Naturalismus und Vegetarismus

Beitragvon Sisyphos » So 4. Mär 2007, 20:12

hikanio hat geschrieben:Pups=Methan

6,5 Milliarden Menschen = Sehr viel Methan.

vegetarische Nahrung hat häufig stärkere Methanbildung im Verdauungstrakt zur Folge.

6,5 Milliarden Vegetarier= Mega-Methan-Pups. Und nicht jeder hat nen Feuerzeug im richtigen Moment zu Hand um das Methan zu CO2 zu "entschärfen" :furz:


Ja, vor allem bei Hülsenfrüchten sollte man feste Hosen anziehen. :lachtot:

hikanio hat geschrieben:Ich will immer noch wissen wie hoch der humane CO2-Ausstoss im Vergleich zum technischen Ausstoss ist.


Ich weiß es nicht. Aber die Zahl, so wissenswert sie auch ist, kann für den Kampf gegen den Klimawandel kein Handlungsansatz sein. :selbstmord:
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Beitragvon Sisyphos » So 4. Mär 2007, 20:18

hikanio hat geschrieben:Aber im Ernst: Wieso nimmt dieses Thema generell eine solche enorme Wichtigkeit ein? Wieso wird dieses Thema leidenschaftlicher diskutiert als die Frage wie hungernde und sterbende Kinder satt gemacht werden können?


Wir könnten solche Themen in einem Unterforum (etwa Gesellschaft und Politik) diskutieren. Ich wäre sehr dafür.
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Beitragvon hikanio » So 4. Mär 2007, 20:19

Also laut Wikipedia atmet ein Mensch ungefähr 1kg CO2 pro Tag aus. Der Rest ist simpler Dreisatz.

Bei der Diskussion von CO2 durch Nutztierhaltung wurde vergessen, dass dieses CO2, genau wie das "natürliche" CO2 des Menschen durch Pflanzenproduktion (für Mensch und Nutztier) wieder ausgeglichen wird.
Für die CO2 Produktion ist es also völlig unerheblich, ob der Mensch sich vegetarisch ernährt oder nicht.
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Beitragvon Klaus » So 4. Mär 2007, 21:09

Und was ist mit der Kühlung und dem Transport des Fleisches?
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 5. Mär 2007, 08:20

mal Klaus' Antwort etwas erweiternd:

Abseits von der Transport und Kühlungsproblematik, die aber ähnlich natürlich auch für Neuseeländische Äpfel und tiefgefrorene Pommes frites gilt, wobei aber auch hier wohl weniger tiefgefrorenes so weite Wege geht, wie die (schweren) Steaks aus Argentienen => hoher CO²-Verbrauch

Für den hohen Fleischkonsum insbesondere in der industrialisierten Welt, werden z. B. in Südamerika riesige Waldgebiete gerodet, sehr oft - da einfacher und billiger - durch Brandrodung.
=> viel CO² ensteht/wrd freigesetzt
=> weniger CO² wird durch die Grasflächen umgewandelt, als es der intakte Urwald täte (zusätzlich wird durch Erosion, Staßenbau etc. noch weiter die CO²-Umwandlung reduziert)

==> Fleischkonsum ist nicht CO²-neutral (Betrachtung wird komplexer, wenn man nur einheimische (am besten örtliche) Viecher frisst)

Dass das "wirkungsvollere" Methan auch noch in großen Mengen entsteht, ist ein weiterer Aspekt.
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Beitragvon HF******* » Mo 5. Mär 2007, 10:27

hikanio schrieb:
Wieso wird dieses Thema leidenschaftlicher diskutiert als die Frage wie hungernde und sterbende Kinder satt gemacht werden können?


Weil die Verantwortung für Haltung und Tötung von Tieren eindeutig bei uns liegt. Du bist die unmittelbare Ursache für die Tierhaltung.

Bei den hungernden und sterbenden Kindern liegt nur eine mittelbare Verantwortung bei uns, ein Verschulden durch Unterlassen, dass schwierig bis gar nicht nachweisbar ist. Haben wir Verantwortung für andere Menschen, weil wir die Möglichkeit haben, auf diese einzuwirken?

„Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andren zu“ müsste insofern heißen: Verhalte Dich so, wie Du willst, dass sich andere Dir gegenüber verhalten.

Gruß
HFRudolph
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 5. Mär 2007, 10:42

Abgesehen davon hat es tatsächlich auch damit zu tun - wenn auch nur mittelbar und noch nicht Bestandteil der Diskussion.

