Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » Mo 14. Dez 2009, 01:08

smalonius hat geschrieben:Verblüffend war allerdings nach Untersuchung mit bildgebenden Verfahren, daß Versuchpersonen, die den vermeintlich teueren Wein tranken, stärkere Aktivierungsmuster in den Genußzentren des Hirn aufwiesen.

Was ist daran verblüffend? Wir wissen seit langem, dass wir nicht zur "objektiven" Sinneswahrnehmung fähig sind. Unsere Wahrnehmung wird von unserer Erwartung gesteuert. Wenn ich also was besser schmeckendes erwarte, dann schmeckt das i.d.R. auch besser - wenn es nicht gerade widerwärtig ist.
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Julia » Mo 14. Dez 2009, 11:29

smalonius hat geschrieben:Dumme Frage, gibt es eigentlich inzwischen eine Form der Psychotherapie, die allgemein anerkannt ist, weil sie systematisch belegt wurde?

Verhaltenstherapie?

smalonius hat geschrieben:Warst zu oft in der Suite 15?

Ich verbringe einen großen Teil meiner wachen Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln, das reicht vollkommen aus für ausgedehnte psychologische Studien.

Vorerst noch ein längeres Interview:
http://www.powells.com/authors/danielgilbert.html
Benutzeravatar
Julia
 
Beiträge: 860
Registriert: Di 24. Feb 2009, 10:57

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon smalonius » Di 15. Dez 2009, 16:58

platon hat geschrieben:Wenn ich also was besser schmeckendes erwarte, dann schmeckt das i.d.R. auch besser - wenn es nicht gerade widerwärtig ist.

Wenn ich heute eine Weinsorte koste, morgen eine andere und übermorgen die dritte, dann können Vorurteile über den Geschmack vielleicht greifen. Im direkten Vergleich aber sollte der Unterschied schon auffallen.

Julia hat geschrieben:Vorerst noch ein längeres Interview:
GILBERT: It occurred to me one day that I might actually learn something by going down to the local community college and taking a course in writing. [...]

So I got on the bus and I went down to the local community college. By the time I got down there, they said the course on writing was full. It had been a very long bus ride, so I said, "Alright, fine. What's open?" They looked and they told me, "Psychology."
[...]
Suddenly I'd stumbled on this science where people were doing experiments, trying to get answers to philosophical questions.

http://www.powells.com/authors/danielgilbert.html

Im Englischen gibt es für sowas sogar ein Wort: serendipity - etwas finden, nach dem man gar nicht gesucht hat. Feine Sache.

Gilberts Geschichte zeigt aber auch, wie schnell man sich in Widersprüche verwickelt, wenn man über seine Weltanschauung schreibt. Ein paar Zitate weiter oben war noch zu lesen:

GILBERT: Six years ago, I changed my mind about the benefit of being able to change my mind.
[...]
The willingness to change one's mind is a sign of intelligence, but the freedom to do so comes at a cost.

Was gilt jetzt? :pfeif:

GILBERT:A classic example of this is a study by some other investigators: People taking one of those marvelous bike rides through Northern California—you sign up and you go for ten days with a group of like-minded people through the hills and valleys. They tracked these people before, during, and after the ride. For weeks before, they're all saying, "Oh, man, this is going to be marvelous." And afterward, they're all looking back on it, going, "It was fantastic." But when you measure people during the bike ride, they say, "My ass hurts. This guy I'm riding with is a jerk. Why am I here?"

:lol Das gefällt mir auch.

Auch wenn manche jetzt mit den Augen rollen werden: ist das nicht was die Zen-Leute und die Taoisten schon vor tausend Jahren sagen wollten? Preconceptions - Voreingenommenheit führt nur dazu, daß man Teile der Wirklichkeit oder Teile der eigenen Wahrnehmung ausblendet. Es wäre vernünftig seinen Vorurteilen nicht allzuviel Gewicht zuzusprechen.
Benutzeravatar
smalonius
 
Beiträge: 623
Registriert: Sa 11. Apr 2009, 18:36

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » Mi 23. Dez 2009, 16:07

smalonius hat geschrieben:Wenn ich heute eine Weinsorte koste, morgen eine andere und übermorgen die dritte, dann können Vorurteile über den Geschmack vielleicht greifen. Im direkten Vergleich aber sollte der Unterschied schon auffallen.

