Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Qubit » Do 24. Apr 2008, 09:09

Myron hat geschrieben:Ich bin ein Philosophierender, aber kein Physiker.

Okay, dann erübrigt sich eine Diskussion über Vilenkins Interpretationen ;-)

Der Punkt bei Wilczeks Aussage ist hier, dass er im ersten Teil eine alte Frage zum philosophischen "Nichts" stellt und dann im zweiten Teil eine Antwort mit dem physikalischen "Nichts" gibt (nothing != 'nothing'). Das finden wohl Physiker amüsant, die nicht allzu viel von dieser philosophischen Fragerei an sich halten ;-)
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Myron » Do 24. Apr 2008, 13:52

Qubit hat geschrieben:Okay, dann erübrigt sich eine Diskussion über Vilenkins Interpretationen ;-)


An einer rein physikalischen Fachdiskussion kann ich mich als Laie in der Tat nicht beteiligen.
(Aber zum Glück gibt es ja Physiker wie Vilenkin, die allgemeinverständliche Bücher über ihre Theorien schreiben.)

Qubit hat geschrieben:Der Punkt bei Wilczeks Aussage ist hier, dass er im ersten Teil eine alte Frage zum philosophischen "Nichts" stellt und dann im zweiten Teil eine Antwort mit dem physikalischen "Nichts" gibt (nothing != 'nothing'). Das finden wohl Physiker amüsant, die nicht allzu viel von dieser philosophischen Fragerei an sich halten ;-)


Vilenkin räumt ja selbst ein, dass sein Nichts eigentlich keines ist. Denn selbst wenn es nichts außer den Naturgesetzen gibt, existiert eben etwas und nicht nichts. Streng genommen sollte er also nicht von einer "Quantentunnelung aus nichts", sondern von einer "Quantentunnelung aus fast nichts" sprechen.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Daiquiri » Do 8. Mai 2008, 14:31

Myron hat geschrieben:Vilenkin räumt ja selbst ein, dass sein Nichts eigentlich keines ist. Denn selbst wenn es nichts außer den Naturgesetzen gibt, existiert eben etwas und nicht nichts. Streng genommen sollte er also nicht von einer "Quantentunnelung aus nichts", sondern von einer "Quantentunnelung aus fast nichts" sprechen.


Das *Nichts* ist eigentlich als Wanderpokal zu verstehen. Ein *Nichts* ist nur solange ein *Nichts* bis wir herausgefunden haben, dass es eigentlich kein *Nichts* ist. Haben wir dann diesem *Nichts* einen Namen gegeben, erwartet uns dahinter ein neues *Nichts* . Das physikalische *Nichts* von heute ist kein *Nichts mehr* sondern pulsierende Wahrscheinlichkeit, aus der jederzeit alles mögliche entstehen kann.
Um aufs Thema zurückzukommen, wieso intelligente und gebildete Menschen zurück zum Glauben finden können, kann ich mir nur so erklären, dass sie an ihren Theorien verzweifeln. Gerade zur heutigen Zeit befindet sich viel im Umbruch. Neuentdeckungen zeigen, das die Logik, die wir der Welt aufgebrummt haben, kein Spiegel ihrer selbst ist. Damit meine ich nicht, dass die Welt nicht logisch ist, nur das wir diese Logik noch nicht komplett erfasst haben. Ich glaube sowas bringt selbst viele Wissenschaftler zu einem vernünftigen und PRIVATEN Glauben, aber ganz sicher nicht zu geistigem Dünnschiss, wie etwas das Christentum.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Telos » Fr 23. Mai 2008, 23:27

Kerry hat geschrieben:Diese Frage habe ich mir bereits des öfteren gestellt.
Was bewegt intelligente und gebildete Menschen, aus Überzeugung an eine Religion und /oder an einen Gott zu glauben?


Weil dies Menschen nicht mit Nichts zufrieden sind, weil es keinen Grund gibt, damit zufrieden sein zu müssen.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon folgsam » Fr 23. Mai 2008, 23:35

Und welcherart sind die Menschen, die sich mit Nichts zufriedengeben?
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Telos » Fr 23. Mai 2008, 23:38

folgsam hat geschrieben:Und welcherart sind die Menschen, die sich mit Nichts zufriedengeben?


Von der Art: Intelligent und gebildet. Herzensbildung inbegriffen.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon folgsam » Fr 23. Mai 2008, 23:52

Gut ich habe vielleicht zu ungenau gefragt :

Denkst du Naturalisten/Materialisten sind mit NIchts zufrieden und seien Nihilisten?
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Telos » Fr 23. Mai 2008, 23:55

folgsam hat geschrieben:Gut ich habe vielleicht zu ungenau gefragt :

Denkst du Naturalisten/Materialisten sind mit NIchts zufrieden und seien Nihilisten?


Ich denke nicht, was andre denken.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon folgsam » Sa 24. Mai 2008, 00:05

Dann geh mir aus der Sonne.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Telos » Sa 24. Mai 2008, 00:06

Geh du ins Fass zurück.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Ari » Sa 24. Mai 2008, 08:08

Telos hat geschrieben:Herzensbildung inbegriffen.

Herzensbildung ist Blendwort das gerne (gerade von religösen Menschen) benutzt wird. Definier mir doch einmal (weil es diverse Versionen gibt) was du unter Herzensbildung verstehst!
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Robert » Sa 24. Mai 2008, 08:33

Telos hat geschrieben:Weil dies Menschen nicht mit Nichts zufrieden sind, weil es keinen Grund gibt, damit zufrieden sein zu müssen.


