Fragt mal einen Gläubigen warum...

Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon pinkwoolf » Fr 25. Apr 2008, 22:50

Robert hat geschrieben:Hmm... die sogenannten Fragen an Gläubige sind ja wohl nicht wirklich unbeantwortbare Fragen.
Wenn euch dazu nicht mehr einfällt, bin ich wirklich enttäuscht.

Der Thread hat sich von der ursprünglichen Fragestellung in der Tat weit entfernt. Ist es das, was dich enttäuscht?

Wenn Gott die Welt nach Seinem Wunsch erschaffen hat, warum lässt Er es dann zu, dass ich ein Atheist bin? Masochismus? Fiesität (schließlich muss es auch Höllenbewohner geben)?

Meine Antwort wäre natürlich: Indifferenz. Diese Geisteshaltung würde ich sogar einem nicht-existenten Phantom zutrauen.
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Robert » Sa 26. Apr 2008, 08:18

pinkwoolf hat geschrieben:
Robert hat geschrieben:Hmm... die sogenannten Fragen an Gläubige sind ja wohl nicht wirklich unbeantwortbare Fragen.
Wenn euch dazu nicht mehr einfällt, bin ich wirklich enttäuscht.

Der Thread hat sich von der ursprünglichen Fragestellung in der Tat weit entfernt. Ist es das, was dich enttäuscht?


Nein, eher die Fragestellungen, wie deine, die ich weiter unten zitiere. Selbst ein Atheist kann darauf ohne große Probleme eine Antwort geben.

pinkwoolf hat geschrieben:Wenn Gott die Welt nach Seinem Wunsch erschaffen hat, warum lässt Er es dann zu, dass ich ein Atheist bin? Masochismus? Fiesität (schließlich muss es auch Höllenbewohner geben)?


Die kannst du dir doch auch alleine beantworten. :gott:
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Fisherman's Fellow » Sa 26. Apr 2008, 09:23

Ich komme mal zum Thema des Threads zurück.

Wenn ich das richtig überblicke, gehen fast alle Fragestellungen (zumindest irgendwie und unter anderem) vom Allmachtsbegriff aus.
Von einem ziemlich mickrigen, "ratzingerschen" Allmachtsbegriff.

Über den wirklichen Allmachtsbegriff; also wenn man "wirklich, wirklich allmächtig!" meint, lässt sich gar nicht rational diskutieren.
Denn Allmacht umfasst, wie der Name schon sagt, alles, dh die ontischen und die epistemologischen Dinge wie Logik, Anschauung, usf. Diese Überlegung wird hier meistens nicht berücksichtigt, obwohl sie schon ziemlich alt ist und aus der mittelalterlichen Scholastik (Duns Scotus) stammt. Man sprach damals von der potentia absoluta, für die es zB kein Problem ist, dreieckige Vierecke und einen aus einer Geraden zusammengesetzten Kreis herzustellen.

Angesichts eines solchen Allmachtsbegriffes löst sich ein Rätsel wie
"Kann ein allmächtiges Wesen einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass es ihn nicht heben kann?"
(Ich habe absichtlich den Ausdruck 'Gott' vermieden, weil es sich hier nicht um ein theologisches, sondern um ein terminologisches Problem handelt)
Es gilt:
1. Ein allmächtiges Wesen kann Steine erschaffen, die niemand heben kann (auch es selbst nicht).
2. Ein allmächtiges Wesen kann auch die Steine heben, die es nicht heben kann.

(Duns Scotus schrieb zwar, dass in Bezug auf Gott der Satz vom Widerspruch gelten bleiben müsse, weil Gott nicht gleichzeitig etwas wollen und nicht wollen kann, aber er sah nicht, dass er dadurch seinen Allmachtsbegriff durch den Willensbegriff (Wie kann man den "Willen" einer "Allmacht" überordnen?) eingeschränkt und damit ad absurdum geführt hat.)

Kurzum: Allmacht ist durch nichts eingeschränkt. In ihr lösen sich alle widersprüchliche, widersinnige, das menschliche Gerechtigkeitsempfinden verletzende Erscheinungen usf auf: Alles ist "ok", weil es keine Regeln gibt, die man der Allmacht überordnen kann.

