Ein Intervierw

Ein Intervierw

Beitragvon Klaus » Mo 23. Jul 2007, 19:41

Max und eine Vertreterin der katholischen Landjugend Bildglaubensfrage.mp3 (11.2 MB) in einem Interview. Hörenswert.
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Beitragvon Münchhausen » Mo 23. Jul 2007, 19:59

Schade dass es so kurz ist
Max scheint nur ein Gast zu sein, kein ernster Interviewpartner, schade dass er so wenig Zeit hatte
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Re: Ein Intervierw

Beitragvon Kurt » Mo 23. Jul 2007, 20:10

Klaus hat geschrieben:Max und eine Vertreterin der katholischen Landjugend Bildglaubensfrage.mp3 (11.2 MB) in einem Interview. Hörenswert.


War nur eine sehr kurze Debatte, aber die wichtigen Punkte sind trotzdem zur Sprache gekommen. Max scheint ein sehr guter Debattierer zu sein. Das Schlusswort der Dame fasziniert mich. Sinngemäß "ich weiß, dass die Welt nicht so entstanden ist, wie es in der Bibel steht, aber ich glaube es trotzdem." Sehr intelligent. ;-)

Was mich ein bisschen gewundert hat, ist, dass Max als "Vorstand der Brightsbewegung in Deutschland" bezeichnet wurde. Sind wir ein eingetragener Verein oder sowas?
Zuletzt geändert von Kurt am Mo 23. Jul 2007, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Falk » Mo 23. Jul 2007, 20:31

Was mich ein bisschen gewundert hat, ist, dass er als "Vorstand der Brightsbewegung in Deutschland" bezeichnet wurde. Sind wir ein eingetragener Verein oder sowas?

Nein. Schlecht recherchiert. Wie immer halt. :^^:
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Beitragvon taotne » Mo 23. Jul 2007, 20:35

Wo wurde das Interview veröffentlich bzw. wer hat es geführt?
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Beitragvon LinuxBug » Mo 23. Jul 2007, 20:41

Wow, die reden aber schnell :^^:

:rollsmile:

Ja ich glaub's trotzdem :lachtot:
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Re: Ein Intervierw

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 23. Jul 2007, 22:07

Kurt hat geschrieben:Das Schlusswort der Dame fasziniert mich. Sinngemäß "ich weiß, dass die Welt nicht so entstanden ist, wie es in der Bibel steht, aber ich glaube es trotzdem." Sehr intelligent.
falsch zitiert
Original:
Leni ???: "Ich finde nicht dass sich Glauben und Denken so ausschließen. Natürlich mir ist auch klar, dass die Welt nicht so entstanden ist, wie es in der Bibel steht.
Und ich bin auch naturwissenschaftlich geprägt, aber trotzdem kann ich ja das alles miteinander kombinieren.
Man kann ja auch einfach über seinen Glauben nachdenken. Und man kann darüber nachdenken und dann feststellen: Ja ich glaub's trotzdem."

Auch wenn es zu schön wäre, ich würde schon behaupten "ich glaub's trotzdem" bezieht sich auf den Glauben allgemein und nicht auf die Entstehungsgeschichte der Welt. "Wir" sollten uns hüten falsch zu zitieren, wenn die Brights ernst genommen werden wollen.
Außerdem wurde das Gespräch (zusammen)geschnitten und wir wissen nicht, wo überall Schnitte drin sind.
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 23. Jul 2007, 23:42

Das Gespräch hat ursprünglich mehrere Stunden gedauert. Es kam auf Bayern 2 im Radio, kann man sich nicht beklagen insofern. Max ist natürlich nicht der Vorstand der Brights, ich bin auch nicht der Pressesprecher, obwohl ich mich immer so nenne. Die Brights können als basisdemokratische Bewegung keine Hierarchie haben. Das Problem besteht darin, dass die Medien einen Ansprechpartner brauchen, und das machen wir beide einfach. Ihr dürft allerdings auch die Brights repräsentieren. Geht einfach zu eurem lokalen Fernsehsender oder Zeitung und gebt ein Interview. Steht jedem frei.

Ich finde Max super im Interview. Muss mir nach meinem Hitchens-Fanschal auch einen Max-Fanschal besorgen. :2thumbs:
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Beitragvon HF******* » Di 24. Jul 2007, 14:53

Ich finde Max auch sehr gut in dem Interview, vor allem hören sich die Äußerungen sehr schlagfertig an: Das wird natürlich durch den Zusammenschnitt auch unterstützt.

