causes should continue until the best explanation of the failure to find one is that there is none. And if the presumption of naturalism is very strong, then that may not yet have occurred in any current area of scientific research, which means that this modest methodological naturalism may have at the present time the same practical implications as an absolute prohibition on appeals to the supernatural in science."


(Draper, Paul. "God, Science, and Naturalism." In The Oxford Handbook of Philosophy of Religion, edited by William J. Wainwright, 272-303. Oxford: Oxford University Press, 2005. p. 297)


P.S.: Das deckt sich mit dem Folgenden:

"[A]lways look for natural causes (or explanations) of phenomena; supernatural hypotheses are to be entertained only as a last resort. One who employs such a rule does not exclude the supernatural on principle, but rather is taught by experience that supernatural hypotheses are unlikely to bear fruit."

(Fales, Evan. "Naturalism and Physicalism." In The Cambridge Companion to Atheism, edited by Michael Martin, 118-134. Cambridge: Cambridge University Press, 2007. p. 123)
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Re: Vollmer und Albert sind gar keine Brights

Beitragvon El Schwalmo » Do 27. Aug 2009, 05:28

Myron hat geschrieben:
darwin upheaval hat geschrieben:Man beachte, dass dieser Satz eine ontologische Hypothese enthält, die genuin Annahmen über das Sein und Werden der Welt trifft. So würde z. B. niemand Zeit und Mühen in Experimente stecken, der es allen Ernstes für wahrscheinlich hielte, dass die Datenerhebung einer willkürlichen supranaturalistischen Manipulation unterliegt.


Dass in der Raumzeitwelt keine völlige Unordnung herrscht, lässt sich ja beobachten.
Wenn die Naturgesetze in Wirklichkeit die Manifestation von Verhaltensgewohnheiten eines oder mehrerer übernatürlicher Wesen wären, dann könnte doch ganz normal naturwissenschaftliche Forschung betrieben werden, oder nicht?
Die Naturwissenschaft würde dann lediglich die eigentlichen übernatürlichen Ursachen hinter den scheinbar ganz natürlichen Phänomenen ausblenden, indem sie sich dafür für nicht zuständig erklärt.

wenn ich es richtig sehe, hat DarwinUpheaval eine weitere Form des Naturalismus ge(er?)funden: den psychologischen. Das scheint mir aber eher ein Beispiel für die fallacia de velle ad esse zu sein.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon HF******* » Do 27. Aug 2009, 09:39

Myron hat geschrieben:i) Ontologischer/Metaphysischer Naturalismus:
Alles ist natürlich. Es gibt nichts, das nicht natürlich/übernatürlich ist.

1. Dieses Verständnis von „ontologisch“ hat offensichtlich wenig bis gar nichts zu tun etwa mit dem Verständnis von „Ontologie“ bei Wikipedia - um nicht zu sagen, die Aussagen widersprechen sich inhaltlich und dem Umfang nach - ich spare mir die zahlreichen Beispiele - eines von beiden ist demnach falsch. Da es anscheinend ein gravierend unterschiedliches Wortverständnis gibt, wäre es sinnvoll, jeweils dazu zu schreiben, welchen Wortsinn man meint (dann stellt sich allerdings die Frage, warum man den Begriff überhaupt verwendet). Den Begriff des „Ontologischer Naturalismus“ halte ich für sich genommen nicht für sinnvoll.

2. Was soll denn „natürlich“ sein? Das ist doch eine leere Worthülse. So, dann kommen die Christen und sagen Dir, dass ihre Gottheit ganz natürlich ist. Und nü?

Naturalismus im Sinne der Brights als Weltbild(!) (das ist etwas komplett anderes, als nur eine naturalistische Philosophie) bezieht sich auf das, was wissenschaftlich nachweisbar ist bzw. für dessen Einbindung in das Weltbild es hinreichend plausible Gründe gibt . Wie man das philosophisch bezeichnet, spielt für die Brights im Prinzip keine Rolle.

@Myron: Du kannst Naturalismus definieren, wie Du willst und bis Du grün wirst - wenn Du allerdings etwas grundlegend anderes definierst, brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn andere Dich am Ende für einen Murkie halten. Es nützt nichts, inhaltliche Differenzen hinter mehrdeutigen philosophischen Schlagwörtern zu verschanzen.

Und was viel wichtiger ist: Es bringt uns nicht voran!
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon Mark » Do 27. Aug 2009, 10:09

Kann man denn "ontologisch" und "methodologisch" nicht vergleichen wie auch "Naturalist" und "Naturist" ?
Der eine ist prinzipiell "nackt" , der andere praktisch.

:lachtot:
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon HF******* » Do 27. Aug 2009, 11:51

@Mark: Und wer ist wer? Der „Ontologe“ prinzipiell und der Methode nach „praktisch“?