Wer den Mittelteil und das Ende des Buches Hiob aufmerksam liest, wird genau das finden: Nachdem Hiob alle üblichen Gottes-Verteidigungsreden seiner Freunde abgeschmettert hat und er Gott mit seinem Leiden und der Frage nach seiner Gerechtigkeit konfrontiert, erhält er (sinngemäß) zur Antwort: "Junge, ich spiele in einer ganz anderen Liga als du. Ich setze die Regeln und die Grenzen der Erkenntnis überhaupt erst fest." Und die größte Annäherung an Gott, zu der Hiob dann noch fähig ist, besteht nicht in einer rationalen Erkenntnis oder Erleuchtung, sondern er erzittert in seinem ganzen Wesen - hier fängt der Glaube an.

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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Qubit » Sa 26. Apr 2008, 10:03

Fisherman's Fellow hat geschrieben:Kurzum: Allmacht ist durch nichts eingeschränkt. In ihr lösen sich alle widersprüchliche, widersinnige, das menschliche Gerechtigkeitsempfinden verletzende Erscheinungen usf auf: Alles ist "ok", weil es keine Regeln gibt, die man der Allmacht überordnen kann.


Kurzum: Es gibt keine rationalen Begründungen von "Gott", die keine "Schein-Rationalität" beinhalten ;-)
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Fisherman's Fellow » Sa 26. Apr 2008, 10:13

Qubit hat geschrieben:Kurzum: Es gibt keine rationalen Begründungen von "Gott", die keine "Schein-Rationalität" beinhalten ;-)

Was verstehst Du unter "Schein-Rationalität"?
In welchem Sinn gebrauchst Du "von Gott"?

Kurzum: 'Allmacht' lässt sich nicht operationalisieren.
Abgesehen davon kommt der Begriff in der Bibel (in den Originalsprachen) auch nicht vor, sondern nur in Übersetzungen (ausgehend vom Romanum).

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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Qubit » Sa 26. Apr 2008, 10:26

Fisherman's Fellow hat geschrieben:
Qubit hat geschrieben:Kurzum: Es gibt keine rationalen Begründungen von "Gott", die keine "Schein-Rationalität" beinhalten ;-)

Was verstehst Du unter "Schein-Rationalität"?
In welchem Sinn gebrauchst Du "von Gott"?

Unter "Schein-Rationalität" verstehe ich eine logische Begründung einer Rationalität, die zu einem Urteil führt, das den Voraussetzungen oder einem anderen Urteil in dieser logischen Begründung widerspricht. Dies ist allgemein, also insbesondere umfasst es mehr als die "Widersprüchlichkeit" rationaler Aussagen dieser logischen Begründung.
"Gott" ist hier entkleidet jeder Ontologie, also die reine "Gottesidee".

Fisherman's Fellow hat geschrieben:Kurzum: 'Allmacht' lässt sich nicht operationalisieren.
Abgesehen davon kommt der Begriff in der Bibel (in den Originalsprachen) auch nicht vor, sondern nur in Übersetzungen (ausgehend vom Romanum).

Ich sprach nicht von Texten der Bibel oder anderer "heiliger Schriften".
Es geht darum was du und jeder überhaupt über "Gott" rational begründen kann.
Wir stellen fest: Die Begründung "Gottes" kann keine rationale sein ;-)
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Fisherman's Fellow » Sa 26. Apr 2008, 10:37

Qubit hat geschrieben:Wir stellen fest: Die Begründung "Gottes" kann keine rationale sein ;-)

Sehe ich genauso... allerdings in Bezug auf Gott (den, der nicht erdacht ist!), weil er keiner Begründung bedarf.

Eine auf metaphysischer Basis postulierte Gottheit (bzw Gottesvorstellung) als Seinsgrund kann aber durchaus rational begründbar sein... weil der Seinsgrund ja sonst fehlen würde. Aber ein solcher, induktiver "Gott" ist natürlich nicht Gott, sondern ein Götze.