Wie ich schon sagte, wir Menschen sind zur objektiven Beurteilung überhaupt nicht imstande. Das ist ungezählte Male eindrucksvoll bestätigt worden. Ansonsten würde der Plazebo-Effekt nicht funktionieren. Wenn Du also mit Erwartungen an Deinen Vergleich herangehst - und das tun wir fast immer - dann hast Du (oder Dein Versuch zur Objektivität) schon verloren.
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Nanna » Mi 23. Dez 2009, 20:59

Irgendwo habe ich neulich gelesen, dass man eine Weinsorte, die einem vorab als besonders teuer und gutschmeckend angepriesen wurde auch tatsächlich als besserschmeckend empfindet als eine qualitativ ähnliche. Nur so als Ergänzung zum Weinbeispiel. Ich denke, dass platon da schon recht hat, absolute Objektivität ist sicherlich nicht möglich. Auch in der Wissenschaft, in der man ja auch viel mit Axiomen zu tun hat, handelt man letztlich ja basierend auf gewissen Vorurteilen. Ich denke, soetwas wie tendenzielle Objektivität gibt es aber vermutlich schon, also gemessen daran, wie sehr in einer Ansicht auf objektive Tatsachen eingegangen wird.

(Reden wir eigentlich noch über Kinder von Akademikern?)
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon musicman » Mi 23. Dez 2009, 22:39

Zurück zum Thema

Ein Grund dürfte sein, daß sie in der Lebensspanne, die zum Kinder bekommen biologisch günstig ist, andersweitig beschäftigt sind. Der Zeitpunkt dafür wird nach hinten verschoben, die Zeit wird dadurch einerseits enger, andererseits wachsen aber die Ansprüche, die man stellt im Laufe des Lebens, auch und gerade in der Frage der Partnerwahl, was bedeuted die Auswahl wird kleiner speziell für Frauen.
Wenn man sich mal den Spaß macht und sich Suchanzeigen in von Akademikerinnen bevorzugten Magazinen wie ZEIT ect anschaut, wundert man sich nicht wenig, was der Zukünftige so alles bieten sollte.
Neben Bier holen im Keller, Reifen wechseln, Müll raustragen, Wäsche machen ect. sollte er über Fähigkeiten verfügen die man recht selten in einem Exemplar auf einmal findet. Ein Faible für alles mediterane ist selbstverständlich, kulturelles Interesse sowieso, spiritueller Tiefgang - keine Frage, mal so eben ein Fünf Gänge Menu auf den Tisch zaubern wäre nett, emotionale Reife sollte vorhanden sein, Einfühlungsvermögen für die sensible Seele wird vorausgesetzt, in gewissen Momenten aber auch durchaus Härte an einer bestimmten Stelle, gut situiert sollte er sein, sozial engagiert, kinderlieb, beruflich erfolgreich aber über reichlich Zeit verfügen, sich der Dame des Herzens voll und ganz zu widmen. Könnte er noch fliegen, er wäre Superman.

Viel Glück bei der Suche,

vallahu, musicman
musicman
 
Beiträge: 738
Registriert: Mi 16. Sep 2009, 21:56

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » Do 24. Dez 2009, 01:34

musicman hat geschrieben:Ein Grund dürfte sein, daß sie in der Lebensspanne, die zum Kinder bekommen biologisch günstig ist, andersweitig beschäftigt sind.

Das waren erfolgreiche Frauen in früheren Zeiten auch, trotzdem haben sie Kinder bekommen.
Also kann das nicht der Grund sein.
Vermutlich ist der wahre Grund viel trivialer: Weil sie es verhindern können, Kinder zu bekommen.
Die Pille hat die gewollte Kinderlosigkeit möglich gemacht, und die Frauen nutzen diese Möglichkeit.
Sie würden das seit 1000 Jahren tun, wenn die Pille vor tausend Jahren erfunden worden wäre.
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon stine » Do 24. Dez 2009, 10:29

musicman hat geschrieben:Neben Bier holen im Keller, Reifen wechseln, Müll raustragen, Wäsche machen ect. sollte er über Fähigkeiten verfügen die man recht selten in einem Exemplar auf einmal findet. Ein Faible für alles mediterane ist selbstverständlich, kulturelles Interesse sowieso, spiritueller Tiefgang - keine Frage, mal so eben ein Fünf Gänge Menu auf den Tisch zaubern wäre nett, emotionale Reife sollte vorhanden sein, Einfühlungsvermögen für die sensible Seele wird vorausgesetzt, in gewissen Momenten aber auch durchaus Härte an einer bestimmten Stelle, gut situiert sollte er sein, sozial engagiert, kinderlieb, beruflich erfolgreich aber über reichlich Zeit verfügen, sich der Dame des Herzens voll und ganz zu widmen. Könnte er noch fliegen, er wäre Superman.
Trifft das nicht auf dich zu? :mg:
Sei ehrlich, das Bier holen im Keller ist aus egoistischen Gründen eingeflochten.
Du hast übrigens vergessen, dass er groß und gutaussehend sein sollte mit einem Tick ins Athletische. Bild

