Die sterbende Arbeit

Die sterbende Arbeit

Beitragvon Vegan33 » Di 23. Apr 2013, 16:52

http://www.exit-online.org/textanz1.php ... =0&posnr=1

Lest es euch einmal durch und beginnt auf dieser Grundlage die Diskussion, für mich ergibt das ganze eine Menge Sinn, übrigens auch eine Menge Unsinn. Trotzdem, was wäre denn die Alternative, etwa die 'Arno Dübel' Lebenseinstellung oder das Bedingungsloses Grundeinkommen?
Vegan33
 
Beiträge: 222
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:51

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon stine » Di 23. Apr 2013, 18:12

Aussteiger gab es ja schon immer und von der einsamen Insel träumen nicht wenige.
Es ist ja nicht die "Arbeit" an sich, die umschwärmt wird. Es ist das Gefüge aus dem Tausch der Dienstbarkeiten.
Ansonsten gilt: Essen und Trinken muss jeder und ein Dach über dem Kopf brauchen die meisten auch. Klar, das kann alles sehr einfach sein, aber mancher möchte eben komfortabler wohnen, besser essen und sich ein paar Annehmlichkeiten leisten.
Spätestens dort, wo einer den anderen wegen seiner Fähigkeiten braucht, beginnt der Handel mit Arbeit.

Deine Alternative, dass man nichts mehr tun muss, wenn man ein bedingungsloses Einkommen hätte, ist zwar nett, aber wer soll dir das von was bezahlen? Und wieso bräuchtest du Geld, wenn es nichts zu kaufen gäbe?

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Vollbreit » Di 23. Apr 2013, 20:04

Sigmund Freud hat geschrieben:„Keine andere Technik der Lebensführung bindet den Einzelnen so fest an die Realität als die Betonung der Arbeit, die ihn wenigstens in ein Stück der Realität, in die menschliche Gemeinschaft sicher einfügt. Die Möglichkeit ein starkes Ausmaß libidinöser Komponenten, narzisstische, aggressive und selbst erotische, auf die Berufsarbeit und auf die mit ihr verknüpften menschlichen Beziehungen zu verschieben, leiht ihr einen Wert, der hinter ihrer Unerlässlichkeit zur Behauptung und Rechtfertigung der Existenz in der Gesellschaft nicht zurücksteht. Besondere Befriedigung vermittelt die Berufstätigkeit, wenn sie eine frei gewählte ist, also bestehende Neigungen, fortgeführte oder konstitutionell verstärkt Triebregungen durch Sublimierung nutzbar zu machen gestattet. Und dennoch wird die Arbeit als Weg zum Glück von den Menschen wenig geschätzt. Man drängt sich nicht zu ihr wie zu anderen Möglichkeiten der Befriedigung. Die große Mehrzahl der Menschen arbeitet nur notgedrungen, und aus dieser natürlichen Arbeitsscheu der Menschen leiten sich die schwierigsten sozialen Probleme ab.“
(Sigmund Freud, Das Unbehagen in der Kultur, Bd. IX, S.212, Fischer-Studienausgabe)
Benutzeravatar
Vollbreit
 
Beiträge: 2413
Registriert: Mi 30. Nov 2011, 11:48

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Vegan33 » Mi 24. Apr 2013, 12:25

stine hat geschrieben:Spätestens dort, wo einer den anderen wegen seiner Fähigkeiten braucht, beginnt der Handel mit Arbeit.


Manifest gegen die Arbeit hat geschrieben:Was und wofür und mit welchen Folgen produziert wird, ist dem Verkäufer der Ware Arbeitskraft letzten Endes genauso herzlich egal wie dem Käufer. Die Arbeiter der Atomkraftwerke und der Chemiefabriken protestieren am lautesten, wenn ihre tickenden Zeitbomben entschärft werden sollen. Und die "Beschäftigten" von Volkswagen, Ford oder Toyota sind die fanatischsten Anhänger des automobilen Selbstmordprogramms. Nicht etwa bloß deswegen, weil sie sich gezwungenermaßen verkaufen müssen, um überhaupt leben zu "dürfen", sondern weil sie sich tatsächlich mit diesem bornierten Dasein identifizieren.
Vegan33
 
Beiträge: 222
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:51

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon stine » Mi 24. Apr 2013, 13:05

Vegan33 hat geschrieben:
Manifest gegen die Arbeit hat geschrieben:... sondern weil sie sich tatsächlich mit diesem bornierten Dasein identifizieren.

Was ist der Mensch ohne Arbeit? Gerade Pensionäre, Rentner und Hausfrauen leiden unter der fehlenden Anerkennung in dem was sie tun. Es zählt das Tun nicht, wenn es nicht Arbeit heißt.

Hierzu das Ziat, das @Vollbreit von Sigmund Freud reingstellt hat:
"Die Möglichkeit ein starkes Ausmaß libidinöser Komponenten, narzisstische, aggressive und selbst erotische, auf die Berufsarbeit und auf die mit ihr verknüpften menschlichen Beziehungen zu verschieben, leiht ihr einen Wert, der hinter ihrer Unerlässlichkeit zur Behauptung und Rechtfertigung der Existenz in der Gesellschaft nicht zurücksteht."

Arbeit kann auch die Fortsetzung des Auslebens der Neigungen sein, Selbstbestätigung und Lebenssinn. Es kommt eben immer darauf an, was man daraus macht. Die Firma als Familie, hat es alles schon gegeben. Der Beruf ist für viele Identifikation. Frag mal jemanden, was er macht oder ist und er wird dir wie selbstverständlich mit seinem Beruf antworten.

Ich würde Arbeit nicht verteufeln, allenfalls den lästigen Broterwerb.

:mg: stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Vegan33 » Mi 24. Apr 2013, 13:29

stine hat geschrieben:Was ist der Mensch ohne Arbeit?


Je nachdem womit er sich beschäftigt, der eine ist ein Künstler, der andere ein Freizeitsportler, ein anderer ist Urlauber und wiederum andere sind Leser, Freizeithandwerker, Hobbygärtner, Erfinder usw.
Es kommt doch nicht auf die Arbeit des Menschen an, sondern auf dessen Beschäftigung. Dazu zählen Freizeitaktivitäten, Hobbys, Interessen usw.

Diogenes hat geschrieben:Ich gestehe, dass ich viel auf Müßiggang und Ergötzlichkeiten halte. Arbeit ist ein Mittel zum Zweck unseres Daseins; aber sie ist nicht der Zweck selbst.


stine hat geschrieben:Ich würde Arbeit nicht verteufeln, allenfalls den lästigen Broterwerb.


