Was habt Ihr gewählt?

Wem habt Ihr Eure Zweitstimme gegeben?

Umfrage endete am Mi 25. Sep 2013, 14:32

CDU/CSU
2
22%
SPD
2
22%
FDP
1
11%
Grüne
0
Keine Stimmen
Linke
0
Keine Stimmen
Piraten
0
Keine Stimmen
AfD
1
11%
Irgendeine eher linke Splittergruppe
0
Keine Stimmen
Irgendeine eher rechte Splittergruppe
0
Keine Stimmen
Irgendeine eher weltanschaulich-religiöse Splittergruppe
0
Keine Stimmen
Sag ich nicht, Wahlgeheimnis gilt auch für Foren!
1
11%
Ich hab nicht gewählt.
2
22%
Wie, wo, was, Wahl?
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 9

Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon provinzler » So 6. Okt 2013, 17:09

Darth Nefarius hat geschrieben:
provinzler hat geschrieben:Natürlich steht und stand Griechenland schlechter da als die USA...

Ach ja? :http://www.welt.de/wirtschaft/article111865856/USA-sind-staerker-verschuldet-als-Griechenland.html
Und das auch noch für "die jeweiligen Defizite aller Art"? Was ist mit der impliziten und expliziten Schuld?

Man darf nicht nur die Staatshaushalte anschauen, sondern muss auch das Drumherum sehen. Leistungsbilanzen, Privathaushalte, Banken. Namentlich der Bankensektor ist bei den Amis weitaus gesünder als in Europa, man schaue sich nur mal die jeweiligen Eigenkapitalquoten an. Die impliziten Verpflichtungen aus den Sozialsystemen, die in 10 oder 20 Jahren schlagend werden, interessieren für die eher kurz- und mittelfristige Zahlungsfähigkeit erstmal niemanden, zumal die Gesetzeslage sich bis dahin ohnehin noch ändern kann. Und ich denke mal in den USA dürfte rein von der allgemeinen Stimmung her, es deutlich leichter sein, Sozialausgaben zu reduzieren, als in Europa.
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 7. Okt 2013, 11:59

provinzler hat geschrieben:Die impliziten Verpflichtungen aus den Sozialsystemen, die in 10 oder 20 Jahren schlagend werden, interessieren für die eher kurz- und mittelfristige Zahlungsfähigkeit erstmal niemanden, zumal die Gesetzeslage sich bis dahin ohnehin noch ändern kann. Und ich denke mal in den USA dürfte rein von der allgemeinen Stimmung her, es deutlich leichter sein, Sozialausgaben zu reduzieren, als in Europa.

Und wieso sollte dies bedeuten, dass die USA besser darstehen? Ein Industrieland kann nicht dauerhaft wie China oder Indien wirtschaften. Bei deiner Vermutung wäre ich auch vorsichtiger, schließlich haben sich die Republikaner mit diesem Erpressungsversuch im Innland zu den aktuellen Verhandlungen sehr unbeliebt gemacht.
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon provinzler » Mo 7. Okt 2013, 12:10

Darth Nefarius hat geschrieben:
provinzler hat geschrieben:Die impliziten Verpflichtungen aus den Sozialsystemen, die in 10 oder 20 Jahren schlagend werden, interessieren für die eher kurz- und mittelfristige Zahlungsfähigkeit erstmal niemanden, zumal die Gesetzeslage sich bis dahin ohnehin noch ändern kann. Und ich denke mal in den USA dürfte rein von der allgemeinen Stimmung her, es deutlich leichter sein, Sozialausgaben zu reduzieren, als in Europa.

Und wieso sollte dies bedeuten, dass die USA besser darstehen? Ein Industrieland kann nicht dauerhaft wie China oder Indien wirtschaften. Bei deiner Vermutung wäre ich auch vorsichtiger, schließlich haben sich die Republikaner mit diesem Erpressungsversuch im Innland zu den aktuellen Verhandlungen sehr unbeliebt gemacht.

Warten wirs mal ab. Wenn es eine Konstante gibt in der europäischen Wahrnehmung der Geschehens in Übersee, dann jene, dass man immer vergisst, dass die Amis nicht so sozialstaatsgeil wie die Europäer sind. Die USA stehen im Übrigen nicht gut da, das hab ich nicht behauptet, aber allein die demografische Situation ist in den meisten europäischen Ländern weit ungünstiger, was sich nicht nur auf ponzischematische Sozial"versicherungen" auswirkt, sondern auch auf so Größen wie das Wirtschaftswachstum.
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 7. Okt 2013, 12:29

provinzler hat geschrieben:Wenn es eine Konstante gibt in der europäischen Wahrnehmung der Geschehens in Übersee, dann jene, dass man immer vergisst, dass die Amis nicht so sozialstaatsgeil wie die Europäer sind. Die USA stehen im Übrigen nicht gut da, das hab ich nicht behauptet, aber allein die demografische Situation ist in den meisten europäischen Ländern weit ungünstiger, was sich nicht nur auf ponzischematische Sozial"versicherungen" auswirkt, sondern auch auf so Größen wie das Wirtschaftswachstum.

