Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon ujmp » Mi 2. Dez 2009, 13:26

Als nach der Wende die Gebäude in unsrerer Innenstadt saniert wurden, fand ich dieses "Grellbunte" total "geschmacklos". Ich war an Erd- und Grautöne gewöhnt. Bei Farben ist eben alles ein Frage der Relation. Z.B. der erste "schwarze" Präsident Obama: Hast du schonmal einen richtig schwarzen Menschen gesehen? :/
Benutzeravatar
ujmp
 
Beiträge: 3108
Registriert: So 5. Apr 2009, 19:27

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Julia » Mi 2. Dez 2009, 13:53

Nachdem mich eine alte Frau auf der Straße vor dem schwarzen Mann gewarnt hat und ich beobachtet habe, dass Einbrecher immer schwarz gekleidet sind hatte ich Angst vor Anzugträgern. ;)
Benutzeravatar
Julia
 
Beiträge: 860
Registriert: Di 24. Feb 2009, 10:57

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 2. Dez 2009, 15:08

ujmp hat geschrieben:In einem Rot können sämtliche Wellenlängen des sichtbaren Spektrums enthalten sein, das ist nur eine Frage der Intensität der spektralen Anteile des Lichtreizes.
Ach nein :mg:
ujmp hat geschrieben: Darüber hinaus gibt es unendlich viele Kombinationen von Spektralanteilen, die Rot ergeben.
Wenn du die nahezu unendlich vielen unterschiedlichen Intensitäten der (fast) unzählbar vielen unterschiedlichen Wellenlängen meinst, dann könnte dies hinkommen.

ujmp hat geschrieben:Das RGB-System der Monitore demonstriert dies, indem es aus nur drei Wellenlängenbereichen (Rot, Grün und Blau) alle Grauwerte bilden kann.
Kein Monitor kann tatsächlich alle theoretisch möglichen Grauwerte darstellen (aber hinreichend viele), und außerdem käme es dann auch wieder deutlich auf die Definition von Grau an (Stichwort Farbtemperaturen, "Farbstiche" etc. - aber dies gilt ähnlich für jede Farbe, deshalb schrieb ich oben ja auch von bestimmten Farbtönen mit bestimmter Wellenlänge.
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon ujmp » Mi 2. Dez 2009, 15:30

So, so, Herr Moderator. Dann - fernab vom Thema - mal noch die letzte Klugscheißerei von mir:

Schwarz und Weiß sind relativ. Schwarz ist immer die dunkelste Stelle im Gesichtsfeld und Weiß die hellste. Wenn du die Augen zumachst, siehst du (genau gucken!) ein Rauschen mit schwarzen und weißen Punkten! (So bekommmst du bunte Lichter hin: :kopfwand:)

Weiterhin macht es nur Sinn von zwei Farben oder Grautönen zu sprechen, wenn diese auch unertscheidbar sind, genannt "ebenmerklicher Unterschied". Wenn die Farbdifferenzierung des Gesichtssinnes aber keine Begrenzung hätte, könnten wir uns gar nicht über Farbe verständigen, wir könnten nicht sagen "das ist die gleiche Farbe". Deshalb ist ein Monitor, der alle Grautöne zeigt, vermutlich zur Zeit schon herstellbar, da man dazu nur die Schwelle des "ebenmerklichen Unterschiedes" unterschreiten muss. :santagrin:
Benutzeravatar
ujmp
 
Beiträge: 3108
Registriert: So 5. Apr 2009, 19:27

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon xander1 » Do 3. Dez 2009, 19:47

Wenn ich mir den ganzen Text von Schopenhauer nochmal durch den Kopf gehen lasse, stelle ich fest, dass er Männern nur Mut machen möchte mit dem Text. Schopenhauers Philosophie soll angeblich geprägt sein durch Depressivität. Deshalb habe ich Schopenhauer bisher nicht gelesen, weil es mir abgeraten wurde.
Benutzeravatar
xander1
 