Bei Dir sind Beschäftigung und Arbeit synonym, doch die Erwartung eines Tuns zerstört schon den Zweck an sich, z.B. als Zeichner, im Grunde ist man ein auf Inspiration wartender Künstler, bei der Arbeit des Zeichners wird jedoch ein Ergebnis während einer bestimmten Zeitspanne verlangt, die darauf folgende Entlohnung der Mühe zerstört den Sinn der Berufung, nämlich etwas aus Freiwilligkeit zu tun. Mag sein, dass der Zeichner gerne zeichnet und der Maler gerne malt, doch sobald es heißt durch diese Beschäftigung fließt das Geld wird das Augenmerk darauf gelegt effizient zu arbeiten und nicht aus Freude am Tun. Weder Berufung noch Beschäftigung sind Synonyme von Arbeit. Was der Mensch braucht um nicht zu verzweifeln ist Beschäftigung, sinnvolle Beschäftigung.
Vegan33
 
Beiträge: 222
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:51

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon stine » Mi 24. Apr 2013, 15:36

Wenn jeder nur noch täte, was er wollte, würde es einiges nicht geben.
Wo möchtest du das Lebensnotwendige für so viele Millionen Menschen herholen?

:o0: stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon alessandra » Mi 24. Apr 2013, 15:38

Hallo,

ich finde solche Aussteiger haben im Grunde genommen einen ziemlich miesen Charakter, da sie nur auf sich und ihr eigenes Wohl und Wollen bedacht sind. Eigentlich sollte man im 21. Jahrhundert voraussetzen können, dass Jeder für Jeden etwas Gutes tun kann.
Benutzeravatar
alessandra
 
Beiträge: 8
Registriert: Di 9. Apr 2013, 10:41

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Nanna » Mi 24. Apr 2013, 18:45

Manifest gegen die Arbeit hat geschrieben:... sondern weil sie sich tatsächlich mit diesem bornierten Dasein identifizieren.

Ahja. Den Autoren missfällt also die "Borniertheit" (= Engstirnigkeit, Selbstgerechtigkeit) von Leuten, denen ihre Arbeit Spaß macht. Also sprich, Leute, die eine andere Auffassung vom Leben und einen anderen Geschmack haben. Wer ist jetzt hier eigentlich genau borniert?

Warum sollte ein Kernkraftwerksarbeiter keinen Spaß an seiner Arbeit haben dürfen? Weil Kernkraftwerke das Üble schlechthin repräsentieren und außerdem von Sauron selbst gebaut wurden? Man kann Kernkraft so gefährlich oder ungefährlich finden wie man will (faktisch sterben jedes Jahr mehr an den Folgen der Kohleverstromung als durch die Kernkraft in der gesamten Menschheitsgeschichte eingeschlossen die militärische Anwendung, das nur nebenbei), aber fraglos und durch Tschernobyl und Fukushima hinreichend belegt, sind die Arbeiter dort die mit Abstand Gefährdedsten. Was ist falsch daran, dafür Leute zu nehmen, denen der Job tatsächlich Spaß macht und die ihrer Tätigkeit aus Überzeugung und mit Befriedigung nachgehen?

Es gibt Leute, die Befriedigung im Dienst an der Gemeinschaft empfinden, die sogar die "schlechten" Jobs aus Überzeugung tun. Nicht jeder ist ein "auf Inspiration wartender Künstler", das ist ein Lebensbild, das manche schlichtweg nicht glücklich macht. Lass die Leute doch so sein. Es gibt keinen Grund, Menschen ihren Arbeiterstolz zu nehmen. Und hör mir auf, hier dauernd so zu tun, also würdest du dafür eintreten, dass jeder nach seiner Façon selig werden können solle, wenn du gleichzeitig Lebensentwürfe degradierst und behauptest, deren Protagonisten würden keine "sinnvolle" Arbeit machen. Die schlimmsten Sachen kommen immer dabei raus, wenn einer dem anderen krampfhaft vorzuschreiben versucht, was der "sinnvolleres" mit seinem Leben anzustellen habe.

"Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden", das ist der großartigste Satz, den jemals eine linke Persönlichkeit gesagt hat und im Grunde schon ein Mahnmal für sich, das für jeden, der linke Utopien vertritt, unhintergehbar sein sollte. Also lass die Leute die Arbeit machen, die zu machen sie sinnvoll finden, auch wenn es in deinen Augen wertlose Tätigkeiten sind.

Und stines Frage, wer den ganzen Wohlstand, den du so freigiebig verteilen möchtest, eigentlich erwirtschaften soll, fände ich auch recht interessant. Vielleicht hast du ja eine Antwort, die mit etwas weniger Prinzipienreiterei auskommt?
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Vegan33 » Mi 24. Apr 2013, 20:15

Nanna hat geschrieben:Ahja. Den Autoren missfällt also die "Borniertheit" (= Engstirnigkeit, Selbstgerechtigkeit) von Leuten, denen ihre Arbeit Spaß macht.


Verdammt, lest euch doch endlich das ganze Dokument durch. Es geht um folgendes, man wird zum Freund vom Leid um zu vermeiden in Verzweiflung zu geraten, das ist kein Spaß sondern das Stockholm-Syndrom.

Nanna hat geschrieben:Warum sollte ein Kernkraftwerksarbeiter keinen Spaß an seiner Arbeit haben dürfen? Weil Kernkraftwerke das Üble schlechthin repräsentieren und außerdem von Sauron selbst gebaut wurden?


Menschen kämpfen für den Erhalt eines Arbeitsplatzes dessen Konsequenz eine die Umwelt schädigende ist, allein die Tatsache das zum Wohle der Umwelt nicht aufgeben zu können beweist wie sehr abhängig wir von der Arbeit sind, wäre es bloße Beschäftigung mit echtem Sinn dahinter, dann würden wir beim ersten Anzeichen von negativen Folgen aufhören.

Nanna hat geschrieben:Es gibt keinen Grund, Menschen ihren Arbeiterstolz zu nehmen


Es gibt auch keinen Grund, Arbeitsverweigern die Lebensgrundlage zu nehmen. 'Hier trägst Du mit', wird heute genauso als Propaganda verwendet wie damals. Arbeiterstolz, von Mir aus, die Yuppies und Ihr durch das Verhalten resultierender Stress der sie krank macht sind Mir einen Scheiß egal, doch was ist mit denen die nicht arbeiten wollen?
Vegan33
 
Beiträge: 222
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:51

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Vegan33 » Mi 24. Apr 2013, 21:38

Nanna hat geschrieben:Und stines Frage, wer den ganzen Wohlstand, den du so freigiebig verteilen möchtest, eigentlich erwirtschaften soll, fände ich auch recht interessant. Vielleicht hast du ja eine Antwort, die mit etwas weniger Prinzipienreiterei auskommt?


