Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon NeoTron » Do 18. Jul 2013, 13:37

Der "lupenreine Demokrat" Putin (Zitat: Gerhard Schröder) hat erneut einen Kritiker kalt gestellt.

http://www.stern.de/news2/aktuell/lager ... 39962.html
NeoTron
 
Beiträge: 84
Registriert: Mo 18. Mär 2013, 10:29

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon Darth Nefarius » Do 18. Jul 2013, 20:29

Unschöne Sache, allerdings kann ich mir keine Alternative zu Putin in Russland vorstellen, er könnte seine Arbeit trotzdem weniger regressiv machen. Dieses Land kann wahrscheinlich nicht anders als so regiert werden, alles andere würde zu viel Instabilität verursachen. Und seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion mit ihren vielen unschönen Konsequenzen, wird die Bevölkerung sich hüten, ihre momentane Stabilität ins Wanken zu bringen.
Benutzeravatar
Darth Nefarius
 
Beiträge: 2625
Registriert: Di 22. Nov 2011, 16:23

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon xander1 » Do 18. Jul 2013, 22:05

ja wenn das so ist, warum dann nicht so jemanden wie Stalin! Wegen der Stabilität und so! Und wegen der heiligen Einigkeit die unbedingt vorherrschen muss.

Ich glaube die Russen sind so blöd, dass die so nen richtigen Arschlochdiktator brauchen. Das muss so sein, weil es eben so sein muss.
Benutzeravatar
xander1
 
Beiträge: 2825
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 07:52

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon stine » Fr 19. Jul 2013, 06:59

Russland wird von Oligarchen regiert und Putin hält sie zusammen.
Das Volk ist Staffage.
Ich denke, so schnell lässt sich das nicht ändern.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 19. Jul 2013, 15:52

xander1 hat geschrieben:ja wenn das so ist, warum dann nicht so jemanden wie Stalin! Wegen der Stabilität und so! Und wegen der heiligen Einigkeit die unbedingt vorherrschen muss.

Falls es dir nicht bekannt ist, wird der Kerl bis heute von vielen dort verehrt, die Touristen fotografieren sich mit seinen und Lenins Statuen und Doppelgängern auf der Straße, die damit Geld verdienen. Abgesehen davon kannst du Putin nicht mit Stalin vergleichen. Es gibt eine deutliche Steigerung, worauf ich aber hinauswill ist, dass für Russland eine Demokratie vielleicht gar nicht möglich ist. Es deutet jedenfalls alles darauf hin.
Dass dir Stabilität nicht wichtig ist, erst recht nicht in einem Land, in dem du selbst nicht lebst, noch ohne die Erfahrung, einen Zusammenbruchs erlebt zu haben, ist für mich nicht verwunderlich.
Benutzeravatar
Darth Nefarius
 
Beiträge: 2625
Registriert: Di 22. Nov 2011, 16:23

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon xander1 » Fr 19. Jul 2013, 16:45

Darth Nefarius hat geschrieben:Abgesehen davon kannst du Putin nicht mit Stalin vergleichen.

Ich habe beide nicht direkt verglichen. Es reicht doch zu wissen, dass der eine n Zacken schärfer ist als der andere.

Darth Nefarius hat geschrieben:Es gibt eine deutliche Steigerung, worauf ich aber hinauswill ist, dass für Russland eine Demokratie vielleicht gar nicht möglich ist. Es deutet jedenfalls alles darauf hin.

Vielleicht fehlt dazu die Gutmenschenpropaganda immer brav zu sein und sich an das Gesetz zu halten, so wie unsere Medien das verbreiten. Ein Italiener meinte zu mir, dass er staunt, dass hier in meiner Stadt alle Fußgänger an der Ampel stehen bleiben.

Darth Nefarius hat geschrieben:Dass dir Stabilität nicht wichtig ist, erst recht nicht in einem Land, in dem du selbst nicht lebst, noch ohne die Erfahrung, einen Zusammenbruchs erlebt zu haben, ist für mich nicht verwunderlich.


Ich habe 89/90 schon mal einen Zusamenbruch erlebt und der war eher förderlich. Ich war noch Pionier.

