donquijote hat geschrieben:Im Übrigen kenne ich auch akademisch ausgebildete Alleinerziehende, die von H4 leben, d.h. arm sind. Dort kann ich das Problem schlechte Ernährung und fehlende Förderung nicht erkennen. Gleiches gilt für gebildete, aber arme Familien in Indien. Da kümmern sich die Eltern meist viel mehr um die Bildung ihrer Kinder als dies arme, bildungsferne Eltern in Deutschland tun, obwohl die Eltern in Indien viel ärmer sind.
Du hast selbstverständlich recht, Armut ist nicht die alleinige Ursache für verfehltes Handeln. Es ist die Selbstaufgabe. Es ist das Vegetieren. Hier gebe ich nun ausmahmsweise mal Herrn Sarrazin recht darin, dass regelmäßige Transferleistungen nicht die Armut bekämpfen, sondern die Lethargie fördern.
Wer also auch in Armut seiner Verantwortung nachkommt hat also deiner Meinung nach die besseren Gene?
donquijote hat geschrieben:Für ein Kind stellt es eine enorme Belastung dar, wenn es ganz anders als seine Eltern ist.
Auch das ist richtig. Allerdings würde ich hier die Schulen in der Pflicht sehen, so etwas zu erkennen und das Kind zu fördern, notfalls auch in eine Begabtenförderung vermitteln. Und ich kann dir auch sagen, dass Lehrer das absichtlich nicht tun, weil sie um jeden Schüler froh sind, der keine Probleme macht und mitkommt, ohne dass man ständig auf ihn einwirken muss. Unser Schulsystem ist nicht für Überflieger ausgelegt, eher dafür, dass auch der Klassenletzte einigermaßen über das Abitur kommt. Die Herkunftsfamilien spielen dabei überhaupt keine Rolle. Du findest jede Begabung in jeder Schicht.
Lehrer sollten entgegen dem elterlichen Willen ein Mitspracherecht haben, wenn es um die Einstufung der Schüler geht. Leider ist das nicht so. Wer zahlt, schafft an! Und akademische Eltern können sehr resulut sein, wenn es darum geht, ihrem Nachwuchs das Talent absprechen zu wollen.
Du siehst, in beiden Fällen ist es nicht leicht, das Kind entsprechend seiner Begabung zu fördern, weil die Eltern eben, genau wie du, davon ausgehen, dass ihre Gene doch beim Kind vorhanden sein müssten und primär in Erscheinung treten sollten.
donquijote hat geschrieben:Welchen Sinn soll es denn machen, Kinder vorzugsweise dort entstehen zu lassen, wo schlechte Ernährung und fehlende Förderung zu erwarten sind.
Ja, das macht in der Tat keinen Sinn. Sehe ich auch so. Aber wie soll man das verhindern?
Was schlägst du vor?
LG stine