Mir ist völlig bewusst, dass sogar eine Mehrheit die "Obama-Care" ablehnt, so dämlich wie sie sind, aber den Erpressungsversuch haben die Meisten erkannt und tadeln ihn. Das Wirtschaftswachstum sollte nicht das primäre Maß sein, sondern die Stabilität des Systems und die allgemeine Leistungsfähigkeit. Wenn man alle 10 Jahre abschmiert und Altersarmut und Jugendarbeitslosigkeit immer neue Rekorde schafft, ist das Wirtschaftswachstum wohl kaum ein gutes Maß für die Stärke der Wirtschaft. Diese wird schließlich in Kreditwürdigkeit bemessen. Nur des Wirtschaftswachtums wegen werden sich noch einige wundern, wenn die aktuellen Schwellenländer plötzlich auch gesellschaftlich sich den traditionellen Industrieländern angleichen wollen und das politische System "reformiert" wird, wie wir es gerade im nahen Osten erleben. Sobald es Revolution gibt, wird die Wirtschaft wieder zusammenbrechen - die politische Lage sollte also auch berücksichtigt werden. Und unter diesen Aspekten ist Europa die stabilste Wirtschaftsregion der Welt.
Meine ursprüngliche Kritik bestand ja auch in der unverhältnismäßigen Einschätzung der Bonität durch parteiische Ratingagenturen- hierbei genießen die USA immernoch Spitzenbewertungen, völlig zu Unrecht.
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon provinzler » Mo 7. Okt 2013, 22:51

Darth Nefarius hat geschrieben: Das Wirtschaftswachstum sollte nicht das primäre Maß sein, sondern die Stabilität des Systems und die allgemeine Leistungsfähigkeit.

Was soll denn bitte die Leistungsfähigkeit darstellen, wenn nicht der Wirtschaftsoutput?
Was glaubst du eigentlich wo die ganzen Ressourcen herkommen, die du so großzügig verteilen willst?
Darth Nefarius hat geschrieben:Meine ursprüngliche Kritik bestand ja auch in der unverhältnismäßigen Einschätzung der Bonität durch parteiische Ratingagenturen- hierbei genießen die USA immernoch Spitzenbewertungen, völlig zu Unrecht.

Nur wenn du, (warum eigentlich?) die ostasiatischen Ratingagenturen untern Tisch kehrst...
Wenn man das dann ausmittelt sind die Einschätzungen alles in allem ganz okay.
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 8. Okt 2013, 13:20

provinzler hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben: Das Wirtschaftswachstum sollte nicht das primäre Maß sein, sondern die Stabilität des Systems und die allgemeine Leistungsfähigkeit.

Was soll denn bitte die Leistungsfähigkeit darstellen, wenn nicht der Wirtschaftsoutput?
Was glaubst du eigentlich wo die ganzen Ressourcen herkommen, die du so großzügig verteilen willst?

Wirtschaftswachstum ist nicht dasselbe wie Wirtschaftsoutput/-leistung. Wenn ich täglich 2 Kommentare schreibe, habe ich ein positives und negatives Wachstum von 0, wenn ich jede Woche immer mehr schreibe, habe ich ein positives Wachstum. Die Ressourcen werden auch nicht mehr, wenn man immer mehr produzieren will, immer mehr Wachstum anstrebt - ganz im Gegenteil.
provinzler hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Meine ursprüngliche Kritik bestand ja auch in der unverhältnismäßigen Einschätzung der Bonität durch parteiische Ratingagenturen- hierbei genießen die USA immernoch Spitzenbewertungen, völlig zu Unrecht.

Nur wenn du, (warum eigentlich?) die ostasiatischen Ratingagenturen untern Tisch kehrst...
Wenn man das dann ausmittelt sind die Einschätzungen alles in allem ganz okay.

Niemand mittelt aber, Beachtung wird nur den amerikanischen Ratingagenturen geschenkt. Gäbe es unparteiische Ratingagenturen, die ihre Bewertungskriterien und Informationsquellen offen legen, hätten sie meine Zustimmung.
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon provinzler » Di 8. Okt 2013, 21:51

Darth Nefarius hat geschrieben:Wirtschaftswachstum ist nicht dasselbe wie Wirtschaftsoutput/-leistung. Wenn ich täglich 2 Kommentare schreibe, habe ich ein positives und negatives Wachstum von 0, wenn ich jede Woche immer mehr schreibe, habe ich ein positives Wachstum. Die Ressourcen werden auch nicht mehr, wenn man immer mehr produzieren will, immer mehr Wachstum anstrebt - ganz im Gegenteil.