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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Qubit » Sa 26. Apr 2008, 10:46

Fisherman's Fellow hat geschrieben:
Qubit hat geschrieben:Wir stellen fest: Die Begründung "Gottes" kann keine rationale sein ;-)

Sehe ich genauso... allerdings in Bezug auf Gott (den, der nicht erdacht ist!), weil er keiner Begründung bedarf.
[RELIGIÖSES BLABLA entfernt]


Das bedeutet für mich zweierlei:
i) Der Mensch muss sich selbstbeschränken, um an "Gott" glauben zu können. Er muss nämlich in diesem Kontext seine Rationalität verneinen, um nicht widersprüchlich zu sein.
ii) Alle aus "Gott" abgeleiteten Begründungen sind als solche ebenfalls nicht rational möglich. Man müsste in diesem Kontext eine widersprüchliche Rationalität voraussetzen, um überhaupt rational urteilen zu können. Dies ist selbst nicht rational begründbar.
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Fisherman's Fellow » Sa 26. Apr 2008, 11:19

Qubit hat geschrieben:Wir stellen fest: Die Begründung "Gottes" kann keine rationale sein ;-)

Sehe ich genauso... allerdings in Bezug auf Gott (den, der nicht erdacht ist!), weil er keiner Begründung bedarf.
[RELIGIÖSES BLABLA entfernt][/quote]

Lieber Qubit, könntest Du es bitte unterlassen, Dein BLABLA in die Quotes anderer Leute hineinzuschreiben? Würdest Du es lieben, wenn ich Deine Quotes mit meinem BLABLA anreichere?
Dir steht es frei, unter die Quotes soviel BLABLA zu schreiben, wie es Dir beliebt, oder sie ganz weg zu lassen, wenn auf das direkt vorangegangene Posting verwiesen wird.

Qubit hat geschrieben:Das bedeutet für mich zweierlei:
i) Der Mensch muss sich selbstbeschränken, um an "Gott" glauben zu können. Er muss nämlich in diesem Kontext seine Rationalität verneinen, um nicht widersprüchlich zu sein.

Wie kommst Du darauf, dass hier eine Ausschlussbedingung vorliegt?
Da Gott alle Rationalität übersteigt, stellt sie sozusagen eine Teilmenge dessen dar, was zu glauben möglich ist. Man kann nach Herzenslust rational sein und dennoch glauben. Gerade der Umstand, dass rationale Aussagen immer kontingent sind, ist für mich ein Hinweis darauf, dass "noch was fehlt".

Qubit hat geschrieben:ii) Alle aus "Gott" abgeleiteten Begründungen sind als solche ebenfalls nicht rational möglich.

Das hängt vom Begriff von Rationalität ab. Wenn Du - was ja wohl erforderlich ist, wenn Du aus Gott irgendwas ableiten willst - die Existenz Gottes axiomatisch voraussetzt, dann sind alle möglichen rationalen Ableitungen legitim. Gott wäre dann das, was Rationalität erst begründet und ihr deshalb auch nicht unterworfen sein kann.
Wenn Du aber den methodischen Atheismus als Bestandteil von Rationalität ansiehst, dann sind Ableitungen aus "Gott" gar nicht möglich.

Qubit hat geschrieben: Man müsste in diesem Kontext eine widersprüchliche Rationalität voraussetzen, um überhaupt rational urteilen zu können. Dies ist selbst nicht rational begründbar.

Siehe oben - axiomatische Voraussetzungen für Rationalität.

Und was die Frage der Begründbarkeit empirisch-wissenschaftlicher bzw mythisch-religiöser Erfahrungsdimensionen betrifft, ist hier einiges zu finden.

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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Qubit » Sa 26. Apr 2008, 11:59

Fisherman's Fellow hat geschrieben:Lieber Qubit, könntest Du es bitte unterlassen, Dein BLABLA in die Quotes anderer Leute hineinzuschreiben? Würdest

OT: Ich verwende "eckige Klammern" in Zitaten wie sie gemeinhin üblich sind. Sie sind dort ein Einlass des Zitierenden in seinem Kontext, mehr nicht. So what?

Fisherman's Fellow hat geschrieben:Wie kommst Du darauf, dass hier eine Ausschlussbedingung vorliegt?
Da Gott alle Rationalität übersteigt, stellt sie sozusagen eine Teilmenge dessen dar, was zu glauben möglich ist. Man kann nach Herzenslust rational sein und dennoch glauben. Gerade der Umstand, dass rationale Aussagen immer kontingent sind, ist für mich ein Hinweis darauf, dass "noch was fehlt".