Übrigens die Bewertungsgrundlage für die Weibchensuche ist:
Schmusekatze, für alles offen, allzeit bereit, sportlich, attraktiv, kulturell aufgeschlossen und nicht selten wird "vorzeigbar" gefordert!
Na wenn das kein Grund für die Mädels ist eine höhere Schule zu besuchen! :mg:

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon stine » Do 24. Dez 2009, 11:03

platon hat geschrieben:Vermutlich ist der wahre Grund viel trivialer: Weil sie es verhindern können, Kinder zu bekommen.
Meine Rede!
Das ist der einzige Grund. Wer sich heute die Pille nicht leisten kann oder sie nicht verträgt, bekommt immer noch viele Kinder.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Julia » Do 24. Dez 2009, 11:30

musicman hat geschrieben:Neben Bier holen im Keller, Reifen wechseln, Müll raustragen, Wäsche machen ect. sollte er über Fähigkeiten verfügen die man recht selten in einem Exemplar auf einmal findet. Ein Faible für alles mediterane ist selbstverständlich, kulturelles Interesse sowieso, spiritueller Tiefgang - keine Frage, mal so eben ein Fünf Gänge Menu auf den Tisch zaubern wäre nett, emotionale Reife sollte vorhanden sein, Einfühlungsvermögen für die sensible Seele wird vorausgesetzt, in gewissen Momenten aber auch durchaus Härte an einer bestimmten Stelle, gut situiert sollte er sein, sozial engagiert, kinderlieb, beruflich erfolgreich aber über reichlich Zeit verfügen, sich der Dame des Herzens voll und ganz zu widmen.

Also das ist jawohl das Mindeste...
Benutzeravatar
Julia
 
Beiträge: 860
Registriert: Di 24. Feb 2009, 10:57

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon musicman » Sa 26. Dez 2009, 10:41

platon hat geschrieben:
musicman hat geschrieben:Ein Grund dürfte sein, daß sie in der Lebensspanne, die zum Kinder bekommen biologisch günstig ist, andersweitig beschäftigt sind.

Das waren erfolgreiche Frauen in früheren Zeiten auch, trotzdem haben sie Kinder bekommen. Also kann das nicht der Grund sein.
Vermutlich ist der wahre Grund viel trivialer: Weil sie es verhindern können, Kinder zu bekommen.


Der Fred bezieht sich ja auf Akademiker und warum sie keine/weniger Kinder bekommen und ich ging jetzt mal davon aus, daß der Threadersteller diesbezüglich recherchiert hat und daß dem so ist, deshalb:
Die Verhütungsmöglichkeiten alleine können es nicht sein, die stehen Nichtakademikern genauso zur Verfügung und um täglich eine Pille zu nehmen, bedarf es nun wirklich keines Hochschulstudiums- oder?
Das es früher soviele Akademikerinnen gab wie heute, darf doch zumindest bezweifelt werden, eine Vergleichsmöglichkeit besteht also gar nicht. Nein ich glaube schon, je höher die Ansprüche werden, je geringer ist die Auswahl. Das ist bei mir als Mann genauso, hat es mit 25 gereicht, daß sie einen Knackarsch hat und blond ist, sollte sie heute dazu auch noch intelligent sein und finanziell unabhängig, da ich wirklich keine Lust habe, darüber zu diskutieren ob es nicht evtl unvernünftig sei, mir die xte Robert Taylor oder Mcilroy für ein paar tausend zu kaufen oder nicht, am besten ist eh sie schenkt sie mir auf Weihnachten, so groß ist die Auswahl also nicht die mir an Frauen bleibt.

