Kirchliche Trauung boykottieren?

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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Do 2. Feb 2012, 08:54

webe hat geschrieben:Ich stelle einem mir bekannten Alkoholkranken auch nicht provizierend eine Alkoholflasche hin, od fordere einen Beinlosen auch nicht zum Tanzen auf.
Das ist aber ein großer Unterschied, sind sozusagen zwei völlig entgegengesetzte Beispiele.
Der Alkoholkranke und das Bier wären in diesem Falle ein aus der Kirche Ausgertretener, der aufgrund der Einladung zur kirchlichen Trauung rückfällig werden könnte.
Der Einbeinige, der zum Tanzen aufgefordert wird, kommt da schon eher hin. Aber auch hier entscheidet das Naturell des Einbeinigen, ob er darüber lachen kann oder zornig wird oder sich gar unbeholfen darauf einlässt.

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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Darth Nefarius » Do 2. Feb 2012, 14:36

stine hat geschrieben:Ich boykottiere Daily-Soaps und "holtmichraus!ichbineinabgewrackterStar"-Sendungen. Und, Interessiert das wen? Werden sie deswegen abgeschafft?
Wenn @nil80 nicht auf die Hochzeit geht, oder einen Sticker am Hemd präsentiert, selbst wenn sie sich mit der ganzen Verwandtschaft anlegen würde, wieviele kirchliche Hochzeiten würde das infolge verhindern?
Es ist Kulturgut, wie die Vorabendseifenoper.

Sollen wir aufmarschieren und @nil80 aus der Kirche befreien?
Was schlägst du vor?

Es geht nicht darum, dass sie sofort abgeschafft werden. Mich wundert bei dir und anderen mit deiner Position, dass sie so sehr meinen, politisch zu sein, viel politischer als diese Generation, zu der ich gehöre und dann muss ich bei euch, wenn es darum geht Profil zu zeugen soetwas hören, wie "ich bin doch nur einer, bringt doch Nichts". Für mich ist genau diese Einstellung sehr unpolitisch, auf die Kirche lässt sich das auch anwenden. Wenn man nicht bei sich beginnt, seinen Prinzipien treu zu sein, kann man das von niemandem erwarten, ohne scheinheilig zu sein. Es geht darum, dass man sich persönlich Nichts antut, was man nicht mag. Wenn man nicht in die Kirche gehen will (nicht des Gebäudes wegen, sondern der Gesellschaft und des Inhaltes wegen), dann sollte man es auch nicht tun. Natürlich muss man sich noch zwischen Gesellschaft und der Überzeugung entschaiden, da bleibt jedem selbst überlassen, wie sehr er die Kirche hasst. Kulturgut ist das Gebäude, die Religion ist Dogmatismus und widerspricht in großen Teilen unserer Demokratie, das ist nicht erhaltenswert, sondern nur eine Ideologie. Ist Rechtsextremismus erhaltenswert, weil er mal in Deutschland weit verbreitet war? Ideoligien sind das nicht, die religion ist eine Ideologie. Ich werde nirgends hinmarschieren, nil80 ist die Entscheidung selbst überlassen, ich versuche nur das Für und Wider gegenüberzustellen, du nicht.
webe hat recht, wenn auch sein Beispiel unglücklich gewählt war. Am ehesten müsste man das mit einem glühenden Eisen vergleichen, dass man nicht im Gesicht haben will.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Do 2. Feb 2012, 16:46

Darth Nefarius hat geschrieben:... ich versuche nur das Für und Wider gegenüberzustellen, du nicht.
Alle, die hier ihre Ratschläge zum Besten gegeben haben, versuchten das Für und Wider zu beleuchten. Die Quintessenz daraus war, dass es sich um eine familiäre Feier handelt, zu der man gehen kann oder nicht. Man muss Prioritäten setzen und danach entscheiden.
Die meisten hier waren der Meinung, dass das Beisein bei einer religiös traditionellen Trauung kein schwerwiegendes Vergehen ist, im Sinne der atheistischen Selbstverleugnung. Viele waren auch der Meinung, dass man sich als Geladener an dieser Stelle keinen Gefallen tut, wenn man die Plattform für einen persönlichen Krieg mit den Akteuren nutzt.

