Zappa hat geschrieben:@Gandalf: Kann ich deinem angestrengten Entlastungsangriff entnehmen, dass Du keinerlei Fakten für deine These angeben kannst?
Was für einen "Entlastungsangriff"?
Hab ich was verpasst? Wo hast Du 'meine Thesen' falsifiziert? Du bist ja nicht mal darauf eingegangen?
Ich habe lediglich 'Deine Methodologie' als das offengelegt was sie ist:
Untauglich um wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen (Unabahängig davon, das Deine vollmundigen Beahuptung "monokauslaer Ursachen" immer noch jeglichen Nachweises entbehren. Der - da bin ich mir sicher - auch nicht kommen wird. - Wie bei jeder psuedowissenschaftlichen Behauptung halt)
Danke@Vollbreit hat mich auf ein Kompendium gesammelter Thesen Popper's aufmerksam gemacht. Und daher muss ich an einer Stelle durchaus zurückrudern. Popper hält von Soziologie als Wissenschaft sehr viel (entstammt ja selbst der "österreichsichen Schule").
Er macht für den Niedergang dieser Wissenschaft etwas verantwortlich was alle "Naturalisten, - die sich der Wissenschaftlichkeit verbunden führlen", - sehr betroffen machen sollte: Einen 'verfehlten Naturalismus' der die wissenschaftliche Methodik mißverstanden hat und ...
1) irrtümlicherweise (nach 100 jahren Quantenphysik!) immer noch
'glaubt', das Wissenschaftler prinzipiell objektiv
sein könnten.2)
'glaubt' mit Induktion Thesen aufstellen zu können, die als naturwissenschaftliche Theorien bezeichnet werden dürfen.
http://www.vordenker.de/ggphilosophy/po ... alwiss.pdfKarl Popper:
Da ist zum Beispiel der verfehlte und missverständliche methodologische Naturalismus oder Szientismus, der verlangt, dass die Sozialwissenschaften endlich von den Naturwissenschaften lernen, was wissenschaftliche Methode ist. Dieser verfehlte Naturalismus stellt Forderungen auf wie:
"
- Beginne mit Beobachtungen und Messungen
- das heißt zum Beispiel: mit statistischen Erhebungen
- schreite dann induktiv zu Verallgemeinerungen vor und zur Theorienbildung.
- Auf diese Weise wirst Du dem Ideal der wissenschaftlichen Objektivität näher kommen, sowie das in den Sozialwissenschaften überhaupt möglich ist.
- Dabei musst Du Dir darüber klar sein, das in allen Sozialwissenschaften die Objektivität weit schwieriger zu erreichen ist (falls sie überhaupt zu erreichen ist) als in den Naturwissenschaften;
- denn Objektivität bedeutet Wertfreiheit, und der Sozialwissenschaftler kann sich nur in den seltensten Fällen von den Wertungen seiner eigenen Gesellschaftsschicht soweit emanzipieren, um auch nur einigermaßen zur Wertfreiheit und Objektivität vorzudringen.
"
Meiner Meinung nach ist jeder dieser Sätze, die ich hier diesem verfehlten Naturalismus zugeschrieben habe, grundfalsch und auf ein Missverständnis der naturwissenschaftlichen Methode begründet, ja geradezu auch einen Mythus – einen leider weit verbreiteten und einflussreichen Mythus von induktiven Charakter der naturwissenschaftlichen Methode und vom Charakter der naturwissenschaftlichen Objektivität.
Kommen diese Sätze, die Popper den Naturalisten zuschreibt,
irgendjemand hier bekannt vor? ;)
Naturalisten also, die auf Grund ideologischer Scheuklappen nicht verstehen, wie naturwissenschaftliche Methodik "funktioniert". Was Popper hier treffend kritisiert, ist
mir ja auch schon öfters hier im Forum aufgefallen: Popper und seine in den Naturwissenschaften dominierende Methodologie fristet neben seinen libertären, staatskritischen Idealen "ausgerechnet bei den sich "als Naturalisten" Bezeichnenden ein Nischendasein. Zum Scherbenhaufen was der '
verfehlte Naturalismus' in den Sozialwissenschaften angerichtet hat, siehe auch seine "10te These": Der "Krieg" von dem er spricht, "ist offenbar verloren".
Mittlerweile (dank "vollbreit's" Hinweis) weis ich auch warum.
Ich bitte die "Brights" hier im Forum mal zu diesem Thema Stellung zu nehmen, da ich nun die ganze Diskussionsgrundlage, die sich an naturwissenschaftlichen Werten und Erkenntnissen orientieren sollte, in Frage gestellt sehe.