Aus einer irrationalen Begründung (hier "Gottes") kannst du nicht auf Begründungen der Rationalität schliessen, das wäre entweder ein rationales Urteil mit irrationaler Voraussetzung oder ein irrationales Urteil mit rationaler Voraussetzung, also allgemein selbsthin irrational: Vom Irrationalen führt kein Weg ins Rationale.
Das Irrationale ist insofern mit dem Rationalen verträglich, als es in einem eigenen Kontext besteht. Das ist aber ein anderes Thema ;-)
Meine beiden vorherigen Aussagen sind in diesem dargelegten Kontext zu betrachten.
Ich sehe für den Naturalismus gegenüber dem Theismus zwei "epistemisch objektive" Vorteile:
i) Er lässt sich rational begründen, insbesondere wenn er auf der wissenschaftlichen Methodik basiert. In DIESEM Kontext lässt sich ebenfalls das Irrationale als "nichtrational" rational verstehen, das Rationale aus dem Irrationalen aber generell nicht.
ii) Es ist für alle unbestreitbar, dass es "Natur" gibt. Das gilt für das "Übernatürliche" nicht. Das heisst, die Voraussetzung für den rationalen Naturalismus ist unbestreitbar, die Voraussetzung für den irrationalen Theismus jedoch nicht.
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon tertz » Sa 26. Apr 2008, 12:47

stine hat geschrieben:Nun ist es aber so, dass einzelne Menschen eine ganz unterschiedliche Sicht der Dinge haben. Mancheiner ist extrem sexistisch, was ein anderer als menschenverachtend empfinden kann. Mancher ist kriegsverliebt und machthungrig, was den Sanftmütigen das Grauen über den Rücken jagt. Wenn nun also ein Gott hinter allen steht, ein "liebender Gott", wem sollte er sein Wünschen und Sehnen erfüllen?
Er würde den Sexhungrigen genauso lieben müssen wie den Sanftmütigen und den Kriegstreiber genauso, wie den Friedfertigen. So ist das einzige was ihm bleibt, dem Menschen einen freien Willen zu geben, um ihn zur eigenen Einsicht zu bringen, was letztlich für ihn das Beste ist. Nun sollte jeder (im besten Falle) im Laufe seines Daseins erkennen können, was für ihn oder für alle gut ist und dann in diesem Sinne handeln, denn nur das Wirken der Menschen nimmt Einfluß auf die Welt.
Und weil viele da oft nicht von selber drauf kommen, brauchts (menschenfreundliche) Religionen, die auch jene steuern, die über die reine Ratio nicht ansprechbar sind, weil sie mehr auf der Gefühlsebene taktieren. Dass wir jetzt wieder an der Stelle des religiösen Missbrauchs angekommen sind ist klar.
Was Menschen auch immer tun, es ist niemand ganz frei von Selbstdarstellung und Machtspielchen. Das Leben auf der Erde wird stets ein Auf und ein Ab sein, es wird stets Gut und Böse geben und der Antrieb wird immer aus dem Gegeneinander und nie aus dem Miteinander kommen. Nur wo Probleme auf ihre Lösung warten, wird menschliche Energie frei. Das ist nun mal so, ein physikalisches Gesetz. Wenn alles nur noch gut ist, was es in Wahrheit nicht gibt, dann hätten wir den totalen Stillstand.


Stine, ich find's klasse, daß Du hier mitmischst, und ich glaube, das Forum wär ne ziemlich tote Nummer, wenn es nicht ein paar Gläubige gäbe, die ihre Beiträge zur Diskussion leisten. Mir macht dieses Diskussions-Spiel Spaß und ich lerne auch noch viel dabei. Trotzdem machts immer weniger Spaß, auf Deine posts zu antworten, weil Du Dich nicht an die Spielregeln hältst. Jedesmal, wenn Du argumentativ in die Bedrängnis gerätst, ignorierst Du die Regeln des logischen Diskurses und "schummelst" mit Logik- und Kategoriefehlern, hinkenden Analogien, unzulässigen Übertragungen, verwendest Spekulationen als Tatsachen, änderst nachträglich Prämissen, ignorierst Widerlegungen usw. Das macht ungefähr soviel Spaß wie ein Schachspiel, bei dem einer der Spieler die Regeln ändern darf. Und jedesmal mit ihm zu diskutieren, warum man sich an die Regeln halten soll, finde ich langweilig.
Bleibt wohl nur Plaudern übrig. Naja, kann ja auch ganz nett sein...
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Fisherman's Fellow » Sa 26. Apr 2008, 12:57