Ehrlich gesagt, Nein. Mir ist es genug zu wissen wo der Fehler liegt, die Lösung dafür zu finden überlasse Ich einem Politiker, schließlich ist der dafür zuständig. Ich als Wähler setze mein Vertrauen in eine kompetente Person und erwarte ein bedingungsloses Grundeinkommen, es scheint wegen großem Zuspruches ( auch von DM-Chef, einem Geschäftsmann, daher mit genügend Kenntnissen in Wirtschaft ) in der Theorie zu funktionieren, daher wird es auf eine Weise auch in die Praxis umgesetzt werden können.
Vegan33
 
Beiträge: 222
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:51

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Nanna » Mi 24. Apr 2013, 21:43

Vegan33 hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Ahja. Den Autoren missfällt also die "Borniertheit" (= Engstirnigkeit, Selbstgerechtigkeit) von Leuten, denen ihre Arbeit Spaß macht.


Verdammt, lest euch doch endlich das ganze Dokument durch. Es geht um folgendes, man wird zum Freund vom Leid um zu vermeiden in Verzweiflung zu geraten, das ist kein Spaß sondern das Stockholm-Syndrom.

Richtig, wer bei Opel in der Fabrik am Fließband steht, kann keine Autos bauen wollen, der bildet sich das höchstens ein. Du mit deinem unverstellten Blick kannst das natürlich von außen erkennen, du bist ja immun gegen jede Form von Wunschdenken. Der Fließbandarbeiter könnte natürlich auch einfach aufstehen und gehen, sich frei machen vom Stockholmsyndrom. Wenn dann keiner mehr arbeitet, weil schwere Landmaschinen bedienen ja nur eine bornierte Tätigkeit sein kann, die man unter keinen Umständen aus Hingabe tun kann, und der Magen knurrt, muss man halt weghören. So profane Dinge wie Hunger bildet man sich ja auch nur ein. Keine Macht für niemand, auch nicht für Naturgesetze! Lieber verhungern als so sklavische Tätigkeiten ausführen wie Maschinen zusammenbauen, zu betanken und damit Felder zu besäen und zu ernten!

Vegan33 hat geschrieben:Menschen kämpfen für den Erhalt eines Arbeitsplatzes dessen Konsequenz eine die Umwelt schädigende ist, allein die Tatsache das zum Wohle der Umwelt nicht aufgeben zu können beweist wie sehr abhängig wir von der Arbeit sind, wäre es bloße Beschäftigung mit echtem Sinn dahinter, dann würden wir beim ersten Anzeichen von negativen Folgen aufhören.

Abwägungen sind nicht so dein Ding, oder? Es muss schön schwarz-weiß sein, alles andere kann ja nur erlogen oder manipuliert sein. Wer nicht in der Lage den jakobinischen Eifer des Moralismus zu 100% auf sich selbst anzuwenden und dabei auch noch glücklich zu sein, hat definitiv einen an der Klatsche und ist Opfer einer Abhängigkeit vom herrschenden System. Das ist ja klar und offensichtlich.

Vegan33 hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Es gibt keinen Grund, Menschen ihren Arbeiterstolz zu nehmen


Es gibt auch keinen Grund, Arbeitsverweigern die Lebensgrundlage zu nehmen.

Nehmen? Wieso nehmen? Wenn du mir sagst "Hey, schenk mir 100€ zum Geburtstag, weil ich nicht dafür arbeiten will" und ich sage "Nö", dann nehme ich dir doch nicht dein Geld weg. Ich gebe dir einfach nur nicht meines, was mein gutes Recht ist. Wodurch hast du denn einen Anspruch auf mein Geld erworben?
Wenn einem etwas genommen wird, muss man es ja erst mal besitzen. Man kann niemandem etwas wegnehmen, das er nicht vorher geschenkt bekommen oder erwirtschaftet hat. Insofern, wem wird denn etwas weggenommen, wenn man ihm kein Gehalt für nicht geleistete Arbeit gibt? Eine realistische Unterhaltung zwischen einem Produzierenden (Sklaven des Systems) und einem Arbeitsunwilligen (heroischer Freigeist, der der Überzeugung ist, dass allein der Wunsch nach einem Schlaraffenland nach allen Regeln der Physik selbiges sofort Realität werden lassen muss - es geht gar nicht anders und kann gar nicht anders sein, neinneinnein, sonst wär' die Welt ja saudoof und gar nicht so, wie man sich die mit drei Jahren vorgestellt hat!):

Bäcker: "Ich habe Zutaten gekauft, die Backstube geheizt und gereinigt, bin früh aufgestanden und habe Brot gebacken. Um meine Einkaufs- und Energiekosten zu decken, mein Personal zu bezahlen und meinen Lebensunterhalt zu finanzieren, verlange ich für diesen Laib Brot einen vernünftigen und marktkonformen Preis von 2€."
Vegan33: "Guten Morgen, ich hätte gern einen Laib Brot für den ich nichts bezahlen möchte."
Bäcker: "Gerne, hier ist ihr Laib Brot. Wir handeln gleichwertige Güter, d.h. ich stelle etwas her und tausche es gegen etwas, was Sie hergestellt haben [über den Umweg des Geldes]. Für 0€ erhalten sie einen Laib Brot, der mit 0 Energieaufwand, 0 Platzverbrauch und 0g Wasser und Mehr hergestellt wurde, was exakt die Kosten deckt. Guten Appetit."

Du gibst nichts, also kriegst du auch nichts. So einfach ist das. Der Bäcker nimmt dir nichts weg. Was du forderst, ist vielmehr, dass du ein Recht erhältst, dem Bäcker etwas wegzunehmen (d.h. seine Leistung in Anspruch zu nehmen, ohne eine Gegenleistung zu erbringen). Was ziemlich mies ist, so ganz nebenbei.

Vegan33 hat geschrieben: 'Hier trägst Du mit', wird heute genauso als Propaganda verwendet wie damals. Arbeiterstolz, von Mir aus, die Yuppies und Ihr durch das Verhalten resultierender Stress der sie krank macht sind Mir einen Scheiß egal, doch was ist mit denen die nicht arbeiten wollen?

Wir lassen in Deutschland niemanden verhungern oder erfrieren, auch diejenigen nicht, die nicht arbeiten wollen. Aber ein bequemes Leben zu führen auf Kosten derer, die bereit sind, Leistungen zu erbringen, um sie gegen die Leistungen Anderer eintauschen zu können, das ist nicht drin, sorry. Vielleicht irgendwann mal, wenn die Produktion vollständig automatisiert und die Logik des Handels von Produkten aus Herstellung durch menschliche Arbeit ausgehebelt wurde. Da kannst du aber noch ein paar Jahrzehnte warten.

Und sorry, aber den Spott hast du dir redlich verdient.
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Nanna » Mi 24. Apr 2013, 21:44

Vegan33 hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Und stines Frage, wer den ganzen Wohlstand, den du so freigiebig verteilen möchtest, eigentlich erwirtschaften soll, fände ich auch recht interessant. Vielleicht hast du ja eine Antwort, die mit etwas weniger Prinzipienreiterei auskommt?


