Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon ujmp » So 12. Apr 2009, 19:19

xander1 hat geschrieben:Was bot dir der Glaube? Glaube ist doch nur etwas, das im Kopf stattfindet und Veränderungen hervorrufen kann. Dachtest du, dass der Glaube dich im positiven Sinn verändert?

Der Glaube bot mir vor allem Sinn des Lebens, viele Bekanntschaften, Aufgaben, Musik (nirgendwo wird soviel Musik gemacht, wie bei den Christen). Die "Buch-Religion" war mir sehr sympathisch. Meine ersten "Glaubensgeschwister" waren zum großen Teil Studenten wie ich damals .

xander1 hat geschrieben:Ich kenne Christen, die reflektieren nicht kritisch mit dem Glauben, bzw. fühlen sich gestört wenn man das macht. Da ist es Tabu zu hinterfragen. Da gibt es einen Gruppendruck, dass alle das bestätigen was der Prediger erzählt. Man kann sich denken, dass trotzdem jeder dabei seine eigenen Gedanken hat. Aber was thematisiert wird beeinflusst der Prediger und das führt natürlich zu einer Beeinflussung,

Habe ich teilweise auch so erlebt, ist aber irgendwie normal und z.B. auch in Parteien so.
xander1 hat geschrieben:genauso wie die Religionshetze die hier manchmal stattfindet. Ich ärgere mich jedes Mal wenn ich mich davon wieder anstecken lasse. Was habe ich davon auf Christen zu hetzen, wenn genug Christen in meiner Umgebung sind? Außerdem haben die nichts verbrochen. Ich finde dass das hier auch wie eine Manipulation wirkt, wenn es so einen Grundtenor gibt.

Wenn ich heute einen Menschen treffen würde, der in einer ähnlichen Situation ist, wie ich damals, als ich Christ wurde, würde ich ihm mit User Platons Rhetorik nicht viel helfen können.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon Sabrist » So 12. Apr 2009, 20:37

ujmp hat geschrieben:...nirgendwo wird soviel Musik gemacht, wie bei den Christen...

Mit Wandergitarre in der Kirche oder am Lagerfeuer Kinderlieder singen bzw Lieder ähnlichen 'Niveaus'. Musik ist DAS nicht.
Zudem stelle ich deine Behauptung mal in den Bereich der Wunschvorstellung. Denn das einzige, was die Kirche tatsächlich an Schönem geschaffen hat, nämlich ihre Musik, hat sie längst abgeschafft. Weil's nicht mehr massenkompatibel war.
Spötter behaupten, weil der Kirche die fähigen Musiker, die die alte Kirchenmusik spielen können, längst weggelaufen sind.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon platon » So 12. Apr 2009, 20:47

ujmp hat geschrieben:[Nicht so laut, ich hör ja zu!
Es lohnt sich nicht über ein Gottesbild nachzudenken, das deiner Fantasie ensprungen ist, nur um es abzulehnen.


Dieses Gottesbild ist nicht meiner Phantasie entsprungen, sondern der von mehreren Dutzend Wirrköpfen vor fast 2000 Jahren.
Zu diesem Bild gehören die Drei, die Einer sind, aber doch miteinander reden, ohne dass sie Selbstgespräche führen. Und einer von den Dreien (oder aber ein Drittel von dem Einen) wurde gezeugt vom Dritten (oder vom dritten Drittel) aber seine Mutter war vor und nach der Geburt weiterhin Jungfrau und eineinhalb Milliarden Menschen auf dieser Erde akzeptieren diesen hanebüchenen Unsinn klaglos bis achselzuckend.
Ach ja, Mutter und Sohn sind nach ihrem jeweiligen Ableben umweltfreundlich gen Himmel entsorgt worden. Er sitzt jetzt zur Rechten des ersten Drittels und sie wird permanent von der Erde aus gebeten ihre Beziehungen zum Boss spielen zu lassen.

ujmp hat geschrieben: ... Glaube, im ganz abstrakten und allgemeinsten Sinn ist ganz natürlich.