Beiträge: 2825
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 07:52

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon ujmp » Do 3. Dez 2009, 20:33

Schopenhauer wird m.E. zu unrecht in das Klischee eines schrulligen Eigenbrödlers gepresst. Als ich hörte, dass er "Die Welt als Wille und Vorstellung" mit 30 geschrieben hat war ich erstmal völlig baff. Man versteht dann auch seine untehaltsamen Ausfälle gegen Hegel ganz anders. Er muss damals wohl etwa so ausgesehen haben:

Bild

Wahrscheinlich wird auch das Negativimage von den helgelianischen "Unsinnschmierern" systematisch gepflegt. Popper hat Schopenhauer zumindest eine gewisse Wertschätzung gezollt. Ich vermute, weil Schopenhauers "Wille" Poppers "Propensitäten" recht nahe kommt.

Sehr zu empfehlen und m.E. immer noch aktuell ist auch "Die vierfache Wurzel des Satzens vom Grund". Hans Albert bezieht sich z.B. in seiner Küng-Kritik auf dieses Werk.
Benutzeravatar
ujmp
 
Beiträge: 3108
Registriert: So 5. Apr 2009, 19:27

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » Do 3. Dez 2009, 22:02

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Und nein, Grau ist keine Mischung aus Schwarz und Weiß,

Und doch, Grau ist eine Mischung von schwarzer und weißer Farbe. Das kannst Du mit dem billigsten Wassermalfarbkasten zeigen, den Du kriegen kannst. Mit Acryl- und Kunstharzdispersionsfarbe funktioniert das genauso. Ich schaue mir die Welt nur in Ausnahmefällen per Monitor an.
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » Do 3. Dez 2009, 22:08

Julia hat geschrieben:Nicht verzagen, Julia fragen...

Ich kommen darauf zurück, wenn ich Deinen Rat brauche ...
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Julia » Fr 4. Dez 2009, 12:04

Sich einzugestehen, dass man eventuell einen Rat brauchen könnte, ist schon mal der erste Schritt. :yes:
Benutzeravatar
Julia
 
Beiträge: 860
Registriert: Di 24. Feb 2009, 10:57

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon xander1 » Fr 4. Dez 2009, 12:56

Auf jeden Fall finde ich Schopenhauers Schreibstil sehr gut. Man muss ja nicht mit ihm einer Meinung sein, aber ich fand, dass der Text mich bereichert hat. Dadurch bin ich gelassener.
Benutzeravatar
xander1
 
Beiträge: 2825
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 07:52

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon ujmp » Fr 4. Dez 2009, 14:17

Alles kaufe ich ihm auch nicht ab. In seiner Farblehre z.B. stellt er sich auf die Seite Goethes gegen "Neuton" (Newton). Aber etwas lernen kann man von ihm immer, speziell das klare Denken.
Benutzeravatar
ujmp
 
Beiträge: 3108
Registriert: So 5. Apr 2009, 19:27

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon smalonius » Sa 5. Dez 2009, 03:03

Klares Denken, guter Schreibstil? Jetzt sagt bloß, seine Zeitgenossen waren noch schlechter?
ujmp hat geschrieben:"Mit den Mädchen hat es die Natur auf Das, was man, im dramaturgischen Sinne, einen Knalleffekt nennt, abgesehn, indem sie dieselben, auf wenige Jahre, mit überreichlicher Schönheit, Reiz und Fülle ausstattete, auf Kosten ihrer ganzen übrigen Lebenszeit, damit sie nämlich, während jener Jahre, der Phantasie eines Mannes sich in dem Maaße bemächtigen könnten, daß er hingerissen wird, die Sorge für sie auf Zeit Lebens, in irgend einer Form, ehrlich zu übernehmen; zu welchem Schritte ihn zu vermögen, die bloße vernünftige Ueberlegung keine hinlänglich sichere Bürgschaft zu geben schien. Sonach hat die Natur das Weib, eben wie jedes andere ihrer Geschöpfe, mit den Waffen und Werkzeugen ausgerüstet, deren es zur Sicherung seines Daseyns bedarf, und auf die Zeit, da es ihrer bedarf; wobei sie denn auch mit ihrer gewöhnlichen Sparsamkeit verfahren ist. Wie nämlich die weibliche Ameise, nach der Begattung, die fortan überflüssigen, ja, für das Brutverhältniß gefährlichen Flügel verliert; so meistens, nach einem oder zwei Kindbetten, das Weib seine Schönheit; wahrscheinlich sogar aus dem selben Grunde." - soweit die aufmerksamen Beobachtungen Schopenhauers.