:up:
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Beitragvon Max » Mi 25. Jul 2007, 13:27

Das Interview ist nicht so gelungen - in mehrfacher Hinsicht. Die Stimmen im Interview sind etwas komisch geworden. Sie klingen sehr verzerrt und stocken außerdem. Wahrscheinlich liegt das an der Umwandlung des Formats.

Weil die Sendung so kurz ist, musste das Interview stark verkürzt werden. Dadurch ging nicht nur sehr viel Inhalt verloren, es wurde auch der Sinn von Aussagen verstellt. Die einzelnen Sätze stehen in einem ganz anderen Kontext. Oft fehlt Aussagen eine Erläuterung und Klarstellung dessen, was gemeint ist. Im Interview wurde dies zwar gesagt, dann aber weggeschnitten.

Sehr schade fand ich auch, dass die beiden jegliche Religionskritik herausgeschnitten haben. Lag es an den Chefs? Trauten sie sich nicht? War ich zu offensiv?

Meine Diskussionspartnerin war extrem liberal. Sie sprach dem Papst keine Autorität zu. Außerdem dachte sie nicht, dass die Bibel für den Glauben wichtig ist. Überhaupt war sie in keiner Weise konservativ, sondern eher linksorientiert. Ihre moralischen Vorstellungen waren ganz klar antichristlich: Sie hielt nichts von einer Regelmoral, meinte, Abtreibung sei nicht verwerflich, die Richtigkeit von Sterbehilfe solle man von Fall zu Fall entscheiden.

Weiterhin - und das finde ich noch viel schlimmer - kannte sie sich mit der Thematik kaum aus und war überhaupt eher ungebildet. Mit Ethik und Moralphilosophie hatte sie sich wohl noch nie auseinandergesetzt. Argumente um die Existenz eines Gottes kannte, noch brauchte sie. Die Geschichte des Christentums hielt sie für "nicht so toll". Meine religionskritischen Einwürfe (auch einige Bibelzitate) haben sie überhaupt nichtverärgert oder auch nur mitgenommen, sie ließen sie vollkommen kalt. Auch hat sie überhaupt kein Argument dagegen geäußert.

Überhaupt war sie kaum zur Diskussion bereit. Im gesamten Interview hat sie nur ein einziges (!) Mal etwas gegen eine Aussage von mir gesagt. An dieser Stelle habe ich behauptet, dass ein Unterschied zwischen Denken und Glauben besteht. (Und wenn der Begriff "Glaube" auch nur den leisesten Gehalt hat, besteht zweifelsfrei ein solcher Unterschied.) Ihre Einwurf war, dass dies nicht stimme; schließlich könne man über eine Glaubensvorstellung nachdenken und sie - wenn sie einem nicht mehr gefällt - auch verwerfen. Klar ist: Wenn man so verfährt, führt das zu einer totalen Enthölung des Glaubensbegriffs.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 25. Jul 2007, 14:37

Max hat geschrieben:Meine Diskussionspartnerin war extrem liberal. Sie sprach dem Papst keine Autorität zu. Außerdem dachte sie nicht, dass die Bibel für den Glauben wichtig ist. Überhaupt war sie in keiner Weise konservativ, sondern eher linksorientiert. Ihre moralischen Vorstellungen waren ganz klar antichristlich: Sie hielt nichts von einer Regelmoral, meinte, Abtreibung sei nicht verwerflich, die Richtigkeit von Sterbehilfe solle man von Fall zu Fall entscheiden.
Was ist daran antichristlich? Es mag gegen die katholische Amtskirche sein, aber nicht grundsätzlich gegen jegliche christliche Lehren
Max hat geschrieben:Die Geschichte des Christentums hielt sie für "nicht so toll".
Ein vernünftiger Christ, kann sie m.E. auch nicht für "so toll" halten, allerdings im ursprünglichen Sinne schon (toll = getrübt, umnebelt, verwirrt, irre, geisteskrank).
Die Geschichte des Christentums ist schließlich eine Geschichte des Verrats der eigenen Ideale, egal ob schwule oder kinderschändende Priester, Kreuzzüge, mordende und rumhurende Päpste etc.
Max hat geschrieben:Überhaupt war sie kaum zur Diskussion bereit. Im gesamten Interview hat sie nur ein einziges (!) Mal etwas gegen eine Aussage von mir gesagt.
hmmm, vielleicht hast du ihr so gefallen? :lachtot:
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Beitragvon Andreas Müller » Mi 25. Jul 2007, 14:41

hmmm, vielleicht hast du ihr so gefallen?