Gerade etwa darwin upheavel ist - denke ich - gerade nicht prinzipiell der Auffassung, dass alles grundsätzlich wissenschaftlich erklärbar ist, sondern vielmehr, dass Teilbereiche auch grundsätzlich (nicht nur für uns) unerklärbar sein können oder durch unpräziese Gedanken korrekt und umfassend beschrieben werden können, um es salopp auszudrücken: Bitte korrigier mich, wenn ich falsch liege.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon El Schwalmo » Do 27. Aug 2009, 13:09

HFRudolph hat geschrieben:Naturalismus im Sinne der Brights als Weltbild(!) (das ist etwas komplett anderes, als nur eine naturalistische Philosophie) bezieht sich auf das, was wissenschaftlich nachweisbar ist bzw. für dessen Einbindung in das Weltbild es hinreichend plausible Gründe gibt .

ein hübscher Rückzieher. Ich vermute, dass Du enorme Probleme hättest, das meiste, was Du glaubst, 'wissenschaftlich nachweisen' zu können. Das merkst Du sofort, wenn Du Dich sehr intensiv über ein beliebiges Thema aus den Naturwissenschaften informierst, und zwar auf Ebene der Primärliteratur. Dann merkst Du schnell, dass alles davon abhängt, was für Dich 'hinreichend plausibel' ist.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon Mark » Do 27. Aug 2009, 13:28

@HFR
Gibt natürlich auch verwirrende Mischformen :motz:
Ich muss mich auch immer wieder wundern aus welcher Tasche diese Nudisten-Solipsisten immer wieder ihre Argumente ziehen ! :lachtot:
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon HF******* » Do 27. Aug 2009, 13:56

@Mark: Aus ihrer Handtasche des Wahnsinns?

El Schwalmo hat geschrieben:Ich vermute, dass Du enorme Probleme hättest, das meiste, was Du glaubst, 'wissenschaftlich nachweisen' zu können. Das merkst Du sofort, wenn Du Dich sehr intensiv über ein beliebiges Thema aus den Naturwissenschaften informierst, und zwar auf Ebene der Primärliteratur. Dann merkst Du schnell, dass alles davon abhängt, was für Dich 'hinreichend plausibel' ist.

Natürlich kannst Du den Begriff eines „Nachweises“ anders formulieren, wenn es denn Freude bereitet.
Das hatten wir doch vor langer langer Zeit schon einmal.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon Mark » Do 27. Aug 2009, 15:41

Alles hat seinen Preis. Antworten kosten zumeist das Recht auf weitere Nachfragen.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon Myron » Do 27. Aug 2009, 18:53

HFRudolph hat geschrieben:1. Dieses Verständnis von „ontologisch“ hat offensichtlich wenig bis gar nichts zu tun etwa mit dem Verständnis von „Ontologie“ bei Wikipedia - um nicht zu sagen, die Aussagen widersprechen sich inhaltlich und dem Umfang nach - ich spare mir die zahlreichen Beispiele - eines von beiden ist demnach falsch. Da es anscheinend ein gravierend unterschiedliches Wortverständnis gibt, wäre es sinnvoll, jeweils dazu zu schreiben, welchen Wortsinn man meint (dann stellt sich allerdings die Frage, warum man den Begriff überhaupt verwendet). Den Begriff des „Ontologischer Naturalismus“ halte ich für sich genommen nicht für sinnvoll.


Deine Meinung bleibt dir unbenommen, aber wenn dir immer noch nicht klar ist, was "ontologisch" in "ontologischer Naturalismus" besagt, dann kann ich dir nicht mehr helfen.
(Kleiner Tipp: Wenn du diese Bezeichnung nicht magst, kannst du alternativ "metaphysischer Naturalismus" verwenden.)
Was die Ontologie anbelangt, poste ich zum dritten und letzten Mal den folgenden Link: http://plato.stanford.edu/entries/logic-ontology/#3

Ach ja, Wikipedia betrachte ich übrigens nicht als autoritative Quelle.

HFRudolph hat geschrieben:2. Was soll denn „natürlich“ sein? Das ist doch eine leere Worthülse.


Selbstverständlich kommt es ganz entscheidend auf eine möglichst präzise Definition von "Natürlichkeit" und entsprechend "Nichtnatürlichkeit" bzw. "Übernatürlichkeit" an. Ich beschäftige mich damit seit langem eingehend. Und Ich wage zu behaupten, dass sich im Brights-Forum (sowohl im deutschen als auch im amerikanischen) zu diesem Thema kaum jemand so lang und breit ausgelassen hat wie ich.

HFRudolph hat geschrieben:@Myron: Du kannst Naturalismus definieren, wie Du willst und bis Du grün wirst - wenn Du allerdings etwas grundlegend anderes definierst, brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn andere Dich am Ende für einen Murkie halten.