Qubit hat geschrieben:
Fisherman's Fellow hat geschrieben:Lieber Qubit, könntest Du es bitte unterlassen, Dein BLABLA in die Quotes anderer Leute hineinzuschreiben? Würdest

OT: Ich verwende "eckige Klammern" in Zitaten wie sie gemeinhin üblich sind. Sie sind dort ein Einlass des Zitierenden in seinem Kontext, mehr nicht. So what?

Erstens finde ich, dass ein Zitat, das durch die Codierung der Forumssoftware als solches kenntlich gemacht wurde, "rein" bleiben muss. Zweitens verwende ich in meinen Postings auch eckige Klammern. Dadurch werden Deine missverständliche Einfügungen.

Mr. Moderator! Bevor wir uns hier unsinnig streiten, hätte ich gerne ein klärendes Wort in dieser Sache gelesen!

Qubit hat geschrieben:
Fisherman's Fellow hat geschrieben:Wie kommst Du darauf, dass hier eine Ausschlussbedingung vorliegt?
Da Gott alle Rationalität übersteigt, stellt sie sozusagen eine Teilmenge dessen dar, was zu glauben möglich ist. Man kann nach Herzenslust rational sein und dennoch glauben. Gerade der Umstand, dass rationale Aussagen immer kontingent sind, ist für mich ein Hinweis darauf, dass "noch was fehlt".


Aus einer irrationalen Begründung (hier "Gottes") kannst du nicht auf Begründungen der Rationalität schliessen, das wäre entweder ein rationales Urteil mit irrationaler Voraussetzung oder ein irrationales Urteil mit rationaler Voraussetzung, also allgemein selbsthin irrational: Vom Irrationalen führt kein Weg ins Rationale.

Doch. Wenn es einen solchen Weg gibt, dann muss er vom Irrationalen ins Rationale führen. Siehe unten.

Qubit hat geschrieben:Das Irrationale ist insofern mit dem Rationalen verträglich, als es in einem eigenen Kontext besteht. Das ist aber ein anderes Thema ;-)
Meine beiden vorherigen Aussagen sind in diesem dargelegten Kontext zu betrachten.
Ich sehe für den Naturalismus gegenüber dem Theismus zwei "epistemisch objektive" Vorteile:
i) Er lässt sich rational begründen, insbesondere wenn er auf der wissenschaftlichen Methodik basiert.

Nehme wir mal an, dass er sich rational begründen lässt. Damit ist der schwarze Peter an die Rationalität weitergereicht worden, mehr nicht.

Qubit hat geschrieben:In DIESEM Kontext lässt sich ebenfalls das Irrationale als "nichtrational" rational verstehen, das Rationale aus dem Irrationalen aber generell nicht.

Da haben wir es: Das Rationale lässt sich nicht aus sich selbst begründen. Es ist kontingent. Also lässt sich das Rationale
- entweder gar nicht begründen, ist also unbegründet, oder
- nur aus dem Irrationalen begründen

Viel Spaß bei der Wahl!

Qubit hat geschrieben:ii) Es ist für alle unbestreitbar, dass es "Natur" gibt.

Sicherlich ist das bestreitbar.
Unbestreitbar ist: "Da sind Wahrnehmungen."

Alles andere ist bestreitbar. Der Ausdruck "Natur" hängt an einer Traube von Sinnesmustern und an diversen axiomatischen Vorfestlegungen - ist mithin kontingent.

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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Jakob » Sa 26. Apr 2008, 13:14

Fisherman's Fellow hat geschrieben:Kurzum: Allmacht ist durch nichts eingeschränkt. In ihr lösen sich alle widersprüchliche, widersinnige, das menschliche Gerechtigkeitsempfinden verletzende Erscheinungen usf auf: Alles ist "ok", weil es keine Regeln gibt, die man der Allmacht überordnen kann.