Da muss ich Dir schon wieder energisch widersprechen. Nichts, aber auch gar nichts am Glauben ist NATÜRLICH!!!
Glauben ist eine in höchstem Maße unnatürliche und irrationale Angelegenheit. Er verlangt vom Menschen, das Denken einzustellen und zu akzeptieren, was irgend jemand einmal für richtig definiert hat.

ujmp hat geschrieben:Jetzt stellt sich also die Frage: Wie kommt jemand zu einem solchen Glauben?


Ganz einfach: Man hat ihn uns als kleine Kinder eingetrichtert. Ich bin sicher, wenige von uns wären so beschränkt, dass sie diesen Unsinn als Jugendliche oder Erwachsene noch gefressen hätten.

ujmp hat geschrieben:Der andere Punkt ist der, dass man eine wissenschaftliche Theorie niemals beweisen kann, sie kann sich höchstens bewehren (siehe Popper). Die Evolutions-Theorie hat sich hervorragend bewehrt, und nichtmal der Papst bestreitet sie.


Ich habe nicht von der Evolutionstheorie gesprochen, die sich bewährt hat, sondern von der Evolution, dem Vorgang, der nachvollziehbar belegt werden kann und der die Bibelstelle (sinngemäß) "Am sechsten Tage schuf der Herr den Menschen nach seinem Ebenbild" als Unsinn entlarvt.
Im Übrigen kann man wissenschaftliche Theorien oder vielmehr ihre Richtigkeit durchaus belegen.
Wie das in der Wissenschaft so üblich ist, allerdings nur bis zum Beweis des Gegenteils - dann ist die Theorie und ihr Wahrheitsgehalt eben futsch.
Aber das macht nichts, wir stellen eine neue Theorie auf, die den bisherigen Experimenten und Belegen nicht widerspricht und suchen weiter nach der Wahrheit. Dazu sind wir da.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon ujmp » So 12. Apr 2009, 20:54

Sabrist hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:...nirgendwo wird soviel Musik gemacht, wie bei den Christen...

Mit Wandergitarre in der Kirche oder am Lagerfeuer Kinderlieder singen bzw Lieder ähnlichen 'Niveaus'. Musik ist DAS nicht.
Zudem stelle ich deine Behauptung mal in den Bereich der Wunschvorstellung. Denn das einzige, was die Kirche tatsächlich an Schönem geschaffen hat, nämlich ihre Musik, hat sie längst abgeschafft. Weil's nicht mehr massenkompatibel war.
Spötter behaupten, weil der Kirche die fähigen Musiker, die die alte Kirchenmusik spielen können, längst weggelaufen sind.


Ich hab jetzt aber keine Lust mehr, mich über das Christentum zu unterhalten, besonders nicht mit lauter Don Quijotes als fahrende Christentumsbekämpfer.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon platon » So 12. Apr 2009, 21:47

ujmp hat geschrieben:Ich hab jetzt aber keine Lust mehr, mich über das Christentum zu unterhalten, besonders nicht mit lauter Don Quijotes als fahrende Christentumsbekämpfer.


Hier bekämpft keiner das Christentum, sondern den hanebüchenen Unsinn aller Religionen gleichermaßen.
Wenn Du den Eindruck, es ginge hier speziell gegen das Christentum, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass über das Christentum in diesem Forum mehr Kenntnisse vorliegen als über Islam oder Judentum.
Es geht immer wieder generell um die Frage:
Warum verzichten erwachsene Menschen aufs Denken und begnügen sich unreflektiert mit dem, was Ihnen andere als Wahrheit verkaufen
Das ist für einen selbstdenkenden Atheisten schwer bis überhaupt nicht nachvollziehbar.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon xander1 » Mo 13. Apr 2009, 10:34

ujmp hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Was bot dir der Glaube? Glaube ist doch nur etwas, das im Kopf stattfindet und Veränderungen hervorrufen kann. Dachtest du, dass der Glaube dich im positiven Sinn verändert?