Ehrlich gesagt, Nein. Mir ist es genug zu wissen wo der Fehler liegt, die Lösung dafür zu finden überlasse Ich einem Politiker, schließlich ist der dafür zuständig. Ich als Wähler setze mein Vertrauen in eine kompetente Person und erwarte ein bedingungsloses Grundeinkommen, es scheint wegen großem Zuspruches ( auch von DM-Chef, einem Geschäftsmann, daher mit genügend Kenntnissen in Wirtschaft ) in der Theorie zu funktionieren, daher wird es auf eine Weise auch in die Praxis umgesetzt werden können.

Eine ehrliche und offene, aber auch die unreifste und unselbstständigste Antwort, die ich hier seit langem gelesen habe.
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Vegan33 » Mi 24. Apr 2013, 22:12

Nanna hat geschrieben:Richtig, wer bei Opel in der Fabrik am Fließband steht, kann keine Autos bauen wollen, der bildet sich das höchstens ein.


Doch, kann Er. Er kann es aber nicht wollen eine nutzlose Arbeit hinsichtlich der sinkenden Käuferzahlen zu verrichten, d.h. im Grunde keine oder eine Leistung von geringer Bedeutung. Der Mensch möchte sinnvolles leisten, da widersprechen wir uns nicht und Maschinen zum ernten sind durchaus etwas sinnvolles, aber ein unverkauftes Übermaß an Autos und Atomkraft? Sind das noch sinnvolle Arbeitsplätze, sind wir dem Scheiß nicht längst entwachsen?

Nanan hat geschrieben:Abwägungen sind nicht so dein Ding, oder?


Es geht nicht um Manipulation, es geht auch nicht um eine Verschwörung, hör auf Mir esoterisches Gelaber zu unterstellen, mach Mich nicht zum fanatischen Kämpfer für 'das Wahre'. Es geht darum: Arbeit kann sinnvoll sein, in den wenigen Arbeitsplätzen ist sie es auch, aber dann gibt es eben die Produktion im Übermaß, die Erschaffung von Arbeit dort, wo gar keine gebraucht wird, nur um einen Arbeiter zu beschäftigen, nur um einem Menschen das Recht auf seine Lebensgrundlage zu gewähren, durch Arbeit.

Nanna hat geschrieben:Wodurch hast du denn einen Anspruch auf mein Geld erworben?


Jeder wird zu Steuerabgaben gezwungen. Gegenfrage: Wodurch hat der Staat sich einen Anspruch auf mein Geld erworben? Oder wodurch hat die Bank sich mit den Zinsen einen Anspruch auf zusätzliches Geld erworben? Warum wird jeder, auch die Gegner von Kitas und Schulpflicht, dazu genötigt seine Beiträge zur Errichtung weiterer solcher Betreuungsstätten und Bildungseinrichtungen zu leisten? Warum wird jeder, auch der keine Sicherheit verlangende, dazu genötigt seine Beiträge zur Unterstützung von Polizei und Militär zu leisten? Warum wird jeder dazu genötigt behinderte Menschen für fehlende Leistung aufgrund von Unfähigkeit zu bezahlen? Es wurde entschieden diese Beiträge wären eine Art Solidarität dem Mitmenschen gegenüber, sozusagen zum Wohle der Gemeinschaft. Nun, in diesem Sinne könnten auch Beiträge für Arbeitsverweigern eine Art Solidarität dem Mitmenschen gegenüber sein, sozusagen zum Wohle der gesamten Gemeinschaft. Die Logik stammt übrigens nicht von Mir, so funktioniert das Steuersystem.

Nanna hat geschrieben:Eine ehrliche und offene, aber auch die unreifste und unselbstständigste Antwort, die ich hier seit langem gelesen habe.
[/quote]

Und Du kennst die gesamten Hintergründe politischer Vorgänge und hast nach dem treffen von Entscheidung bezüglich jedes einzelnen Themas im Parteiprogramm gewählt oder jedes Detail abgewogen? Wahrscheinlich nicht, denn wenige besitzen Kenntnisse über Wirtschaft, Jura, Philosophie und Politik zugleich um bei jeder Überzeugung ihrerseits genau erklären zu können wie es ablaufen könnte, so wählt die Mehrheit auch gar nicht.
Vegan33
 
Beiträge: 222
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:51

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Nanna » Do 25. Apr 2013, 01:00

Vegan33 hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Wodurch hast du denn einen Anspruch auf mein Geld erworben?


Jeder wird zu Steuerabgaben gezwungen. Gegenfrage: Wodurch hat der Staat sich einen Anspruch auf mein Geld erworben?

Ich versuche es mal mit einer historischen Antwort. Die Steuer ist im Zusammenhang mit dem Aufkommen von Bewässerungssystemen aufgekommen, in Ägypten, Mesopotamien, der Induskultur und China gleichermaßen. Große Infrastrukturen wie diese sind für den Einzelnen oder für Kleingruppen nicht mehr zu stemmen und müssen deshalb kollektiv aufgebaut und gewartet werden, sind aber für alle Beteiligten von Nutzen. Der Staatsapparat (nicht der Staat, der ist hier genau genommen nicht gemeint) erwirbt sich den Anspruch, Geld einzutreiben und umzuverteilen, dadurch, dass er Infrastrukturen bereitstellt, wozu meines Erachtens in entwickelten, komplexen Gesellschaften auch Sozialsysteme gehören, die die Grundlage für einen erhöhten Produktionsausstoß bilden. In frühen Zivilisationen sind das höhere landwirtschaftliche Erträge durch Bewässerungswirtschaft, in modernen Zivilisationen ist das eine Vielzahl von Steigerungen des Bildungsniveaus, der sozialen Absicherung (wodurch der Staat sich Loyalität erwirbt und eine höhere Beschäftigungsquote und andere Formen der Arbeitsteilung ermöglicht) und der Bereitstellung umfangreicher Infrastrukturdienstleistungen. Starke Staaten entstehen nicht zufällig überall da, wo die Bevölkerungsdichte hoch ist, weil dort ein Zusammenleben überhaupt nur möglich ist, wenn ein Staatsapparat regelnd eingreift und ein Wirtschaften nur mit starker Arbeitsteilung möglich ist, was ebenfalls einen Staat erfordert, der die nötige Infrastruktur und die Rechtssicherheit garantiert.
Das muss finanziert werden und da ausnahmslos jeder davon profitiert, wird eben eine Abgabe erhoben. Diese muss aber erst erwirtschaftet werden, um dann vom Staat in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden zu können, mit dem Ziel, dort erneut volkswirtschaftlichen Nutzen zu entfalten. Reine Verkonsumierung bringt keinen volkswirtschaftlichen Nutzen, weshalb das BGE auch nur funktionieren würde, wenn genügend Leute bereit wären, weiter zu arbeiten. Wäre das nicht der Fall, würden sich schlagartig viele Güter und Dienstleistungen verteuern, also eine Inflation stattfinden, die das BGE wertlos machen würde. Das lässt sich mit absoluter Sicherheit aber im Grunde erst herausfinden, wenn es mal im großen Stil ausprobiert wurde.