Und damit soll ich jetzt zufrieden sein? Na toll! :kopfwand:

Nachdem Hiob alle üblichen Gottes-Verteidigungsreden seiner Freunde abgeschmettert hat und er Gott mit seinem Leiden und der Frage nach seiner Gerechtigkeit konfrontiert, erhält er (sinngemäß) zur Antwort: "Junge, ich spiele in einer ganz anderen Liga als du. Ich setze die Regeln und die Grenzen der Erkenntnis überhaupt erst fest." Und die größte Annäherung an Gott, zu der Hiob dann noch fähig ist, besteht nicht in einer rationalen Erkenntnis oder Erleuchtung, sondern er erzittert in seinem ganzen Wesen - hier fängt der Glaube an.

Wir ja immer schöner! Ein Gott, vor dem ich Angst haben muß, um an ihn glauben zu können.

Soll ich Dir mal was sagen: Dieser Gott ist mein Feind. Bzw. er wäre es, wenn es ihn gäbe. Ginge ich davon aus, daß dieses Monster wirklich existiert, dann würde ich es mit allem was ich habe bekämpfen.

Unterwerfen können sich andere. Ich bin ein freier Mensch. Deine Ausführungen zeigen nur wieder mal, daß das Christentum eine Sklavenmoral ist.
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon stine » Sa 26. Apr 2008, 14:19

tertz hat geschrieben:Trotzdem machts immer weniger Spaß, auf Deine posts zu antworten, weil Du Dich nicht an die Spielregeln hältst.
Das war mir nicht bewußt :nosmile:

tertz hat geschrieben:Das macht ungefähr soviel Spaß wie ein Schachspiel, bei dem einer der Spieler die Regeln ändern darf.
Das würde mich auch ärgern. :aufsmaul:

tertz hat geschrieben:Jedesmal, wenn Du argumentativ in die Bedrängnis gerätst, ignorierst Du die Regeln des logischen Diskurses und "schummelst" mit Logik- und Kategoriefehlern, hinkenden Analogien, unzulässigen Übertragungen, verwendest Spekulationen als Tatsachen, änderst nachträglich Prämissen, ignorierst Widerlegungen usw.

Das liegt daran, dass niemand, auch ich nicht :/ , weiß, wie es wirklich ist. Glaube ist Spekulation!
Was aber beweisbar ist, sind die Auswirkungen des Glaubens auf die Menschen. Und was dies betrifft bleibe ich gerne bei der logischen Beweisführung.

tertz hat geschrieben:Bleibt wohl nur Plaudern übrig. Naja, kann ja auch ganz nett sein...
Ja, finde ich auch nett, Danke ;D

Qubit hat geschrieben:Nehmen wir an, morgen fiele vom Himmel Bibel2.0, in der Gottes Wort geschrieben stünde:"Die Bibel ist ein Irrtum. Mich, den unendlichen Gott gibt es gar nicht. Denk dir etwas anderes aus, um die Welt zu erklären."
Wie könnte jemand, den es nicht gibt, etwas vom Himmel werfen? :mg:

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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon pinkwoolf » Sa 26. Apr 2008, 14:39

Robert hat geschrieben:Nein, eher die Fragestellungen, wie deine, die ich weiter unten zitiere. Selbst ein Atheist kann darauf ohne große Probleme eine Antwort geben.
pinkwoolf hat geschrieben:Wenn Gott die Welt nach Seinem Wunsch erschaffen hat, warum lässt Er es dann zu, dass ich ein Atheist bin? Masochismus? Fiesität (schließlich muss es auch Höllenbewohner geben)?
Die kannst du dir doch auch alleine beantworten. :gott:

Die Frage habe ich mir und anderen auch allein beantwortet (Indifferenz wg. Nicht-Existenz). Das muss mich jedoch nicht daran hindern, die Frage an einen Gläubigen zu stellen, wie das Thema des Threads lautet.

:erschreckt:
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Robert » Sa 26. Apr 2008, 14:54

pinkwoolf hat geschrieben:
Robert hat geschrieben:Die kannst du dir doch auch alleine beantworten. :gott:

Die Frage habe ich mir und anderen auch allein beantwortet (Indifferenz wg. Nicht-Existenz). Das muss mich jedoch nicht daran hindern, die Frage an einen Gläubigen zu stellen, wie das Thema des Threads lautet.