Der Glaube bot mir vor allem Sinn des Lebens, viele Bekanntschaften, Aufgaben, Musik (nirgendwo wird soviel Musik gemacht, wie bei den Christen). Die "Buch-Religion" war mir sehr sympathisch. Meine ersten "Glaubensgeschwister" waren zum großen Teil Studenten wie ich damals .

Aber um das alles zu praktizieren, warum braucht man dazu diese Religion? Handelt man nur so gemeinsam, wenn man sich den Glauben der Bibel einredet und sich gegenseitig im positiven Sinn wie auch im negativen Sinn beeinflusst, oder einfach nur zum Zwecke. Wozu dient denn auch eine Predigt? Es geht in einer Predigt um gewollte Beeinflussung, durch die man sich ggf. etwas vormacht oder nicht.

Was ist daran so verkehrt sich durch einen Glauben etwas vorzumachen? Ist man deshalb gleich ein Kreuzritter oder was?
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon ujmp » Mo 13. Apr 2009, 11:15

xander1 hat geschrieben:...warum braucht man dazu diese Religion? Handelt man nur so gemeinsam, wenn man sich den Glauben der Bibel einredet und sich gegenseitig im positiven Sinn wie auch im negativen Sinn beeinflusst, oder einfach nur zum Zwecke. Wozu dient denn auch eine Predigt? Es geht in einer Predigt um gewollte Beeinflussung, durch die man sich ggf. etwas vormacht oder nicht.

Erstmal: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Jenachdem, wo tiefsitzende Bedürnisse zuerst befriedigt werden, dort probiert man zuerst zu bleiben. Man weiß aus der Zwillingsforschung, dass Menschen unabhängig von ihrer Erziehung ziemlich erfolgreich den Platz suchen, der ihren Neigungen am besten entspricht (In Eysencks "IQ-Bibel" ist das sehr eindrucksvoll belegt.). Die "Verführbarkeit" duch politische Systeme oder religiöse Bewegungen ist dadurch stark relativeirt worden. Kurz: Die Menschen wollen das so, (was auch immer es ist).

Eine Predigt ist im Grunde nichtweiter als ein Vortrag. Sie dient der Lehre, der Motivation, der Vergewisserung als Gruppe usw. Sicher kann das auch mal Manipulation usw. beinhalten, das ist aber nicht Religionsspezifisch. Nach meiner Erfahrung ist die Beschäftigung mit der Bibel nicht ein "unreflektierter Glaube", wie es unser Platon jr. hier gerne darstellt. Die Christen, die ich kennengelernt habe, haben sich sehr viel Gedanken darüber gemacht, was die Bibel für sie zu sagen hat. Natürlich nicht mit wissenschaftlichem Anspruch, eher so wie man über einen Roman oder Film nachdenkt. In meinem Fall war es so, dass die Christen, die ich als junger Mann kennengerlernt hatte, die ersten Menschen waren die ich kennenlernte, die sich tiefere Gedanken über den Sinn des Lebens gemacht haben und zwar regelmäßig, mit Büchern, Diskussionen, teilw. ganze Wochenenden lang.

xander1 hat geschrieben:Was ist daran so verkehrt sich durch einen Glauben etwas vorzumachen? Ist man deshalb gleich ein Kreuzritter oder was?

Sich etwas Vormachen sollte unter unserer Würde sein. Deshalb bin ich da auch ausgestiegen, als sich die Ungereimtheiten zu stark angehäuft hatten. In meinen Augen ist die Religion widerlegt.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon platon » Mo 13. Apr 2009, 12:15

xander1 hat geschrieben:Was ist daran so verkehrt sich durch einen Glauben etwas vorzumachen? Ist man deshalb gleich ein Kreuzritter oder was?


Wenn es Dir Spaß macht, Dich selbst zu belügen und Dich für dumm verkaufen zu lassen, nein!
Aber ich hatte eigentlich angenommen, der Sinn unseres Lebens bestünde gerade darin nicht.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon Sabrist » Mo 13. Apr 2009, 12:54

ujmp hat geschrieben:...

