ostfriese hat geschrieben:Dieser Thread in einem Forum voller Akademiker lässt vermuten, dass niemand genau weiß, geschweige denn verständlich zu umreißen vermag, was jene ominöse "Würde des Menschen" eigentlich sein soll. Artikel 1 ist in dieser Formulierung eine Luftnummer.
Pip hat geschrieben:Wenn die selbsternannte Moralinstanz stine also behauptet, dass ein Mensch mit steigender Pflegebedürftigkeit seine Würde verliert, tritt sie damit nur ihre eigene mit Füßen, und beweist mal wieder, das Religiöse von Ethik nichts verstehen.
ostfriese hat geschrieben:Wenn der Artikel über die Unantastbarkeit der Menschenwürde nicht mehr bedeutet, als dass die Menschenrechte unveräußerlich sind, dann ist er überflüssig, denn dann leisten jene Artikel, in denen es um eben diese Menschenrechte geht, in ihrer Gesamhtheit nicht weniger als bei Hinzunahme des Artikels 1.
Ich sehe daher nicht, an welcher Stelle Du mir widersprochen hättest. Eine rationale Ethik kann (und sollte!) auf den Begriff "Würde" vollständig verzichten.
Pip hat geschrieben:Unsere amerikanischen Freunde haben die Menschenrechte ebenfalls anerkannt, aber kein Äquivalent zu unserem Artikel 1. Das versetzt die Amis in die wunderbare Lage, Guantanamo betreiben zu können, ohne mit ihrer Verfassung in Konflikte zu geraten. Das ginge in Deutschland nicht.
Pip hat geschrieben:Auch bedarf jedes Gesetz unbedingt einer Erläuterung, was die Masse der Gesetzeskommentare eindrucksvoll belegt.
Pip hat geschrieben:wenn ein juristischer Laie versucht, aus deutschen Gesetzen schlau zu werden, ist das ungefähr so erfolgreich wie die Versuche von Patienten, sich mittels des Internets selbst zu diagnostizieren.
Pip hat geschrieben:Aus diesem habe ich die Erkenntnis mitgenommen, dass es eigentlich nur 2 Gesetze in Deutschland gibt, auf die wir in keinem Fall verzichten können, und das sind die Artikel 1 und 20 des GG, alles Andere kann man, mehr oder weniger direkt, aus diesen ableiten.
Pip hat geschrieben:Würde nun als etwas begreife, das allen Lebewesen gleichermaßen unveränderlich innewohnt
Pip hat geschrieben:Wie du eine gesamte Ethik ohne den Begriff der Würde zusammen bekommst, interessiert mich brennend, bitte kläre mich auf.
ostfriese hat geschrieben:Guantanamo missachtet Menschenrechte und verstößt damit selbstverständlich gegen die US-Verfassung. Ebenso verstieße es gegen das GG, auch wenn man Artikel 1 entfernte.
ostfriese hat geschrieben: Sorry, aber das war ein lustiger Fehlschluss. Das umständliche Geschwurbel vieler Gesetzestexte belegt wenig mehr als die Unfähigkeit der Verantwortlichen, sich verständlich auszudrücken. Wie Du gleich darauf selbst einräumst:
ostfriese hat geschrieben:Das darf eigentlich nicht sein, denn wie soll ein Bürger Richtlinien folgen, die er ohne Studium gar nicht versteht?
ostfriese hat geschrieben:Ich würde bei einem Irrtum nicht von einer Erkenntnis sprechen. Aus Artikel 1 lässt sich, da er die Menschenrechte nicht nennt, kein einziges Menschenrecht ableiten, das nicht anderswo definiert wurde. Wenn sich die Menschenrechte aus der Menschenwürde gewinnen ließen, hätten wir einen tautologischen Definitionszirkel: Die Würde wäre so zu verstehen, dass sie umfasst, was sich aus ihr ableiten lässt.
ostfriese hat geschrieben:So wie die Seele? Oder noch diffuser?
ostfriese hat geschrieben:Da ich hier selbstverständlich nicht meine gesamte Ethik hinschreiben kann, machen wir's umgekehrt: Nenne mir irgendein als ethisch legitim geltendes Gesetz, das ohne Bezug auf die Menschenwürde nicht zu rechtfertigen wäre. Dann garantiere ich Dir, dass Deine Nennungen in zwei Kategorien fallen: Entweder widerlege ich das Beispiel, oder das genannte Gesetz ist speziezistisch und daher moralisch illegitim.
Pip hat geschrieben:Guantanamo ist das einzige amerikanische Staatsgebiet (das sind alle US-Militätbasen) auf dem das amerikanische Recht nicht gilt. Daher kein Konflikt mit dem Recht.
Pip hat geschrieben:Und nochmal, ohne Artikel 1 GG wäre, zumindest theoretisch, gesetzgeberisch beinahe alles möglich.
Pip hat geschrieben:Eigentlich belegt das nur deine Unfähigkeit die Schwierigkeiten der Gesetzestextfindung zu begreifen
Pip hat geschrieben:Willkommen in der Realität! Ohne Chemiestudium verstehst du auch nicht, was in deinen Fertiggerichtren alles drin ist.
Pip hat geschrieben:Ich würde eine Erkenntnis nicht leichtfertig als Irrtum abtun, nur weil ich sie nicht begreife.
Pip hat geschrieben:Nur dadurch das du existierst besitzt du Würde, finde dich damit ab
Pip hat geschrieben:Das werden wir selbstverständlich auf keinen Fall so machen, du behauptest das geht, also beweise es.
stine hat geschrieben:Daraus interpretiere ich, dass es sich bei der Würde des Menschen vor allem um einen Kunstbegriff handelt, der Rechtssicherheit schaffen sollte.
wikipedia hat geschrieben:Würde ist im weiteren Sinne ein abstrakter Wert, welcher die Qualität des Handelns und Seins eines Menschen bezeichnet.
Pip hat geschrieben:Eine einfache Anerkennung der Menschenrechte unterscheidet sich maßgeblich von einer Anerkennung der Menschenwürde, welche sich in der Einhaltung der Menschenrechte konkretisiert
Pip hat geschrieben:Nur dadurch das du existierst besitzt du Würde, finde dich damit ab, ist gar nicht so schlimm.
Mark hat geschrieben:Wer kann mir im Gedankenspiel "beweisen", daß die Würde eines Menschen im Prinzip etwas anderes ist, als die gefühlte Wertschätzung durch die Mitmenschen ?
sharif hat geschrieben:Gewissen, so ein Quatsch.
Mir kommt unser ganzer Rechtstaat oft wie ein Christenclub vor.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste