Alternative Lebenswege

Alternative Lebenswege

Beitragvon xander1 » Do 1. Sep 2011, 13:50

Es gibt nicht nur den Weg Schule Ausbildung Angestellter, sondern es gibt viele Wege, die zum Erfolg führen.

Man kann sich selbstständig machen, man kann Musiker oder Künstler werden.
Mann kann ein Kasino in einem anderen Land auf machen und dadurch reich werden.
Man kann Makler werden ohne normale Berufsschule.
Man kann ein nicht kommerzielles Webprojekt starten wie wikipedia und durch spenden leben.
Man kann den Linux Kernel erfinden und dadurch später Geld verdienen.

Vielleicht findet ihr in diesem Themenfaden noch weitere Berufsfelder, die man einschlagen kann.

Eine für mich wichtige Frage ist hierbei, ob man ein Arschloch sein muss, um Chef sein zu können und am Markt bestehen zu können und Konkurrenzkämpfe austragen zu können.
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon stine » Do 1. Sep 2011, 15:57

Man kann sich Internet Domains kaufen und an Interessierte wieder verkaufen.
Wenn das Label stimmt, werden hohe Preise dafür bezahlt. :wink:

xander1 hat geschrieben:ob man ein Arschloch sein muss, um Chef sein zu können und am Markt bestehen zu können
Nein, Xander, definitiv nicht!
Man muss clever sein, Mut haben und man braucht ein dickes Fell. Ist nicht jedermanns Sache.

LG stine
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon xander1 » Do 1. Sep 2011, 18:43

Was heißt genau dickes Fell?
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon stine » Do 1. Sep 2011, 20:38

Ein dickes Fell haben heißt, dass nicht jede Kleinigkeit gleich unter die Haut geht. :mg:
Du kannst auch sagen: Einen breiten Rücken haben, das heißt, dass alles darauf runterrutschen kann.
Auf den Chef bezogen heißt das, dass es ihm auch schon mal egal sein muss, was man über ihn denkt oder spricht.

LG stine
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon pinkwoolf » Fr 2. Sep 2011, 20:03

stine hat geschrieben:Ein dickes Fell haben heißt, dass nicht jede Kleinigkeit gleich unter die Haut geht. :mg:
Du kannst auch sagen: Einen breiten Rücken haben, das heißt, dass alles darauf runterrutschen kann.
Auf den Chef bezogen heißt das, dass es ihm auch schon mal egal sein muss, was man über ihn denkt oder spricht.

LG stine

Das gilt aber nicht nur für den Chef. Egal ist egal.

Niedere Chargen müssen sich vor allem davor hüten, dass das Gerede der anderen bis zum Chef durchdringt bzw. diesen beeindruckt. Jetzt denkst du vermutlich - welcher vernünftige Mensch möchte nicht Chef sein - dass es mir an Durchsetzungswillen mangelt.

Stimmt. Meine Übersetzung für "Durchsetzungswille" lautet "autoritäres Gehabe".

Von dem Thema "alternative Lebenswege" sind wir jetzt allerdings meilenweit entfernt. Ich bestreite energisch, dass ich es war, der die Weiche aufs Nebengleis gestellt hat.
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon mat-in » Fr 2. Sep 2011, 20:31

Meine Erfahrung ist schon, das Arsch sein nicht schadet, aber Beziehungen und die richtigen Leute kennen viel wichtiger ist als alles andere. Ob es jetzt um die Stelle als Doktorand geht oder darum Fäkalien in Plastikbeuteln als Kunst zu verkaufen ist da egal.

Das dicke Fell kann niemandem schaden, besonders nicht, wenn man anders ist ;)
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon ujmp » Fr 2. Sep 2011, 20:41

Das Dicke Fell ist auch bei Hausfrauen in bayerischen von Bergvölkern anzutreffen, die ihre Anpassungsstörungen für Durchsetzungsvermögen halten. :mg:
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon stine » Sa 3. Sep 2011, 07:55

ujmp hat geschrieben:...die ihre Anpassungsstörungen für Durchsetzungsvermögen halten. :mg:
Oder für einen alternativen Lebensweg!

:mg: stine
Zuletzt geändert von stine am Sa 3. Sep 2011, 07:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon stine » Sa 3. Sep 2011, 07:57

pinkwoolf hat geschrieben: (...)

Aber Hallo!
Wo hast du dich denn solange versteckt?

:wink: stine
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 3. Sep 2011, 08:07

ujmp hat geschrieben:Das Dicke Fell ist auch bei Hausfrauen in bayerischen von Bergvölkern anzutreffen,
:lookwrong: Magst du dies auch mal auf Deutsch versuchen?
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon mat-in » Sa 3. Sep 2011, 08:29

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Das Dicke Fell ist auch bei Hausfrauen in bayerischen von Bergvölkern anzutreffen,
:lookwrong: Magst du dies auch mal auf Deutsch versuchen?
unrasiert... unrasiert ist das Wort das er niht den Mut hat auszusprechen ;)
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon ujmp » Sa 3. Sep 2011, 08:43

Intolerante Sprachnazis! :mg:
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon Lumen » Sa 3. Sep 2011, 14:09

Ein Chef ist ideal-typischerweise erfahrener und oft älter als seine Angestellten. Der kann es dann noch mit mehr Wissen und Können wett machen, aber wenn auch das nicht vorhanden ist, kann er noch durch das Spezialisieren in seinen "Chef" Arbeitsbereich davon kommen, also möglichst seine Angestellten machen lassen, während er sich um die Organisation des Ganzen kümmert. Ein Chef der nicht "besser" oder "weiter" ist in dem Arbeitsbereich in dem er Anweisungen geben will, hat es sehr schwer. In wenig kompetitiven Branchen mag das noch klappen, aber da wo die Luft dünn wird, würde ich als Arbeiter oder Angestellter zusehen, dass ich den Laden wechsele.

Ansonsten muss man klären was Arschloch sein meint. In jedem Fall gibt es eine Eigenschaft die man als "zeigen, erkämpfen und absichern" des sozialen Status nennen kann. In jeder Gruppe, auch unter Freunden, in der Disko auf der Arbeit gibt es eine versteckte Rangfolge. Ab und zu Zähne zeigen scheint zu helfen, die soziale Rangfolge nach oben zu klettern. Ich denke auch das altbekannte Lästern über andere dient dieser Funktion, denn das Individuum stellt damit dar, dass es über einem anderen steht, ohne sich aber in eine Konfliktsituation zu begeben und ist auch ein zeigen von Zähnen (nur eben nicht dem "Opfer").

Dickes Fell, vermeiden des Zeigens von Schwäche (das klappt nur, wenn dadurch Sympathien bei Dritten geweckt werden) und recht starre Prinzipien-treue (oder Verlässlichkeit von Verhaltensweisen, auch schlechten) sorgen dafür, dass Leute in sozialen Situationen durchkommen. Manche Gestalten werden wegen ihrer Unsicherheit Opfer, weil ihr Verhalten erratisch, hinterhältig oder schwach erscheint. Es ist meiner Meinung nach wirklich besser ein schlechtes Verhalten durchzuziehen und dazu zu stehen, als herumzueiern. Eine Eigenschaft, die ich persönlich sehr hoch anrechne ist der sogenannte "Schneid".
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon stine » Sa 3. Sep 2011, 14:33

Lumen hat geschrieben:Es ist meiner Meinung nach wirklich besser ein schlechtes Verhalten durchzuziehen und dazu zu stehen, als herumzueiern.
Da ist was dran! :mg:
Solches Verhalten führt dann bei dann bei den Umgebenden oft zu der Aussage: "Der ist halt so, den muss man nehmen wie er ist!" wogegen man bei anderen erstaunt tut, wenn sie auch mal blöd daherreden.

Lumen hat geschrieben:In jedem Fall gibt es eine Eigenschaft die man als "zeigen, erkämpfen und absichern" des sozialen Status nennen kann.
Der kumpelhafte Chef hat meist bei den Mitarbeitern verloren, die ihre Arbeit sowieso nicht allzu ernst nehmen und dann die scheinbare Kompetenzlücke schamlos ausnutzen, und ihre Arbeit noch mehr schleifen lassen. Wer bei solchen Leuten mit "nett sein" anfängt, der hat als Chef schon verspielt. Da werden Grenzen nicht eingehalten, Freundlichkeiten ausgenützt, Material verschleppt, Arbeitszeiten auf Kosten der Firma verquatscht, verraucht und vertelefoniert. Die "richtige" Arbeit leisten jene dann in Überstunden, um ihrer Wichtigkeit Ausdruck zu verleihen.

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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon ujmp » Sa 3. Sep 2011, 18:50

Was überhaupt nicht schaden kann ist, wenn eine Chef Ahnung von dem hat was er managen möchte. Den Zampano Markieren alleine reicht nicht.
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon mat-in » Sa 3. Sep 2011, 19:51

Ja, Schneid ist wichtig, dabei noch kompetent zu sein hilft natürlich um sich nicht lächerlich zu machen. Zu viel "Schneid" wäre dann das erwähnte Arschloch as über Leichen geht für seine Karriere.

Müssen wir zwischen Chef (entscheidungsträger) und Chef (menschenführung) unterscheiden?

Habt ihr auch das Gefühl, das gerade Leute, die es richtig drauf haben, oft einen total zerstückelten Lebenslauf haben, weil sie alle sirgend wie ein bischen machen?

Und: Chef werden ohne Studium, etc. ist glaube ich ein Phänomen der Vergangenheit, wo heute fast jeder ein Abitur und fast jeder davon ein Studium hat...
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon xander1 » Sa 3. Sep 2011, 21:54

Lumen hat geschrieben:Ansonsten muss man klären was Arschloch sein meint.

Eigentlich hast du es gut auf den Punkt gebracht.

Lumen hat geschrieben:In jedem Fall gibt es eine Eigenschaft die man als "zeigen, erkämpfen und absichern" des sozialen Status nennen kann.

... und zwar genau damit.

Lumen hat geschrieben: In jeder Gruppe, auch unter Freunden, in der Disko auf der Arbeit gibt es eine versteckte Rangfolge. Ab und zu Zähne zeigen scheint zu helfen, die soziale Rangfolge nach oben zu klettern. Ich denke auch das altbekannte Lästern über andere dient dieser Funktion, denn das Individuum stellt damit dar, dass es über einem anderen steht, ohne sich aber in eine Konfliktsituation zu begeben und ist auch ein zeigen von Zähnen (nur eben nicht dem "Opfer").

Ich fand das früher immer total daneben, wenn Menschen sich als Arschlöcher herausgestellt haben und habe mich gefragt ob die sich unbeliebt machen wollen, aber anderen hat das gefallen. Das habe ich früher immer einfach nicht verstanden was das soll. Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob wenn man sich so ein unsoziales Verhalten nicht aneignen will, dann nicht die Fähigkeit haben kann Chef zu sein. Sollte man es dann lieber lassen?

Lumen hat geschrieben:Dickes Fell, vermeiden des Zeigens von Schwäche (das klappt nur, wenn dadurch Sympathien bei Dritten geweckt werden) und recht starre Prinzipien-treue (oder Verlässlichkeit von Verhaltensweisen, auch schlechten) sorgen dafür, dass Leute in sozialen Situationen durchkommen.

Ich fand früher, dass es eine Tugend ist auch Schwächen zu zeigen, dass man damit authentischer ist und man sich nicht lächerlich macht durch angebliche Perfektion, dass man so natürlicher ist und menschlicher. So funktioniert das aber nicht in Hierarchien.

Lumen hat geschrieben: Manche Gestalten werden wegen ihrer Unsicherheit Opfer, weil ihr Verhalten erratisch, hinterhältig oder schwach erscheint.

Ich denke, dass manche Menschen nicht ursprünglich so sind, sondern erst so werden, weil die Menschen der Umgebung Hierarchien aufbauen wollen, in der sie als Stärkere hervorgehen wollen. Das führt dann zu Machtkämpfen und damit zu geringerer Produktivität der Gesamtgruppe. Dann gelten nicht die Fähigkeiten, sondern Gesetze des Machtgefüges

Lumen hat geschrieben:Es ist meiner Meinung nach wirklich besser ein schlechtes Verhalten durchzuziehen und dazu zu stehen, als herumzueiern.

Ja, so wird es wohl sein.

Lumen hat geschrieben:Eine Eigenschaft, die ich persönlich sehr hoch anrechne ist der sogenannte "Schneid".

Ich kenne aber einen Menschen, der es mit dem Schneid übertreibt und deshalb Arbeitlos bleibt. Ich weiß nicht, ob man mit Schneid in der Hierarchie aufstreben kann oder ob es dann auf Grabenkämpfen ausartet.
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Re: alternative Lebenswege

Beitragvon ujmp » So 4. Sep 2011, 06:51

xander1 hat geschrieben:
Lumen hat geschrieben:Eine Eigenschaft, die ich persönlich sehr hoch anrechne ist der sogenannte "Schneid".

Ich kenne aber einen Menschen, der es mit dem Schneid übertreibt und deshalb Arbeitlos bleibt. Ich weiß nicht, ob man mit Schneid in der Hierarchie aufstreben kann oder ob es dann auf Grabenkämpfen ausartet.


