wolfgang hat geschrieben:„Was glaubst Du, wieso der Mensch im Laufe der Evolution ein so großes Gehirn entwickelt hat, wenn es ein kleineres auch getan hätte?“
Schätzungen zufolge kann das menschliche Gehirn etwa 100 Terabyte an Daten in chemischer Form in den Synapsen halten. Allerdings wird die Information im Gehirn nicht exakt und linear gespeichert wie in einem Von-Neumann-Computer, sondern unterläuft einen komplexen mehrstufigen Lernprozess, bei dem das Gehirn versucht, unwichtige Information temporal zu verwerfen und wichtige Informationen hierarchisch auf Basis bereits vorhandener Gehirnstrukturen zu generalisieren.
Auch durch die Umkehrung der Abläufe kommt es zu einer zielgerichteten Erscheinungsart.platon hat geschrieben:Giraffen haben so lange Hälse, weil sie an das Futter in den Baumkronen kommen wollten, sondern
Weil Giraffen so lange Hälse haben, kommen sie an die Blätter in den Baumkronen.
Begreifst Du den Unterschied?
stine hat geschrieben:Warum setzt sich also der Mensch mit größerem Hirn durch, wenn es auch der mit dem kleineren hätte schaffen können?
wolfgang hat geschrieben:Ich habe nirgendwo von einer gerichteten Evolution ... gesprochen
platon hat geschrieben:Da gibt es jede Menge Möglichkeiten, die wir alle nicht verifizieren können:
1. da es höchstwahrscheinlich nie zwei Arten Menschen gab, die sich lediglich in ihrer Hirngröße unterschieden, wurde möglicherweise nie auf Hirngröße selektiert.
platon hat geschrieben:2. woher weißt Du, dass das kleine (Hirn) ausgereicht hätte?
platon hat geschrieben:3. ein größeres Hirn bedeutet nicht unbedingt mehr Intelligenz
platon hat geschrieben:Die Liste läßt sich beliebig verlängern ...
wolfgang hat geschrieben:Das glaubst Du wohl selber nicht ernsthaft! Am nächstliegenden ist wohl,
wolfgang hat geschrieben:Du hast das doch indirekt behauptet, indem Du sagst, dass unser Hirn nie und nimmer ausgelastet ist.
wolfgang hat geschrieben:Nicht unbedingt im Einzelfall, im statistischen Durchschnitt jedoch schon!
http://www.people.vcu.edu/~mamcdani/Big-Brained article.pdf
wolfgang hat geschrieben:Dann verlängere einmal.
wolfgang hat geschrieben:Das glaubst Du wohl selber nicht ernsthaft!
platon hat geschrieben:Ist das jetzt ein Beweis?
platon hat geschrieben:Mein lieber Wolfgang, bis in die Neuzeit waren nicht die Klugen, sondern die physisch Starken diejenigen, die gesagt haben wo es lang ging.
platon hat geschrieben: In ihrer gesamten Geschichte haben die Frauen einen Hang zu großen, starken Männern gehabt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Erst in der Wissensgesellschaft hat sich außergewöhnliche Intelligenz bezahlt gemacht.
platon hat geschrieben:woher weißt Du, dass das kleine ausgereicht hätte?
wolfgang hat geschrieben:Du hast das doch indirekt behauptet, indem Du sagst, dass unser Hirn nie und nimmer ausgelastet ist.
platon hat geschrieben:Hast Du Probleme mit dem Lesen?
platon hat geschrieben:Von wem stammt denn die Idee, irgend ein Mensch könnte seine mentalen Kapazitäten auch nur annähernd ausschöpfen. Derjenige hat ganz sicher erst geredet und dann nachgedacht.
wolfgang hat geschrieben:Jeder ernstzunehmende Neurologe und Neurophysiologe wird mir bestätigen, dass nicht nur dem Gehirn der anderen Tieren sondern auch dem des Tieres „Mensch“ natürliche Grenzen gesetzt sind!
platon hat geschrieben:Die Tatsache, dass unser Gehirn eine endliche Aufnahmekapazität hat, heißt doch nicht, dass wir sie auch ausschöpfen können. Bringe mir bitte einen eindeutigen Beleg dafür, dass Menschen ihre Gehirnkapazität ausschöpfen. Was geschieht mit Menschen mit ausgeschöpfter Gehirnkapazität?