Irgendwoher muss sein Harem ja kommen.
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Beitragvon Klaus » Mi 25. Jul 2007, 15:04

@Max, an der Formatumwandlung liegt das nicht, BR2 produziert einen Audio-Mitschnitt als Video-Format, das ist schon mal Banane. Die Raumakustik ist grottenschlecht, dass ist das Hauptproblem. Ansonsten ist das Interview, insbesondere inhaltlich gelungen.
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Beitragvon Tapuak » Mi 25. Jul 2007, 16:13

Max argumentiert sehr schlagfertig, das muss man schon sagen - bei der Gesprächspartnerin konnte ich dagegen keine Position heraushören. Leider wirkt das Gespräch etwas hektisch, wohl weil es stark zusammengeschnitten ist. An einer Stelle hätte ich Max jedoch widersprochen, und zwar ganz am Anfang. Max sagt, dass es keinen Bedarf für Religion gebe. Das mag aus seiner Sicht stimmen, aber aus der Sicht von religiösen Menschen eben nicht. Es gibt diesen Bedarf einerseits, wenn eine bestimmte psychische Disposition vorliegt, und andererseits, wenn bestimmte soziale Randbedingungen gegeben sind - und es ist m.E. auch nicht zu erwarten, dass dieser Bedarf nur aufgrund von guten Argumenten verschwindet.
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Beitragvon Klaus » Mi 25. Jul 2007, 16:39

Ist das nicht etwas viel verlangt, wenn ein Atheist auch noch die Positionen der Religiösen berücksichtigen soll? Er hat seinen Standpunkt vertreten, und das ausgezeichnet.
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Beitragvon Tapuak » Mi 25. Jul 2007, 17:03

Klaus hat geschrieben:Ist das nicht etwas viel verlangt, wenn ein Atheist auch noch die Positionen der Religiösen berücksichtigen soll? Er hat seinen Standpunkt vertreten, und das ausgezeichnet.

In dem Fall hat sich das schon so angehört, als sei gemeint gewesen, dass es generell keinen Bedarf nach Religion gebe (in dem Sinne, dass sie immer unnütz sei und man sie deshalb nicht braucht), und nicht nur, dass er persönlich diesen Bedarf nicht hat. Das hat nichts damit zu tun, dass man den Religiösen argumentativ unter die Arme greifen soll. Es ist schlicht eine empirische Frage, dass viele Leute das anders sehen. Ich würde diesen faktischen Bedarf nicht verleugnen.
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Beitragvon musikdusche » Mi 25. Jul 2007, 19:24

Respekt!
Ich finde Max sehr eloquent. Ohnehin ist eine deutliche und gewählte Ausdrucksweise in der Öffentlichkeit sehr wichtig, um nicht als "Freak"-Organisation wahrgenommen zu werden.

Ich würde mir allerdings wünschen, dass wir als Brights nicht als "Maschinenmenschen" oder sowas wahrgenommen werden. Stichwort "Liebe": Ich wäre nicht mit der wissenschaftlichen Erklärbarkeit angefangen, sonder damit, dass Wissenschaft und Emotion sich nicht ausschließen. Aber das sind nur so persönliche Gedanken am Rande.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 25. Jul 2007, 20:46

Tapuak hat geschrieben:Ich würde diesen faktischen Bedarf nicht verleugnen.
Existiert der wirklich? Ich denke: Nein tut er nicht.
Es ist nur ein Bedarf (aus unterschiedlichen Gründen) vorhanden, der auch, aber eben nicht nur mit Religion gedeckt werden kann. Weder psychische Disposition noch soziale Randbedingungen erzwingen Religion als einzige mögliche Bedarfsbefriedigung, sie machen sie nur (u.U. sehr) naheligend und höchst wahrscheinlich (und vielleicht sogar verständlich, aber es ist kein absolutes Muss).
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Beitragvon Tapuak » Mi 25. Jul 2007, 22:05

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Es ist nur ein Bedarf (aus unterschiedlichen Gründen) vorhanden, der auch, aber eben nicht nur mit Religion gedeckt werden kann. Weder psychische Disposition noch soziale Randbedingungen erzwingen Religion als einzige mögliche Bedarfsbefriedigung, sie machen sie nur (u.U. sehr) naheligend und höchst wahrscheinlich (und vielleicht sogar verständlich, aber es ist kein absolutes Muss).

Zustimmung. Nur ändert die Einsicht, dass die zugrundeliegenden Bedürfnisse theoretisch auch nicht-religiös befriedigt werden können (was Religion in der Tat überflüssig machen würde), nichts an der Tatsache, dass diese Bedürfnisse in unserer gegenwärtigen Welt nun einmal überwiegend durch Religion gedeckt werden. Das könnte natürlich bei entsprechend anderen Randbedingungen ganz anders aussehen, aber die haben wir eben momentan nicht.
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