:erschreckt:


Wozu? Deren Aussagen nimmst doch eh nicht ernst, es dient doch nur zum auf die Zehe treten. Des Weiteren macht man sich damit teilweise auch noch lächerlich.

Oder ist deine Intention eine andere, als die, die der Threadersteller hat?
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon pinkwoolf » Sa 26. Apr 2008, 15:09

Robert hat geschrieben: Deren Aussagen nimmst doch eh nicht ernst, es dient doch nur zum auf die Zehe treten. Des Weiteren macht man sich damit teilweise auch noch lächerlich.
Oder ist deine Intention eine andere, als die, die der Threadersteller hat?

Mir scheint, mit unseren Fragen an Gläubige wollen wir gar nichts anderes als ihnen auf die Zehen treten. Welche Intention hatte denn deiner Meinung nach der Thread-Ersteller?

Und wenn ich mich hier irgendwo lächerlich gemacht habe, würde ich gerne mitlachen. Nur zu. Manchen Tölpeln muss man jeden Witz erklären.
:ops:
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Robert » Sa 26. Apr 2008, 18:21

pinkwoolf hat geschrieben:Mir scheint, mit unseren Fragen an Gläubige wollen wir gar nichts anderes als ihnen auf die Zehen treten. Welche Intention hatte denn deiner Meinung nach der Thread-Ersteller?


Anscheinend selbige wie du, ihnen auf den Zehen treten.

pinkwoolf hat geschrieben:Und wenn ich mich hier irgendwo lächerlich gemacht habe, würde ich gerne mitlachen. Nur zu. Manchen Tölpeln muss man jeden Witz erklären. :ops:


Naja, im Umfeld dieses Forums wird sich die Belustigung in Grenzen halten, aber wenn man mit solchen Fragen einen Christen begegnet, der ziemlich Sattelfest ist, dann gute Nacht.
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon Qubit » Sa 26. Apr 2008, 19:48

Fisherman's Fellow hat geschrieben:
Qubit hat geschrieben:
Fisherman's Fellow hat geschrieben:Lieber Qubit, könntest Du es bitte unterlassen, Dein BLABLA in die Quotes anderer Leute hineinzuschreiben? Würdest

OT: Ich verwende "eckige Klammern" in Zitaten wie sie gemeinhin üblich sind. Sie sind dort ein Einlass des Zitierenden in seinem Kontext, mehr nicht. So what?

Erstens finde ich, dass ein Zitat, das durch die Codierung der Forumssoftware als solches kenntlich gemacht wurde, "rein" bleiben muss. Zweitens verwende ich in meinen Postings auch eckige Klammern. Dadurch werden Deine missverständliche Einfügungen.

Mr. Moderator! Bevor wir uns hier unsinnig streiten, hätte ich gerne ein klärendes Wort in dieser Sache gelesen!

Wir halten fest: Ein Theist ruft um ein "klärendes Wort" eines Naturalisten. Es wäre gut, wenn du dich generell an ein solches Wort halten würdest ;-)


Fisherman's Fellow hat geschrieben:
Qubit hat geschrieben:
Fisherman's Fellow hat geschrieben:Wie kommst Du darauf, dass hier eine Ausschlussbedingung vorliegt?
Da Gott alle Rationalität übersteigt, stellt sie sozusagen eine Teilmenge dessen dar, was zu glauben möglich ist. Man kann nach Herzenslust rational sein und dennoch glauben. Gerade der Umstand, dass rationale Aussagen immer kontingent sind, ist für mich ein Hinweis darauf, dass "noch was fehlt".

Aus einer irrationalen Begründung (hier "Gottes") kannst du nicht auf Begründungen der Rationalität schliessen, das wäre entweder ein rationales Urteil mit irrationaler Voraussetzung oder ein irrationales Urteil mit rationaler Voraussetzung, also allgemein selbsthin irrational: Vom Irrationalen führt kein Weg ins Rationale.

Doch. Wenn es einen solchen Weg gibt, dann muss er vom Irrationalen ins Rationale führen. Siehe unten.

Wir werden sehen..