Ich lach mich tot ... :lachtot:
Für einen "Murkie", also sozusagen eine Art "Paranaturalist", hat mich wirklich noch niemand gehalten—außer dir jetzt vielleicht.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon HF******* » Do 27. Aug 2009, 19:51

Im Bereich „Philosophie“ können wir das vielleicht machen, möglichst viele philosophische Fachbegriffe zu verwenden und dann nach Möglichkeit noch Ami-Fachliteratur zu verlinken, um möglichst viele Menschen von diesem Forum fernzuhalten und den Eindruck zu erwecken, dass wir uns hier über wer weiß was unterhalten würden: Im Bereich Brights-Bewegung hatte das jedenfalls herzlich wenig verloren.

Philosophieren kann man schließlich bis man grün wird.

Was soll das ganze hier? Komm mal auf den Punkt! Ontologisch, methodologisch - eine besonders wichtige Unterscheidung für die Brights, damit endlich geklärt wird, ob jemand ein ontologischer Bright oder ein methodologischer Bright ist? Watn Unfug! Am besten teilen wir uns auf, Du machst irgendwo ein ontologisches Brights-Forum auf?
:lachtot:

Im Übrigen habe ich Dich nicht für einen Murkie gehalten - und Murkie bezog sich insoweit auf die Brights, nicht auf Naturalismus als Philosophie.

Weißt Du was? Diskutier das hier doch einfach mit El Schwalmo aus.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon El Schwalmo » Do 27. Aug 2009, 20:14

HFRudolph hat geschrieben:Was soll das ganze hier? Komm mal auf den Punkt! Ontologisch, methodologisch - eine besonders wichtige Unterscheidung für die Brights, damit endlich geklärt wird, ob jemand ein ontologischer Bright oder ein methodologischer Bright ist?

[ ... ]

Weißt Du was? Diskutier das hier doch einfach mit El Schwalmo aus.

vermutlich wäre das sinnvoller als das mit Dir zu tun. Aus einem sehr trivialen Grund.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon folgsam » Do 27. Aug 2009, 23:15

HFRudolph hat geschrieben:Im Bereich „Philosophie“ können wir das vielleicht machen, möglichst viele philosophische Fachbegriffe zu verwenden und dann nach Möglichkeit noch Ami-Fachliteratur zu verlinken, um möglichst viele Menschen von diesem Forum fernzuhalten und den Eindruck zu erwecken, dass wir uns hier über wer weiß was unterhalten würden: Im Bereich Brights-Bewegung hatte das jedenfalls herzlich wenig verloren.


Na, dann hat doch alles seine beste Ordnung!
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon Myron » Fr 28. Aug 2009, 00:04

HFRudolph hat geschrieben:Im Bereich „Philosophie“ können wir das vielleicht machen, möglichst viele philosophische Fachbegriffe zu verwenden und dann nach Möglichkeit noch Ami-Fachliteratur zu verlinken, um möglichst viele Menschen von diesem Forum fernzuhalten und den Eindruck zu erwecken, dass wir uns hier über wer weiß was unterhalten würden: Im Bereich Brights-Bewegung hatte das jedenfalls herzlich wenig verloren.


Meine Güte, es geht mir doch nicht darum, aus so einem kurzen Vorstellungsvideo eine komplexe akademische Vorlesung zu machen. Meine Kritik richtet sich beileibe nicht gegen das Fehlen der Ausdrücke "ontologisch" und "methodologisch".
Und apropos "Leute fernhalten": http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php ... 47#1350447
Tja ... :/

HFRudolph hat geschrieben:Weißt Du was? Diskutier das hier doch einfach mit El Schwalmo aus.


Ehrlich gesagt, die Art und Weise, wie du mit mir kommunizierst, nervt mich allmählich ein bisschen.
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Re: Naturalismus – methodologisch vs. ontologisch

Beitragvon El Schwalmo » Fr 28. Aug 2009, 05:26

Myron hat geschrieben:
HFRudolph hat geschrieben:Im Bereich „Philosophie“ können wir das vielleicht machen, möglichst viele philosophische Fachbegriffe zu verwenden und dann nach Möglichkeit noch Ami-Fachliteratur zu verlinken, um möglichst viele Menschen von diesem Forum fernzuhalten und den Eindruck zu erwecken, dass wir uns hier über wer weiß was unterhalten würden: Im Bereich Brights-Bewegung hatte das jedenfalls herzlich wenig verloren.

Meine Güte, es geht mir doch nicht darum, aus so einem kurzen Vorstellungsvideo eine komplexe akademische Vorlesung zu machen. Meine Kritik richtet sich beileibe nicht gegen das Fehlen der Ausdrücke "ontologisch" und "methodologisch".

vielleicht ein Vorschlag zur Güte: man könnte die Definition von 'Bright' noch ein wenig erweitern.

"Es ist nicht notwendig, dass er sein Weltbild reflektiert begründen kann."

Von einem Christen verlangt man ja auch nicht, dass er eine längere Abhandlung darüber schreiben kann, was 'Dreifaltigkeit' bedeuten könnte.
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