EDIT:
Eigentlich ist das auch der Grund, warum viele afrikanische Staaten ne brutale Diktatur haben. Es fehlt einfach ein gewisser Geist im Kopf der Menschen, ohne den man korrupt wird oder viel Macht an sich reißen möchte ohne Rücksicht auf verlusste. Man braucht dafür eine gewisse Moral. Aber die kann man sich wohl erst ab einem gewissen Grad des Wohlstandes als eine Art Luxus genießen.
Benutzeravatar
xander1
 
Beiträge: 2825
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 07:52

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon NeoTron » Fr 19. Jul 2013, 16:56

Darth Nefarius hat geschrieben:...worauf ich aber hinauswill ist, dass für Russland eine Demokratie vielleicht gar nicht möglich ist. Es deutet jedenfalls alles darauf hin.


Meinst du? Dann passt Gerhard Schröder ja bestens zu ihm nach Russland. Der wäre am liebsten auch nicht freiwillig abtreten. >>Der de facto abgewählte Bundeskanzler wollte in der von ARD und ZDF übertragenen Elefantenrunde partout seine Niederlage nicht eingestehen. Obwohl die SPD nur zweitstärkste Partei war, beharrte er darauf, im Amt zu bleiben. „Niemand außer mir ist in der Lage, eine stabile Regierung zu bilden“, polterte damals der vor Testosteron und Selbstbewusstsein nur so strotzende Sozialdemokrat.<< Guckst du hier.
Leider (für Schröder) ist es in Deutschland nicht so leicht an der Macht zu bleiben. Vielleicht wander(te)n ja auch deshalb Russen gerne nach Deutschland ein (4.Welle)? Das kann natürlich auch daran liegen, dass Russlanddeutsche in Russland diskriminiert werden/wurden?
Vielleicht sind die Einwanderer nach Deutschland auch die klügeren Russen? ;-) Schade nur, wenn diese dann keinen Wert darauf legen in Deutschland auch deutsch zu sprechen bzw. es zu lernen (Wikipedia). Aber das ist ja kein "Problem", das ausschließlich russische Einwanderer betrifft. Kannst du eigentlich (noch?) russisch?
NeoTron
 
Beiträge: 84
Registriert: Mo 18. Mär 2013, 10:29

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon xander1 » Fr 19. Jul 2013, 17:41

by the way: Unter Chinesischen Christen in Deutschland wird auch nur chinesisch gesprochen und die Predigt in Deutschland in chinesisch gehalten und man bleibt unter Chinesen und hat vielleicht auch ein wenig und nicht selten Berührungsängste mit der deutschen Kultur bzw. Deutschen.

Parallelgesellschaften wird es wohl immer geben. Mich stören dann aber nur solche Parallelgesellschaften, die ins assoziale abtriften, mit jungen Kerlen die andere verprügeln.
Benutzeravatar
xander1
 
Beiträge: 2825
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 07:52

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 19. Jul 2013, 17:56

xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Es gibt eine deutliche Steigerung, worauf ich aber hinauswill ist, dass für Russland eine Demokratie vielleicht gar nicht möglich ist. Es deutet jedenfalls alles darauf hin.

Vielleicht fehlt dazu die Gutmenschenpropaganda immer brav zu sein und sich an das Gesetz zu halten, so wie unsere Medien das verbreiten. Ein Italiener meinte zu mir, dass er staunt, dass hier in meiner Stadt alle Fußgänger an der Ampel stehen bleiben.

Eine entsprechende Gutmenschenpropaganda wirst du weder in Italien noch in Russlang hinbekommen, allein schon deswegen, weil die Gutmenschen in den entsprechenden Ländern selbst nicht an den Erfolg glauben. Egal welchen Menschen du in Russland fragen wirst, ob nun Systemunterstützer oder Kritiker, beide werden dir sagen, dass sie weder den Polizisten noch den Richtern trauen. Übrigens laufen in meiner Stadt nur diejenigen nicht bei rot über die Straße, die Touristen sind.
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Dass dir Stabilität nicht wichtig ist, erst recht nicht in einem Land, in dem du selbst nicht lebst, noch ohne die Erfahrung, einen Zusammenbruchs erlebt zu haben, ist für mich nicht verwunderlich.


Ich habe 89/90 schon mal einen Zusamenbruch erlebt und der war eher förderlich. Ich war noch Pionier.