Das Selbstbewusstsein ist bei manchen Leuten die Folge von Fähigkeiten, und bei manchen die Ursache. Es gibt aber auch Selbstbewusstsein, das ohne Fähigkeiten auskommt (ironisch: "Spontankompetenz"). Und es gibt auch Fähige ohne Selbstbewusstein. Und manche haben weder Selbstbewusstsein noch Fähigigkeiten.

Ein "Draufgänger" kann auch sein Spielertyp sein. Mut zum Risiko muss man schon haben, aber das Risiko sollte halbwegs vernünftig kalkulierbar sein - was wiederum auf Fähigkeiten hinausläuft. Ich halte jedenfalls mehr davon, sich nach Kompetenzen auszustrecken als davon, Chef-Manieren einzustudieren. Wenn man Ziel und Weg kennt, kann man die Richtung angeben, ansonsten kommt nur Kasperletheater raus.
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Re: Alternative Lebenswege

Beitragvon stine » So 4. Sep 2011, 10:55

xander1 hat geschrieben:Ich denke, dass manche Menschen nicht ursprünglich so sind, sondern erst so werden, weil die Menschen der Umgebung Hierarchien aufbauen wollen, in der sie als Stärkere hervorgehen wollen. Das führt dann zu Machtkämpfen und damit zu geringerer Produktivität der Gesamtgruppe. Dann gelten nicht die Fähigkeiten, sondern Gesetze des Machtgefüges
Genau DAS ist wahrscheinlich nicht der Fall. Ob jemand das Zeug dazu hat sich kompetent durchzusetzen ist auch eine Frage der Gene. Schon mancher hat die Firma des Vaters in den Sand gesetzt, weil er die Anlagen der unsicheren und gütigen Mutter vererbt bekam und nicht die Kämpfernatur des Vaters (oder umgekehrt). Die Firma geht den Bach runter, obwohl Erziehung und Umfeld danach ausgerichtet gewesen wären, das Erbe weiter zu führen.
Machtkämpfe gibt es in Firmen wohl am ehesten dann, wenn der Betrieb einen zu großen Wasserkopf aufbaut und zuviele denken, dass sie das Sagen hätten. In einem Familienbetrieb weiß jeder, wer die Macht inne hat! :mg:

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Re: Alternative Lebenswege

Beitragvon ujmp » So 4. Sep 2011, 12:04

stine hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Ich denke, dass manche Menschen nicht ursprünglich so sind, sondern erst so werden, weil die Menschen der Umgebung Hierarchien aufbauen wollen, in der sie als Stärkere hervorgehen wollen. Das führt dann zu Machtkämpfen und damit zu geringerer Produktivität der Gesamtgruppe. Dann gelten nicht die Fähigkeiten, sondern Gesetze des Machtgefüges
Genau DAS ist wahrscheinlich nicht der Fall.

Doch, es ist genau so, wie xander1 sagt. Es ist ganz simpel: Das Gehirn des Menschen hat eine begrenzte Kapazität. Wenn ein Teil dieser Kapazität für Macht- und Konkurrenzkämpfe beansprucht wird, muss die Produktivität sinken. Wie schnell würde sich so mancher Fehler beheben lassen, wenn man nicht solange nachgrübeln müsste, was passiert, wenn man ihn zugibt. Mir scheint, dass deshalb große Innovationen eher sehr selten in Großstädten entstehen, weil dort das Konkurrenzgedränge viel zu groß ist, um in Ruhe die eigentlichen Aufgaben zu fokussieren. Was heute z.B. auf dem IT-Markt den Ton angibt, kommt nicht aus Berlin, London oder New-York, sondern meist aus Provinz-Nestern.

Man sollte eine leichte Angespanntheit an der Grenze zur Gelassenheit bei der Arbeit haben, dann bringt man seine individuellen Best-Leistungen. Das ist ein Zustand, in dem man genau weiß, was man tut und was das Ergebnis sein wird. Das wissen heute Manager und Personaler. Man tadelt deshalb Mitarbeiter möglichst nicht, sondern versucht sie zu motivieren. Wenn jemand an seinem Platz dann partout nicht zu gebrauchen ist, muss er halt einen anderen einnehmen. Das kann aber auch daran liegen, dass dieser Mitarbeiter schlecht "geführt" wurde. Der Chef hat evtl nicht verstanden, was sein Mitarbeiter braucht, um optimal zu arbeiten. Wenn er sich einen Akkuschrauber einkauft und will ihn dann als Schlagbohrmschine oder Schlagsahnemixer einsetzen, darf er sich hinterher nicht beklagen, wenn das nicht befriedigend funktioniert. Dazu gibt es ja die Probezeiten.
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