Warum sollte das bei Frauen anders sein?
Nach fünf sechs Jahren Studium, wenn man dann endlich mal ein nettes Geld verdienen kann und unabhängig ist, steht einem der Sinn vielleicht nicht unbeding danach, das Heimchen am Herd zu spielen und irgendeinen Noppi zu fragen ob er einem gnädigerweise das Täschchen von Prada nicht doch finanzieren will. Also ich kann das gut verstehen. Andererseits tickt natürlich die biologische Uhr, es ist ein klassisches Dilemma in dem man steckt.

vallahu, musicman
Zuletzt geändert von musicman am Sa 26. Dez 2009, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
musicman
 
Beiträge: 738
Registriert: Mi 16. Sep 2009, 21:56

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon musicman » Sa 26. Dez 2009, 10:47

@ stine

stine hat geschrieben:Sei ehrlich, das Bier holen im Keller ist aus egoistischen Gründen eingeflochten.

Nach 20 Jahren Sex and Drugs and Rockn Roll, seit 10 Jahren nur noch Nr 1 und 3, also Bier muß sie keines holen. :santagrin:

vallahu, musicman
musicman
 
Beiträge: 738
Registriert: Mi 16. Sep 2009, 21:56

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » Sa 26. Dez 2009, 17:46

musicman hat geschrieben:Die Verhütungsmöglichkeiten alleine können es nicht sein, die stehen Nichtakademikern genauso zur Verfügung und um täglich eine Pille zu nehmen, bedarf es nun wirklich keines Hochschulstudiums- oder?

Die Verhütungsmöglichkeiten sind die Grundlage und dann haben junge Akademikerinnen vielleicht wirklich (ihrer Ansicht nach) Besseres zu tun als Windeln zu wechseln als z.B. Friseurinnen oder Verkäuferinnen. Aber auch die kriegen ja seit 40 Jahren deutlich weniger Kinder als früher und der Grund ist m.M. nach ganz trivial: Weil sie es verhindern können, Kinder zu kriegen!
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon musicman » So 27. Dez 2009, 13:36

Platon, sicher hast Du nicht unrecht, aber ich ging wie ich schrieb davon aus, daß die Recherche des Frederstellers ergab, daß Akademiker prozentual weniger Kinder bekommen als der Rest der Bevölkerung und da kam ich zum Resultat, es muß mehr sein als nur die Vehütungsmöglichkeit. Wenn wir uns anschauen würden, wer die meisten Kinder bekommt, könnten wir vergleichen. Ich vermute jetzt mal es dürfte bei Leuten sein, die nicht so die Möglichkeit haben alternative Lebensentwürfe zu realisieren.

vallahu, musicman
musicman
 
Beiträge: 738
Registriert: Mi 16. Sep 2009, 21:56

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » So 27. Dez 2009, 13:41

Das trifft genau den Kern, denke ich.
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Doriza » So 27. Dez 2009, 20:10

Ich bin neu hier - und doch wage ich mich an das Thema, das emotional ziemlich belastet ist. Manche Themenbeiträge sprechen ja für sich!
Ich gebe allen denjenigen Recht, die die Zurückhaltung beim Kinderkriegen nicht nur den Akademikern anlasten, sondern prinzipiell allen Bevölkerungsgruppen. Bis vor kurzem glaubte ich noch, das läge an unserer kinderfeindlichen Gesellschaft. Ich habe leider einiges erlebt, was meine Meinung festigte. Doch seit dem auch in einem kinderfreundlichen Land wie Italien die Geburtenrate sogar unter die von Deutschland abgesackt ist, kommen mir Zweifel an meinem "Glauben". Ich meine mittlerweile, dass grenzenloser Egoismus entscheident dazu beiträgt, sich nicht für ein oder auch mehrere Kinder zu entschließen. Kinder bereiten Mühe und Sorgen, je älter, je mehr, sie sind nicht ganz billig (pro erwachsen gewordenes Kind ein Haus?), sie bestimmen das Leben der Eltern in weiten Phasen der einem zur Verfügung stehenden Zeit. Das kann, nein das schreckt offensichtlich ab, sich bewusst für Kinder zu entscheiden. Obwohl es nichts Schöneres gibt ... aber selbst diese Einstellung ist natürlich zutiefst egoistisch. Aber dazu stehe ich.

Grüße an alle

Doriza
Doriza
 
Beiträge: 3
Registriert: So 27. Dez 2009, 19:31

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » So 27. Dez 2009, 21:57

Doriza hat geschrieben:Ich meine mittlerweile, dass grenzenloser Egoismus entscheident dazu beiträgt, sich nicht für ein oder auch mehrere Kinder zu entschließen. Kinder bereiten Mühe und Sorgen, je älter, je mehr, sie sind nicht ganz billig (pro erwachsen gewordenes Kind ein Haus?), sie bestimmen das Leben der Eltern in weiten Phasen der einem zur Verfügung stehenden Zeit.