Der Zusammenbruch der DDR ist was anderes als der der Sowjetunion. Worin sollten sich denn die Sowjetstaaten eingliedern? Die DDR konnte sich an Westdeutschland anpassen, seine Ressourcen und Netzwerke innerhalb kürzester Zeit übernehmen, Russland, Weißrussland, die Ukraine oder Kasachstan konnten nichts dergleichen tun und blieben sich selbst überlassen. Ich werde auch immer stinkwütend, wenn mir ein Ex-DDRler meint, die Welt erklären zu müssen und denkt, dass es Leid bedeutet, wenn man keine Bananen im Supermarkt kaufen konnte. Soweit ich das von meinen Eltern mitbekommen habe, galten die wertvollsten Importe als diejenigen, die aus der DDR kamen! Sie galt als Qualitätsware! Von Bananen hat in diesen Ländern niemand geträumt. Aber bis heute scheint sich ehrlich gesagt nicht viel an den unterschiedlichen Geschmäckern geändert zu haben. Ich habe mal zum Jucks ein russisches Subway besucht und da war alles eingelegt oder aus Fleisch oder beides (in der wohl modernsten Stadt in Russland, Sankt Petersburg).
xander1 hat geschrieben:EDIT:
Eigentlich ist das auch der Grund, warum viele afrikanische Staaten ne brutale Diktatur haben. Es fehlt einfach ein gewisser Geist im Kopf der Menschen, ohne den man korrupt wird oder viel Macht an sich reißen möchte ohne Rücksicht auf verlusste. Man braucht dafür eine gewisse Moral. Aber die kann man sich wohl erst ab einem gewissen Grad des Wohlstandes als eine Art Luxus genießen.

Die Menschen sind nur so gut wie die Welt ihnen erlaubt zu sein, das hat aber nichts mit "Geist" oder Moral zu tun.
Benutzeravatar
Darth Nefarius
 
Beiträge: 2625
Registriert: Di 22. Nov 2011, 16:23

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 19. Jul 2013, 18:09

NeoTron hat geschrieben: Leider (für Schröder) ist es in Deutschland nicht so leicht an der Macht zu bleiben. Vielleicht wander(te)n ja auch deshalb Russen gerne nach Deutschland ein (4.Welle)? Das kann natürlich auch daran liegen, dass Russlanddeutsche in Russland diskriminiert werden/wurden?

Russlanddeutsche sind nirgends wirklich willkommen, zumindest sofern sie auch als solche auffallen. Das kann ich an meiner Familie bestätigen. Noch besser ist es bei einem wie mir, der der Sohn eines Russlanddeutschen mit russisch-ukrainischer Mutter ist und in einem vierten Land (einem Sowjetstaat, der nicht Russland war, aber gern als Exil genutzt wurde wegen der unangenehmen Umweltbedingungen) geboren wurde. Bis zu einem gewissen Alter hatte ich selbst Verwirrung zuzuordnen, was ich eigentlich bin. Mittlerweile bezeichne ich mich als Europäer, das verkürzt die Erklärungen über die Familiengeschichte und ist dabei noch so zutreffend wie möglich. Bei Russlanddeutschen war jedenfalls das Haupthindernis nach Russland zu migrieren, dass sie nicht als Russen, sondern als Deutsche galten (auch wenn sie Generationen lang in einem Sowjetstaat mit Russen zusammenlebten und russisch sprachen). Als Nicht-Einheimischer war man auch nicht unbedingt in dem Ex-Sowjetstaat willkommen, in dem man als Quasi-Besatzer galt, der von den Russen eingesetzt wurde (so war die Haltung der Einheimischen). Somit blieb Deutschland übrig. Nun, es gibt schlimmere Länder und in gewisser Weise kann man sich obgleich der Grausamkeit, von denen, denen man noch gesellschaftlich am nächsten stand, ausgeschlossen zu werden, nicht behaupten, dass sich dadurch letztlich nicht trotzdem alles zum besseren gewendet hat. Zumindest schätze ich das mittlerweile so ein, was die Lebensqualität betrifft.
Benutzeravatar
Darth Nefarius
 
Beiträge: 2625
Registriert: Di 22. Nov 2011, 16:23

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon xander1 » Fr 19. Jul 2013, 18:15

