Rollenverteilung?

Rollenverteilung?

Beitragvon stine » Di 22. Apr 2014, 11:48

Wie sinnvoll ist es gesellschaftlich eine Rollenverteilung aufrecht zu erhalten?
Gibt es überhaupt "Rollen" für die Geschlechter?
In welche Richtung tendiert die gesellschaftliche Entwicklung der sogenannten 1. Welt?
Haben Männer oder Frauen ein Problem damit, wenn Sie die Brötchen verdient und wenn ja, warum?

Zur Einstimmung in das Thema eine Umfrage hier bei: 25 Min 10 Sek

Wie ist eure (ehrliche) Meinung dazu?

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Re: Rollenverteilung?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 22. Apr 2014, 19:01

Meine ehrliche Verwunderung: Es gibt etwas, das sich "frauTV" nennt?
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Re: Rollenverteilung?

Beitragvon provinzler » Di 22. Apr 2014, 19:02

stine hat geschrieben:Wie sinnvoll ist es gesellschaftlich eine Rollenverteilung aufrecht zu erhalten?
Gibt es überhaupt "Rollen" für die Geschlechter?

Ich persönlich bin der Meinung, dass man das der individuellen Entscheidung überlassen sollte.
Ich persönlich vermute(!), dass sich dabei ein gewisser Überhang von Frauen ergibt, der sich hauptsächlich um die Kinder kümmert. Die Doppelvollverdienerfamilie ist aber in der Masse eine Utopie, weil die Betreuung in der Breite schlicht nicht bezahlbar ist (und die modernen Omas immer weniger bereit sind den Job zu übernehmen). Das geht nur auf Basis massiver Subventionen der Akademikerinnen durch den Rest, der sich die Krippe trotz Subvention nicht leisten kann.
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Re: Rollenverteilung?

Beitragvon stine » Di 22. Apr 2014, 20:04

provinzler hat geschrieben:... massiver Subventionen der Akademikerinnen durch den Rest, der sich die Krippe trotz Subvention nicht leisten kann.

Interessant, dass du das so siehst.
Es wird uns doch immer gesagt, dass die Krippe "allen" dient! Ganz besonders sogar den "Arbeiterinnen". Obwohl natürlich im Zusammenhang mit der Krippe immer vom Verlust der "guten Ausbildung" der Frauen von heute gesprochen wird, was ja dann bei der Kassenfrau uä wohl doch eher nicht so zutrifft. Das ist aber wieder eine andere Baustelle.

Mir ging es eher darum, ob Männer UND Frauen tatsächlich ein Problem damit haben, wenn in der Gesellschaft die Rollen getauscht werden. Und wenn das so ist, warum denn, wenn doch alles so ganz klar sein soll. Warum ist der Hausmann zwar gesellschaftlich anerkannt, aber bei den Frauen selbst dann doch nicht der gewünschte Partner und warum haben Männer ein Problem damit, wenn die Frau nicht nur gut aussieht, sondern auch noch die Besserverdienende ist.
Hinkt unser Steinzeithirn der Sozialisierung hinterher?
Mann jagt - Frau hütet das Feuer?

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Re: Rollenverteilung?

Beitragvon Gandalf » Do 24. Apr 2014, 19:46

stine hat geschrieben:Hinkt unser Steinzeithirn der Sozialisierung hinterher?
Mann jagt - Frau hütet das Feuer?



So ist es - und so wird es prinzipiell noch so lange bleiben, sofern die Menschheit nicht ausstirbt.

Der Genderismus und damit andere pseudowissenschaftliche Modelle werden aussterben, nachdem sie viel Unheil angerichtet haben:

Akif Pririncci über den Baldwin-Effekt:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/ ... ahrtsstaat

Evolution im Wohlfahrtsstaat

Warum nicht einmal Wikipedia zitieren: “Als Baldwin-Effekt wird ein evolutionärer Mechanismus bezeichnet, bei dem ein ursprünglich durch Lernen erworbenes Merkmal durch natürliche Selektion innerhalb mehrerer Generationen durch ein vererbtes, also genetisch bestimmtes analoges Merkmal ersetzt wird. Im Gegensatz zu lamarckistischen Vorstellungen wird dabei nicht direkt die erlernte Eigenschaft vererbt, sondern durch diese der Rahmen beeinflusst, innerhalb dessen die natürliche Selektion wirkt.” Der nach dem Philosophen und Psychologen James Mark Baldwin benannte Effekt bewirkt jedoch mehr. Er greift mittels des Vorhandenseins kultureller und politischer Umstände tief in die natürliche Auslese hinein und verschafft so einem bestimmten Typus Vorteil, den er unter “normalen Umständen” nicht gehabt hätte.

