Ich geh heute von der Schule Richtung Bus, und sehe einige Personen in schwarzen Hosen und weißen Hemden am Gehsteig stehen. Offensichtlich sind es Vertreter irgendeiner christlichen Religion/Sekte, auf Missionierung.(Es waren Mormonen) Ich denk mir also, ich hab Zeit, wieso nicht ein kleines Gespräch anfangen. Ich geh also ganz langsam dem Stand entgegen und warte, bis mich jemand anspricht. Die Disskussion war dann wenig ergiebig und informativ.

Doch das absolute (im wahrsten Sinne des Wortes) Todschlag-Argument, mitdem er mich entließ, nachdem er mir ganz tief in die Augen geschaut hatte, war, dass ich spätestens, wenn ich einen lieben Menschen verlieren würde bzw. wenn ich selber sterben werde, erkennen werde, dass ich falsch lag.
Nun habe ich kein größeres Problem mit der Endlichkeit der Existenz, ja sogar im Gegenteil fände ich ein Unendliches Leben absolut nicht wünschenswert.
Auch der Verlußt eines mir geliebten Menschen, so tragisch es auch ist, wird mich nicht dazu bringen, zu glauben, dass er/sie weiterlebt. Ich hab mich also in gewisser Weise mit meiner und der Endlichkeit eines jeden Menschen abgefunden. Nun frage ich mich, wieso es nun Leute gibt, die das nicht schaffen. Ist dies bloß eine Erziehungsfrage, oder ist es einfach der Wunsch der gläubigen Menschen dass die Realität anders beschaffen ist, als sie ist. Also auch eine Frage der Persönlichkeit, die mit schwierigen Situationen umgehen kann, oder eben nicht. Was ist der Unterschied zwischen einem Naturalisten/Atheisten, der sich offensichtlich mit seiner Endlichkeit abfinden kann und eines Menschen, der dies nicht vermag.
mfg
taotne