Haben Brights eigentlich Phantasie?

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Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon xander1 » Mi 10. Mär 2010, 14:11

In diesem Thema soll es mal darum gehen, ob Brights gerne fiktive Geschichten lesen, ob sie SciFi oder Fantasy mögen. Schließlich braucht man doch vielleicht einen Ausgleich zu dem was Religionen bieten. Oder sind Brights gar zu Rational und Realitätsliebend, als dass sie mit allzu fiktiven Erzählungen nichts anfangen können.

Was sind die Lieblingsfilme und Bücher mit fiktivem Inhalt? Welche Filme und Bücher übertreiben es zu sehr mit der Fiktion? Welche Art der Fiktion darf zu weit gehen und welche nicht? Gibt es naturalistische Fiktion? Wird SciFi oder Fantasy bevorzugt? Werden Sachbücher lieber vorgezogen? Wie war das in der Kindheit?
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Twilight » Mi 10. Mär 2010, 14:30

Also ich lese gern Geschichten mit Elfen, Zwergen, Drachen, Trollen, Magie, Göttern, Halbgöttern, Einhörnern, Dämonen, Vampiren und so weiter.
Und ich bezweifle, dass die Vorliebe für bzw. Abneigung gegen solche Geschichten in einem Zusammenhang mit der Weltanschauung steht.
Extrem religiöse Fundies mögen sie vielleicht tendenziell weniger, da deren Feindbilder in solchen Büchern zu gut rüberkommen. :p
Eine Umfrage auf kath.net wäre eventuell aufschlussreich.

Bestimmte Lieblingsbücher habe ich nicht. Momentan leihe ich mir von einem Freund einen Scheibenweltroman nach dem anderen.
Bernhard Hennen ist ein Autor, der eine Serie schreibt, in der die Bewohner des Fjordlandes (Norwegen?) sich mit den Albenkindern, also Elfen, Zwergen, Trollen, Zentauren usw. zusammenschließen und auf einem faktisch schon verlorenen Posten gegen eine Art Kreuzritter Krieg führen. Sehr episch. Sehr spannend.
Ein Buch aus meiner Kindheit, welches ich ziemlich oft gelesen habe ist "Die Unendliche Geschichte" von Michael Ende. Allerdings das Buch, das noch vor den Filmen erschienen ist.
Naturwissenschaftliche Fiktion in wirklich epischen Dimensionen wird von Stephen Baxter geschrieben. Die Multiversum-Trilogie, "Evolution", "Der Orden", "Sternenkinder"... Diese Geschichten erstrecken sich entweder über fantastische Zeiträume - ein paar Jahrtausende wie bei "Der Orden" oder 65 Mio. Jahre bei "Evolution" - hinweg oder zumindest über gigantische Bereiche - ein paar Realitäten in der Multiversum-Trilogie, eine ganze Galaxie mit Rückblicken auf den Beginn des Universums bei "Sternenkinder".
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Pete » Mi 10. Mär 2010, 15:24

Ich lese und schaue gerne Star Trek. Auch gerne mal Star Wars. Auch Bücher von Wolfgang Hohlbein habe ich schon verschlungen.

Ich sehe da auch keinen Widerspruch zur Weltanschauung. Man kann die Geschichten nehmen als was sie sind, nämlich Unterhaltung, oder man kann sie im aufgeklärten Stile eines C.G. Jung oder Freud psychoanalythisch aufschlüsseln, wie man mag.

Im Übrigen sind wir Menschen (der eine mehr, der andere weniger) hoffnungslos spirituell. Spiritualität ist aber kein Widerspruch zu einem aufgeklärten Geist.
Dennoch können wir über die Spiritualität Antworten auf große Fragen unseres Lebens finden. Wenn wir uns bewusst sind, dass die Antworten aus unserem Unterbewusstsein kommen und nicht unfehlbar sind, dann ist das auch kein Widerspruch zu einem naturalistischen Weltbild.
Wer sagt denn, dass ein Bright absolut verkopft und rational sein muss?
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Arathas » Mi 10. Mär 2010, 15:49

Ich lese sehr gern (fast nur, möchte ich mal sagen) Sci-Fi und Fantasy - oder "Horror" (Stephen King), obwohl man das nicht wirklich als Horror bezeichnen kann, was dieser Mann schreibt. Ich bin jedenfalls hoffnungsloser King-Fan. Und von dem ist ja so gut wie alles zumindest in den Bereich der Phantastik einzuordnen.