Ein kleines anschauliches Beispiel: Die Jüngeren können sich nicht mehr daran erinnern, aber noch vor 25 Jahren hatte es keine Polizistinnen auf unseren Straßen gegeben. Das hatte (hat!) auch einen bestimmten Grund. Frauen taugen in der Regel nicht für eine Tätigkeit, die es in letzter Konsequenz nach abrufbarer (männlicher) Autorität, Aggression und Gewaltausübung auf Knopfdruck verlangt. Dafür fehlt ihnen im Vergleich zu Männern neun Zehntel des Testosterons, jene geheimnisvolle Substanz, welche einerseits die Libido anfeuert (auch die der weiblichen), anderseits aber dafür sorgt, im entscheidenden Moment angriffslustig, die Schmerzschwelle ignorierend und überschreitend, kurzum für eine kleine Weile “stählern” zu sein. Nicht zu vergessen die Aussetzung der Tötehemmung im Fall der Falle, eine Latte, die Frauen nur selten überspringen können. Infolgedessen werden Polizistinnen auch niemals mit einer Kollegin auf Streife geschickt, sondern stets mit einem Kollegen zusammen.


Wie jedoch Untersuchungen (auch in der Armee) zeigen, sind die Herren Kollegen bei ihren Streifgängen eher mit einer Hirnhälfte damit beschäftigt, ihre Kolleginnen notfalls schützen zu müssen. Ihre Leistung reduziert sich dadurch, die polizeiliche Effektivität leidet darunter. Bei großen Ausschreitungen hält man die Damen ganz heraus. Die Rechnung geht schon überhaupt nicht auf, wenn das ungleiche Polizisten-Duo auf Männergruppen trifft, die instinktiv die angeschlagene Machtbalance durchschauen und deshalb jeden Respekt vor den Repräsentanten der Staatsgewalt vermissen lassen. Ein dem orientalischen Kulturkreis zugehöriger und diesem immer noch verbundener Mann lacht sich schlapp darüber, wenn man ihm aufforderte, sich für seine Untaten vor einer Frau zu rechtfertigen. Daß es hierbei nicht häufiger als gewöhnlich knallt, liegt an der inzwischen antrainierten Tacktick des großzügigen Wegschauens unseres drolligen Polizisten-Duos bei dieser Klientel. Lieber beschäftigt man sich mit den von Kindesbeinen an dressierten Sündern der einheimischen Art. Mit anderen Worten, die Neuerung, daß auch Frauen Polizisten sein dürfen, ist keineswegs der wissenschaftlich fundierten Erkenntnis geschuldet, daß es zwischen Polizisten und Polizistinnen keinen Unterschied gäbe, sondern dem Zeitgeist.
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Re: Rollenverteilung?

Beitragvon provinzler » Do 24. Apr 2014, 20:32

stine hat geschrieben:Es wird uns doch immer gesagt, dass die Krippe "allen" dient! Ganz besonders sogar den "Arbeiterinnen". Obwohl natürlich im Zusammenhang mit der Krippe immer vom Verlust der "guten Ausbildung" der Frauen von heute gesprochen wird, was ja dann bei der Kassenfrau uä wohl doch eher nicht so zutrifft. Das ist aber wieder eine andere Baustelle.

Das ist doch alles eine Frage des Realismus. Ich hab mal kurz gegoogelt was so ein Krippenplatz trotz aller Subventionen kostet. Und dann hab ich ausgerechet wieviel der Zweitverdiener (Steuerklasse V) brutto verdienen muss, um nur allein diese Kosten wieder drin zu haben. Und da sind noch keine Fahrtkosten zum Arbeitsplatz bezahlt, der Mehrbedarf für Nahrung (keine Zeit zum kochen) und Kleidung nicht berücksichtigt. Ich würde mal sagen, unter 2.500 Euro brutto lohnt sich das nicht. Und vieviele Nichtakedamiker liegen da drüber? Klar gibts die, aber erst ab 2.500 € im Monat wirtschaftet man in die eigene Tasche.
Vorher arbeitet man nur für den Staat, die Fahrkosten und die Kinderbetreuung, die man ja braucht, um arbeiten zu können.Oh und natürlich "für die Rente" (haha, der war gut!)

Stine hat geschrieben:Mir ging es eher darum, ob Männer UND Frauen tatsächlich ein Problem damit haben, wenn in der Gesellschaft die Rollen getauscht werden.

Mir persönlich wäre das an und für sich egal. Das Hauptproblem dabei ist eigentlich die hohe SCheidungswahrscheinlichkeit (statistisch gesehen). Anders ausgedrückt ist das Risiko für denjenigen der daheim bleibt inzwischen unerträglich hoch, weil der andre jederzeit einseitig die Vereinbarung aufkündigen kann.
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Re: Rollenverteilung?

