Max hat geschrieben:Eine etwas weite Auffassung. Ein Atheist kann auch an Geister, Feen, Osterhasen, numinose Wertereiche und ähnliches glauben. Die Ontologie eines Atheisten kann von vielen irrationalen Wesen bevölkert werden, nur von ein paar bestimmten nicht: Göttern.
Nun ja, ich persönlich habe noch keinen Atheisten getroffen, der seine Moral mit dem Osterhasen oder ähnlichen Wesen begründete.
Bei deiner Intelligenz und Schlagfertigkeit
Oh, ich sehe, wir beginnen anzubandeln:-)
sheherazade hat geschrieben:Um das zu widerlegen, genügt es, die fehlerhaften Prämissen aufzuzeigen.
An sich schon. Nur frage ich mich, ob das so überzeugend wirkt. Und die Brights wollen ja überzeugen, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich will jedenfalls überzeugen.
Handlungsalternativen sind hierfür nicht nötig, genauso wenig spezielle Horte, Behindertenheime, Förderprogramme oder weiß der Geier was. Natürlich sind solche Einrichtungen aber sinnvoll.
Ja, hier könnten wir eine schöne, endlos lange philosophische Diskussion über Notwendigkeit und Sinn anschließen, aber andernorts wurde mir bedeutet, man solle hier nicht so viel diskutieren.
Wer beruft sich denn auf den Darwinismus, was den Umgang mit Kranken und Behinderten angeht?
Darum ging es hier doch. Der "Tagespost"-Autor griff Dawkins an, dessen darwinistische Weltsicht. Und er verband dies ziemlich clever mit der Frage nach dem Umgang mit Kranken und Behinderten. Für einen Christen (die Tagespost ist meines ergoogleten Wissens eine christliche Zeitung) ist der humane Umgang mit Kranken und Behinderten klipp und klar durch die Religion vorgegeben. Für einen Atheisten ist dies nicht so. Also ein zwar sehr unfaierer, aber auch ein sehr cleverer Schachzug, dieses "Tagespost"-Zitat. Jeder, der das liest, denkt sofort an den real existiert habenden Sozialdarwinismus oder - aktueller - an Peter Singer.
Und ich bin nicht so sicher wie Du, ob ein Schmunzeln über diesen ganz bewußten Kategorienfehler wirklich ein Punkt für die Brights darstellt, rein gesellschaftlich gesehen.
Aber Du kannst das natürlich halten, wie du willst - ich wollte nur darauf hinweisen, als kritischer Geist. Ganz kommt man auch als Bright nicht um die Philosophie herum im gesellschatftichen Diskurs. Oder, einfacher, um das Handeln. Letzteres sollte man aber rational begründen können - allein mittels eines brighten Darwinismus ist diese Frage nicht beantwortbar, das siehste schon richtig. Nur darauf wollte ich hinweisen. Sorry für die Störung eurer Gemütlichkeit:
andreas müller hat geschrieben:Es ist schon erstaunlich, wie unverschämt Religiöse hier immer auftreten. Uns erstmal alle Moral abzusprechen ist schon unterste Schublade.
Das ist natürlich ein unschlagbares Argument.