Eine Predigt ist im Grunde nichtweiter als ein Vortrag. Sie dient der Lehre, der Motivation, der Vergewisserung als Gruppe usw. Sicher kann das auch mal Manipulation usw. beinhalten, das ist aber nicht Religionsspezifisch.

Pardon? Seit wann ist eine Predigt nicht religionstypisch?

ujmp hat geschrieben:... Die Christen, die ich kennengelernt habe, haben sich sehr viel Gedanken darüber gemacht, was die Bibel für sie zu sagen hat. ....

Und dann? Was hat die Bibel denen gesagt? Dass die Inhalte wörtlich zu nehmen sind? Solch einen Käse glauben heute nicht mal mehr die offiziellen Vertreter dieser Religion. Oder dass man die Inhalte 'auslegen' müsse? Dann wären diese Inhalte beliebig, zumal sie je nach Umfeld und Zeit anders ausgelegt werden/wurden.
In beiden Fällen: ein überflüsssiges Unterfangen, ein überflüssiges Buch.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon Aeternitas » Mo 13. Apr 2009, 13:25

Sabrist hat geschrieben:In beiden Fällen: ein überflüsssiges Unterfangen, ein überflüssiges Buch.


Nicht überflüssig sondern hochgradig gefährlich

platon hat geschrieben:Da muss ich Dir schon wieder energisch widersprechen. Nichts, aber auch gar nichts am Glauben ist NATÜRLICH!!!
Glauben ist eine in höchstem Maße unnatürliche und irrationale Angelegenheit. Er verlangt vom Menschen, das Denken einzustellen und zu akzeptieren, was irgend jemand einmal für richtig definiert hat.


Irrational ja aber bestimmt nicht ganz unnatürlich, es ist doch stark zu bezweifeln das etwas so erfolgreiches wie Religion, nicht etwas sehr natürlichem zugrunde liegt.

ujmp hat geschrieben:Wie widerlegt man einen übernatürlichen Gott?


Die meisten Gottesbilder sind in sich so unlogisch das eine Widerlegung nicht besonders schwer fällt, das schwierige daran ist gegen eine Jahrtausende währende Indoktrination anzuarbeiten, denen selbst die grössten Skeptiker oft genug zum Opfer gefallen sind.

ujmp hat geschrieben:Eine Predigt ist im Grunde nichtweiter als ein Vortrag. Sie dient der Lehre, der Motivation, der Vergewisserung als Gruppe usw. Sicher kann das auch mal Manipulation usw. beinhalten, das ist aber nicht Religionsspezifisch. Nach meiner Erfahrung ist die Beschäftigung mit der Bibel nicht ein "unreflektierter Glaube", wie es unser Platon jr. hier gerne darstellt.


Predigt ist nichts weiter als Propaganda (http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda)

Im weiteren ist die Beschäftigung mit der Bibel absolut unreflektiert, weil bestimmt Prämissen einfach akzeptiert werden und man nur noch innerhalb dieser Prämissen denkt bzw. denken kann.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon ujmp » Mo 13. Apr 2009, 13:27

Sabrist hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:...Eine Predigt ist im Grunde nichtweiter als ein Vortrag. Sie dient der Lehre, der Motivation, der Vergewisserung als Gruppe usw. Sicher kann das auch mal Manipulation usw. beinhalten, das ist aber nicht Religionsspezifisch.

Pardon? Seit wann ist eine Predigt nicht religionstypisch?.

Das Wort "Predigt" wird hauptsächlich im Christentum anstelle von "Vortrag" verwendet. Qualititativ ist es aber nichts anderes, als irgend eine andere Form von Ansprache und deshalb nicht religionsspezifisch. Natürlich haben diese Ansprachen religionsspezifische Inhalte.

Sabrist hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:... Die Christen, die ich kennengelernt habe, haben sich sehr viel Gedanken darüber gemacht, was die Bibel für sie zu sagen hat. ....

