HFRudolph hat geschrieben:Es ist gegenwärtig geplant, die Rechtslage zu den Organspenden zu ändern:
Es sollen einem Toten nur dann keine Organe entnommen werden können, wenn er zuvor ausdrücklich widersprochen hat.
Klaus hat geschrieben:Religiöse Gründe, na klar die wollen am Tag des jüngsten Gerichts, vollständig und nicht fragmentiert vor ihrem Schöpfer stehen. Das ist der Grund dafür, das sich die Katholen so ungern verbrennen lassen, die wollen ihre Verpackung erhalten.
Mark schrieb:
war nicht immer ein hauptargument dagegen , daß menschen die gesundheitlich "auf der kippe" stehen dann gefahr laufen würden von anderen zum zwecke der ausschlachtung getötet zu werden ?
HFRudolph hat geschrieben:Mark schrieb:
war nicht immer ein hauptargument dagegen , daß menschen die gesundheitlich "auf der kippe" stehen dann gefahr laufen würden von anderen zum zwecke der ausschlachtung getötet zu werden ?
Da ist durchaus etwas dran: Man könnte ja sagen: Och, da geben wir uns nicht solche Mühe, das Unfallopfer wiederzubeleben, immerhin können dann zahlreiche andere Menschen davon profitieren: Einer bekommt die eine Niere, einer die andere, einer bekommt das Herz, ein anderer einen Lungenflügel - und schon haben wir vier Menschen gerettet, indem wir einen haben sterben lassen. Unter dem Gesichtpunkt kann man sich fragen, ob es nicht schon fast verwerflich ist, einen ansonsten intakten Menschen zu reanimieren.
Immerhin steht die unterlassne Hilfeleistung aber immer noch unter Strafe, ebenso Mord und Totschlag. Und Ärzten generell etwas derartiges zu unterstellen, wäre wohl auch etwas stark: Ich kann mir dennoch vorstellen, dass es derartige Denkweisen auch bei Ärzten geben kann.
HFRudolph hat geschrieben:Mark schrieb:
war nicht immer ein hauptargument dagegen , daß menschen die gesundheitlich "auf der kippe" stehen dann gefahr laufen würden von anderen zum zwecke der ausschlachtung getötet zu werden ?
Da ist durchaus etwas dran: Man könnte ja sagen: Och, da geben wir uns nicht solche Mühe, das Unfallopfer wiederzubeleben, immerhin können dann zahlreiche andere Menschen davon profitieren: Einer bekommt die eine Niere, einer die andere, einer bekommt das Herz, ein anderer einen Lungenflügel - und schon haben wir vier Menschen gerettet, indem wir einen haben sterben lassen. Unter dem Gesichtpunkt kann man sich fragen, ob es nicht schon fast verwerflich ist, einen ansonsten intakten Menschen zu reanimieren.
Immerhin steht die unterlassne Hilfeleistung aber immer noch unter Strafe, ebenso Mord und Totschlag. Und Ärzten generell etwas derartiges zu unterstellen, wäre wohl auch etwas stark: Ich kann mir dennoch vorstellen, dass es derartige Denkweisen auch bei Ärzten geben kann.
Klaus hat geschrieben:Das ist mir schon klar, nur denen nicht. Ich habe Katholiken kennengelernt, die eine Verbrennung ablehnen, weil sie ihren Körper erhalten wollten, der sollte in seiner Gänze verwesen.
Max hat geschrieben:Bei den Juden geht das sogar so weit, dass nach Bombenattentaten in Bussen oder Cafes die verstreuten Fleischstückchen zusammengesucht werden und mittels DNA-Tests den getöteten zugeordneten werden.
Klaus hat geschrieben:Da kommt sicherlich noch ein hygienischer Hintergrund dazu, nicht gefundene Leichenteile dürften sehr schnell in Verwesung übergehen und als Ausgangspunkt für Krankheiten gelten.
HFRudolph hat geschrieben:Wichtiger aber ist: Kann es religiöse Gründe geben, die gegen die geplante Regelung sprechen, dass grundsätzlich jedem Toten Organe entnommen werden können, wenn er nicht zu Lebzeiten widersprochen hat? Ich meine, dass es keine solchen religiösen Gründe geben kann.
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