Enthaltsamkeit

[stine]

Erstens, wo ist unsere Gesellschaft humanistisch?

Was vermitteln unsere Schulen sonst?
Klär mich da bitte mal auf.

zweitens, natürliche Sexualität bedarf keiner Regeln, als die, die jetzt schon im Gesetzestext stehen

Welche sollten das genau sein?
Und wenn es da was gibt, dann sollte auch dafür gesorgt werden, dass es verbreitet wird. Augenblicklich scheint eher auf allen Kanälen die sexuelle Revolution angesagt - und zwar egal wohin man schaut. Das mögen junge Männer vielleicht als cool empfinden, aber keine Einschränkungen hinnehmen zu müssen fördert eine langfristig frustrierte Gesellschaft, die am Ende gar nicht mehr weiß, welche Steigerung noch einen Kick bringt. Die Lustgrenze wird permanent nach oben geschraubt und die Befriedigung erfolgt nur noch im Extrem.

drittens, die religiösen Botschaften, die das benutzen von Kondomen untersagen, Autoerotik uvam. sind völlig zu unterlassen.

Bitte nicht wieder alles durcheinander bringen.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

LG stine

[Klaus]

@stine
das hat sehr wohl was miteinander zu tun. Religiöse Botschaften im sexuellen Bereich haben nichts aber auch gar nichts dort verloren. Da bringe ich nichts durcheinander.
Wir wollen gern eine humanistische Gesellschaft sein, auf dem Papier sind wir es schon. Dorthin ist aber noch ein gewaltiger Weg zurückzulegen. Unter anderem gehört dazu, dass Pfaffen und andere Popanz sich jedweder Politik enthalten. Äußerungen des Papstes wie:"Der Katholizismus habe die indigenen Völker gereinigt". würde ich unter Strafe stellen. Humanistisch ist unsere Gesellschaft wenn Moral und Ethik von und für den Menschen da sind und sie in der Lage sind, diese sich selbst zu geben.

Das mögen junge Männer vielleicht als cool empfinden, aber keine Einschränkungen hinnehmen zu müssen...

It takes two to tango.
Du kannst doch deine sexuellen Vorlieben-und leben haben, who cares? Das ist dein Problem und genau so sollte es sein. Kinder und Jugendliche sollten aufgeklärt sein und ansonsten tun die sowieso was sie wollen. Ich habe mir doch von meinen Eltern nichts mehr sagen lassen, als es mit dem Sex so weit war.

Ich finde es sowieso immer super, wenn die Kirchen einen moralischen Verfall in der Gesellschaft erkannt haben wollen. Ganz ehrlich, um die Moral war es in diesem Land noch nie so gut bestellt wie heute. Es spricht einiges dafür, dass sekulare Moral der kirchlichen Moral weite überlegen ist. Deswegen wird es Zeit, dass wir aufhören kirchliche Vertreter als moralische Instanz zu betrachten. Wobei man ja glücklicherweise festhalten muss, dass der erhobene Zeigerfinger noch nie jemanden wirklich überzeugt hat; vor allem nicht den Prediger selbst (siehe Pädophilenskandal in der katholischen Kirche).

Dem ist nichts hinzuzufügen, also verschon uns mit religiösen Botschaften.

[stine]

Dem ist nichts hinzuzufügen, also verschon uns mit religiösen Botschaften.

Die Botschaft selbst ist nicht religiös, sondern menschlich. Im zitierten Fall ist vielleicht die Religion der Auslöser, aber den Trend zurück zum sorgfältigen Umgang mit sich und den anderen, würde ich auch ohne Religion begrüßen.

LG stine

[Jakob]

Aus der Tatsache heraus, dass früher einer Schwangerschaft wegen noch ehrenhalber geheiratet wurde, die Ehen dann aber oft noch nicht mal gedauert haben, bis die Kinder die Schule beenden konnten, kann man sehen, wie wichtig es ist, sich nicht auf jeden einzulassen, der augenblicklich gefällt oder zu haben ist.

Verhütung wäre auch 'ne Option. Und Aufklärung.

Die Frage, muß ich mit jedem ins Bett, der mir gefällt?, kann daher eindeutig mit Nein! beantwortet werden.

Müssen nicht. Aber vielleicht wollen.
Ich glaube, daß hier ein grundsätzliches Männer-Frauen-Verständigungsproblem vorliegt. Männer wollen tatsächlich migt jedem hübschen Mädchen, daß sie sehen, ins Bett. Aber das ist nichts Zwanghaftes. Kein "Müssen". Das ist eher so, wie wenn man beim Bäcker vorbeikommt, die Kuchen im Schaufenster sieht und sich denkt: "Mh, das sieht aber lecker aus. Da würde ich gerne mal reinbeißen." Und dann kauft man sich doch nix, weil man in Eile ist, oder auf Diät, oder sonst was.

stellen hier die religiösen Botschaften eine große Stütze für die Mädchen und Jungen dar, die die Sexualität als etwas Großartiges bewahren wollen.

Ich glaube, daß Du Sex ein bißchen überbewertest. Letztlich ist Sex doch auch nur eine angenehme körperliche Betätigung. Zumindest ist es nichts besonders Großartiges. Und Sexualität kann man auch nicht bewahren. Man kann höchstens die Jungfräulichkeit (= Abwesenheit von Sexualität) bewahren. Aber warum sollte man?
Ich stimme Dir natürlich zu, daß Sex in einer Beziehung eine besondere Bedeutung hat. Er verbindet die Partner. Biologisch gesehen ist er sogar der Grund für eine Beziehung. Die Vertrautheit in einer Beziehung kann die Basis für sehr guten Sex sein. Manchmal kann allerdings auch der Mangel an Vertrautheit reizvoll sein. Da muß jeder selber wissen, was er mag.
Frauen bevorzugen im Regelfall Sex mit Partnern, die sie einigermaßen gut kennen. (Männern ist das eher egal. Ist beides evolutionär begründet.) Aber das heißt weder, daß man mit Sex ewig warten muß, noch, daß man im Leben nur einen Sexualpartner haben soll. Und es hat auch nichts mit Religion zu tun.

Abgesehen davon bin ich nicht der Meinung, daß die bekannten religiösen Sexualvorschriften besonders geeinget sind, um jungen Menschen als Leitfaden zu einer erfüllten Sexualität zu dienen. Kondomverbot, Zölibat, Marienverehrung, Sex nur zur Fortpflanzung, Ausgrenzung von Homosexuellen sind da nur ein paar Punkte.

Jetzt ist Mittag. Habe Hunger. Bis morgen. Grüße,

Jakob

[stine]

Erst:

Männer wollen tatsächlich mit jedem hübschen Mädchen, daß sie sehen, ins Bett.

Dann:

Aber das ist nichts Zwanghaftes.

Zu komisch!!


Und das:

Ich glaube, daß Du Sex ein bißchen überbewertest. Letztlich ist Sex doch auch nur eine angenehme körperliche Betätigung. Zumindest ist es nichts besonders Großartiges.

wird mit dem:

Ich glaube, daß hier ein grundsätzliches Männer-Frauen-Verständigungsproblem vorliegt.

beantwortet.

LG stine