Darth Nefarius hat geschrieben:...da bleibt jedem selbst überlassen, wie sehr er die Kirche hasst...
Das sind, ich habe es schon mehrmals angesprochen, zwei paar verschiedene Schuhe. Atheist sein beinhaltet nicht, die Kirche zu hassen und umgekehrt ist das genauso. Bist du nur Atheist, weil du die Organisation drumherum nicht magst?
Man kann doch auch als Nichtsportler die Vereinsmeierei der Sportvereine tolerieren, oder?

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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Darth Nefarius » Do 2. Feb 2012, 20:04

stine hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:... ich versuche nur das Für und Wider gegenüberzustellen, du nicht.
Alle, die hier ihre Ratschläge zum Besten gegeben haben, versuchten das Für und Wider zu beleuchten. Die Quintessenz daraus war, dass es sich um eine familiäre Feier handelt, zu der man gehen kann oder nicht. Man muss Prioritäten setzen und danach entscheiden.
Die meisten hier waren der Meinung, dass das Beisein bei einer religiös traditionellen Trauung kein schwerwiegendes Vergehen ist, im Sinne der atheistischen Selbstverleugnung. Viele waren auch der Meinung, dass man sich als Geladener an dieser Stelle keinen Gefallen tut, wenn man die Plattform für einen persönlichen Krieg mit den Akteuren nutzt.

Das ist deine Ansicht, für mich war die Quintessenz, ob man seine Übrzeugung und Ablehnung eines Teils des Systems konsequent aufrechterhält, oder der Gesellschaft wegen zurückrudert. Diese Veranstaltung ist nicht nur eine Zusammenkunft, sondern auch eine Bestärkung dieses Systems, das ich und nil80 offensichtlich auch, ablehnen. Es ist jedem selbst überlassen, ob er diese Duldung und auch noch dieses Mitläufertum als "schwerwiegend" betrachtet oder nicht. Ja, man muss Prioritäten setzten. Dass man sich mit seinen Überzeugungen nicht immer beliebt macht, habe ich auch deutlich gemacht. Dennoch ist die Gewichtung zwischen eigener Übrezeugung und der Gesellschaft keine so einfache, wie ihr es darstellen wollt. Ich lege keine Entscheidung nahe, du schon.
stine hat geschrieben:Atheist sein beinhaltet nicht, die Kirche zu hassen und umgekehrt ist das genauso. Bist du nur Atheist, weil du die Organisation drumherum nicht magst?
Man kann doch auch als Nichtsportler die Vereinsmeierei der Sportvereine tolerieren, oder?

nein, das tut es nicht, allerdings habe ich aus den Schliderungen soetwas rausgelesen, ich kenne dieses Gefühl sehr gut. Aus meinen Ansichten, aus meiner Ablehnung aus dem Glauben an Gott und folglich aus den aus diesem Glauben resultierenden Handlungsmaßnahmen und dem Gedankengut, ergibt sich auch diese emotionale Ablehnung. Wie soll ich ein System nicht hassen, das eine so widerwertige Geschichte hat und sich weiterhin widerwertig verhält? Wie nicht das Gedankengut, dass zur Rechthaberei, zur geistigen Aggressivität (Missionarentum, geistige Monopolstellung) anstachelt? Zur Moral? Der Predigt nach einer Wahrheit und der Ablehnung aller anderen?
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Ich » Fr 3. Feb 2012, 00:16

webe hat geschrieben:Eine Hochzeitsfeier mit religiösem Rahmen ist eine freie Entscheidung der Betroffenen, und somit ein Teil unserer Demokratie. Und die Teilnahme daran ist ebenfalls eine freie Entscheidung, unabhängig der Geistesrichtung. Nur wer den Besuch so eines Aktes mit sich nicht vereinbaren kann und hiermit fernbleibt, sollte deswegen auch nicht angefeindet werden u wenn doch, dann muss man halt darüber stehen.