Was für lange Sätze man damals geschrieben hat - das wundert mich immer wieder. Guter Trick eigentlich, Unsinn in Schachtelsätzen zu verstecken. :pfeif:

Die Zitate sind etwas umgestellt, damit klar wird, was mir mißfallt - und was Schopenhauer eigentlich schreibt.
Die Natur hat Mädchen auf wenige Jahre mit überreichlicher Schönheit, Reiz und Fülle ausgestattet, auf Kosten ihrer ganzen übrigen Lebenszeit,..

Wenn ich von 15 bis 25 überreichlich hübsch bin, geht das dann auf Kosten der folgenden Jahre? Ist Schönheit etwas, das sich schneller verbraucht, wenn man mehr davon hat? Nicht wirklich. Nehmen wir irgend eine beliebige andere Eigenschaft, und der Fehlschluß wird sofort klar: In der Jugend sind Mädchen blitz-gescheit, allerdings auf Kosten der Restlebenszeit, in der sie dann ziemlich schnell verblöden.

"Überreichlich schön" - ist ein untersäuisch schräges Bild.
Mädchen sind für wenige Jahre überreichlich schön, auf Kosten ihrer ganzen übrigen Lebenszeit, damit sie einen Mann dazu hinreissen, die Sorge für sie auf Zeit Lebens zu übernehmen; bloße vernünftige Ueberlegung kann das nicht sicherstellen.

Wie alt ist der Text? 160 Jahre?

Damals hat man noch geheiratet und ist zusammen geblieben, ob's gepasst hat oder nicht. Heutzutage käme Schönheit auch nach dem 25ten Lebensjahr noch gelegen.

Vernunft reicht angeblich nicht, Schönheit verweht. Was bleibt übrig? Was hält ein Paar danach noch zusammen? Die heilige Ehe, die Kinder, die Gewohnheit? Vielleicht wär's ja im Originaltext noch gekommen.

Jedenfalls läßt das Jahr 2009 den Text ziemlich alt aussehen.
Sonach hat die Natur das Weib, eben wie jedes andere ihrer Geschöpfe, mit den Waffen und Werkzeugen ausgerüstet, deren es zur Sicherung seines Daseyns bedarf, und auf die Zeit, da es ihrer bedarf; wobei sie denn auch mit ihrer gewöhnlichen Sparsamkeit verfahren ist.
Sparsamkeit? Als nächstes behauptet Schopenhauer noch, Zahn- und Haarausfall sei auch ein Zeichen von Sparsamkeit. :mg:
nach einem oder zwei Kindbetten verliert das Weib seine Schönheit

Hört sich ein bißchen übertrieben an, kann ich nicht glauben. Oder spricht er vom Verlust straffer Teenagerbrüste? Kann er keine Schwangerschaftsstreifen sehen?
Wie nämlich die weibliche Ameise, nach der Begattung, die fortan überflüssigen, ja, für das Brutverhältniß gefährlichen Flügel verliert; so meistens das Weib seine Schönheit; wahrscheinlich sogar aus dem selben Grunde."

Hübsche Menschen tun sich leichter im Leben - so wird gelegentlich behauptet. Schönheit wäre also auch im Alter noch nützlich. Dafür, daß Schönheit nach der Begattung überflüssig ist, legen sich aber ziemlich viele unters Messer eines Schönheitschirurgen, um sich eine Einheitsvisage verpassen zu lassen.