Fisherman's Fellow hat geschrieben:
Qubit hat geschrieben:Das Irrationale ist insofern mit dem Rationalen verträglich, als es in einem eigenen Kontext besteht. Das ist aber ein anderes Thema ;-)
Meine beiden vorherigen Aussagen sind in diesem dargelegten Kontext zu betrachten.
Ich sehe für den Naturalismus gegenüber dem Theismus zwei "epistemisch objektive" Vorteile:
i) Er lässt sich rational begründen, insbesondere wenn er auf der wissenschaftlichen Methodik basiert.

Nehme wir mal an, dass er sich rational begründen lässt. Damit ist der schwarze Peter an die Rationalität weitergereicht worden, mehr nicht.

Qubit hat geschrieben:In DIESEM Kontext lässt sich ebenfalls das Irrationale als "nichtrational" rational verstehen, das Rationale aus dem Irrationalen aber generell nicht.

Da haben wir es: Das Rationale lässt sich nicht aus sich selbst begründen. Es ist kontingent. Also lässt sich das Rationale
- entweder gar nicht begründen, ist also unbegründet, oder
- nur aus dem Irrationalen begründen

Viel Spaß bei der Wahl!

Du verstehst noch nicht.. du argumentierst in einem anderen Kontext.
Jedes rationale Urteil bedarf eines logischen Systems, das widerspruchsfrei begründet werden kann. Wir hatten festgestellt, dass die "Gottesidee" das nicht bringt. Der Naturalismus hat ein solches, widerspruchfreies logisches System der Begründung rationaler Urteile. "Gott" lässt sich dagegen nicht widerpsruchsfrei rational begründen.
Die Grundlegung hierfür, für "Gott - was du so gern beliebt als "Axiome" bezeichnest - lässt keine Widerspruchsfreiheit für rationale Urteile zu, ohne einen WIderspruch der logischen Voraussetzungen zu schaffen. Es geht also insbesondere nicht um "Letzbegründungen", die spielen in diesem Kontext keine Rolle.
Deine angegebene Wahl entspricht also nur deiner Meinung einer Wahl ohne Anerkennung dieser Tatsache, mehr nicht.

Qubit hat geschrieben:ii) Es ist für alle unbestreitbar, dass es "Natur" gibt.

Fisherman's Fellow hat geschrieben:Sicherlich ist das bestreitbar.
Unbestreitbar ist: "Da sind Wahrnehmungen."

Alles andere ist bestreitbar. Der Ausdruck "Natur" hängt an einer Traube von Sinnesmustern und an diversen axiomatischen Vorfestlegungen - ist mithin kontingent.

Es gibt "Konstanten der Wahrnehmung". Wenn du morgens nach dem Aufstehen einen Baum vor deinem Fenster siehst, ist das unabhängig davon, wann du hinschaust und ob du dir den Baum wegdenkst. Er bleibt da. Das reicht zur Begründung von "Natur", mehr bedarf es als Ausgangspunkt des Naturalismus nicht. Es sind diese "Konstanten der Wahrnehmung" die das primäre Bild von "Natur" prägen und als Ausgangspunkt des Naturalismus dienen.
Wenn dem bei dir nicht so ist, dann darf freilich ernsthaft an deinem "Realitätssinn" gezweifelt werden ;-)
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Re: Fragt mal einen Gläubigen warum...

Beitragvon LinuxBug » Sa 26. Apr 2008, 19:51

Qubit hat geschrieben:Es gibt "Konstanten der Wahrnehmung". Wenn du morgens nach dem Aufstehen einen Baum vor deinem Fenster siehst, ist das unabhängig davon, wann du hinschaust und ob du dir den Baum wegdenkst. Er bleibt da. Das reicht zur Begründung von "Natur", mehr bedarf es als Ausgangspunkt des Naturalismus nicht. Es sind diese "Konstanten der Wahrnehmung" die das primäre Bild von "Natur" prägen und als Ausgangspunkt des Naturalismus dienen.
Wenn dem bei dir nicht so ist, dann darf freilich ernsthaft an deinem "Realitätssinn" gezweifelt werden ;-)

Komisch. Bei mir steht kein Baum vorm Fenster... Liegt das jetzt an meinem "Realitätssinn" oder daran, dass da eine Straße ohne Bäume ist? :mg:
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