Genau so webe. Du sprichst mir aus dem Herzen!!!
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Fr 3. Feb 2012, 09:37

Darth Nefarius hat geschrieben:... und der Ablehnung aller anderen?
Ich sagte es schon: Du leidest an Verfolgungswahn :^^: .
Ich kann das nicht nachvollziehen was du schreibst. Aber das könnte auch ein anderer Thread werden.
Du bist zwangsgetauft und hast dich in der Schule mit deiner ablehnenden Haltung gegenüber allen traditionellen und kulturellen Vorgehensweisen sichtbar und teilweise provokant aufgelehnt. Das zeugt von jugendlichem Engagement und Durchsetzungsvermögen. Wer so kritisch ist und sich so wenig angepasst verhalten mag, muss aber auch stark genug sein, die Ablehnung die er daraus erfährt auszuhalten und sie nicht der Gesellschaft der Andersdenkenden zum Vorwurf machen.
Hassen wird dich wegen deiner kritischen Art niemand, aber dass man dir in deinem Umfeld mit einer gewissen Zurückhaltung begegnet dürfte dich auch nicht mehr überraschen.

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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 3. Feb 2012, 13:47

stine hat geschrieben:Du bist zwangsgetauft und hast dich in der Schule mit deiner ablehnenden Haltung gegenüber allen traditionellen und kulturellen Vorgehensweisen sichtbar und teilweise provokant aufgelehnt. Das zeugt von jugendlichem Engagement und Durchsetzungsvermögen. Wer so kritisch ist und sich so wenig angepasst verhalten mag, muss aber auch stark genug sein, die Ablehnung die er daraus erfährt auszuhalten und sie nicht der Gesellschaft der Andersdenkenden zum Vorwurf machen.
Hassen wird dich wegen deiner kritischen Art niemand, aber dass man dir in deinem Umfeld mit einer gewissen Zurückhaltung begegnet dürfte dich auch nicht mehr überraschen.

Ja, ich bin zwangsgetauft, aber sichtbar und provokant habe ich in der Schule nicht sämtliche Traditionen abgeleht. In der Grundschule war mir die Religion egal, wir wurden zu einer Stellungnahme gedrängt, wie ich es dir geschildert habe, die Leherin hat zum einen selbst die Augen geschlossen gehabt, zum einen ist es wohl kaum eine Provokation, wenn man seine Augen nicht schließt, macht, was einem freigestellt wurde. Von dem psychopatischen Deutschlehrer kann man auch nicht sagen, dass ich ihn provoziert habe, er hat mich mitten im Unterricht irgendwann gefragt, ob ich etwas gegen ihn hätte, weil er Christ ist (wir haben über etwas völlig anderes diskutiert), isch sagte nein und meinte es auch so. Ich habe ihn das selbe gefragt, nur, ob er etwas gegen mich als Atheisten hätte, er sagte ja. In der Kirche, wo ich euch dieses Buch gelesen habe, saß ich weder in der ersten Reihe, noch im Gang, ich war ein Kind und habe lediglich nicht mitgesungen und dieses Hinsetzspiel mitgespielt, selbiges Buch auf dem Schoß gehabt. Wo war da die Provokation meinerseits? In diesen Situationen hatte ich nicht die Absicht, jemanden zu provozieren, aber du kennst dich mit Christenlogik besser aus, es war wohl eine Provokation, dass ich mich einfach stillschweigend verweigert habe, nicht wahr? Es ist also eine Provokation, einfach nicht mitzusingen, oder Mitläufer zu sein, nicht dümmlich mitzusingen, oder die Religion einfach zu ignorieren, wenn sie vor einem praktiziert wird. Nichts anderes habe ich gemacht, nur ignoriert und geduldet, teilweise in der Jugend einfach mitgemacht, aber eben nicht aus Überzeugung. Da sagst du mir, dass ich die Reaktionen provoziert habe? Ich kann durchaus einer Gesellschaft, die die kleinste Abweichung des Normverhaltens als Provokation betrachtet, einen Vorwurf machen. Man ist mir gerade deswegen mit Hass begegnet, ich werde meine Geschichte besser kennen als du. Und nochmal angemerkt: Ich war zu diesen Zeiten nicht erwachsen, nur ein KInd, dem Religion egal war, ein Ritual. Was mich zum Hass gebracht hat, war die Reaktion auf mein unbegeistertes, selbstständiges Verhalten. Irgendwann wurde es mir zu viel, dass man von mir Toleranz verlangt hat, mir aber selbst keine gewährte. Religion ist Scheinheiligkeit, Verachtung von andersdenkenden, überhaupt von denkenden.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Fr 3. Feb 2012, 14:57