Schopenhauer hat offensichtlich gerne Stehgreifgedanken zu Papier gebracht. Nach dem auch heute noch gültigen Motto, ich denk mir was aus und das glaube ich dann.

Überhaupt: Weib vs. Insektenkönigin? Nicht schon wieder. :pfeif: Was Schopenhauer wohl zu Schwarzen-Witwen-Männchen oder Gottesanbeterinnen-Männchen gesagt hätte? Oder zu sowas?

triplewart_seadevil.gif


Die etwas kleine Beschriftung lautet übrigens: parasitic male.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
smalonius
 
Beiträge: 623
Registriert: Sa 11. Apr 2009, 18:36

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » Sa 5. Dez 2009, 13:50

Wozu die Aufregung, smalonius? Natürlich hat Schopenhauer - wie fast alle Menschen - während seines Lebens genug Unsinn produziert. Er hat sich so seine Gedanken gemacht, lag damit zuweilen daneben aber das hat ihn nicht davon abgehalten, diesen Unsinn zu publizieren. Nietzsche, Kant, Voltaire, auch Einstein und Sartre haben zuweilen unglaublich Dämliches von sich gegeben. So sind wir nun einmal, wir Ebenbilder Gottes :up:
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon ujmp » Sa 5. Dez 2009, 14:09

Zustimmung, Platon! Aber bevor man etwas als Unsinn betrachtet muss man erstmal richtig rekonstruieren, was der Autor gemeint hat, sonst kämpft man mit Windmühlen.

Für die "Natur" ist tatsächlich nur die Reproduktion entscheidend, alles was danach kommt hat evolutionär keinen Einfluss mehr (nur indirekt). Niemand wird leugnen, dass für Männer junge hüpsche Frauen am attraktivsten sind. Sie üben in jungen Jahren eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, die sie mit den Jahren immer mehr verlieren und dann nur noch mit Fakes hinbekommen. Das hat olle Schopi sehr poetisch ausgedrückt. Irgendwo erwähnt er, glaube ich, auch, dass es für die Kinder gar nicht gut wäre, wenn sich die junge Mutti gleich wieder sexuell betätigt, weshalb es für das Überleben des Nachwuchses günstiger ist, wenn die Partnerwahl nach der Geburt für sie erschwert ist - was die Natur durch Entzug der Attraktivität erreicht.
Benutzeravatar
ujmp
 
Beiträge: 3108
Registriert: So 5. Apr 2009, 19:27

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Julia » Sa 5. Dez 2009, 17:00

smalonius hat geschrieben:Damals hat man noch geheiratet und ist zusammen geblieben, ob's gepasst hat oder nicht. Heutzutage käme Schönheit auch nach dem 25ten Lebensjahr noch gelegen.

Vernunft reicht angeblich nicht, Schönheit verweht. Was bleibt übrig? Was hält ein Paar danach noch zusammen? Die heilige Ehe, die Kinder, die Gewohnheit? Vielleicht wär's ja im Originaltext noch gekommen.

Ich glaube LinuxBug war es, der mal diesen Link gepostet hat und ich habe mir glücklicherweise ein Lesezeichen gesetzt:
http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=LTO_dZUvbJA

Wenn ich das übertrage ist jemand der sich "auf immer und ewig" verspricht vermutlich glücklicher als jemand, der ständig überlegt ob er seinen Partner nicht durch das hübsche Gesicht da vorne oder den knackigen Hintern da hinten austauschen sollte.
Davon abgesehen, auch wenn das für dich eventuell nicht gilt, tun sich die Leute ja nicht nur zur Paarung zusammen, sondern versprechen sich noch mehr von einer Beziehung und das ist dann das was bleibt.
Benutzeravatar
Julia
 
Beiträge: 860
Registriert: Di 24. Feb 2009, 10:57

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon ujmp » Sa 5. Dez 2009, 18:33

Julia hat geschrieben:Wenn ich das übertrage ist jemand der sich "auf immer und ewig" verspricht vermutlich glücklicher als jemand, der ständig überlegt ob er seinen Partner nicht durch das hübsche Gesicht da vorne oder den knackigen Hintern da hinten austauschen sollte.


