Was lest ihr zurzeit?

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Re: Was lest ihr zurzeit?

Beitragvon Nanna » Sa 23. Jun 2012, 16:12

Ach das war das zwischen der Werbung... dann ist's ja richtig aufgehoben im Altpapier. ;-)
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Re: Was lest ihr zurzeit?

Beitragvon mat-in » Sa 23. Jun 2012, 18:06

Ich hab die Frei-Bild abbestellt. Aus Ökologischen wie Interessensgründen. Statt dessen schickt dann springer einen knallroten Umschlag mit nem Schrieb auf 160g Briefpapier das es ihnen leid tut das ich die BILD nicht will. Na immerhin werden meine Daten automatisch gelöscht.
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Re: Was lest ihr zurzeit?

Beitragvon ApeIron » Fr 13. Jul 2012, 12:44

Hab vor ein paar Tagen ein gebrauchtes Exemplar der "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick für 0,50 Euro geschossen und das Büchlein vorhin durchgelesen. Wirklich sehr sehr lustig und klug aufgezogen. Ist ein Stück weit eine Parodie auf den ganzen Lebensratgeber-Schund und haut geschickt in die Kerbe, dass "Glück" meist negativ formuliert wird: als Abwesenheit von (Schmerz, Trauer, Stress, Finanznot...). Er zeigt halt was man tun muss, damit alles schlimmer wird, man sein Unglück also steigert. :mg:
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Re: Was lest ihr zurzeit?

Beitragvon Zappa » Fr 13. Jul 2012, 17:08

David Graeber: Schulden.

Bin noch nicht sehr weit, ist aber ein sehr interessanter Versuch sich dem Thema Wirtschaft und Schulden anthropologisch zu nähern. Fängt mit einer faktenreichen Kritik (vielleicht sogar Widerlegung?) der (neo)liberalen Mär vom Geld als Tauschmittel an.
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Re: Was lest ihr zurzeit?

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 13. Jul 2012, 18:25

Klingt nach einem widersprüchlichen Konzept: Eine biologistische Widerlegung von Geld als Tauschmittel? Früher hat die Wirtschaft der Biologie noch gegeigt, wie man pragmatisch zu denken hat und jetzt versucht ein Biologe idealistisch zurückzuschlagen? Ist der Autor ein Biologe oder ein Amateur? Oder wird das ganze philosophisch-anthropologisch aufgezogen?
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Re: Was lest ihr zurzeit?

Beitragvon Zappa » Fr 13. Jul 2012, 21:32

Es geht um schlicht um Fakten. Hart - weil nicht diskutabel! - aber so ist es.
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Re: Was lest ihr zurzeit?

Beitragvon Nanna » Fr 13. Jul 2012, 23:31

Ich bezweifle, dass es soetwas wie nichtdiskutable Fakten geben kann. Ein Stein mag ein Stein sein und das zu diskutieren mag wenig Zweck haben, aber schon in der Frage, ob ein Stein eine Waffe oder Baumaterial ist, kann man recht weitgehende Diskussionen führen. Trotzdem würde mich die Argumentation interessieren, vielleicht möchtest du sie ja nach beendeter Lektüre mal zusammenfassend darstellen?
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Re: Was lest ihr zurzeit?

Beitragvon Zappa » Sa 14. Jul 2012, 07:13

Nanna hat geschrieben:Ich bezweifle, dass es soetwas wie nichtdiskutable Fakten geben kann.


Gemeint war, dass man darüber nicht einfach frei schwadronieren kann, sondern zunächt einmal die Faktizität anerkennen oder halt anhand von Fakten widerlegen muss. Natürlich müssen Fakten interpretiert werden, ist die Beobachtung von "Fakten" theoriebeladen, können Beobachtungen auch einfach falsch sein und vor allem Schlussfolgerungen aus Fakten einfach Mumpitz sein etc. pp. Da sind wir uns einig.

Ich persönlich finde den anthropologischen Ansatz in Bereichen der Politik- und Sozialwissenschaften ausgesprochen fruchtbar (s. u.a. auch Jared Diamond), weil hier versucht wird mit Fakten und Beobachtungen Thesen zu belegen oder zu widerlegen. Ich gebe auch zu, dass mir als naturwissenschaftlich ausgebildetem Menschen, die Art wie Sozial- und Politikwissenschaftler manchmal "argumentieren", ziemliche Kopfschmerzen verursacht. Da werden auf irgendwelchen Gedankenmodellen (Naturzustand, Natur des Menschen (homo oeconomicus :irre: ), perfekte Information für alle, Urgemeinschaften) große Theoriegebäude aufgebaut, ohne auch nur mal auf die Idee zu kommen nachzuschauen, ob es historische oder anthropologische Belege für diese Ausgangsszenarien/Annahmen gibt.

Graeber macht genau das: Liberale behaupten alles fing mit einer Tauschgesellschaft an und um das Tauschen in zunehmend komplexeren Gesellschaften zu ermöglichen wurde das Geld erfunden. OK, schauen wir mal nach ob es dafür irgendwo historische Belege gibt und wie es in modernen primitiven Gesellschaften gehandhabt wird. Und voilà: Es gibt keine Belege und Primitivgeld hat offenbar eine ganz andere Aufgabe, nämlich Sie sind quasi Schuldscheine für Geschäfte für die kein adäquater Tauschgegenstand bereit steht (z.B. Heiraten).

Nanna hat geschrieben:Trotzdem würde mich die Argumentation interessieren, vielleicht möchtest du sie ja nach beendeter Lektüre mal zusammenfassend darstellen?


Mach ich, im Moment zerlegt er noch die Theorie des Geldes als Tauschmittel. Ich bin mal gespannt wo das argumentativ hin führt.

PS: Ich sehe grade deine Signatur; genau das wollte ich sagen :mg:
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Re: Was lest ihr zurzeit?

Beitragvon Nanna » Sa 14. Jul 2012, 17:33

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