Biologiestudium "nutzlos"?

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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon stine » Di 9. Jul 2013, 16:18

Schwarzseher, oder was?
Willkommen hier, @geldsack!

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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon xander1 » Di 9. Jul 2013, 18:47

geldsack hat geschrieben:"Macht einen halbwegs passablen Abschluss und ergreift dann die Fucht aus Deutschland.


Ja z.B. nach Griechenland oder Spanien. :santagrin:

Ist es nicht Deutschland, wo viele hinziehen die ne Arbeit suchen?
Kann das nicht etwa sein, dass es beim Bio-Studium zwecklos ist das Land zu verlassen, oder nur ein wenig bringt?
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon Nanna » Di 9. Jul 2013, 19:48

Die Aussichten sind allerdings in Biologie wirklich eher mau. Wer es nicht in die Forschung schafft, steht eher blöd da.

2014 werden 6000 Biologie-Absolventen nur 800 ausscheidende Biologen gegenüberstehen. Viel Spaß, würd ich sagen (nicht, dass ich persönlich was einfacheres gewählt hätte, aber was ist schon ein Leben ohne Herausforderungen? ;-) ).

http://www.stern.de/wirtschaft/job/mit- ... .html?fb=4
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon mat-in » Mi 10. Jul 2013, 11:01

xander1 hat geschrieben:
geldsack hat geschrieben:"Macht einen halbwegs passablen Abschluss und ergreift dann die Fucht aus Deutschland.
Ist es nicht Deutschland, wo viele hinziehen die ne Arbeit suchen?
Kann das nicht etwa sein, dass es beim Bio-Studium zwecklos ist das Land zu verlassen, oder nur ein wenig bringt?
Nein, die meisten flüchten aus Deutschland, bzw. qualifizierte Leute aus dem Ausland kommen kaum her oder gehen innerhalb des ersten Jahres wieder. Ich habe viele Kollegen in den USA (wo es ja dank der Haushaltskürzungen auch nicht mehr rosig ist) und in anderen "westlichen" Ländern, weil es quasi überall besser aussieht als hier.
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon Nanna » Mi 10. Jul 2013, 11:25

Ich krieg das auch in meinem Umfeld mit. Die Biostudenten, insbesondere die guten, setzen alles daran, nach dem Bachelor möglichst ins Ausland zu kommen, um rechtzeitig auf die angelsächsische PhD-Schiene zu wechseln.
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon xander1 » Mi 10. Jul 2013, 20:38

Also hier wo ich wohne rennen viele ausländisch aussehende Leute rum. Das mag wohl an der Studentenwohnheimsumgebung liegen. Mir kommts so vor als seien hier mehr Ausländer als Deutsche.
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon stine » Do 11. Jul 2013, 07:18

Ja, ja, der Prophet im eigenen Land...
Wer hier was werden will muss im Ausland studieren und wer hier studiert kann hinterher im Ausland was werden.
Verrückte Welt!

:ka: stine
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon mat-in » Do 11. Jul 2013, 08:59

Naja, unser Studium ist verdammt gut. Mich wollte man mit dickem Stipendium in Schweden behalten nach meinem Auslandsjahr, ein Kumpel bekam ein ganz ähnliches Angebot in England. Deutsche Wissenschaftler und Ingenieure sind beliebt und man studiert auch relativ gern hier... nur will man wohl keine Wissenschaftler die mal einen Abschluß haben in Deutschland halten? Anders kann ich mir die Verträge und Bezahlung nicht erklären.
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon xander1 » Do 11. Jul 2013, 13:42

stine hat geschrieben:Ja, ja, der Prophet im eigenen Land...
Wer hier was werden will muss im Ausland studieren und wer hier studiert kann hinterher im Ausland was werden.
Verrückte Welt!

:ka: stine

:lachtot: :applaus: :2thumbs:

Stine hats erfasst.
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon hjrumland » Fr 26. Jul 2013, 02:07

Ich habe mit Interese über das Biologiestudium gelesen und möchte sagen, dass die sich beteiligten gute Ratschläge gaben.
Mein Ausbildungsgang fing sehr viel bescheidener an als bei vielen Mitgliedern des Forums:

Volksschule (4 Jahre, Schiefertafel, Griffel und Schwamm, erst Süterlin Schrift dann Lateinische Schrift)
Gymnasium (bis zur zehnten Klasse, Deutsch, Latein, Griechisch, Algebra, Geometrie, Chemie, Physik, Geografie
Nicht versetzt zur elften Klasse
Laborantenlehrling (4 Jahre in einem Industrielabor, Berufsschule, Staatsexam, qualitative und quantitative inorganische Analysen
Chemotechnikerstudium (4 Jahre, inorganische und organische Chemie, Industrieprozesse, Stöchiometrie, Physik, Mathe)
Auswanderung nach Kanada (1956)
Leiter des Labors einer Autobatteriefabrik (2 Jahre, chemische und physicalische Tests, Fotografie
Assistent des Chefchemikers in einem Uranbergwerk im Norden der Provinz Saskatchewan (2 Jahre, chemische und instrumentale Analysen, Entwicklung von Methoden, Fotografie im Labor und im Bergwerk)
Chefchemiker im selben Bergwerk (6 Jahre, Entwicklung von Methoden und Geräten, Mitglied des Verbandes der Chemiker der Kanadischen Uranium Produzenten.
Reise um die Welt (1964, 10 Monate, vier davon in Europa mit dem Fahrrad)
Rückkehr nach Kanada
Angestellt bei einem Ferronickel Bergwerk als Chefchemiker der Entwicklungsanlage in der Dominikanischen Republik (2 Jahre, Design und Bau des Labors; Ausbildung von Laboranten und Technikern in chemischen und instrumentalen Analysen von nickelhaltigen Mineralen und metallischem Ferronickel, Oelprodukten; industrielle Fotografie
Chefchemiker für die 200 Million Dollar Produktionsanlage. Design und Bau des Labors, Ausbildung von Chemikern, Laboranten und Technikern (13 Jahre, 100 Angestellte, 1,000,000 Analysen im Jahr, technische und Publizitätsfotografie, Vertreter der Dominikanischen Republik in dem Analytischen Subkommittee der Internationalen Standard Organisation.
Assistent des Vizepresidenten und General Managers (3 Jahre)