Und jetzt überleg mal wie über der Zeitachse, verschiedene Wachstumsraten sich auf den Wirtschaftsoutput auswirken. Tipp: Stillstand ist Rückschritt.

Darth Nefarius hat geschrieben:Niemand mittelt aber, Beachtung wird nur den amerikanischen Ratingagenturen geschenkt. Gäbe es unparteiische Ratingagenturen, die ihre Bewertungskriterien und Informationsquellen offen legen, hätten sie meine Zustimmung.

Das stimmt so auch nicht ganz. Besser wäre es zu sagen, dass "bei uns" nur den amerikanischen (und der französisch-amerikanischen) Ratingagentur Beachtung geschenkt wird. Aber solange Regierungen da rumpfuschen und Ratingagenturen "regulieren" bzw. Lizenzen vergeben sind diese qua definitionem nicht unabhängig.
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 9. Okt 2013, 13:03

provinzler hat geschrieben:Und jetzt überleg mal wie über der Zeitachse, verschiedene Wachstumsraten sich auf den Wirtschaftsoutput auswirken. Tipp: Stillstand ist Rückschritt.

Nein, negatives Wachstum ist Rückschritt. Stillstand ist Sättigung und kann entweder von der eigenen Leistungsfähigkeit abhängen oder dem Mangel an neuen Ressorucen, die man zusätzlich erschließen könnte. Bei Stagnation des Wachstums kann es sich auch nur um eine Ballance handeln, die immernoch besser ist, als seinen eigenen Tod zu beschleunigen (so wie es bei biologischen Systemen, die eine hohe Stoffwechselrate haben (und auch enormes Wachstum/schnelle Vermehrung) ist).
provinzler hat geschrieben:Besser wäre es zu sagen, dass "bei uns" nur den amerikanischen (und der französisch-amerikanischen) Ratingagentur Beachtung geschenkt wird. Aber solange Regierungen da rumpfuschen und Ratingagenturen "regulieren" bzw. Lizenzen vergeben sind diese qua definitionem nicht unabhängig.

Meinetwegen. Das ändert nichts an meinem weiterhin berechtigten Vorbehalt. Klar, dass asiatische Märkte eher asiatisch Ratingagenturen berücksichtigen - aber wir sind nunmal nicht in Asien.
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon provinzler » Fr 29. Nov 2013, 11:30

Nachdem sich die Vertreter von CDU,CSU und SPD nun auf die Verteilung der Pfründe und Dienstwagen geeinigt haben, ist es an der Zeit, diesen Thread mal wieder hochzuholen.
Bin mal gespannt, ob diese Koalition 4 Jahre hält. Einig scheint man sich darin zu sein, dass der Bürger mehr gegängelt und geschröpft werden muss. Nur über das wie, ist man sich noch nicht einig. Alles in allem also im Rahmen des Erwartbaren...
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon stine » Sa 30. Nov 2013, 15:51

Ich wäre sowieso für Neuwahlen gewesen. Finde es schade, dass die Verhandlungen nicht geplatzt sind. Aber das Mitmischen und Mitverdienen steht bei allen wahrscheinlich im Vordergrund. Könnte ja sein, dass die Neuwahlen noch blöder ausgegangen wären.

LG stine
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Re: Was habt Ihr gewählt?

Beitragvon Darth Nefarius » Sa 30. Nov 2013, 17:42

Noch ist die Sache nicht gegessen. Die Kümmelinge in der SPD-Basis können die Suppe noch versalzen. So ein JUSO bei Maybritt Illner hat gezeigt, wer sich aus der SPD warum der Koalition verweigert: Solche, die nicht verstehen, was Kompromiss ist und meinen, sie müssten eine handlungsfähige Regierung an Themen wie "keine Bafög-Reform" und "passt einfach nicht zusammen" in kaltem Schweiß scheitern lassen. Und die Dorf-Mitglieder, die bei der SPD sind seit es die NSDAP nicht mehr gibt, schwören sich auch auf ihre Unfähigkeit und ihren Unwillen ein. Ich habe keine wirklichen Argumente von denen gehört - die einzigen angemessenen Argumente kamen von liberaler Seite, was die Kosten betrifft. Es ist schon erbärmlich welche Auswüchse Demokratie manchmal hat. Die SPD hat viel durchgedrückt - mich wundert wirklich wie wenig die Union ohne FDP darauf bedacht ist, den Haushalt nicht auf griechische Verhältnisse zu bringen - aber die Ali-Maut soll es ja richten! :irre:
Ich kann jetzt nur noch hoffen, dass ich nicht noch mehr enttäuscht werde und sie sich einige Dinge einfach im Laufe der Zeit sparen. Immerhin war dieses Ergebnis richtungsweisend, da die "Ausschließeritis" jetzt bei den Parteien abgeschafft zu sein scheint - ein nennenswerter Fortschritt!
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