Und dann? Was hat die Bibel denen gesagt? Dass die Inhalte wörtlich zu nehmen sind? Solch einen Käse glauben heute nicht mal mehr die offiziellen Vertreter dieser Religion. Oder dass man die Inhalte 'auslegen' müsse? Dann wären diese Inhalte beliebig, zumal sie je nach Umfeld und Zeit anders ausgelegt werden/wurden.
In beiden Fällen: ein überflüsssiges Unterfangen, ein überflüssiges Buch.

Diese Haltung scheint mir nur plausibel, wenn ich von einem begrenzten Teil der biblischen Aussagen ausgehe, z.B. "Jungfrauengeburt", die gerne zum Zwecke der Religionskritik selektiert wird. Die Bibel gibt aber darüber hinaus jede Menge Inspiration in moralischen, ethischen Fragen. Sicher kann man sich darüber unterhalten, ob die Antworten, die sich daraus ergeben alle tragbar sind, aber immerhin werden diese Fragen gestellt. Z.B., um mal wieder zum Thema zurückzukommen, "Sind Verbrecher nur seelisch krank?".

Übrigens ist mein Hauptanliegen in diesem Forum, Meinungen und Leute kennenzulernen, die solche Fragen mit atheistischen bzw. naturalistischem Hintergrund stellen.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon ujmp » Mo 13. Apr 2009, 13:35

Aeternitas hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Eine Predigt ist im Grunde nichtweiter als ein Vortrag. Sie dient der Lehre, der Motivation, der Vergewisserung als Gruppe usw. Sicher kann das auch mal Manipulation usw. beinhalten, das ist aber nicht Religionsspezifisch. Nach meiner Erfahrung ist die Beschäftigung mit der Bibel nicht ein "unreflektierter Glaube", wie es unser Platon jr. hier gerne darstellt.


Im weiteren ist die Beschäftigung mit der Bibel absolut unreflektiert, weil bestimmt Prämissen einfach akzeptiert werden und man nur noch innerhalb dieser Prämissen denkt bzw. denken kann.


Was ist daran bitteschön religionsspezifisch bestimme Prämissen zu akzeptieren? Irgendwo muss jeder einen Haltepunkt festsetzen, wenn er nicht in einen unendlichen Regress geraten will.

Gibts nicht etwas anderes, was für den Atheismus spricht, als diese kleinkarierte Religionskritik?
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon Aeternitas » Mo 13. Apr 2009, 13:56

ujmp hat geschrieben:
Aeternitas hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Eine Predigt ist im Grunde nichtweiter als ein Vortrag. Sie dient der Lehre, der Motivation, der Vergewisserung als Gruppe usw. Sicher kann das auch mal Manipulation usw. beinhalten, das ist aber nicht Religionsspezifisch. Nach meiner Erfahrung ist die Beschäftigung mit der Bibel nicht ein "unreflektierter Glaube", wie es unser Platon jr. hier gerne darstellt.


Im weiteren ist die Beschäftigung mit der Bibel absolut unreflektiert, weil bestimmt Prämissen einfach akzeptiert werden und man nur noch innerhalb dieser Prämissen denkt bzw. denken kann.


Was ist daran bitteschön religionsspezifisch bestimme Prämissen zu akzeptieren? Irgendwo muss jeder einen Haltepunkt festsetzen, wenn er nicht in einen unendlichen Regress geraten will.

Gibts nicht etwas anderes, was für den Atheismus spricht, als diese kleinkarierte Religionskritik?


Jedoch werden zumindest in der Wissenschaftlichen Methode Prämissen insbesondere wenn sie einen schreienden Widerspruch erhalten, wie bei den meisten Religionen, oft genug hinterfragt und nicht als angeblich selbstevidente Dogmen einfach für Wahr gehalten.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon Julia » Mo 13. Apr 2009, 14:03

ujmp hat geschrieben:Gibts nicht etwas anderes, was für den Atheismus spricht, als diese kleinkarierte Religionskritik?