Das liegt an den gegebenen Risiken. Wenn das Risiko, mit einem Minus rauszukommen, klein genug ist, wird es auch eingegangen. Die Zerrüttung entsteht dadurch, dass man sich vorstellt etwas haben zu können, es aber nicht zu erlangen versucht, wiel es schiefgehen könnte. Schopenhauer wäre damit nicht widerlegt, weil er dementsprechend sagt, dass die Natur bei Frauen das Risiko erhöht hat, keinen Ersatz zu finden.

Es ist vermutlich auch eine reproduktionstechnsich sinnvolle Neigung der Männer, jüngere Partnerinnen zu bevorzugen, da die Wahrscheinlichkeit, dass sie noch Kinder bekommen können, viel größer ist. Heutzutage kann eine Frau auch mit 40 noch ein Kind bekommen, aber vor 100 Jahren war eine Frau mit 40 schon uralt. Die Instinkte sind halt mit der Medizin nicht mitgewachsen.

Vielleicht ist dass der Grund dafür, dass junge Akademiker keine Kinder bekommen: die Frauen warten, bis sie verblüht sind. Die Natur lässt sich da offenbar nicht reinreden.
Benutzeravatar
ujmp
 
Beiträge: 3108
Registriert: So 5. Apr 2009, 19:27

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon smalonius » Sa 5. Dez 2009, 22:13

platon hat geschrieben:Wozu die Aufregung, smalonius?

Ich lästere halt gelegentlich mal gerne. :pfeif:

Nietzsche, Kant, Voltaire, auch Einstein und Sartre haben zuweilen unglaublich Dämliches von sich gegeben.
Lauter Bildungslücken, abgesehen von den Fetzen, die man so mitkriegt. Nur über Einstein und seine erste Ehe könnte ich was erzählen. Wenn ich seinen Ehevertrag poste, dann schlackert ihr mit den Ohren.

Von Schopenhauer habe ich auch nie was gelesen. Deshalb hat's mich auch gewundert, daß es so ein Käse ist. Der Kerl ist ja nicht ganz unbekannt.
ujmp hat geschrieben:Das hat olle Schopi sehr poetisch ausgedrückt.

Sorry, ich lese da etwas anderes. "nach einem oder zwei Kindbetten verliert das Weib seine Schönheit". Erstes Kind mit 20, zweites mit 22 und mit 24 dann verbraucht? Das ist ein bißchen grob. Bild

ujmp hat geschrieben:was die Natur durch Entzug der Attraktivität erreicht.

Du unterstellst der Natur hier eine Täterschaft - unberechtigterweise. Pubertät und Wechseljahre kannst du gerne auf die Natur schieben, aber daß es dazwischen noch eine vorprogrammierte Phase für Attraktivitätsverlust gibt, hat sich Schopenhauer einfach so ausgedacht.

Julia hat geschrieben:Ich glaube LinuxBug war es, der mal diesen Link gepostet hat und ich habe mir glücklicherweise ein Lesezeichen gesetzt:

Ich mag die Rethorik nicht. Happiness - das ist mir zu aufgeladen. Die klingt so rosarot.

"Synthesizing happiness?" Gibt's das auch eine Nummer kleiner? Bei mir heißt das: "shrug it off" oder: "nimm's wie's kommt".

Genau genommen mag ich noch nicht mal das Prinzip, meine Gefühlszustände zu "synthetisieren". Wenn ich mir eine Zehe anstoße, dann tut's weh, und ich weiß, daß die Zehe nicht dort hätte sein sollen, wo sie war.
Wenn's mir schlecht geht, dann weiß ich, daß etwas falsch läuft. Negatives sollte man nicht überkleistern mit Selbst-Suggestion.

Julia hat geschrieben:Davon abgesehen tun sich die Leute ja nicht nur zur Paarung zusammen, sondern versprechen sich noch mehr von einer Beziehung und das ist dann das was bleibt.