Darth Nefarius hat geschrieben:In der Kirche, wo ich euch dieses Buch gelesen habe, saß ich weder in der ersten Reihe, noch im Gang, ich war ein Kind und habe lediglich nicht mitgesungen und dieses Hinsetzspiel mitgespielt, selbiges Buch auf dem Schoß gehabt.
:lachtot:
Was man halt in der Kirche so auf dem Schoß hat!

Sei ehrlich, du suchst einen Sündenbock?

:wink: stine
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 3. Feb 2012, 15:06

stine hat geschrieben:Was man halt in der Kirche so auf dem Schoß hat!

Sei ehrlich, du suchst einen Sündenbock?

Was ist daran so witzig, dass ich ein Buch auf dem Schoß hatte? Du bist wohl so eine, die lacht, wenn man ihr einen Finger vor die Nase hält, was? ich suche keinen Sündenbock, ich bin meistens der Sündenbock. Ich berichtete von meinen Erfahrungen, du bist auch noch so dreist und bestreitest diese, oder machst dich dann darüber lustig. Weisst du, diese Frage zeigt mir, dass du wohl keine Argumente mehr hast, meine Behauptungen und Schlussfolgerungen sind logisch, ich schiebe niemandem eine moralische Schuld zu, sondern erkenne die kausale Verantwortung dieses widerwertigen Gedankenguts.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Fr 3. Feb 2012, 15:31

Darth Nefarius hat geschrieben:...sondern erkenne die kausale Verantwortung dieses widerwertigen Gedankenguts.
Ja, ja, ich erkenne auch so einiges.

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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon webe » Fr 3. Feb 2012, 21:09

Die Kindestaufe gehört abgeschafft, sie gleicht dem frz. Gänsestopfen, nur das hier nicht die Leber sondern das Genirn manupuliert wird.
Es ist eine religiöse Berechnung, ahnlehnend an die Werbepsychologie: Das Produkt Religion bindet einen Menschen sanft u oft unbemerkt ein, d.h. wird einem einen Willen aufgedrängt, in der Form, dass es die meisten nicht bemerken: Eine professionelle Sugerierung. Mit grossem Erfolg für die Religion. Der Staat unterstützt jene Machart, leistet also Beihilfe zur seelischen Vergewaltigung: Indem er bei Kirchenaustritt noch Gebührenzahlungen zulässt, wenn auch nicht hoch, aber dann doch für viele ein Akt, der sie dann von der entgültigen Religionstrennung abhält.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon webe » Fr 3. Feb 2012, 21:33