Deine Frage an sich finde ich ein wenig irritierend, xander. Denn inwiefern schließen sich Phantasie und Rationalität aus? Es gibt allerdings durchaus Dinge, auf die ich SEHR achte bei Romanen und Filmen: Narrativität und Logik. Und die können bei einem Fantasybuch genauso vorhanden sein wie sie bei einem Thriller fehlen können. Am liebsten mag ich Fantasie-Universen, die in sich völlig schlüssig sind und in denen Magie, so es denn welche gibt, als rationales Naturphänomen existiert, das genauso mit allem anderen wechselwirkt wie bei uns technische Errungenschaften.

Und unter bestimmten Gesichtspunkten könnte man manche Fantasy-Bücher gar als wissenschaftlich ansehen: Solang der Autor darauf achtet, dass der Planet, so wie er beschrieben ist, physikalischen Grundsätzen gehorcht und auch das Leben und die Wesen auf diesem Planeten z.B. eine Evolution durchlaufen und so weiter, dann könnte man auch sagen, es wäre gar kein echter Fantasyroman. Solange man alles möglichst realitätsnah und logisch belässt, könnte man auch argumentieren, dass diese Geschichte sich durchaus irgendwo in diesem Universum zugetragen haben könnte.

Star Wars fällt allerdings eindeutig nicht in eine solche Kategorie. Aber ich liebe Star Wars trotzdem. :mg: (zumindest Teil 4 - 6, nicht den neuen SFX-Müll)
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Pete » Mi 10. Mär 2010, 16:00

Mir fällt noch eine Serie ein: Star Gate! Das ist quasi eine säkularisierte SciFi-Serie!

Nein, nicht die Technik. Da bin ich selbst überhaupt nicht gebildet genug um mir ein Urteil erlauben zu können, ob es möglich ist künstlich Wurmlöcher zu erzeugen oder nicht. Aber die Handlung selbst ist nicht ohne. Falsche Götter werden enttarnt und der eigentliche Kampf ist der gegen Wesen, die sich als Götter und übernatürlich ausgeben.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon spacetime » Mi 10. Mär 2010, 16:00

Ich konnte mich nie auf Phantasy oder erfundene Geschichten einlassen. SciFi geht noch bis zu einem bestimmten Punkt, es darf eben nicht zu unrealistisch sein. Ansonsten finde ich jeden wissenschaftlichen Text spannender als einen Herr der Ringe (ganz schlimm) oder Star Trek (bloss nicht!). Sobald Magie und Zauber dargestellt wird, bin ich weg.
Ob das phantasielos ist? Phantasie ist so breit gefächert, das beschränkt sich nicht nur auf Geister und Spirituosen. ;-)
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon xander1 » Mi 10. Mär 2010, 23:08

Arathas hat geschrieben: irritierend, xander. Denn inwiefern schließen sich Phantasie und Rationalität aus?

Habe ich nicht geschrieben. Ich habe sogar geschrieben, dass man als Bright einen Ausgleich brauchen könnte, wenn man nicht an Mystik glaubt.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 11. Mär 2010, 15:52

Was hat eigentlich das Lesen von Phantasiegeschichten anderer Personen mit der Frage (des Betreffs) zu tun, ob jemand Phantasie habe?
Phantasie haben und "Fantasy" lesen oder mögen sind zwei Paar Stiefel.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Twilight » Do 11. Mär 2010, 17:56

Für das Lesen von Fantasy-Literatur ist meiner Meinung nach schon ein gewisses Maß an Phantasie nötig. Es geht bei dieser Form der Literatur nicht um sachliche Beschreibung von Gegebenheiten, den Eckdaten irgendwelcher realen oder imaginären Kriege oder einer detailgetreue Bauanleitung für ein Ikea-Regal.
Bei Fantasy geht es darum, mit den Helden oder Antihelden der Geschichte mitzufiebern, dessen Angst zu empfinden, seinen (oder ihren) Schmerz zu spüren. Freude, Erregung, Hunger, Kälte, Wohlsein ... Die Müdigkeit eines langen Marsches zu fühlen, obwohl der Leser die ganze Zeit im heimischen Bett mit einer Tafel Schokolade neben sich, dem Kopfkissen unter der Brust und dem Buch auf der Matratze gelegen hat, erfordert viel Vorstellungskraft.

