Auch ein Bundespräsident war mal ein "normaler" Staatsbürger. Hätte er gewusst, dass man ihn einmal nach oben loben würde, damit er weg ist von der Piste, dann hätte er vielleicht schon eher angefangen, seine Leichen im Keller zu vergraben.
Celtic hat geschrieben:Allerdings frage ich mich, ob jemand, der sich einen Doktortitel erschlichen hat bzw. Vergünstigungen im Amt angenommen, die Pressefreiheit mit Füßen tritt und mehrfach Halb- und Unwahrheiten verbreitet hat, glaubwürdig unser Land nach außen vertreten kann. Vor allem dann, wenn er hinterher nicht die Spur von Einsicht in sein Fehlverhalten zeigt und in der Öffentlichkeit auf die Tränendrüse drückt.
Na der Beschriebene ist ja jetzt weg.
Es ist nicht die Aufklärung und das an den Pranger stellen von Personen des öffentlichen Lebens, das mich stört. Es ist die Nachhaltigkeit. Es ist die Tatsache, das jemand so lange an den Pranger gestellt wird, bis die Auflage zurückgeht, weil sich das Volk sattgefressen hat. Glaubt hier jemand im Ernst, dass es eine Zeitung nachhaltig interessiert, was ein Wullf oder ein Guttenberg macht, wenn er nicht für gute Presse sorgen würde?
Den Papparazzi werden horrende Summen bezahlt, wenn das Bild, das sie liefern nur halbwegs kompromittierend für die abgelichtetet Person ist. An der Geilheit des Volkes, Köpfe rollen zu sehen, hat sich seit dem Mittelalter nichts geändert. Nichts erfreut so sehr, als wenn wir dem, dem es besser zu gehen scheint als uns selber, eins auswischen können.
Und solange diese Mentalität herrscht wird die Presse nicht ruhen, öffentliche Personen solange an den Pranger zu stellen, wie die Auflage stimmig ist.
Ich bin auch der Meinung, dass nicht immer sofort zurückgetreten werden muss, sobald eine unangehme Sache ans Tageslicht kommt. Ein Rücktritt wegen Vergehen innerhalb des Amtes das Amt betreffend ist unablässig, wenn aber Kellerleichen das Amt gefährden, dann wird es bald niemanden mehr geben, der überhaupt für so
ehrenwerte Ämter eingesetzt werden kann.
Ich kenne seit der Öffnung nach Osten viele "Studierte" mit wohlkingenden Abschlüssen, aber im Detail nach dem Wissen und Können befragt, sind sie nicht besser, als viele Hilfsarbeiter hier. Warum fragt die Presse bei Herrn Noname nicht nach, was hinter dem wohlklingendem Abschluss aus Ungarn oder der Ukraine wirklich steckt?
LG stine