Ebenso gehört die Kindstaufe abgeschafft, den dieser Akt ist eine Sache ab bestimmten jugendlichen bis in das erwachsene Alter. Somit gehört Religion aus Kika, Bildungsstätten herausgehalten, dafür der Ethikunterricht, der neutral u kritisch die Hauptreligionen begleitend, durch alle Schuljahren hindurch, erfolgt, auch im Hinblick auf die Naturwissenschaften.
Damit der Mensch wieder lernt, sich als Mensch, affenähnliches Säugetier, zuerkennen u schätzen, u nicht als ein Invidium sieht, dass sich einem Fantasieprodukt, dem Supermenschen, genannt Gott, unterwirft u es von dem Realen nicht mehr unterscheiden vermag!
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Darth Nefarius » Sa 4. Feb 2012, 10:24

Danke webe, du hast es auf den Punkt gebracht!
Diese jahrunderte lang perfektionierte, schleichende Manipulation, die schon früh anfängt, bringt Menschen hervor, die es noch nicht mal bemerken. Wir können uns dann Aussagen anhören, wie "was ist schon dabei?". Selbst Menschen, die sich als Atheisten bezeichnen, werden dies nicht los.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Sa 4. Feb 2012, 11:15

webe hat geschrieben:Damit der Mensch wieder lernt, sich als Mensch, affenähnliches Säugetier, zuerkennen u schätzen, u nicht als ein Invidium sieht...

Darth Nefarius hat geschrieben:Danke webe, du hast es auf den Punkt gebracht!
Erkenne ich hier Widersprüche in @Darths Aussagen, einen anderen Thread betreffend?

:o0: stine
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon webe » Sa 4. Feb 2012, 17:16

Stine:
Man hat immer eine Basiseinstellung, also einen Grundstock. Ich unterstelle Darth Nefarrius, dass er auch so ein Fundament hat, dass dauerhaft ist u von dem er seine Meinungen ableitet.

Wie ich mehrmals äusserte, habe ich im Bekanntenkreis Religiöse, die ich menschlich hoch einschätze u zu denen ich eine gute Bindung habe. Ich bin daher nicht gegen Religiöse, denn es ist ihre Freiheit-aber ich stehe gegen die Macht, Beeinflussung u Förderung religiöser Organisationen, den letztendlich unterdrücken die die freie Geisteshaltung, das Demokratieverständnis: Siehe Missionierung in dritter Welt, zweiter u erster Welt-also auch bei uns! Die Gefahren für Unfrieden sind Heute u in der Zukunft die Religionsfundis.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Sa 4. Feb 2012, 19:54

webe hat geschrieben:Die Gefahren für Unfrieden sind Heute u in der Zukunft die Religionsfundis.
Ja, nur das gilt für jede Art des Fundamentalismus. Auch politische Richtungen und gesellschaftliche Auswüchse.
Uneinsichtigkeit und Borniertheit machen das Leben miteinander zum Problem, dabei ist es völlig egal, in welche Richtung das geht. Wer die Kirchen bekämpfen will, stellt sich auf die gleiche Stufe, wie der, der sie um jeden Preis schützen möchte. Veränderungen innerhalb der Gesellschaft funktionieren nicht durch Konfrontation, sondern durch die Vermengung unterschiedlicher Ansichten. Sozusagen ein Verwässern der fundamentalistischen Ansichten. Missionarisch sein können doch auch die Kirchengegner. Warum nur sehe ich bei den Gegnern so häufig das zwinkernde Auge nicht?
Ein christlicher Missionar versucht sein ungläubiges Gegenüber mit Charisma zu erhellen - ein atheistischer Missionar kommt mit der Anschuldigung, der Glaubende wäre ein Idiot. Wäre man unschlüssig, wem würde man lieber folgen?