Für den Atheismus spricht vor allem, dass nichts gegen ihn spricht, im Gegensatz zu den gängigen Religionen.
Außerdem, ich glaube es ist zumeist die Religion, die kleinkariert zu nennen ist, das färbt dann halt leider auch auf die Kritik ab, ich würde wirklich auch viel lieber anspruchsvollere Religion kritisieren, aber die trifft man ja so selten an.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon ujmp » Mo 13. Apr 2009, 14:07

Aeternitas hat geschrieben:Jedoch werden zumindest in der Wissenschaftlichen Methode Prämissen insbesondere wenn sie einen schreienden Widerspruch erhalten, wie bei den meisten Religionen, oft genug hinterfragt und nicht als angeblich selbstevidente Dogmen einfach für Wahr gehalten.


Stimmt. Es ist allerdings nicht ausgemacht, dass ein Widerspruch inakzeptabel ist. Für mich sind Widersprüche inakzeptabel. Es gibt aber gerade in weltanschaulichen Fragen einflussreiche Konzepte, die das nicht so sehen, z. B. der "dialektische Widerspruch". Religions-Apologeten können sich immer auf solche Konzepte berufen.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon ujmp » Mo 13. Apr 2009, 14:23

Julia hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Gibts nicht etwas anderes, was für den Atheismus spricht, als diese kleinkarierte Religionskritik?

Für den Atheismus spricht vor allem, dass nichts gegen ihn spricht, im Gegensatz zu den gängigen Religionen.
Außerdem, ich glaube es ist zumeist die Religion, die kleinkariert zu nennen ist, das färbt dann halt leider auch auf die Kritik ab, ich würde wirklich auch viel lieber anspruchsvollere Religion kritisieren, aber die trifft man ja so selten an.

Anders gefragt: gibts nichts Bedeutsameres an der Religion zu kritisieren, als dass sie predigt? Eine stino Fernsehsendung ist qualitativ nichts anderes, sie hat nur andere Inhalte.

Ich würde z.B. an der Religion kritisieren, dass sie Lösen von Problemen blockiert, weil sie sie für gottgegeben hält. Oder weil sie, wie in dem Beispiel dieses Threads , an falschen Lösungen festhält, weil sie sie für gottgegeben hält. Der Religion vorzuwerfen, sie würde nicht denken ist unsinnig und fruchtlos, weil es nicht stimmt. Man muss sie kritisieren in dem man ihre Fehlleistungen auflistet und brauchbarere Alternativen daneben stellt. Wem tut es weh, dass jemand an die "Jungfrauengeburt" glaubt? Aber das Menschen in ihrem Leben weit unter ihren Möglichkeiten bleiben, weil sie religiös vernebelt sind, das tut weh.
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon Julia » Mo 13. Apr 2009, 14:40

Das Problem ist nicht, dass diese Leute behaupten, dass eine Jungfrau ein Kind geboren hat, sondern dass sie vermitteln, dass es erstrebenswert ist solche Dinge zu glauben, auch wenn alles dagegen spricht.
Das "Denken" das von Religion gefördert und gefordert wird steht im Gegensatz zum wissenschaftlichen Denken, zu dem die Leute oftmals gar nicht mehr fähig sind.
ujmp hat geschrieben:Wem tut es weh, dass jemand an die "Jungfrauengeburt" glaubt?

Wem tut es weh, wenn jemand daran glaubt, dass man Homosexuelle töten soll?
Predigt (lat. praedicatio), auf Englisch Sermon (christl. Mittellatein, von lat. sermo "Wechselrede, Gespräch; Vortrag"[1]), ist ein christlich-theologischer Begriff (Terminus), der die Verkündigung (Kerygma) des Evangeliums bezeichnet. Im allgemeinen Sinn ist damit die Verkündigung des christlichen Glaubens in Wort, Tat und Lebensführung gemeint, im speziellen eine Form christlicher Rede. Die wissenschaftliche Lehre von der Predigt wird als Homiletik bezeichnet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Predigt
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon ujmp » Mo 13. Apr 2009, 14:55

Julia hat geschrieben:Das Problem ist nicht, dass diese Leute behaupten, dass eine Jungfrau ein Kind geboren hat, sondern dass sie vermitteln, dass es erstrebenswert ist solche Dinge zu glauben, auch wenn alles dagegen spricht.
Das "Denken" das von Religion gefördert und gefordert wird steht im Gegensatz zum wissenschaftlichen Denken, zu dem die Leute oftmals gar nicht mehr fähig sind.
ujmp hat geschrieben:Wem tut es weh, dass jemand an die "Jungfrauengeburt" glaubt?