Vegan33 hat geschrieben:Es geht nicht um Manipulation, es geht auch nicht um eine Verschwörung, hör auf Mir esoterisches Gelaber zu unterstellen, mach Mich nicht zum fanatischen Kämpfer für 'das Wahre'.

Warum argumentierst du dann derart extrem-idealistisch? Mag ja sein, dass Arbeit nicht jedem Spaß macht und viele nicht erfüllt, sie ist aber notwendig, um den derzeitigen Lebensstandard zu halten. Ein Tipp: Argumentiere mal nicht immer von der Seite her, dass das System irgendwie blöd ist, das ist nämlich eine alte und reichlich beliebige Kritik, weil jedem etwas anderes missfällt, sondern erkläre, warum DEIN Alternativvorschlag 1. durchführbar und 2. für die Mehrheit vorteilhaft ist.

Dass etwas moralisch falsch ist, heißt nicht, dass man immer darauf verzichten kann. Ich finde die Todesstrafe barbarisch und bin der Meinung, dass jeder Staat der Welt heute darauf verzichten kann und es deshalb auch muss. Wären wir aber in einer anderen historischen Ära, irgendwo im finstersten Mittelalter in irgendeinem unterentwickelten Landstrich, mit einer geringen Reichweite der Justiz und keinerlei Ressourcen, die man in jahrzehntelange Gefängnisstrafen und Wiedereingliederungsprogramme stecken könnte, wäre ich auch dafür, Verbrecher in die Verbannung zu schicken oder sie gleich an Ort und Stelle umzubringen - einfach, weil's anders nicht ginge. Und ich bin wirklich unbeschreiblich dankbar, in solchen Zeiten nicht leben zu müssen, wo der Mangel derartige Entscheidungen diktiert. Aber um sich eben "besser" verhalten zu können, muss man erstmal aufzeigen, wie dieser Weg praktisch durchführbar ist. Ich kann die Todesstrafe nicht abschaffen, wenn ich nicht erklären kann, wer für den Unterhalt der Gefängnisinsassen oder deren Transport in die Verbannung oder deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft bezahlt. Wenn ich keine Möglichkeiten finde, so einen Kultursprung zu finanzieren, kann ich noch so sehr mit dem Fuß aufstampfen, das ändert GAR nichts und ist deshalb verschwendete Zeit, die man besser in das Finden einer tatsächlichen Lösung investiert hätte.

Vegan33 hat geschrieben:Es geht darum: Arbeit kann sinnvoll sein, in den wenigen Arbeitsplätzen ist sie es auch, aber dann gibt es eben die Produktion im Übermaß, die Erschaffung von Arbeit dort, wo gar keine gebraucht wird, nur um einen Arbeiter zu beschäftigen, nur um einem Menschen das Recht auf seine Lebensgrundlage zu gewähren, durch Arbeit.

Gibt's für diese Behauptung auch sowas wie Belege? Muss ja keine volkswirtschaftliche Seminararbeit werden, aber kannst du vielleicht wenigstens ein paar konkrete Beispiele geben, wo Menschen Arbeiten verrichten, die, einigermaßen objektiv gesagt, unnötig sind? Wo sind sie denn, die Löcher, die ausgehoben werden, um Erde von einem anderen Loch hineinzuschaufeln?

Ist es etwas das hier:
Vegan33 hat geschrieben:Der Mensch möchte sinnvolles leisten, da widersprechen wir uns nicht und Maschinen zum ernten sind durchaus etwas sinnvolles, aber ein unverkauftes Übermaß an Autos und Atomkraft? Sind das noch sinnvolle Arbeitsplätze, sind wir dem Scheiß nicht längst entwachsen?

Keine Ahnung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Rechner, von dem du schreibst und das Brights-Forum teilweise mit Atomkraft oder zumindest anderen problematischen Energiequellen betrieben werden. Oder hast du supersauberen Ökostrom? Und können wir den auch jedem geben (letztes Mal, als ich nachgesehen habe, stand da, dass wir das ungefähr um 2050 herum können)? Und das unverkaufte Übermaß an Autos? Das ist eine der Sachen, die der Markt früher oder später regeln wird. Denn natürlich müssen Produkte nachgefragt werden. Wenn keiner seine Arbeitsleistungen (= sein Geld) mehr gegen Autos eintauschen möchte, werden auch keine mehr hergestellt werden. Solange aber Leute bereit sind, für Autos zu bezahlen, sehe ich keinen Grund, deren Herstellung als sinnlos zu bezeichnen. Man kann entsprechende Umweltauflagen und Steuern erheben, um die zu erwartenden Umweltschäden abzufangen, klar, aber zu sagen, dass Autos "sinnlos" sind, wird hier selbst schon zur sinnentleerten Aussage. Was ist denn sinnvoll, was sinnlos? Schwingen da nicht zu einem enormen Anteil deine persönlichen Bewertungen - vulgo: Vorurteile - mit? Abgesehen von empirisch nachweisbaren Schäden, etwa an der Umwelt, ist es nicht eine reine Geschmacksfrage, ob der Besitz eines Autos "sinnvoll" ist? Wer gibt dir das Recht, für Andere zu entscheiden, dass sie etwas Sinnloses tun, indem sie Autos herstellen? Von mir aus kannst du sagen, dass sie etwas umweltschädliches tun, aber dann sind wir in einer komplett anderen Diskussion!

Ich verstehe schon, worauf du hinaus willst, du bist der Meinung, dass bestimmte unserer Bedürfnisse gesättigt sind und jetzt mal gut sein sollte. Aber ich wage zu behaupten, dass du das von der Warte eines deutschen Mittelstandsabkömmlings aus sagst, dem der eigene Wohlstand irgendwie suspekt geworden ist. Nur, bedeutet die Tatsache, dass dein persönliches Leben sich irgendwie materiell gesättigt anfühlt, dass es dem Rest der Menschheit ähnlich gehen muss? Warum ist dein persönliches Unwohlsein gegenüber der Wohlstandsgesellschaft ein legitimes Messinstrument dafür, was sinnlos oder sinnvoll ist?

Vegan33 hat geschrieben:Warum wird jeder, auch der keine Sicherheit verlangende, dazu genötigt seine Beiträge zur Unterstützung von Polizei und Militär zu leisten?