Dann machst du die Rechnung ohne die fernöstlichen Philosophien. Suche beispielsweise mal nach der Kyoto Schule, dann wirste sehen, dass es nicht immer nur um das Sein und das Seiende geht.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Telos » Sa 24. Mai 2008, 12:37

Robert hat geschrieben: Dann machst du die Rechnung ohne die fernöstlichen Philosophien. Suche beispielsweise mal nach der Kyoto Schule, dann wirste sehen, dass es nicht immer nur um das Sein und das Seiende geht.


Kann sein. Aber die allgemeine Relativitätstheorie sagt, der eigene Standort und die Theorie bestimmt, was wir sehen können - und Kyoto ist weit weg.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Robert » Sa 24. Mai 2008, 13:32

Telos hat geschrieben:
Robert hat geschrieben: Dann machst du die Rechnung ohne die fernöstlichen Philosophien. Suche beispielsweise mal nach der Kyoto Schule, dann wirste sehen, dass es nicht immer nur um das Sein und das Seiende geht.


Kann sein. Aber die allgemeine Relativitätstheorie sagt, der eigene Standort und die Theorie bestimmt, was wir sehen können - und Kyoto ist weit weg.


Argumentationsweise erkannt und fiktives Beispiel erbaut:
Tobias verweist auf ein Gleichnis von Baha'u'llah, dem Stifter der Baha'i, um damit eine vollkommen andere Sichtweise in den Diskurs einbringen zu können.

Ich antworte: "Kann sein. Aber die allgemeine Relativitätstheorie sagt, der eigene Standort und die Theorie bestimmt, was wir sehen können - und Persien ist weit weg."


Nur mal so am Rande, Ort und Anschauung sind nicht identisch, weshalb Baha'u'llahs Lehre nicht identisch mit Persien ist, wie auch die Kyoto Schule nicht mit Kyoto identisch ist.

Über die Anwendung der Relativitätstheorie möge bitte ein Physiker urteilen.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Telos » Sa 24. Mai 2008, 15:58

Ari hat geschrieben:
Telos hat geschrieben:Herzensbildung inbegriffen.

Herzensbildung ist Blendwort das gerne (gerade von religösen Menschen) benutzt wird. Definier mir doch einmal (weil es diverse Versionen gibt) was du unter Herzensbildung verstehst!


Schön, wenn man selbst weiß, dass Herzensbildung ein Blendwort ist. Wozu dann noch Definitionen andrer?
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon pinkwoolf » Sa 24. Mai 2008, 19:55

Telos hat geschrieben:Schön, wenn man selbst weiß, dass Herzensbildung ein Blendwort ist. Wozu dann noch Definitionen andrer?

Wie wäre denn zum Beispiel deine Definition des Begriffs "Herzensbildung"?
Inwiefern hat das Herz etwas mit dem menschlichen Denken zu tun?
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon stine » Sa 24. Mai 2008, 21:25

pinkwoolf hat geschrieben:Wie wäre denn zum Beispiel deine Definition des Begriffs "Herzensbildung"?
Inwiefern hat das Herz etwas mit dem menschlichen Denken zu tun?
Klar kann man nicht mit dem Herzen denken. Und ausbilden kann man es auch nicht, es sei denn durch Sport.
Herzensbildung ist ein Synonym für die Ausbildung von Gefühl und einer in Folge emotionalen Wahrnehmung. Andere nicht nur durch ihr Äußeres zur Kenntnis nehmen, sondern den "Menschen" sehen, der sich hinter einer fleischlichen Fassade verbirgt. Die umstrittene Seele begreifen.

Ich stelle fest, dass genau dies heute kaum noch der Fall ist. Ich stelle weiters fest, dass Lügen und Betrügen keine Untugenden mehr sind. Es wird wo immer es geht einfach die Unwahrheit gesagt, hochgestapelt, übertrieben, hinzugedichtet und platt gelogen. Ich habe lange gebraucht um zu verstehen, dass man nie mit den eigenen Maßstäben andere messen sollte. Viele Enttäuschungen hätte ich mir ersparen können, wenn meine Eltern bei meiner Erziehung nicht so gute Arbeit geleistet hätten.

Das ist Herzensbildung.

LG stine
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon emporda » Sa 24. Mai 2008, 21:46

stine hat geschrieben:Ich stelle fest, dass genau dies heute kaum noch der Fall ist. Ich stelle weiters fest, dass Lügen und Betrügen keine Untugenden mehr sind. Es wird wo immer es geht einfach die Unwahrheit gesagt, hochgestapelt, übertrieben, hinzugedichtet und platt gelogen.

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Für den Bischof Bernado Alvarez von Teneriffe gibt es Minderjährige, die den sexuellen Mißbrauch wünschen und ihre sexuelle Neigung wie eine Sucht ausleben, man muß die Priester schützen.
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon pinkwoolf » Sa 24. Mai 2008, 22:27

stine hat geschrieben:Herzensbildung ist ein Synonym für die Ausbildung von Gefühl und einer in Folge emotionalen Wahrnehmung.

Zunächst einmal kann ich deinem Gedankengang nicht so ganz folgen. Da muss eine Menge böser Erfahrungen dein Weltbild verhext haben.

Andererseits freue ich mich, dass du dich nach langer Pause wieder in unseren gottverachtenden Diskurs einhakst.

:winken:
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Re: Warum glauben intelligente und gebildete Menschen?

Beitragvon Telos » Sa 24. Mai 2008, 22:36

pinkwoolf hat geschrieben:Wie wäre denn zum Beispiel deine Definition des Begriffs "Herzensbildung"?
Inwiefern hat das Herz etwas mit dem menschlichen Denken zu tun?


Für dich ist ein Zitronenfalter einer, der Zitronen faltet ?
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