Die Fähigkeit, die Realität für eine Weile hinter sich zu lassen und später wieder in sie eintauchen zu können, unterscheidet den Naturalisten vom Gläubigen, der die meisten Fantasybücher (bis auf eines :p ) nur deshalb als Phantasie erkennt, weil ihm das jemand gesagt hat.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 11. Mär 2010, 18:43

Twilight hat geschrieben:Für das Lesen von Fantasy-Literatur ist meiner Meinung nach schon ein gewisses Maß an Phantasie nötig.
Auch nicht mehr als für ein episches Geschichtsbuch oder das Wall Street Journal. Es wird ja alles erklärt, vorgezeichnet und beschrieben.
Ob ich jetzt die Abenteuer von Dschingis Khan, Sindbad dem Seefahrer, Old Shatterhand, Julius Cäsar, Han Solo oder Conan lese (anschaue), es ist keine Phantasie gefragt. Damit sie mir gefallen und ich mich zurecht finde, muss ich nur diese vorgezeichneten und vorgeschriebenen Welten akzeptieren.
Phantasie haben ist was anderes. Zum Beispiel auch in diesen Welten weiterträumen, sie mir ausschmücken, anreichern mit nicht vorgezeichneten Sachen.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon xander1 » Do 11. Mär 2010, 20:43

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Phantasie haben ist was anderes.

Finde ich nicht. Kann dich nicht verstehen wie du darauf kommst.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 11. Mär 2010, 21:13

Naja, liegt vielleicht daran ob man als reiner Phantasiekonsument per Fernseher großgezogen worden ist oder als Kind noch Phantasie zum Spielen haben konnte und haben "musste".
An sich würde ich aber mir schon wünschen, dass man zwischen Phantasie haben und Phantasieprodukten konsumieren unterscheiden könnte.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon xander1 » Fr 12. Mär 2010, 17:35

Das ist wie der Unterschied zwischen Kunstsammler und Künstler. Es ist schon ein Unterschied mit der Phantasie, aber es gibt schließlich auch den Phantasielosen, der weder Künstler noch Sammler ist. Ich weiß nicht, ob nicht ein Kunstsammler mehr Phantasie haben könnte als ein Künstler.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 12. Mär 2010, 21:45

xander1 hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob nicht ein Kunstsammler mehr Phantasie haben könnte als ein Künstler.
Könnte, freilich. Und ein "Künstler" muss nicht unbedingt Phantasie haben, also kann auch ein "Phantasie-Ignorant" u.U. mehr Phantasie haben, als ein Künstler. Auch ein Phanatsiekonsument kann mehr Phantasie haben, als ein Phantasieproduzent. Aber um Phantasieprodukte zu erschaffen, dafür bedarf es eines Mindestmaßes an Phanatasie. Um Phantasieprodukte zu konsumieren braucht es kein noch so kleines Schlückchen davon.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Twilight » Sa 13. Mär 2010, 07:23

xander1 hat geschrieben:Das ist wie der Unterschied zwischen Kunstsammler und Künstler.

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Aber um Phantasieprodukte zu erschaffen, dafür bedarf es eines Mindestmaßes an Phanatasie. Um Phantasieprodukte zu konsumieren braucht es kein noch so kleines Schlückchen davon.


