Julia hat geschrieben:Die Freiheit der Sklavenhalter und Mörder ungehindert ihrem blutigen Handwerk nachzugehen.
Siehst du, genau das mein ich, wenn ich Veganer als Extremisten bezeichne. ,,Sklavenhalter“, ,,Mörder“... weißt du überhaupt, was diese Worte denn bedeuten? Hast du jemals auch nur ansatzweise reflektiert, was die Implikationen solcher Bezeichnungen sind? Stelle ich jetzt rhetorische Fragen?
Julia hat geschrieben:Tiere aber sind extrem schlechte Futterverwerter, [...]. Für ein Kilo Fleisch müssen rund 7 Kilo Getreide verfüttert werden.
Und hohe Agrarpreise verursachen Hunger.
Sag, hast du den Artikel überhaupt gelesen? Und wenn, ihn denn verstanden? Oder pickst du dir nur das heraus, was ich im Zitat auf das prägnantest mögliche komprimiert habe, ohne den Rest zu berücksichtigen? Der Artikel besagt im Grunde genommen, dass der steigende Wohlstand in den Schwellenländern zu höheren Agrarpreisen führt, und dreht sich um die Gefahr von Rohstoffspekulanten für die Welternährung.
Preisfrage: Ändert das etwas daran, dass wir Menschen keine grünen Pflanzenteile verdauen können?
Und jetzt einmal ungeachtet der biologischen oder gar elementar wirtschaftlichen Zusammenhänge - wir Menschen haben immer schon (sic) Vieh gehalten, sogar, bevor wir anfingen, Getreide anzubauen. Wie geht das zusammen? Wäre Viehhaltung wirklich so eine ,,Energieverschwendung“, warum hat man das dann immer getan? Missernten führten früher zu Hungersnöten, da wäre es doch der blanke Wahnsinn gewesen, Nahrungsmittel zu verschwenden, schon allein solche Tatsachen sollten dir zeigen, dass deine Milchmädchenrechnung nicht stimmt. (Außerdem: Weißt du, was Futtergetreide ist...? Und warum überhaupt auch Getreide verfüttert wird?)
Julia hat geschrieben:Menschenrechte waren auch mal eine extreme Position und sind es vielerorts noch!
Sorry, dass ich hier ,,auf mich selber verlinke”, aber: klassischer Fehlschluss
Julia, ernsthaft - du bist wirklich ein absolutes Paradebeispiel für ein Veggerl. Nur nicht den eigenen Standpunkt hinterfragen, gell? Und gib dich nur nicht mit Fakten ab, die verwirren nur...
Meine beste, wenn's nach mir geht, kannst du essen, was du willst, dir anziehen, was du willst, das fällt in die Kategorie der persönlichen Freiheit, und Freiheit bedeutet auch, Dinge machen zu dürfen, die allgemein als falsch gelten, solange gewisse absolute Grundregeln (wie das Akzeptieren der Grundfreiheiten anderer) gewährleistet sind. Es gibt nun in unserer Welt viele verrückte Ideen, was die Tierrechtsidee so gefährlich macht, ist, dass ihre Anhänger ihre Ideologie wirklich mitunter mit religiösem Eifer betreiben.
Und - hier werder mir ,,ihr Brights“ wohl vollinhaltlich zustimmen - sowas geht schief. Wir sehen an der latenten Intoleranz, am Fanatismus und nicht zuletzt der vorhandenen Gewalttätigkeit unter den Tierrechtlern, wessen Geistes Kind sie sind.
Weißt du, ich hab eine Zeit lang - ich bin ja ein Wiener - im zwanzigsten Gemeindebezirk gewohnt, unweit der Meldemannstraße. Da wohnte einst ein arbeitsloser Postkartenmaler, den niemand ernst nahm. Und auch bei dem georgischen Priesterseminabbrecher hat niemand Angst gehabt, dass Lenin mit seinen Warnungen Recht haben könnte, genauso, wie man bei etlichen anderen Verrückten anfangs stets gedacht hat, najo, so schlimm wird's jo net wer'n.
Man muss Fanatiker ernst nehmen. Sie selber tun es ganz bestimmt.
Julia, ich halte dich nun nicht für eine, die jetzt bereit wäre, die nächste Kürschnerei in die Luft zu sprengen, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass, wenn hier nicht Aufklärung betrieben und einfach zu allem Ja und Amen gesagt wird, die Hemmschwelle für sowas sinkt. Der Terror und die Intoleranz, die wir bereits haben, sind eine Konsequenz davon, dass das Problem viel zu lange nicht als solches erkannt worden ist. Und ich glaube, damit renne ich gerade bei den ,,Brights“ offene Türen ein, und versorge sie gerne mit jeder Information aus Jahre langer Auseinandersetzung mit der Tierrechtsidee, die ich geben kann, denn quasireligiöser Fundamentalismus ist immer eine Gefahr, ganz egal, in welchem Gewand.