Ich will Euch nicht langweilen, habe aber den ersten Teil meiner beruflichen Ausbildung ausführlich beschrieben um meine Puntet hervorzuheben:

Es ist durchaus möglich ein interessantes Berufsleben zu haben und das ohne Abitur und ohne Universitätstitel aber immer mit den Augen offen für Gelegenheiten, die das Leben uns in den Weg stellt. Bei jedem Job habe ich stets darauf geachten, dass vier Dinge stimmten:

Mein Wissen muß dem Arbeitgeber helfen
Die Aufgabe muß interessant sein
Die Firma gibt angemessene Anerkennung
Die Piepen stimmen

In den folgenden Jahrzehnten habe ich weiter interessante Arbeiten gehabt. Ich bin beruflich auf Komputer umgewechselt, habe eine PC-Firma aufgemacht und wieder zugemacht, und anderes mehr. Es wurde notwendig mir einen B.SC. in Computer Science zu erwerben und eine Secret Clearance um im Pentagon arbeiten zu können.

Ich hoffe, diese Geschichte hilft jemand.

P.S. Noch'n Komentar: Es hilft solange wie möglich unabhängig zu bleiben!
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon stine » Fr 26. Jul 2013, 06:58

Für deinen Jahrgang mag das alles noch richtig gewesen sein. Da konnte man noch ohne Abitur studieren und einen Numerus Clausus gabs auch noch nicht (so wie ich das aus deinem Lebenslauf heraus lese).
10 Monate Weltreise dazwischen und trotzdem die Connections nicht verloren - Respekt!

Die Konkurrenz in allen Sparten ist heute sehr viel größer geworden. Nur das mit den Connections dürfte noch stimmen...

LG stine
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon hjrumland » Sa 27. Jul 2013, 14:37

stine hat geschrieben:Für deinen Jahrgang mag das alles noch richtig gewesen sein. Da konnte man noch ohne Abitur studieren und einen Numerus Clausus gabs auch noch nicht (so wie ich das aus deinem Lebenslauf heraus lese).
LG stine


So war das nun auch nicht! Ohne Abitur konnte man nicht auf die Uni oder auf die Ingenieurschule. Der Numerus Clausus existierte aber nur für die Uni. Ohne Abitur konnte man in die Ingenieurschule nur nach der Ablegung eines staatlich anerkannten Lehrgangs in einer staatlich anerkannten Berufsgruppe. Es war alles auf das Praktische ausgerichtet. Ein Abiturniveauaufnahmeexam genügte in die Ingenieurschule zu kommen aber mit dem Wissen, dass 60% der Anfaängerklasse das erste Jahr nicht überleben würden. Die Chemotechnikerklasse von 1952 fing mit zwei Gruppen von je sechzig Studenten an und 12 davon schaften es zum Abgang in 1956, also eine Reduction von 90%.
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon hjrumland » Sa 27. Jul 2013, 15:02

stine hat geschrieben:10 Monate Weltreise dazwischen und trotzdem die Connections nicht verloren - Respekt!
LG stine


Selbst wenn ich die Connections verloren hätte wäre die Weltreise immer noch wichtiger für mich gewesen. Ich zehre immer noch davon.

Ich möchte aber noch hinzufügen, dass ich ledig war, keine Studiumsschulden hatte, ausreichend Bargeld hatte, und allein entschied wohin, mit welchem Transportmittel mich fortzubewegen und wielange jeweils dort zu bleiben. Manchmal war ich in einem Luxushotel, manchmal war ich Sardine neun in einer zehn-Passagierkabine.

Mein Rat für Weltreisende:
Nimm die Hälfte des Gepäcks und zweimal so viel Geld wie vorher geplant
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon xander1 » Sa 27. Jul 2013, 21:38

Was bringt denn ne Weltreise?
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon mat-in » So 28. Jul 2013, 10:19

Sie erweitert den Horizont, der bei vielen Leuten nur bis zum Brett vor dem Kopf geht... :up:
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon xander1 » So 28. Jul 2013, 16:29

Und was hat man davon seinen Horizont zu erweitern?
Also seinen Horizont kann man auch mitm Internet teils erweitern, wenn man sich nicht nur im dt. Internet bewegt.
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Re: Biologiestudium "nutzlos"?

Beitragvon Nanna » So 28. Jul 2013, 21:16

xander1 hat geschrieben:Und was hat man davon seinen Horizont zu erweitern?

Das weiß man meistens erst hinterher. Da kommt man um's Ausprobieren nicht herum.
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