Jemand, der Kunst sammelt, muss dies tatsächlich nicht tun, weil diese seine eigene Phantasie anspricht. Dem Sammler könnte auch einfach der materielle Wert gefallen oder der "Fame", der ihn als Besitzer von künstlerischen Statussymbolen vermeintlich erwartet.
Aber jemand, der gern Fantasyliteratur konsumiert, also nicht nur um des kulturellen Wertes wegen, tut dies, weil er selbst über genügend Phantasie verfügt, um auch die nicht erwähnten Elemente einzufügen und sich so aus einer lückenhaften Beschreibung etwas Vollständiges zu erdenken, eine Welt hinter dem Buch, in der die nicht beschriebenen Gerüche, Geräusche, Ökologie, biometrischen Gesichtsdaten der Charaktere etc. enthalten sind. Das Buch bietet nur eine Basis dafür.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 13. Mär 2010, 09:24

Twilight hat geschrieben:Aber jemand, der gern Fantasyliteratur konsumiert, also nicht nur um des kulturellen Wertes wegen, tut dies, weil er selbst über genügend Phantasie verfügt,...
Dies könnte so sein, muss aber nicht, da es auch gerade eine Modeerscheinung ist und zweitens dafür auch absolut nicht mehr Phantasie nötig ist, als wenn jemand eben Karl May, Edgar Wallace oder ein Geschichtsbuch liest. Und bei allem macht es auch mehr Spaß, wenn man sich in diese Welten hineinversetzt, und bei allen habe ich die Möglichkeit mich in diese Welten hinzudenken, wenn ich die Phantasie habe.
Aber als Nachweis meiner Phantasie aufzuführen, was ich mir an (gerade als Modeerscheinung existierende) Phanatasieprodukte anderer Geister zuführe, dies finde ich "etwas phantasielos".

Deine Beschreibung, was man tun könnte, finde ich da schon phantasievoller :up: - auch wenn man sie phantasielos irgendwo geklaut haben könnte (was ja heute auch modern wäre) :^^:
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Teresa » Sa 13. Mär 2010, 10:32

Terry Pratchett, Star Trek, Star Gate und nahezu allen TV Mystery Schrott... ich liebe es.
Im Vergleich zu meiner sehr religiösen Mutter sehe ich jedoch das dies alles für mich wirklich nur Fiktion ist, während sie dem ganzen Misstraut und an bösen Einfluss (Teufel) dadurch glaubt. Ich genieße es mich mit Fiktionen zu beschäftigen, weil sie nicht wahr sind und damit einen gewissen Abstand aufbauen der manchmal hilfreich dabei ist mich auf emotionale Themen einzulassen die ich real dargeboten vielleicht gar nicht an mich ran kommen lassen würde. Existenzangst ist ein Beispiel dafür. So wie das kleine Kind das ein gruseliges Märchen vorgelesen bekommt und froh ist, dass das alles gar nicht wahr ist und vielleicht ein Happy End der Geschichte genießt. Allerdings waren Märchen bei mir zu Hause verpönt, vielleicht habe ich ja Nachholbedarf? =)
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Twilight » Sa 13. Mär 2010, 10:43

@ 1v6M: Das bedeutet doch dann aber nur, dass für den Genuss von Fantasy ein gewisses Maß an Phantasie nötig ist, ebenso wie für Western und Krimis. Bei Fachliteratur ist es meiner Meinung nach kein Muss, wenn auch ein gewisses Vorstellungsvermögen sinnvoll ist.

Phantasie ist nicht entweder existent oder nichtexistent. Es gibt Abstufungen. Wenn das Maß groß genug ist (und das schriftstellerische Talent), ist man in der Lage, auch selbst Bücher zu schreiben, die andere Leute fesseln können. Möglicherweise wird eines Tages ein passender Algorithmus gefunden, der auch Mathematiker befähigt, Bestseller zu verfassen. Aber das ist wieder Utopie.

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Aber als Nachweis meiner Phantasie aufzuführen, was ich mir an (gerade als Modeerscheinung existierende) Phanatasieprodukte anderer Geister zuführe, dies finde ich "etwas phantasielos".