wolfgang hat geschrieben:Unter Schlafentzug, bei Glucosemangel (dies kann vor allem bei einem schlecht eingestellten jugendlichen Diabetes mellitus passieren) oder bei Alkoholintoxikation sind diese Grenzen sehr rasch erreicht.
platon hat geschrieben:Ja, es wird besser sein, Deinen Psychiater zu kontaktieren.
platon hat geschrieben:Kennst Du einen Menschen, der die Grenzen seiner Merkfähigkeit erreicht hatte? Woran hat man das feststellen können?
wolfgang hat geschrieben:Um bei Deinem Parkplatz-Vergleich zu bleiben: bei jedem intelligent angelegten Parkplatz sind Ein- und Ausfahrt getrennt.
wolfgang hat geschrieben: Wie kommst Du auf die Idee, dass bei Schlafentzug die Einfahrt blockiert ist?
wolfgang hat geschrieben:Was bei lang anhaltendem Schlafentzug passiert, kannst Du im Internet nachlesen.
platon hat geschrieben:Ja, willst Du etwa behaupten, dass dadurch das Gehirn kleiner wird und weniger hinein passt?
wolfgang hat geschrieben:Dem Hirn bleibt bei Schlafentzug keine Zeit zum Bewerten, Umorganisieren und Freigeben von Speicherplatz.
wolfgang hat geschrieben:gibt es Deiner Meinung nach überhaupt ein Vergessen und eine Vergessenskurve? Und was ist dann Vergessen für Dich?
Wolfgang hat geschrieben:Natürlich wissen wir, dass das Gehirn eine mehr oder weniger große Plastizität aufweist – durch Unfall, Operation etc. verlorengegange Funktionen können durch Training wiedergewonnen werden, aber das geht natürlich auf Kosten anderer Fähigkeiten.
habe ich ja schon das nötige gesagt. Und jetzt kommst Du mit dem Vergessen als Argument für die Begrenztheit der Hirnkapazität.wieso der Mensch im Laufe der Evolution ein so großes Gehirn entwickelt hat
Wolfgang hat geschrieben:gibt es Deiner Meinung nach überhaupt ein Vergessen und eine Vergessenskurve? Und was ist dann Vergessen für Dich?
platon hat geschrieben:Natürlich gibt es das Phänomen des Vergessens und jede Menge unterschiedlichster Vergessenskurven, nicht eine einzelne!
Und das Vergessen ist ein unglaublich vielschichtiges und multikausales Phänomen. Aber das Überlaufen Deines Hirnspeichers hat mit dem Vergessen nun wirklich nichts zu tun.
Du hast mir übrigens noch nicht gesagt, was mit Leuten passiert, deren Hirnkapazität angeblich erschöpft ist. Werden da neue Kapazitäten nach dem FIFO-Prinzip geschaffen? Das hieße allerdings, dass die Merkfähigkeit unendlich ist. Oder gibt es einen memory overflow und der Patient stirbt? Ich bin gespannt.
Schätzungen zufolge kann das menschliche Gehirn etwa 100 Terabyte an Daten in chemischer Form in den Synapsen halten. Allerdings wird die Information im Gehirn nicht exakt und linear gespeichert wie in einem Von-Neumann-Computer, sondern unterläuft einen komplexen mehrstufigen Lernprozess, bei dem das Gehirn versucht, unwichtige Information temporal zu verwerfen und wichtige Informationen hierarchisch auf Basis bereits vorhandener Gehirnstrukturen zu generalisieren.
Charles Dawkins hat geschrieben:Wer schonmal für Vordiplom/Diplom gelernt hat weiß vielleicht was ich damit meine. Das Gehirn muss dann eben sehr viel im Langzeitgedächtnis speichern und umorganisieren, und löscht/ersetzt auch Informationen, die in dieser speziellen Situation unwichtig sind. Die neu aufgenommenen, vom Gehirn als wichtig bewerteten Daten, werden hingegen gespeichert. Unser Gehirn interagiert stets mit der Umwelt, und passt sich den entsprechenden Bedürfnissen im Rahmen seiner Plastizität an.
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