Ähm, keiner hält dich hier. Du kannst gern gehen. Es gibt noch mehr auf der Welt als deutsches Staatsgebiet, das von deutschen Sicherheitskräften beschützt wird. In Somalia ist sicher noch ein Plätzchen frei für dich, wenn du Polizeikräfte partout nicht finanzieren willst. Aber so lange du hier bist und die Vorzüge eines geschützten Gebiets in Anspruch nimmst - was du durch deine Anwesenheit per definitionem tust - zahlst du auch dafür. Sicherheit ist multidimensional und vor allem sehr stark territorial. Es geht schlichtweg nicht, eine Polizeistreife für ein Wohnviertel zu finanzieren, die dann nur diejenigen Leute schützt, die dafür bezahlen. Allein die Anwesenheit der Polizei, die das Gebiet überwacht, sorgt schon für Sicherheit und zwar egal, wer sich dort aufhält. Auch ein chinesischer Tourist, der in Deutschland nie Steuern gezahlt hat, ist neben einer deutschen Polizeistreife sicherer als in einer düsteren Hinterhofgasse. Es gibt hier schlichtweg keine anderen opt-out-Möglichkeiten als das geschützte Gebiet zu verlassen - was dir, wie gesagt, auch frei steht.

Vegan33 hat geschrieben:Warum wird jeder dazu genötigt behinderte Menschen für fehlende Leistung aufgrund von Unfähigkeit zu bezahlen? Es wurde entschieden diese Beiträge wären eine Art Solidarität dem Mitmenschen gegenüber, sozusagen zum Wohle der Gemeinschaft. Nun, in diesem Sinne könnten auch Beiträge für Arbeitsverweigern eine Art Solidarität dem Mitmenschen gegenüber sein, sozusagen zum Wohle der gesamten Gemeinschaft. Die Logik stammt übrigens nicht von Mir, so funktioniert das Steuersystem.

Du pervertierst diese Logik aber. Unfähigkeit ist ja im Fall von Arbeitsverweigerung gar nicht gegeben. Bei Behinderten berufen wir uns auf das Gebot der Menschenwürde und die Notwendigkeit der Solidarität, weil anders ein Überleben für Behinderte schlichtweg nicht zu sichern ist. Bei Arbeitsverweigernden gäbe es aber die Alternative, dass sie selber etwas zu ihrem Lebensunterhalt beitragen. Und wehe du kommst jetzt auf die Idee, Faulheit als so was wie eine Behinderung hinzustellen...

Vegan33 hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Eine ehrliche und offene, aber auch die unreifste und unselbstständigste Antwort, die ich hier seit langem gelesen habe.

Und Du kennst die gesamten Hintergründe politischer Vorgänge und hast nach dem treffen von Entscheidung bezüglich jedes einzelnen Themas im Parteiprogramm gewählt oder jedes Detail abgewogen? Wahrscheinlich nicht, denn wenige besitzen Kenntnisse über Wirtschaft, Jura, Philosophie und Politik zugleich um bei jeder Überzeugung ihrerseits genau erklären zu können wie es ablaufen könnte, so wählt die Mehrheit auch gar nicht.

Ich gebe mich zumindest nicht damit zufrieden, mir eine Position herauszusuchen, dann mit Rosinenpickerei mehr oder weniger geeignete Argumente zusammenzuklauben, die vorgeblich meine Ansicht untermauern um dann, wenn Andere die Realitätsferne dieser Argumentation kritisieren, zu behaupten, dass mich die praktischen Implikationen meiner theoretischen Vorstellungen irgendwie nichts angehen würden - zumal ja schon die "Theorie" erhebliche Mängel aufweist, wie eben den, dass sie komplett ausklammert, woher das Geld kommen soll, dass es zu verteilen gibt, wenn ein zu großer Teil der BGE-Empfänger das Arbeiten einstellen würde.
Es ist das eine, nicht alles über eine bestimmte Sachfrage zu wissen (tut keiner), aber aus Prinzip auf einer Meinung zu beharren, der gewichtige Gegenargumente gegenüberstehen und sich zu weigern, sich mit diesen Argumenten auseinanderzusetzen, ist sinnlos, es bringt keinen irgendwie voran. Noch dazu ist es wenig überzeugend, erst wolkige Theorien zu entwerfen und dann, auf den Hinweis hin, dass es viele empirische Beobachtungen gibt, die dem entgegenstehen, zu sagen "So genau kann man das alles nicht wissen, es hat ja eh keiner einen Überlick - also hab ich recht." HÄ? :irre3: Da ist die Logik aber schon weit den Jordan runtergegangen...

Ich bin hier nicht derjenige, der irgendeine Utopie vorschlägt und umsetzen will. Ich habe, in dieser Diskussion als Verteidiger des status quo, natürlich den Vorteil, dass ich die Beweiskraft des Faktischen anführen kann: Dass unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem funktioniert, ist seit Jahrhunderten, trotz mancher Krise, empirisch belegt (man muss es deshalb nicht mögen). Dass ein BGE-basiertes System funktionieren könnte, hat niemand bisher empirisch belegen können. Umso überzeugender sollten aber die Argumente und die Theorie sein. Wenn man schon mit einfachsten Nachfragen bei Befürwortern des BGE Argumentationsnöte und den Rückgriff auf Moralisieren auslösen kann, braucht sich keiner wundern, dass das BGE bislang keine Mehrheit überzeugen konnte. Versuch es doch mal weniger mit normativen Argumenten, sondern mit konkreteren Überlegungen dazu, wie der Lebensstandard gehalten werden kann, wenn ein erheblicher Teil der Erwerbsbevölkerung wegfällt.
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon stine » Do 25. Apr 2013, 07:13

Nanna hat geschrieben:Ich verstehe schon, worauf du hinaus willst, du bist der Meinung, dass bestimmte unserer Bedürfnisse gesättigt sind und jetzt mal gut sein sollte. Aber ich wage zu behaupten, dass du das von der Warte eines deutschen Mittelstandsabkömmlings aus sagst, dem der eigene Wohlstand irgendwie suspekt geworden ist. Nur, bedeutet die Tatsache, dass dein persönliches Leben sich irgendwie materiell gesättigt anfühlt, dass es dem Rest der Menschheit ähnlich gehen muss? Warum ist dein persönliches Unwohlsein gegenüber der Wohlstandsgesellschaft ein legitimes Messinstrument dafür, was sinnlos oder sinnvoll ist?

Selbst die bloße Erhaltung eines Standards, da muss man noch gar nicht einmal immer höher und weiter kommen wollen, kostet Aufwand. Wer so beschützt und wohlständig geboren ist, muss erst richtig ackern, um das nicht zu verlieren. Ich denke @Vegan33 ist sich dessen gar nicht bewusst. Der Abstieg geht schneller, als man denkt.