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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Darth Nefarius » So 5. Feb 2012, 10:34

stine hat geschrieben: Auch politische Richtungen und gesellschaftliche Auswüchse.
Uneinsichtigkeit und Borniertheit machen das Leben miteinander zum Problem, dabei ist es völlig egal, in welche Richtung das geht. Wer die Kirchen bekämpfen will, stellt sich auf die gleiche Stufe, wie der, der sie um jeden Preis schützen möchte. Veränderungen innerhalb der Gesellschaft funktionieren nicht durch Konfrontation, sondern durch die Vermengung unterschiedlicher Ansichten. Sozusagen ein Verwässern der fundamentalistischen Ansichten. Missionarisch sein können doch auch die Kirchengegner. Warum nur sehe ich bei den Gegnern so häufig das zwinkernde Auge nicht?
Ein christlicher Missionar versucht sein ungläubiges Gegenüber mit Charisma zu erhellen - ein atheistischer Missionar kommt mit der Anschuldigung, der Glaubende wäre ein Idiot. Wäre man unschlüssig, wem würde man lieber folgen?

Mit "Stufe" wirst du sicherlich mit deiner moralischen Überlegenheit argumentieren. "Wir wollen doch nicht wie die werden!", nicht wahr? Weisst du, manche definieren sich nicht nur über die Mittel, etwas zu verbessern, oder ein Problem zu beseitigen, sondern über ihre Ziele. Meine unterscheiden sich gänzlich von denen eines religiösen Fanatikers, mir ist eine moralische "Einstufung" völlig egal. Überhaupt würde mich interessieren, was du mit "gleicher Stufe" bezogen auf die Religiösen meinst? Dass sie für ihr Gedankengut werben? Die Gesellschaft nachhaltig damit beeinflussen wollen?
Das sind erstmal keine zu bewertenden Ziele, schließlich ist hier nicht vom Inhalt die Rede. Ja, das würe auch auf mich zutreffen, dann aber auch auf jeden engagierten Atheisten. Was ist daran fundamentalistisch? Sedlbst wenn es das sein sollte, ginge mir das an der Peripherie vorbei, meine Ziele sind andere, als die der Gläubigen. Ein atheistischer Missionar kommt nicht mit Anschuldigungen, sondern mit Logik, wenn sich ein Gläubiger durch diese verurteilt, geistig minderbemittelt fühlt, dann hat das jedenfalls nicht den Grund, dass man jemanden beschuldigt. Von Schuld halte ich nichts, es gibt nur kausale Verantwortung. Da ich schonmal die moralische Einstufung jeglicher Art ablehne, kannst du mit das nicht vorwerfen (ich bin ohnehin kein Missionar, ich habe klar in einem anderen Thema gesagt, dass ich den Atheismus für angeboren betrachte, da er sich von bestimmten geistigen Qualitäten ableitet). Charisma könnte man auch Guttenberg zuschreiben, man könnte ihn auch Blender nennen. Was ist daran lobenswert? Ich würde erstmal niemandem, außer mir folgen, ich habe nicht das Bedürfnis, jemandem zu folgen. Offensichtlich kennst du die Natur eines Atheisten nicht sonderlich gut. Und wenn ich mich jemadem anschließen wollte, wäre es auf jeden Fall nicht der Blender, sondern der, der mit Inhalten argumeniert. Nebenbei hörte ich aus den Argumentationen der Kleriker immer eine Beschuldigung heraus. "Sünde", "Verdammnis", "Hölle" sind keine atheistischen Erfindungen. Einige Religiöse betrachten sich schon deshalb als schuldig, weil sie existieren (Erbsünde), sind das etwa keine Belastungen? Immer, wenn ich denke, deine Liebe zur Religion kann sich nicht noch stärker ausdrücken und weltfremder sein, setzt du einen drauf und behauptest, die religiösen Missionare (von denen es auch nur solche gibt) würden überzeugender sein und niemanden beschuldigen, bravo. :applaus:
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » So 5. Feb 2012, 12:51

Es wundert mich nicht, dass du meine Texte nicht verstehst. Vorurteile die sich über Schuldzuweisungen Luft machen, weisen darauf hin, dass du mit dir sehr selbstzufrieden durch dein Leben gehst.
Ich hab nichts dagegen.