Du hast völlig Recht, aber dieser Egoismus ist nicht neu, die Frauen hätten sich seit 1000 Jahren gegen Schwangerschaften gewehrt, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten. Überall, wo die Pille verfügbar ist, ist die Kinderzahl dramatisch zurückgegangen, dort wo sie es nicht ist, sind die Zustände wie vor hundert Jahren. Wir müssen lernen, mit dieser Situation umzugehen. Es hat keinen Sinn und es wäre unethisch, die Frauen dem Vorwurf des Egoismus auszusetzen.
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon stine » Mo 28. Dez 2009, 09:24

Doriza hat geschrieben:Ich meine mittlerweile, dass grenzenloser Egoismus entscheidend dazu beiträgt, sich nicht für ein oder auch mehrere Kinder zu entschließen.
Das ist sicher ein Teil des Problems. Gerade Kinder, die es zu Hause "schön" haben und ihre Eltern treiben, vermeiden es, sich mit solchen Gören, wie sie es selbst sind, zu belasten.
"So wie meine Mutter möchte ich nicht werden!"

Ein anderer Teil ist sicherlich, dass das Familienmodell nicht mehr "modern" und Kinder alleine großzuziehen doch immer noch ziemlich beschwerlich ist. Ich bezweifle aber auch, dass es Sinn macht, mit Kinderkrippen hier Abhilfe schaffen zu wollen. Ist letztlich auch nur eine Seifenblase.

Ich für meinen Teil finde die Kinderlosigkeit als natürliche Begrenzung von Völkerwachstum auch gar nicht schlimm. Die Politiker, mit ihren Generationsmodellen und die Konsumgütervertreibenden leiden da viel mehr.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon musicman » Mo 28. Dez 2009, 12:39

Doriza hat geschrieben:Ich meine mittlerweile, dass grenzenloser Egoismus entscheident dazu beiträgt, sich nicht für ein oder auch mehrere Kinder zu entschließen.


Man ist schnell dabei, solche Vorwürfe zu machen, sollte dabei jedoch auch bedenken, daß es evtl. anderst rum ebenso egoistisch sein kann, Kinder in die Welt zu setzen ohne sich Gedanken zu machen, ob es eine vernünftige ökonomische Grundlage für sie gibt. Kinder leben nun mal nicht nur von Luft und Liebe.
Auf Teufel komm raus Kinder zu produzieren, ohne die Mittel zu haben für sie sorgen, halte ich für wesentlich egoistischer, als sich da ein bischen zu beschränken.

vallahu, musiman
musicman
 
Beiträge: 738
Registriert: Mi 16. Sep 2009, 21:56

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon pinkwoolf » Do 31. Dez 2009, 00:22

platon hat geschrieben:Die Pille hat die gewollte Kinderlosigkeit möglich gemacht, und die Frauen nutzen diese Möglichkeit.
Sie würden das seit 1000 Jahren tun, wenn die Pille vor tausend Jahren erfunden worden wäre.

Gut gesagt. Das wäre vermutlich der Zeitpunkt gewesen, an dem man noch hätte verhindern können, dass die Menschheit sich durch ihren eigenen evolutionären Erfolg selbst zum Tode verurteilt.

Kopenhagener und anderweitige Umweltkonferenzen können - wenn sie verständig geführt werden - das endgültige Aus noch um ein paar Jahrhunderte verschieben. Das würde mich für meine Tochter freuen.

Kürzlich habe ich in einer Untersuchung gelesen, dass vor 2000 Jahren von allen höheren Lebensformen - Pflanzen und Tiere - 5% Menschen oder Pflanzen und Tiere waren, die der Mensch für sich nutzbar gemacht hatte.

Heute beträgt diese Biomasse über 90%, ganz im biblischen Sinne Macht euch die Erde untertan..

Wenn mir jemand erklären kann, wie das gut gehen soll, bin ich natürlich sehr dankbar, aber ob ich es glaube ...

Ich denke, der Zug ist längst abgefahren.
Benutzeravatar
pinkwoolf
 
Beiträge: 947
Registriert: Mo 17. Sep 2007, 18:58

VorherigeNächste

Zurück zu Gesellschaft & Politik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste

cron