Beitragvon stine » Fr 25. Apr 2014, 08:48

Ich sehe das (leider?) ganz genauso. Die Frauen werden immer mehr in Berufe gesteckt, die sie eigentlich nur mit Protection ganz ausfüllen können. Und die bekommen sie auch meistens, gerade WEIL sie Frauen (Mädchen) sind. Und Frauen werden überall gebraucht, die Vollbeschäftigung ist teil unserer Wirtschaftsordnung. Andererseits ist der Alten- oder Krankenpfleger durchaus auch ein männliches Arbeitsprofil geworden. Dass lediglich die Sozialberufe der Frau liegen und alles andere den Männern überlassen bleibt, sehe ich eigentlich nicht, obwohl ich hie und da meine Abstriche mache.
Männerwelt vs Frauenwelt, Männerberufe vs Frauenberufe - die Auflösung wird ständig versucht und vorangetrieben, aber ob sie uns alle glücklich macht, steht in den Sternen.

Auch zu beobachten: Gut ausgebildete, selbständige junge Frauen suchen (trotzdem) immer noch die starke Schulter zum Anlehnen. Und finden sie immer seltener, zumindest ist das mein gefühlter Eindruck im Umfeld, denn sie bleiben immer öfter alleine. Mit der Selbstständigkeit der Frau steigt der Anspruch an den Mann.

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Re: Rollenverteilung?

Beitragvon stine » Fr 25. Apr 2014, 08:50

provinzler hat geschrieben:Das ist doch alles eine Frage des Realismus. Ich hab mal kurz gegoogelt was so ein Krippenplatz trotz aller Subventionen kostet. Und dann hab ich ausgerechet wieviel der Zweitverdiener (Steuerklasse V) brutto verdienen muss, um nur allein diese Kosten wieder drin zu haben. Und da sind noch keine Fahrtkosten zum Arbeitsplatz bezahlt, der Mehrbedarf für Nahrung (keine Zeit zum kochen) und Kleidung nicht berücksichtigt. Ich würde mal sagen, unter 2.500 Euro brutto lohnt sich das nicht. Und vieviele Nichtakedamiker liegen da drüber? Klar gibts die, aber erst ab 2.500 € im Monat wirtschaftet man in die eigene Tasche.
Vorher arbeitet man nur für den Staat, die Fahrkosten und die Kinderbetreuung, die man ja braucht, um arbeiten zu können.Oh und natürlich "für die Rente" (haha, der war gut!)

Sehe ich genauso. Wer seine Kinder selbst betreut bringt absolut nichts in die Sozialkassen. Frauen sollten allesamt Erzieherinnen werden und sich gegenseitig für die Erziehung ihrer Kinder anstellen und bezahlen lassen.

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Re: Rollenverteilung?

Beitragvon provinzler » Fr 25. Apr 2014, 13:59

stine hat geschrieben:Auch zu beobachten: Gut ausgebildete, selbständige junge Frauen suchen (trotzdem) immer noch die starke Schulter zum Anlehnen. Und finden sie immer seltener, zumindest ist das mein gefühlter Eindruck im Umfeld, denn sie bleiben immer öfter alleine. Mit der Selbstständigkeit der Frau steigt der Anspruch an den Mann.

Sicher ein Faktor der nicht ganz unrichtig ist. Auch wenn diese Frauen oft bei Weitem nicht so taff sind, wie sie sich geben.
Mein Eindruck ist eher, dass sehr viele junge Frauen eigentlich ziemlich unsicher sind, was ihr Selbstbild und ihre Ziele angeht, jedenfalls wenn mans mal geschafft hat, die sorgfältig aufgebaute Fassade zu überwinden. Gerade, wenn sie gut ausgebildet sind, besteht oft ein hoher sozialer Druck einer bestimmten Erwartungshaltung gerecht zu werden, und sich im Beruf "selbst zu verwirklichen". Volker Pispers hats mal so schön formuliert. Gucken Sie doch mal einfach in diese Gesichter. Glücklich sind da längst nicht alle. Aber besteht ein hoher sozialer Druck in eine bestimmte Richtung. Und wenn sich das nicht mit den eigenen inneren Wünschen deckt, gibt das starke innere Konflikte. Und für Frauen ist es IMHO psychisch noch schwieriger aus dem Korsett der Erwartungen auszubrechen, als für Männer.
Im Grunde können einem die Frauen meiner Generation in gewisser Weise leid tun. Sie werden auf der einen Seite mit Privilegien zugemüllt, auf der andren Seite wird aber durch gesellschaftlichen Druck und politische Rahmenbedingungen ein enges Korsett angelegt was sie machen dürfen. Ich glaube viele sind einfach sehr stark verunsichert, müssen gleichzeitig aber die taffe Karrierefrau spielen. Und dieser innere Konflikt ist sicherlich ein großes Problem in unsrer Gesellschaft.
Und es werden Erwartungen aufgebaut, was ein Partner zu leisten hat, dass viele Frauen von den real rumlaufenden Männern nur noch enttäuscht sein können, weil real existierende Menschen eben nicht makellos und perfekt sind.
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