Das kommt schon eher hin; bei Schopenhauer steht's aber genau andersrum. Ihm fällt nur "überreiche" Schönheit ein, als Lockmittel der Natur.

...auch wenn das für dich eventuell nicht gilt...

Das wird mir auf ewig nachhängen. :pfeif:
Benutzeravatar
smalonius
 
Beiträge: 623
Registriert: Sa 11. Apr 2009, 18:36

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » So 6. Dez 2009, 09:05

smalonius hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:was die Natur durch Entzug der Attraktivität erreicht.

Du unterstellst der Natur hier eine Täterschaft - unberechtigterweise. Pubertät und Wechseljahre kannst du gerne auf die Natur schieben, aber daß es dazwischen noch eine vorprogrammierte Phase für Attraktivitätsverlust gibt, hat sich Schopenhauer einfach so ausgedacht.

Richtig, smalonius, ujmp impliziert eine "Absicht" der Natur, die natürlich nicht existieren kann. Es ist wohl vielmehr so, dass die "abnehmende Attraktivität" ab sagen wir 30, (nehmen wir mal an, es gäbe sie dann schon) aus evolutiver Sicht unerheblich ist und deshalb hier kein Selektionsdruck besteht, die "Schönheitsphase" möglichst lange auszudehnen.
Das Ganze läuft wieder in die Richtung "die Giraffe hat einen langen Hals, damit sie die Blätter aus den Baumkronen fressen kann."
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon ujmp » So 6. Dez 2009, 11:17

platon hat geschrieben:Richtig, smalonius, ujmp impliziert eine "Absicht" der Natur, die natürlich nicht existieren kann.

Nein, ich hatte das nur metaphorisch ausgedrückt.

Ein Selektionsdruck besteht doch auch darin, dass das Individuum Eltern haben muss, die sich um ihre Nachkommen kümmern - besonders beim Menschen der 15 bis 20 Jahre braucht, um erwachsen zu werden. Daraus ergibt sich, dass Menschen mit Neigung zur Brutpflege einen Selektionsvorteil haben. Man könnte es so betrachten, dass die Reproduktion erst abgeschlossen ist, wenn die Nachkommen ohne die Eltern überlebensfähig sind. Der Mensch nabelt sich sozusagen frühestens mit 15 ab ins wirkliche Leben. Das ist auch der Grund, warum sich Menschen um ihre eigenen Kinder, Enkel und Urenkel mehr sorgen als um andere Menschen - weil sie die Reproduktion ihrer selbst darstellen. Eine gleichbleibende sexuelle Attraktivität der Frau nach der Geburt der ersten Kinder scheint unter diesem Gesichtspunkt eben nicht "sinnvoll".

Ich verstehe übrigens nicht, warum ihr euch so gegen diese Einsichten streubt. Auf der anderen Seite ist man doch immer bereit, Selektionsvorteile anzunehmen, wenn es z.B. um "Intelligenz" oder "lange Beine" geht.
Benutzeravatar
ujmp
 
Beiträge: 3108
Registriert: So 5. Apr 2009, 19:27

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Julia » So 6. Dez 2009, 11:56

Ich möchte anmerken, dass es eine Schönheit gibt, die erst mit Reife entsteht. Es gibt sehr schöne "ältere" Frauen, die haben etwas, das eine sechzehnjährige Göre nie hinkriegt.

smalonius hat geschrieben:Die klingt so rosarot.

Das war immerhin mal meine Lieblingsfarbe.
Ich glaube, dass es sich gar nicht um bewusste Selbst-Suggestion handelt.

smalonius hat geschrieben:Das wird mir auf ewig nachhängen.

So ist das, wenn man sein Herz auf der Zunge trägt.
Benutzeravatar
Julia
 
Beiträge: 860
Registriert: Di 24. Feb 2009, 10:57

VorherigeNächste

Zurück zu Gesellschaft & Politik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

cron