Es ist tatsächlich so, dass der Im- wie auch Export der Industrienationen von landwirtschaftlichen Gütern ganz direkt auch die Nahrungsmittelversorgung in der dritten Welt (negativ) beeinflusst.
Es ist mitunter lukratibver Blumen, Kaffee, Bananen, Rinder etc. (und Kokain, Schlafmohn ...) für die westliche Welt anzubauen und zu züchten, als Nahrungsmittel für die eigene Bevölkerung, noch dazu wenn im Gegenzug subventionierte Überschüsse von uns dorthin temporär verschleudert werden.
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Beitragvon hikanio » Mo 5. Mär 2007, 15:23

1von6,5Milliarden hat geschrieben:mal Klaus' Antwort etwas erweiternd:

Abseits von der Transport und Kühlungsproblematik, die aber ähnlich natürlich auch für Neuseeländische Äpfel und tiefgefrorene Pommes frites gilt, wobei aber auch hier wohl weniger tiefgefrorenes so weite Wege geht, wie die (schweren) Steaks aus Argentienen => hoher CO²-Verbrauch

Für den hohen Fleischkonsum insbesondere in der industrialisierten Welt, werden z. B. in Südamerika riesige Waldgebiete gerodet, sehr oft - da einfacher und billiger - durch Brandrodung.
=> viel CO² ensteht/wrd freigesetzt
=> weniger CO² wird durch die Grasflächen umgewandelt, als es der intakte Urwald täte (zusätzlich wird durch Erosion, Staßenbau etc. noch weiter die CO²-Umwandlung reduziert)

==> Fleischkonsum ist nicht CO²-neutral (Betrachtung wird komplexer, wenn man nur einheimische (am besten örtliche) Viecher frisst)

Dass das "wirkungsvollere" Methan auch noch in großen Mengen entsteht, ist ein weiterer Aspekt.


Diese Aspekte haben auch für den Anbau von vegetarischen Produkten ihre Gültigkeit: ....Transport...Kühlung..Rodung...
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Beitragvon Sisyphos » Mo 5. Mär 2007, 15:26

hikanio hat geschrieben:Diese Aspekte haben auch für den Anbau von vegetarischen Produkten ihre Gültigkeit: ....Transport...Kühlung..Rodung...


Für den Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel wird weniger Boden benötigt. Man kann mit einem Hektar Boden mehr Vegatarier ernähren als Fleischesser.
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Beitragvon Mark » Mo 5. Mär 2007, 16:42

Sisyphos hat geschrieben:
hikanio hat geschrieben:Diese Aspekte haben auch für den Anbau von vegetarischen Produkten ihre Gültigkeit: ....Transport...Kühlung..Rodung...


Für den Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel wird weniger Boden benötigt. Man kann mit einem Hektar Boden mehr Vegatarier ernähren als Fleischesser.


ich hätte kein problem mit tierische proteine in form von press-heuschrecken-schnitzel oder mc-made mit curry-saucen dipp. (die 200er familienpackung)
insekten sind die proteinquelle der zukunft...falls nicht noch jemand einen pilz entwickelt der eiweiss wie benötigt produziert.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 5. Mär 2007, 17:36

Mark hat geschrieben:
Sisyphos hat geschrieben:ich hätte kein problem mit tierische proteine in form von press-heuschrecken-schnitzel
Ja, obwohl ich würde die Heuschrecken auch wie Scampi gebraten oder Heuschrecki fritti etc. essen (wäre mir lieber als Pressformfleisch)
Solange ein Viech weit genug unten in der Nahrungskette ist, ist die Verschwendung und die Anreicherung von Schadstoffen noch nicht so hoch.
Aber wenn vor Südamerika die Meere leergefischt werden um für schottische und norwegische Zuchtlachse Nahrung zu beschaffen, dann läuft was schief und die Verschwendung ist enorm.
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Beitragvon Sisyphos » So 15. Apr 2007, 15:25

Ich habe bei Recherchen für meinen Unterricht (Ethik: Vegetarismus) folgenden Text gefunden. Es geht um die Essgewohnheiten der Neandertaler sowie - am Rande - um menschliche Gesellschaften, die sich auch bis heute noch fast hauptsächlich von Fleisch ernähren.