Wem tut es weh, wenn jemand daran glaubt, dass man Homosexuelle töten soll?
Predigt (lat. praedicatio), auf Englisch Sermon (christl. Mittellatein, von lat. sermo "Wechselrede, Gespräch; Vortrag"[1]), ist ein christlich-theologischer Begriff (Terminus), der die Verkündigung (Kerygma) des Evangeliums bezeichnet. Im allgemeinen Sinn ist damit die Verkündigung des christlichen Glaubens in Wort, Tat und Lebensführung gemeint, im speziellen eine Form christlicher Rede. Die wissenschaftliche Lehre von der Predigt wird als Homiletik bezeichnet.

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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon platon » Mo 13. Apr 2009, 15:13

ujmp hat geschrieben:Ich würde z.B. an der Religion kritisieren, dass sie Lösen von Problemen blockiert, weil sie sie für gottgegeben hält. Oder weil sie, wie in dem Beispiel dieses Threads , an falschen Lösungen festhält, weil sie sie für gottgegeben hält. Der Religion vorzuwerfen, sie würde nicht denken ist unsinnig und fruchtlos, weil es nicht stimmt. Man muss sie kritisieren in dem man ihre Fehlleistungen auflistet und brauchbarere Alternativen daneben stellt. Wem tut es weh, dass jemand an die "Jungfrauengeburt" glaubt? Aber das Menschen in ihrem Leben weit unter ihren Möglichkeiten bleiben, weil sie religiös vernebelt sind, das tut weh.


Wenn irgend jemand in seinem stillen Kämmerlein an die unbefleckte Empfängnis glaubt, oder an einen Gott in drei Personen, die dann doch nur wieder einer sind, der aber mit sich reden kann ohne Selbstgespräche zu führen usw. usw, dann würde das keinen Menschen interessieren. Es sind aber eineinhalb Milliarden, die diesen Unsinn als kleine Kinder eingetrichtert bekommen haben und deshalb auch als Erwachsene diesen Schwachsinn für bare Münze nehmen und ihn auch bis auf den heutigen Tag anderen einreden wollen (Mission).
Dann gibt es noch die, die an Allah glauben, der seinen (männlichen) Gläubigen mitteilt, "Eure Frauen sind euch ein Acker; so naht eurem Acker, wann und wie ihr wollt." (Sure 2:223)
Oder an den rachsüchtigen JAHWE, der verfügt, dass Männer, die ihr Haupt und Barthaar abschneiden, getötet werden müssen (Lev. 19:27) oder der erlaubt dass man seine Töchter in die Sklaverei verkauft (Exodus 21:7)
Da kommen noch einmal eine Milliarde zusammen. Und das alles ist ein bisschen viel, um nichts dazu zu sagen.

Die einzige brauchbare Alternative zur Religion ist, diesen Unsinn zu vergessen:

Es gibt ganz sicher keinen Gott, also lebt Euer Leben verantwortungsvoll,
und glaubt den Scharlatanen nicht, die Euch ein weiteres Leben nach dem Tod versprochen haben!
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Re: Sind Verbrecher nur seelisch krank (Christentum)

Beitragvon Julia » Mo 13. Apr 2009, 15:17

Dass nicht nur bei Predigten etwas mitgeteilt wird ist wohl trivial, trotzdem ist eine Mathevorlesung keine Predigt, ich weiß gar nicht was das soll. Ich glaube niemand kritisiert, dass religiöse Menschen etwas sagen, sondern das was sie sagen oder habe ich da was verpasst?
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