Stimmt. Nicht nur das Sammeln wertvoller Bildkunst sondern auch das Lesen neumodischer, antiker oder sonstwie kulturschwangerer Literatur beweist nicht zwangsläufig ein zum Genuss dieser Werke nötiges Phantasiemaß. Es kann auch auf das Liebhaben des Statussymbols hinweisen, weswegen ich im letzten Post das Wörtchen "gern" unterstrichen habe. ;) Im Nachhinein ist das "gern" ein unzureichender Faktor für Phantasie. Immerhin kann ein Werk auch auf sachlicher Ebene gefallen. Dazu ist aber ebenfalls keine Phantasie notwendig.

Ein Beispiel:
F.-M. Helmke hat geschrieben:Eingebettet in rasant montierte Kollagen voller Farbe und Ekstase scheinen Kidman und McGregor geradezu vor Energie zu platzen, so wild und intensiv gerät ihr Spiel, so viel pure und ungebundene Freude sprüht aus ihren Vorstellungen.
(http://www.filmszene.de/kino/m/moulin.html)
Dj Viper hat geschrieben:Ich sage nur eins: Der Film ist einfach genial! Es gibt kein(sic!) besseren Film. Sogar ich hab dabei geheult! Ein Muß-Gucken-Film!
(aus den Kommentaren)
Wer ist der Fachmann, der sich hier trockene Sachlichkeit aufführt, um sein Gefallen am Film "Mulin Rouge" zu äußern und wer hat sich wirklich in die Handlung hinein versetzt und die erzählte Welt aus dem Kinosessel miterlebt?
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Charles Dawkins » Di 16. Mär 2010, 00:27

Zwar sieht meine Wohnung aus wie ein Botanischer Garten, in dem massig Fachliteratur herumsteht, aber ich muss zugeben das ich auch sehr gerne Science Fiction lese.

In der Schulzeit habe ich z.B. Perry Rhodan Silberbücher geradezu verschlungen, teilweise mehr als ein Buch pro Tag. Irgendwann muss ich das nochmal machen, ist irgendwie ein tolles Gefühl sich komplett in eine völlig andere Welt abzuseilen... und das über viele tausend Seiten Text. Riesige Raumschlachten etc. kann man sich eben nur im Geiste vorstellen, ich bezweifle das etwas ähnliches in absehbarer Zeit im Kino möglich sein wird.

Daneben natürlich Klassiker wie 'Per Anhalter durch die Galaxis' von Douglas Adams, der von mir sehr geschätzt wurde, und leider verstorben ist. Sollte man als Atheist übrigends mal gelesen haben. Auch lese ich Herr der Ringe, Scheibenwelt Romane etc.

Filmisch hat mich gerade, wie soviele andere, Avatar begeistert. Bei den Na'vi war ich ja erst skeptisch mit ihren 'religiösen' Ritualen, aber das ist irgendwie das lustige an dem Film: Eywa ist real, und eben keine Märchengestalt wie ein Gott. Und auch die Gaia-Hypothese ist dort weit mehr als nur eine Hypothese, sondern Realität. Ich fands sehr erfrischend zu sehen.

Ich mag es tief in Phantasiewelten einzutauchen.
Im Gegensatz zu religiösen Menschen etc. kann ich aber Phantasie von Realität unterscheiden.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Entität » Do 15. Apr 2010, 18:04

Ich denke ja. Besonders Wissenschaftler, da diese ja ohnehin kreativ ihre Welt analysieren und deren Gesetze nutzen um die Welt zu verändern. Ist es sehr ansprechend andere Welten mit anderen Gesetzen und Zusammenhängen zu betrachten. Denn wir kennen bisher nur unseren eigenen kleinen Planeten, wir wissen noch nicht was auf anderen Welten sein könnte. Fantasygeschichten sind ein schneller Trip in ein anderes Universum. Zudem kommt hinzu dass sich Wissenschaft und Science Fiction ständig gegenseitig inspirieren.

Es war ja immer ein großer Kritikpunkt von Carl Sagan, dass die Astrologen die Faszination der Menschen für andere Welten/Sterne ausnutzen um ihre willkürliche und nichtssagenden Botschaften gewinnbringend zu vertreiben.
Die Realität ist viel spannender als dass was sich Astrologen jemals ausdenken können.

Ich persöhnlich spiele sehr gerne sowohl Sci-Fi als auch Fantasyrollenspiele.

Grüße
Entität
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