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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon webe » So 5. Feb 2012, 17:37

Stine:
Von meinem Demokratieverständnis her, bekämpfe ich nicht die Gläubigen oder ihre Instutionen. Ihr Verbund kann ich wie einen Sportdachverband einstufen. Sicherlich aht auch das Gedankengut von Religion ein Ansporntritt für die Wissenschaft: Ein Für u Wieder ist immer notwendig.

Was ich aber nicht dulde, ist die Parteinahme des Staates durch die Religion, seine Verhaltensweise heisst Neutralität. Ebenso in diesem Reigen gehören Kinder bis zu einem gewissen Alter ausgeklammert, sowie bei den Parteien.Und auch Demokratie in der Religion, somit keine Ausgrenzung von Frauen u Homsexuelle, ua..

Faschistische Wurzeln hasse ich, egal wo sie sich Nährstoffe holen; sei es in der Religion, sei es in der Politik, unsw.. Und dagegen stehe ich zeitlebens!
Eine Unterordnung kann daher nie gewollt sein. Auch wenn es eine Religion ist. Und die Katholiken sind faschistisch in diesem Sinne!Und auch andere Relis zum Teil od zum Ganzen, andere wiederum nicht.

Wenn Gott beweisbar sich macht, gehe ich sofort gerne stolz u mit Freuden als Erster in seine Hölle- doch davor brauchen wir uns Menschen nicht fürchten, eher vor Alzheimer.

Wenn ich über die Strasse gehe, schaue ich von links nach rechts, ob ein Auto kommt u mache somit das Hinübergehen für mich davon abhängig. Bei der Religion schaut niemand auf die Logik, hier wird einfach das Verbreitete als Wahrheit angesehen. Wenn Solches nicht einfach hingenommen würde, sondern auf seine Richtigkeit untersucht überprüft, gebe es weniger solche Gestalten wie Hitler u Cö.in der menschl Geschichte.
Daher ist sie zuweilen gefährlicher als ein Rausch, denn bei dem erfolgt dann später eine Ernüchterung, aber bei der Religion ist man wohl immer auf der Fahrt.
Ich habe viele Psychischkranke gesehen u der meiste Teil von ihnen war religiös einzuordnen, u dies schon vor ihrer Erkrankung.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » So 5. Feb 2012, 20:11

webe hat geschrieben:Wenn Solches nicht einfach hingenommen würde, sondern auf seine Richtigkeit untersucht überprüft, gebe es weniger solche Gestalten wie Hitler u Cö.in der menschl Geschichte.
Also Hitler und Co haben mit Religion nichts zu tun. Sie beweisen nur, dass den Diktatoren dieser Welt jedes Mittel recht ist, um Macht auszuüben - egal welches! Und am besten ist natürlich, wenn das Volk hörig ist.
Wer Theologie studiert, macht nichts anderes, als zu untersuchen und zu überprüfen was es mit der religiösen Richtigkeit auf sich hat und was nicht. Dass Gott unbeweisbar und dass die Bibel ein Mitschnitt aus 3000 Jahren Menschheitsgeschichte ist, dürfte inzwischen allen die sich damit beschäftigen klar sein. Der Unterschied zum atheistischen Lager ist der, dass man religiöserseits erkannt hat, wie sehr der Mensch eine geistliche Heimat braucht, um sich nicht verloren zu fühlen. Das kann natürlich von Mensch zu Mensch schwanken, aber offensichtlich ist da was, was sich bis heute erhalten hat und das auch ohne, dass die Kirche noch Kreuzzüge machen muss. Im Gegenteil: Freie Christengemeinden schießen wie Pilze aus dem Boden. Die meisten Gläubigen verliert die Amtskirche nicht an die Atheisten, sondern an die Konkurrenz freier Religionssekten.
Und ganz ehrlich: Da ist mir staatlich kontrollierter Religionsinhalt immer noch lieber, wie die weitschweifende Fantasie eines Neuzeitgurus.
Auch das muss mal überlegt werden.

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