Natürlich kann man viel einfacher leben, am einfachsten unter der Brücke, aber leider ist das im Winter nicht angenehm und der Hunger stillt sich auch nicht von alleine. Selbst wer nur wenig von der Gesellschaft fordert, fordert von denen, die er verachtet.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Vollbreit » Do 25. Apr 2013, 10:29

@ Vegan33:

Nebenbei liegt auch hier das Dilemma darin, dass man (also ich und ich bin sicher, auch andere), Dir in vielen Bereichen zustimmen möchten, Du es aber jedem klar denken Menschen unmöglich machst, sich so einem maximalfordernden, einäugigen, kruden Mist anzuschließen.
Nichts gegen vegane Ernährung und auf jeden Fall freie Fahrt für einen viel bewussteren Umgang mit Tieren.
Absolut richtig, die mitunter perverse Logik des deutschen Arbeitsmarktes kritisch zu beleuchten:
http://www.wdr5.de/sendungen/dok-5/s/d/ ... 11.05.html
Die Schere von Arm und Reich zu betrachten. Aber doch nicht soohhooo!
Links sein, aber bitte ohne Marx? Marx ist vom Austausch als Fundament der Gesellschaft ausgegangen, er würde bei der Arbeitsverweigerung wirklich nicht mit machen.
Muss ja nicht Ausbeutung sein, Arbeit darf ja sogar Spaß machen, vielen macht sie Spaß.

Darum finde ich auch die meisten Veganer doof. Ihre Wurzel ist oft nicht wirklich der Tierschutz – die meinen nicht mal die Tiere, die meinen sich, aber 90% sind zu unfähig, das je zu reflektieren – sondern ihre Sparversion von Linkssein. Ich kriegs irgendwie nicht hin, also ist die Gesellschaft schuld. Also „solidarisiert“ man sich und schimpft auf die Bösen, die Bonzen, die Ausbeuter, den Kapitalismus. Man hat kaum je was auf die Beine gestellt, Studium, Arbeit, Familie och nö, voll langweilig, voll spießig, weiß aber genau wie de Welt funktioniert, dass alle Bonzen irgendwie unter einer Decke stecken und alle anderen ausbeuten wollen und so. Und wenn man positiv nichts hinbekommt, definiert man sich eben negativ über das, auf was man alles verzichtet: Kein Fleisch, keine Flugreisen, kein Auto, keine Arbeit. Kunststück, wenn man's ohnehin nicht kriegen würde. Ich will das gar nicht und habe auch noch ganz tolle Gründe (also, wenn man nicht gezwungen ist, die mal wirklich zu diskutieren, dann fallen die nämlich sehr schnell in sich zusammen), das klingt deutlich besser als, sich immer sagen zu müssen: Ich krieg's nicht hin.
Und klar, überall gibt es Helden, jeder hat so seinen Vorzeigeveganer, ich hab' auch einen. Schon seit Jahrzehnten Vegetarier ist der inzwischen zum Veganer mutiert. Der hat Kohle, u.a. durch erfolgreiche Bücher. In einem dieser Bücher prangerte ungefähr all das an, was heute Thema ist, hellsichtig, weitblickend, im Kern immer leicht linksgerichtet. Aus dem Erlös dieses Buches, hat er sich ein Ökohaus finanziert, er steht 100% hinter dem Ökogedanken. Und so weiter.
Du kennst sicher auch welche. Aber die kriegen es auch hin und das macht sie glaubwürdig. Die reißen auch andere mit.

Du reißt – so – niemanden mit. Und das ist eigentlich schade, weil ich Dir irgendwo glauben möchte, dass Du Dein Herz auf dem rechten Fleck hast, aber Deine lausigen Argumente versauen alles. Und Du bist nicht der einzige. Und Aussteiger, das mal am Rande, finde ich keineswegs bekloppt, nur das ist kein Zuckerschlecken. Nimm doch mal 20 Deiner Kumpanen und schlag denen vor, mal irgendwo auf Biobauer und so weiter zu machen. So rein als Selbstversorger, ohne jeden kapitalistischen Hintergedanken. 80% steigen erst gar nicht ein, weiter 15% scheitern schon bei der verbalen Umsetzung von schöner Traum zu konkret und weißt Du wie viele am Ende mit Dir gehen? Ja, weißt Du: keiner, niemand. Ist nämlich anstrengend und Anstrengung, die länger als eine Woche dauert ist von Deinen Kumpanen niemand gewöhnt und in der Lage durchzuhalten. Glaubst Du nicht? Frag mal, plan mal, mach mal.
Benutzeravatar
Vollbreit
 
Beiträge: 2413
Registriert: Mi 30. Nov 2011, 11:48

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Vegan33 » Do 25. Apr 2013, 12:25

@Vollbreit

Doch das Vorhandensein solch extremer Forderungen weißt wenigstens auf ein bestimmtes Problem hin, außerdem ist es zum Teil das Internet. Es ist schwer sich für die aufwendige Lebenseinstellung zu entscheiden ( wobei, als Veganer... ) während genügend Zusprüche für die einfache existiert, es scheint bei den ganzen klugen Argumenten so, als hätte jeder Recht, jeder formuliert es glaubwürdig.

Nanna hat geschrieben:Dass unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem funktioniert, ist seit Jahrhunderten, trotz mancher Krise, empirisch belegt (man muss es deshalb nicht mögen).


Ach Ja, für wen funktioniert unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem, ist es überhaupt ethisch? In Afrika verhungern Kinder u.a. deswegen, weil wir Getreide importieren um unsere Tiere zu mästen, für uns wird das ein Festmahl auf Kosten der armen Bevölkerung Afrikas. Wir exportieren Waffen, werden dadurch zum vermögenden Staat der seine Bevölkerung ausreichend versorgt, für uns sozial auf Kosten der Kriegsgebiete. Banken verleihen Geld und verlangen Zinsen von einem Menschen der zu keinem Zeitpunkt überhaupt größere Summen von Geld besitzen kann als ihm von der Bank gegeben worden ist, d.h. das Geld ist gar nicht im Umlauf um sich zu einem Zeitpunkt Geld zu leihen und später mit Zinsen zurückzuzahlen und Ja, es gelingt einigen, doch das geht wieder auf Kosten anderer die dadurch verarmen. Wenn etwas so wenig funktioniert hat wie Superkräfte war es unser Wirtschaftssystem, da Du offensichtlich etwas Kenntnis von Geschichte hast möchte Ich es Dir so erklären, im früheren Babylon wurden den Rand über
Vegan33
 
Beiträge: 222
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:51

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon provinzler » Do 25. Apr 2013, 14:47

Nanna hat geschrieben:Ahja. Den Autoren missfällt also die "Borniertheit" (= Engstirnigkeit, Selbstgerechtigkeit) von Leuten, denen ihre Arbeit Spaß macht. Also sprich, Leute, die eine andere Auffassung vom Leben und einen anderen Geschmack haben. Wer ist jetzt hier eigentlich genau borniert?

Wir beide mal genau einer Meinung? :mg:

Nanna hat geschrieben: Die schlimmsten Sachen kommen immer dabei raus, wenn einer dem anderen krampfhaft vorzuschreiben versucht, was der "sinnvolleres" mit seinem Leben anzustellen habe.

Zum Beispiel in dem man ihm den größten Teil seines Einkommens wegbesteuert, um ihm dann Güter und Dienstleistungen zwangsweise zukommen zu lassen?` :mg:

Nanna hat geschrieben:"Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden", das ist der großartigste Satz, den jemals eine linke Persönlichkeit gesagt hat und im Grunde schon ein Mahnmal für sich, das für jeden, der linke Utopien vertritt, unhintergehbar sein sollte. Also lass die Leute die Arbeit machen, die zu machen sie sinnvoll finden, auch wenn es in deinen Augen wertlose Tätigkeiten sind.

Auch hier volle Zustimmung.

Nanna hat geschrieben:Und stines Frage, wer den ganzen Wohlstand, den du so freigiebig verteilen möchtest, eigentlich erwirtschaften soll, fände ich auch recht interessant. Vielleicht hast du ja eine Antwort, die mit etwas weniger Prinzipienreiterei auskommt?

Ja, wer wohl, natürlich die Techniker und sonstiges Fußvolk, die fürs pöse Kapital arbeiten...
provinzler
 
Beiträge: 929
Registriert: Sa 16. Jun 2012, 16:24

Re: Die sterbende Arbeit

Beitragvon Nanna » Fr 26. Apr 2013, 00:07

Vegan33 hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Dass unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem funktioniert, ist seit Jahrhunderten, trotz mancher Krise, empirisch belegt (man muss es deshalb nicht mögen).

Ach Ja, für wen funktioniert unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem, ist es überhaupt ethisch?

Ich bin der Meinung, dass es bestimmte Dinge gibt (Folter, Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie den Holocaust), die, vor die Wahl gestellt, eine Gesellschaft lieber nicht tun und im Zweifel untergehen sollte als andersherum. Aber Ungerechtigkeit als solche reicht für mich noch nicht aus, um eine Form der Gesellschaftsorganisation komplett in Frage zu stellen. Das liegt schon daran, dass es, nichtmal in der Theorie, eine Form der Gesellschaftsorganisation gibt, die gleichzeitig Freiheit und Gleichheit (und, will man es auf die Spitze treiben, nehme man noch Gerechtigkeit hinzu) realisieren kann. Für das Funktionieren eines Wirtschaftssystems ist die Ethik ja sowieso unerheblich. Wenn wir ein ethisches Wirtschaftssystem und ein unethisches zur Auswahl haben, sollten wir das ethischere nehmen. Aber bislang gibt es ja gar keines, auf das wir wechseln könnten. Das letzte System, das diesen Anspruch vertreten hat, war der Kommunismus und der hat, wie wir wissen, sein Ziel nicht so ganz erreicht.

Also nochmal: Es funktioniert. Wenn du was moralisch besseres willst, schlag etwas vor, was moralisch besser ist UND funktioniert.

provinzler hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Ahja. Den Autoren missfällt also die "Borniertheit" (= Engstirnigkeit, Selbstgerechtigkeit) von Leuten, denen ihre Arbeit Spaß macht. Also sprich, Leute, die eine andere Auffassung vom Leben und einen anderen Geschmack haben. Wer ist jetzt hier eigentlich genau borniert?

Wir beide mal genau einer Meinung? :mg:

Unselbstständigkeit können wir halt beide nicht leiden. ;-)

provinzler hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Die schlimmsten Sachen kommen immer dabei raus, wenn einer dem anderen krampfhaft vorzuschreiben versucht, was der "sinnvolleres" mit seinem Leben anzustellen habe.

Zum Beispiel in dem man ihm den größten Teil seines Einkommens wegbesteuert, um ihm dann Güter und Dienstleistungen zwangsweise zukommen zu lassen?` :mg:

Ja, weil es neben der kollektiven auch die individuelle Ebene gibt. Wie ich schon öfter erklärt habe, gibt es zwischen diesen Bereichen einen strukturellen Konflikt (genau wie zwischen Freiheit und Gleichheit), der mit den Mitteln der Logik nicht aufzulösen ist, also, wenn überhaupt, höchstens näherungsweise gelöst werden kann. Das Problem ist die Rationalitätenfalle, also das Phänomen, dass es individuell sinnvoll sein kann, sich gemeinschaftsschädlich zu verhalten oder zumindest nichts zur Gemeinschaft beizusteuern, aber gleichzeitig das Kollektiv davon profitiert, wenn sich alle kooperativ verhalten; d.h. bildet man den Durchschnitt, wenn sich alle egoistisch und unkooperativ verhalten und setzt ihn dem Durchschnitt gegenüber, bei dem sich alle kooperative verhalten, liegt der Durchschnitt im zweiteren Fall deutlich über dem des ersteren Falls. Allerdings liegt erfolgreiches unkooperatives Verhalten nochmal über diesem Durchschnitt - wenn allerdings jetzt alle wieder von der kooperativen Strategie weggehen, bricht das System zusammen und außer einigen klugen Strategen und Glückspilzen haben alle weniger als unter den Bedingungen von Kooperation. Auch die Voluntaristen erkennen das ja im Grunde an, nur dass sie halt die freiwillige Kooperation fordern. Das ist nur auf ironische Art eigentlich ein versteckter Sozialismus, weil jeder von der für sich optimalen Strategie abweichen muss und man von den Beteiligten erwartet, dass sie das aus Vernunft und Weitsicht tun. Weil das in der Realität aber nicht so ist, gibt es kollektive Regelmechanismen, mit denen eine Gesellschaft dafür sorgt, dass die undankbaren Aufgaben erledigt werden und die Abweichler nicht zu sehr über die Stränge schlagen.

Und ja, dabei werden auch Ressourcen für bekloppten Unsinn eingesetzt und so mancher Innovator wird erstmal abgestraft. Da gibt es ein Spannungsfeld, wo man aufpassen muss, dass die individuelle Freiheit und die kollektiven Interessen nicht zu sehr kollidieren. Deshalb habe ich auch "krampfhaft" geschrieben. Es gibt durchaus vernünftige, sorgfältig abgewogene Kontexte, in denen man anderen etwas vorschreiben darf. Das Strafrecht dürfte ein anschauliches Beispiel sein, aber auch beim Wirtschaftssystem oder sonstigen Dingen, die wir nur auf eine Weise regeln können (man kann z.B. nicht im selben Land gleichzeitig Sozialismus und Kapitalismus haben), dürfen durchaus die einen den anderen - idealerweise nach sorgfältiger Sichtung der Gründe und Gegengründe - vorschreiben, was sinnvoller ist. Im individuellen Bereich sieht das schon ganz anders aus, und über den haben wir ja vor allem geredet.
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Nächste

Zurück zu Gesellschaft & Politik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste