Nanna hat geschrieben:Wie ich schon sagte, es geht uns ja bislang nicht schlecht mit ihr. Aber es war halt dann doch der charismatische Paradiesvogel Schröder, der mit der Agenda21 eine wegweisende Reform auf den Weg gebracht hat, von deren Erfolg jetzt auch Merkel profitiert. Ich finde z.B., dass auch Kohl viel für Deutschland geleistet hat, auch und gerade was die Einheit angeht, die ihm nicht so banal in den Schoß gefallen ist, wie immer gern behauptet wird, aber nach 16 Jahren Stillstand hatte Schröder eine Wirtschaftsruine geerbt, der es an Visionen mangelte.
Anno 2005 hatte ich in meiner jugendlichen Naivität gehofft, unter einer Kanzlerin Merkel könnte der Weg der überfälligen Reformen, der von der Regierung Schröder so unendlich schwerfällig begonnen worden war, endlich zügiger fortgesetzt. Ich wurde enttäuscht, statt Sachverstand (Kirchoff) gabs Stagnation bzw. Rückschritt. Einigen konnte man sich nur auf die größte Schröpfungsaktion der Nachkriegsgeschichte. Merkel profitierte später davon, dass wegen der Finanzkrise, Kapital aus der Europeripherie nach DEutschland zurückfloss und dadurch die letzten drei vier Jahre eine Sonderkonjunktur angefacht wurde.
Kohl hat, wenigstens was die wirtschafts-/finanzpolitische Komponente angeht, aber auch anderweitig, so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte. Das fing mit dem 1:1 Umtausch von bedrucktem Klopapier in die stabilste Währung der Welt an, ging über die Hehlerei von Unternehmereigentum in der Treuhand weiter und endet nicht im Versäumnis die alten politischen Kader restlos zu entfernen. So darf Margot Honecker nicht nur ihre Freiheit genießen, sondern bekommt überdies eine üppige Ministerpension nach Südamerika überwiesen.
Der größte Fehler war aber, für die DDR die eigene Währung bereitwillig zu verkaufen, was die deutschen Bürger über die etwas undurchsichtigen Kanäle des Geldwesens ca. 2,5 Billionen € in Form entgangener Reallohnsteigerungen gekostet hat, und jährlich noch mehr dazu kommt.
Nanna hat geschrieben: Deutschland, insbesondere in seiner jetzigen Position als europäischer Hegemon,
Wo ist den Deutschland denn bitte Hegemon? Wenn es aktuell einen politischen Hegemon in Europa gibt, so ist das Frankreich, das über die von ihm angeführte Mehrheit in der EZB die politischen Erpressungsfäden in der Hand hält. Deutschland soll gefälligst die Klappe halten und zahlen, das wurde doch schon mehrfach kundgetan.