Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon HF******* » Di 27. Mai 2008, 13:05

Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!
Was haltet Ihr von dem Spruch?

Inwieweit kann das ein Gegenentwurf sein zum Prinzip Hoffnung?

Ursrpünglich hieß der Spruch: Wille und Frohsinn meistern das Schicksal...
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon stine » Di 27. Mai 2008, 13:18

Wie wärs damit:

Wille und Frohsinn verleiten zur guten Tat!
:wink:

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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon HF******* » Di 27. Mai 2008, 13:26

Es ging bei dem Spruch um das Schicksal. In der Trilogie von Pullman taucht auch soetwas auf, ich muss aber erst die Stelle heraussuchen.

Ich habe das zusammengefasst, worauf ich hinaus will:
Hoffen oder: Wille und frohe Tat

Bei den alten Griechen lief "Hoffnung" als Verfehlung, mit gutem Grund. Wille und Tat können entfaltet werden in Bezug auf die Wünsche. Man kann planend Kausalabläufe in Gang setzen. Man braucht keine Gedanken auf das zu verschwenden, auf das man keinen Einfluss hat. Energie in Hoffnung zu investieren ist sinnlos. Hoffen kann nur, wer gar nichts mehr kann: Das aber kann kein Vorbild sein. Entweder es ereignet sich so, wie es günstig ist, oder eben nicht. Man kann sich planend danach ausrichten oder sich dagegen wappnen. Was soll jemand Hoffnung und Sorgen auf etwas verschwenden, auf das er keinen Einfluss hat?


Wille und Frohsinn meistern das Schicksal, sollte eigentlich besser heißen:
Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Hoffnung hat dagegen stets etwas depressives, etwas verzweifeltes an sich, etwas sinnloses, das Trost und Gnade nötig hat. Man riecht förmlich das faulige Fleisch, das nach Hoffnung ruft, man sollte das nicht in das normale, gesunde Leben einziehen lassen. Hoffen und Verzweifeln sind zwei Seiten der Angst, die man niemandem wünscht, erst hoffen, dann verzweifeln, wenn das sinnlose Hoffen schief geht... Ich wünsche niemandem, Hoffnung nötig zu haben.


Ich lese gerade "Der Antichrist".
Abwarten und Hoffen sind nicht identisch.
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Ari » Di 27. Mai 2008, 13:59

Frohe Tat, nciht gerade mein Lieblingsbegriff. Dieses "frohe" stört mich (auch bei frohe ostern, frohen urlaub oder frohe Pause, was auch immer).

Wobei bei gut könnte man mäckeln das es natürlich immer im Auge des Betrachters liegt.

Versteh ich es richtig, dass du eine Art "Ersatz" für das christlich belastete "Hoffnung" suchst?

SPoontan viel mir "Zukunftsmut" ein, aber das klingt auch furchtbar.
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Mark » Di 27. Mai 2008, 14:27

Warum braucht man einen Gegenentwurf zum Prinzip Hoffnung ? Kann man nicht auf mehrere Pferde setzen ?
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon stine » Di 27. Mai 2008, 15:17

Ist es nicht prinzipiell so, dass wir alte Wortschöpfungen als verstaubt und nicht mehr zutreffend finden?
Können alte Wörter überhaupt junge Gefühle wiedergeben?
Ist wer cool ist, vielleicht nicht einfach nur altertümlich lässig?

Das Wort "Hoffnung" sagt soviel aus, es beinhaltet Zukunftsglaube, Vertrauen in etwas, Aussicht auf etwas, Mut zum Abwarten, Zuversicht, Erwartung, Wunsch und nicht zuletzt auch puren Optimismus.
Ich finde das Wort nicht veraltet oder trostlos.

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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Ramon » Di 27. Mai 2008, 16:20

HFRudolph hat geschrieben:Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!
Was haltet Ihr von dem Spruch?

Inwieweit kann das ein Gegenentwurf sein zum Prinzip Hoffnung?

Ursrpünglich hieß der Spruch: Wille und Frohsinn meistern das Schicksal...


Das kann nun die Lebensmaxime von Albert Schweitzer aber auch die von Adolf Hitler sein.
Wie soll dieser Satz, den man auslegen und ausleben kann wie mann will, ein Gegenentwurf zu Ernst Bloch (Prinzip Hoffnung) sein?
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon HF******* » Di 27. Mai 2008, 16:27

Wie gesagt, ich lese gerade den Antichristen von Nietzsche und bin durch eine Diskussion an anderer Stelle darauf gekommen.

Im christlichen Hoffen ist etwas einlullendes. Beim Beten wird es am deutlichsten, dass Energie in etwas unsinniges gesteckt wird - das Beten geht schließlich über das bloße Bewustwerden der eigenen Wünsche und des eigenen Willens weit hinaus (wogegen ansich nichts einzuwenden wäre).

@Marc, Ari: Es geht nicht um das Austauschen eines Wortes, sondern um einen anderen Inhalt.

Stine schrieb:
Das Wort "Hoffnung" sagt soviel aus, es beinhaltet Zukunftsglaube, Vertrauen in etwas, Aussicht auf etwas, Mut zum Abwarten, Zuversicht, Erwartung, Wunsch und nicht zuletzt auch puren Optimismus.
Ich finde das Wort nicht veraltet oder trostlos.

Das bangende mit der Gefahr ringende Element des Hoffens kommt hier nicht richtig zum Ausdruck. Hoffen ist etwas anderes, als abzuwarten, wenn man alles nötige getan hat: Man kann dann beruhigt schlafen. Hoffen muss man entweder, wenn man keinen Einfluss auf das Ergebnis hat oder das versäumt hat, was man hätte tun müssen.

Hallo Ramon, unsere Beiträge haben sich überschnitten:
Bloch habe ich nicht gelesen. Bei Hitler enthält das natürlich gerade die Komponente des Ausblendens, weil dort der Spruch für die Untertanen gedacht war - nicht umsonst heißt es dort auch nicht "Tat" sonder nur Frohsinn, zum gewissen Grade also auch Blödsinn - dort wäre natürlich auch der Wille anders einzuordnen unter dem nationalsozialistischen Verständnis von der Freiheit der Untertanen, nach der nicht der frei ist, der tun kann, was er will, sondern der weiß, was er tun soll.... Das ist natürlich die Verkehrung der Begriffe in ihr Gegenteil.
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon stine » Di 27. Mai 2008, 16:56

HFRudolph hat geschrieben:Das bangende mit der Gefahr ringende Element des Hoffens kommt hier nicht richtig zum Ausdruck. Hoffen ist etwas anderes, als abzuwarten, wenn man alles nötige getan hat: Man kann dann beruhigt schlafen. Hoffen muss man entweder, wenn man keinen Einfluss auf das Ergebnis hat oder das versäumt hat, was man hätte tun müssen.

Kann auch sein, das man alles Nötige und Mögliche getan hat und trotzdem nur darauf hoffen kann, dass es zum gewünschten Erfolg kommt.
Die Hoffnung hat nicht immer mit untätiger Trostlosigkeit zu tun. Sie ist auch manchmal das Warten auf ein Ergebnis, dem viel Arbeit vorausgegangen ist. (Ich hoffe, das war richtig, was ich gemacht habe. Christen würden dann sagen: Jetzt hilft nur noch beten! :mg: )
Aber eins stimmt schon: Wo man hofft, gibt es keine 100% Garantie auf das Eintreffen eines gewünschten Ergebnisses, da bleibt immer eine Ungewissheit im Ausgang. Aber wenn wir alles Menschenmögliche getan haben, dann dürfen wir auch optimistisch hoffen!

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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Ramon » Di 27. Mai 2008, 19:38

Ich frage mich gerade, ob das Abwarten dem Hoffen wirklich überlegen ist. Womöglich ist ja der der nur abwartet,
gläubiger als der der hofft. Der "Abwarter" vertraut womöglich auf Gesetze (Kausalität) die es gar nicht gibt.
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon folgsam » Di 27. Mai 2008, 20:02

Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen.

Was haltet ihr denn davon :mg:
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Telos » Mi 28. Mai 2008, 20:54

HFRudolph hat geschrieben:Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!
Was haltet Ihr von dem Spruch?


Klingt wie das Pfeifen im dunklen Wald. Schicksal ist nicht zu meistern. Wenn der Schicksalsschlag kommt, machste gar nix. Da nützt dir auch der Wille nichts, und "frohe Tat" klingt nach Wandervogel oder Kommunionunterricht.

Umgehen damit; lernen damit klarzukommen; Strategien entwickeln, nicht depressiv zu werden und so weiter und so fort - das erscheint mir sinnvoller zu sein.
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Telos » Mi 28. Mai 2008, 20:57

folgsam hat geschrieben:Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen.

Was haltet ihr denn davon :mg:


Der kaputte Crowley - gibbet den denn noch? Hat den nicht längst sein Teufel geholt?
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon folgsam » Mi 28. Mai 2008, 22:54

Meine Antwort darauf:

Mu.

(wikipedia lohnt hier)

Passt auf erstaunlich viele deiner Ergüsse.
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Telos » Mi 28. Mai 2008, 23:00

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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon folgsam » Mi 28. Mai 2008, 23:03

Nicht das wir uns falsch verstehen: So ganz Tacko im Oberstübchen war der ganz sicher nicht, aber einige seiner Schriften sind lesenswert. Aus welchem Grund genau fällt mir zwar spontan nicht ein, aber das reiche ich vielleicht nach :^^:
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Mark » Do 29. Mai 2008, 08:45

folgsam hat geschrieben:Nicht das wir uns falsch verstehen: So ganz Tacko im Oberstübchen war der ganz sicher nicht, aber einige seiner Schriften sind lesenswert. Aus welchem Grund genau fällt mir zwar spontan nicht ein, aber das reiche ich vielleicht nach :^^:


Lesenswert ? Hat er denn auch Reiseberichte geschrieben ? Oder was übers Bergsteigen ? Oder über Drogenexperimente ? Ich kann mir sonst nichts denken, worin er interessantes anzubieten hätte..
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon HF******* » Do 29. Mai 2008, 09:40

@Telos: Mit Schicksal meine ich das, worauf wir keinen Einfluss haben, das aber unser Leben bestimmt (also das meiste...).

Ramon schrieb:
Der "Abwarter" vertraut womöglich auf Gesetze (Kausalität) die es gar nicht gibt.

:lachtot:

Soweit das Hoffen der Ausdruck des Wunsches nach einem bestimmten Erfolg ist und so als Handlungsantrieb wirkt, weil der Erfolg damit bildlich vor Augen gerufen wird, handelt es sich durchaus um eine sinnvolle Geistesanstrengung... Das wäre ja gerade sinnvoll, sie so seiner Wünsche bewusst zu werden.
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Ramon » Do 29. Mai 2008, 13:11

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann bist du ein Anhänger des nach Karl Popper so genannten Alltagsverstandes.

Kandidat A: Ich wünsche mir, Gott würde mir Brot geben, ich bin aber nicht bereit selber etwas dafür zu tun um an Brot zu gelangen. Mein Tun beschränkt sich auf hoffen und beten. (Nach deiner Auffassung ein unsinniges Verhalten)
Kandidat B: Ich möchte Brot, und backe es mir entweder selbst, oder ich gehe zum Bäcker, hoffe dabei aber auch, daß mein Backversuch oder mein Gang zum Bäcker auch erfolgreich ist. (Nach deiner Auffassung ein sinnvolles Verhalten)

Kandidat B handelt nach deinen Aussagen sinnvoll, weil er nicht nur glaubt, sondern auch handelt.
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Re: Wille und frohe Tat meistern das Schicksal!

Beitragvon Telos » Do 29. Mai 2008, 21:14

Ramon hat geschrieben:Kandidat B handelt nach deinen Aussagen sinnvoll, weil er nicht nur glaubt, sondern auch handelt.


Ich bin zwar nicht "du" - aber du sagst es: Christentum nur mit Glauben ohne Handeln geht nicht.
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