http://www.quarks.de/dyn/25744.phtml

quarks.de hat geschrieben:(...) Was für viele schwer vorstellbar ist – eine Ernährung nur von Fleisch – ist für Anthropologen und Völkerkundler allerdings nichts Neues. Denn noch heute gibt es Völker, die sich überwiegend von Fleisch und tierischen Produkten ernähren, vor allem hoch im Norden. Arktische Jäger und Sammler, nordamerikanische und kanadische Indianer sowie die Eskimos leben überwiegend von tierischer Nahrung – Fleisch und Fisch. Dass sie dabei nicht auf Nährstoffe und Vitamine verzichten müssen, weiß auch der Experimental-Archäologe Rudi Walter. (...)
Man geht heute davon aus, dass die frühen Menschen ihre Jagdbeute vollständig verwertet haben, also vom Fell über die Innereien bis zu den Knochen. Fast nichts war Abfall, nicht einmal die Knochen: Funde belegen, dass sie aufgeschlagen wurden, um an das Knochenmark zu gelangen. Denn das enthält viel Fett, den entscheidenden Energielieferanten. Und darauf kam es den Neandertalern im kalten Europa an – sie brauchten viel Energie, um ihre Körpertemperatur aufrecht zu erhalten.
Vitamine erhielten sie durch Innereien wie Leber oder Magen, die sie roh aßen, wie es heutige Völker übrigens auch noch tun. Sie könnten auch Blut getrunken haben, glaubt Mike Richards, denn im Blut sind Vitamine, vor allem das lebenswichtige Vitamin C. (...)
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Beitragvon Mark » Mo 16. Apr 2007, 10:40

wie steht es denn eigentlich um die legitimation der argumentation "fleisch-produktion ist verschwenderisch" weil man mit demselben boden mehr vegetarier ernähren kann als carnos ?
wer beurteilt denn daß "verschwendung" hier auch wirklich "verschwendung" ist, nur weil prinzipiell mehr vegetarier damit ernährt werden könnten...?
ich möchte doch gerne verschwenderisch sein dürfen, wenn ich bock darauf habe. mus sman sich als naturalist immer unverschwenderisch verhalten ? oder erst dann wenn menschen verhungern weil man sich nicht beschränken möchte ?

wenn in zukunft zB grosse fangschiffe riesige mengen an algen aus dem meer sammeln um diese an land in riesigen tierzuchtstationen zu verfüttern...dann wäre damit ein besserer schnitt gemacht. wäre es dann unmoralisch pflanzen zu essen die an land gewachsen sind anstatt tiere die sich von pflanzen ernähren die dort wachsen wo man sowieso nichts anderes machen kann ? oder müssen wir dann alle algen fressen auch wenn wir dann an nähstoffmangel eingehen ?
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 16. Apr 2007, 11:22

Verschwendung heißt natürlich, dass etwas unnötig verbraucht wird. Das geht einher mit einem Verschleiß von Rohstoffen. Wenn die Rohstoffe nachwachsen, dann ist es nicht unbedingt Verschwendung.
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Beitragvon Klaus » Mo 16. Apr 2007, 11:51

Hoover, ehemaliger Präsident der USA hat seinem Volk versprochen, in jede Garage ein Auto und in jeden Topf ein Hühnchen. Das ist Verschwendung. Wenn dieses Versprechen weltweit realisiert wird sind wird am Arsch des Propheten.
Momentan ist die Gefahr grösser an Verfettung zu sterben, denn an Mangelerscheinungen. Die treten nur dort auf wo sie nach westlichen Verständnis hingehören, in der dritten Welt. Die Verschwendung findet im Westen statt und nur da.
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Beitragvon Mark » Mo 16. Apr 2007, 11:52

Der Autor hat geschrieben:Verschwendung heißt natürlich, dass etwas unnötig verbraucht wird. Das geht einher mit einem Verschleiß von Rohstoffen. Wenn die Rohstoffe nachwachsen, dann ist es nicht unbedingt Verschwendung.


? Du widersprichst Dich ?!
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 16. Apr 2007, 11:55

...und wenn die Rohstoffe nicht mehr nachwachsen, sondern einfach nur verbraucht werden, dann ist es schon Verschwendung.
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Beitragvon Mark » Mo 16. Apr 2007, 12:04

Der Autor hat geschrieben:...und wenn die Rohstoffe nicht mehr nachwachsen, sondern einfach nur verbraucht werden, dann ist es schon Verschwendung.


aber wenn sie nachwachsen dann ist es keine verschwendung auch wenn man damit leben in anderen regionen retten könnte ?
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 16. Apr 2007, 12:57

Das bringt den armen Ländern gar nichts, wenn man sie in eine Bettlerposition navigiert. Deshalb hat die EU aufgehört, überschüssige Lebensmittel nach Afrika zu schicken. Man muss ihnen vielmehr helfen, selbst eine Wirtschaft aufzubauen.
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Beitragvon Klaus » Mo 16. Apr 2007, 13:00

überschüssige Lebensmittel nach Afrika zu schicken. Man muss ihnen vielmehr helfen, selbst eine Wirtschaft aufzubauen.


Stimmt, die Brüder bezahlen nicht, :irre: , deswegen ist vernichten besser. Hat auch was von Verschwendung an sich. :/
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