Linux Bug, Du hast natürlich recht, das jemand, der behauptet, dass es etwas undenkbares gibt, dies beweisen muss. Die Beweislast wäre nur dann auf Seiten der Vertreter des Gegenteils, wenn praktische Anhaltspunkte für die Existenz von Undenkbarem sprechen würden.
Der Beweis von QBit ist gründlich gescheitert, was jeder logisch denkende Mensch sofort sieht...
QBit hat geschrieben:=> "Undenkbares ist Unmöglichkeit von Nichtexistentem"
Vielleicht kann man das unterschiedlich verstehen, aber es ist jedenfalls nicht korrekt und lässt sich auch nicht aus dem vorangegangenen Pfeil ableiten.
Die Aussage von Sapere Aude war, dass denklogisch das XYZ für „Undenkbares“ nicht gefüllt werden kann.
Das ist allerdings kein Beweis, sondern nur ein rein logisches Gedankenspiel, dass nicht mit der Realität korrelieren muss …

(leider). Der Ausgangssatz
SapereAude hat geschrieben:Die Voraussetzung für den Gedanken "Es existiert (möglicherweise) XYZ" ist die Denkbarkeit von XYZ
enthält die gewünschte Antwort, die darin stillschweigend vorausgesetzt wird.
Die Personen, die meinen, dass es auch Undenkbares geben kann, sagen ja gerade, dass es keinen Gedanken daran geben kann, bzw. das man es nicht denken kann. Das heißt praktisch, dass es einen Bereich geben kann, in dem sich etwas nicht vom Verstand fassbares abspielt, das nur mittels einer Variablen bzw, Blackbox ausdrückbar ist. Unsere Denkfähigkeit allein kann aber letztendlich kein sicherer Beweis dafür sein, die prinzipielle Denkfähigkeit vielleicht schon.
An der Darstellung von SapereAude ist dennoch viel Brauchbares dran, weil klar wird,
dass in einem Bereich, in dem wir nur mit Variablen arbeiten, aber das beschriebene Objekt oder einen Vorgang nicht darstellen und nachvollziehbar mit Worten beschreiben können, wenn wir also die Variablen nicht mit einer praktischen Vorstellung füllen können, stets unsere Vorstellung unvollständig oder falsch ist.Wir haben in diesen Bereichen ein Problem, uns vorzustellen, was wir vor uns haben. Das kann verschiedene Ursachen haben, etwa unvollständiges Wissen, Nichtexistenz des betracheten Vorgangs oder eine fehlerhafte Vorstellung von dem Vorgang oder auch eine Kombination dieser Punkte. Beispiel: Im Bereich der Relativitätstheorie kann man viel mit Formeln darstellen, auch wenn man dadurch nachvollziehen kann, dass die Aussagen richtig sind, sagt das noch nicht, dass man sich richtig vorstellt, was man vor sich hat. Ich kann jedem versichern, dass das, was die Relativitätstheorie aussagt, auch praktisch vorstellbar ist.
Ein Musterbeispiel für Nichtvorstellbarkeit ist physikalische Unendlichkeit als solche. Die räumliche Unendlichkeit ist nicht vorstellbar, die potentielle Unbegrenztheit der Ausdehnung schon. Letztere ist ebenso vorstellbar, wie man sich vorstellen kann, einen kleinen Bereich immer weiter und weiter zu vergrößern. Das ist aber etwas anderes.
Ebenso ist eine unendlich lange gerade nicht geschlosssene Kausalkette unvorstellbar.
Wir haben in unserer Denkstruktur einen Mechanismus, der uns unsere Umwelt danach beurteilen lässt, ob etwas vorstellbar ist und somit realisierbar ist. Wir können im Kopf ein Modell erstellen, einen Plan, der dann prinzipiell umsetzbar ist - ob wir das können oder nicht. Wenn wir diese Unterscheidungsfähigkeit nicht hätten, könnten wir nicht planen, wir wären aber wohl auch jeder Lüge und jedem Märchen hoffnungslos aufgesessen.
Ich meine das die Ausgangsfrage aus einem geschlosssenen System heraus nicht sicher bewiesen werden kann und unsere Welt ist ein solches System.
Ich will aber auch sagen, warum ich von Wissenschaftssabotage gesprochen habe: Damit meine ich psychologisch und intellektuell. Der Beliebigkeit wird nämlich Tür und Tor geöffnet.
Was logisch beschreibbar ist, ist auch stets vorstellbar.
Nehmen wir mal das Beispiel Evolutionstheorie. Die Anhänger des fliegenden Spaghettimonsters mögen es mir nachsehen, wenn ich das jetzt falsch darstelle: Die Theorie, dass irgendein Wesen das Universum erst vor 5 Jahren erschaffen hat und es genau so gemacht hat, dass es so aussieht, als sei es schon Milliarden von Jahren da, wie soll man dagegen argumentieren, dass schlicht alles irgendwie möglich sein kann, auch dann, wenn es unserer Logik nicht zugänglich ist (schon in dem Bereich nicht, wie jemand darauf kommt...)? Jedenfalls kann man nicht mit Logik dagegen argumentieren. Die Unlogik einer Theorie kann dann nicht mehr als Argument dafür herhalten, dass eine Theorie falsch ist. Man neben kann jedes Naturgesetz irgendeine Quatscherklärung stellen, die dann als gleichwertig zu gelten hat oder aufgrund bestimmter Regeln sogar noch vorrangig wäre.
Wenn man mangelnde Logik oder Vorstellbarkeit als Ausschlusskriterium für Nichtexistenz oder Unrichtigkeit einer Beschreibung aushebelt, ist das im Ergebnis wissenschaftlicher Anarchismus. Es spricht daher schon die Nützlichkeit der Denkbarkeit dafür, dies auch als zwingendes Kriterium für die Unterscheidung Real- nicht real beizubehalten.
Zudem findet die Behauptung, dass möglicherweise auch Undenkbares möglich ist, keinerlei Rückhalt in der erforschbaren Realität, wobei man das mit der Ablehnung von Logik natürlich auch gleich wiedera aushebeln kann. Im Ergebnis ist die Annahme nicht lebensfähig...