Darth Nefarius hat geschrieben:Die Menschen sind nur so gut wie die Welt ihnen erlaubt zu sein,

Das simplifiziert den Zusammenhang über das gut und böse -sein von Menschen unheimlich. Über das Thema wann wie wo Menschen gut oder böse sind denken die Philosophen schon seit Jahrtausenden drüber nach. Schließlich gehört diese Frage in ihr Gebiet. Wer sich diese Frage stellt und darüber sinniert, der ist in dem Moment Philosoph - ganz wertneutral. Aber was ich sagen wollte ist, dass schlaue Menschen gegenteilige Meinungen zu den Fragen um das gut und böse -sein des Menschen im Laufe der Zeit hatten. Mit anderen Worten ist das ganze nie zuende gedacht, auch wenn diese Fragen einfach scheinen und ich dazu auch ne fertige Meinung habe.

Darth Nefarius hat geschrieben:das hat aber nichts mit "Geist" oder Moral zu tun.

Vielleicht verstehst du nicht was ich mit Geist meine. Das wirds sein. Vielleicht sollte ich eher Zeitgeist sagen. Damit meine ich die Menge der vorherschenden Meinungen zu einer Zeit an einem Ort, z.B. einem Land. Mit Moral hat das gut und böse sein sehr viel zu tun, denn Moral definiert sich über das gut und böse und das gut und böse definiert sich über die Moral. Und Moral ist auch ein Bestandteil des Zeitgeistes.

Andere Länder haben ein anderes verständnis von Moral genauso wie sie ein anderes Verständnis für Höflichkeit bzw. Anstand haben.

Muss ich dir das wirklich erklären? Ich halte das eigentlich selbstverständlich sowas zu wissen, es sei denn man ist weltfremd.
Benutzeravatar
xander1
 
Beiträge: 2825
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 07:52

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 19. Jul 2013, 18:54

xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Die Menschen sind nur so gut wie die Welt ihnen erlaubt zu sein,

Das simplifiziert den Zusammenhang über das gut und böse -sein von Menschen unheimlich.

Ein Gut und Böse gibt es auch nicht, es hängt vom Blickwinkel ab. Dem Rest kann ich nicht widersprechen, will allerdings anmerken, dass mir da irgendwie die Aussage fehlt.
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:das hat aber nichts mit "Geist" oder Moral zu tun.

Vielleicht verstehst du nicht was ich mit Geist meine. Das wirds sein. Vielleicht sollte ich eher Zeitgeist sagen. Damit meine ich die Menge der vorherschenden Meinungen zu einer Zeit an einem Ort, z.B. einem Land. Mit Moral hat das gut und böse sein sehr viel zu tun, denn Moral definiert sich über das gut und böse und das gut und böse definiert sich über die Moral. Und Moral ist auch ein Bestandteil des Zeitgeistes.

Andere Länder haben ein anderes verständnis von Moral genauso wie sie ein anderes Verständnis für Höflichkeit bzw. Anstand haben.

Muss ich dir das wirklich erklären? Ich halte das eigentlich selbstverständlich sowas zu wissen, es sei denn man ist weltfremd.

Das mit dem Zeitgeist kann ich akzeptieren, aber nicht das mit der Moral. Zeitgeist spiegelt ja genau das wider, was ich im ersten Kommentar, den du zitiert hast, geschrieben habe. Deine Definition von Gut, Böse und Moral ist doch offensichtlich zirkelschlüssig, findest du nicht? Aber um es abzukürzen: Aus deinen relativierenden Aussagen schließe ich, dass du eingestehst, die Situation und den (Zeit-)Geist in Russland nicht unbedingt einschätzen zu können, um dich darauf festlegen zu können, ob Russland mit einer Demokratie auskommen könnte. Insofern hätten wir keinen Streit.
Benutzeravatar
Darth Nefarius
 
Beiträge: 2625
Registriert: Di 22. Nov 2011, 16:23

Re: Russland, die "lupenreine" Demokratie.

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 19. Jul 2013, 19:12

Übrigens mitbekommen? Die kuriose Wende in dem Prozess von Nawalny ist schon zum Lachen.
Benutzeravatar
Darth Nefarius
 
Beiträge: 2625
Registriert: Di 22. Nov 2011, 16:23


Zurück zu Gesellschaft & Politik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste