emporda hat geschrieben:jan hat geschrieben:Kleidung im Beruf ist ein anderer Punkt, da muss man klarmachen, dass die Religionsfreiheit nicht dazu berechtigt eine bestimmte Kleidung zu tragen die den entsprechenden beruflichen Regelungen widerspricht.
Das muss man ein wenig differenzieren, auch wenn das Resultat immer gleich ist
1) es gibt Arbeitssituation, die solche Kleidungsstücke nicht erlauben (drehende Maschinen, belastete Labors, staubfreie Weissräume, sterile Räume usw.
2) es gibt Imgaeprobleme, bei denen solch eine Kleidung nicht zuträglich ist - ein Burkaträgerin als Verkäuferin in einem Nobelgeschäft, als Kellnerin in einem Restaurant, als Köchin in einer Küche usw.
3) Es gibt Situtionen, in den diese Kleidung nicht zuträglich ist - als Kindergärtnerin, als Schwester in einem religiös orientiertem Krankenhaus usw.
Auch wenn das Arbeitsrecht Chancengleichheit verlangt, so sind damit doch keine berufspezifische Notwendigkeiten auszuhebeln. Die Notwendigkeiten bestimmt der Arbeitgebern und das Arbeitsrecht (UVV usw.)
Von mir aus kann der Arbeitgeber auch aus anderen Gründen (eigene Vorlieben oder was auch immer) eine Arbeitskleidung vorschreiben (auch wenn die Arbeitnehmer keinen Kundenkontakt haben), genauso kann der Staat von mir aus auch Lehrern beispielsweise eine Uniform vorschreiben, nur wie die Leute sonst rumlaufen sollte nicht die Sache des Staates sein.
pinkwoolf hat geschrieben:Und dennoch gibt es auch in unserer liberalen Gesellschaft noch Grenzen. Z.B. ist es nicht comme il faut, gänzlich unbekleidet in der Fußgängerzone zu flanieren. Das wäre das eine Extrem. Und was könnte am anderen Ende der Skala extremer sein als eine Burka? - Vielleicht eine Ritterrüstung. OK, das wäre wohl nicht verboten, nur würden u.U. die Leute von der Psychiatrie hellhörig.
Wenn jemand unbedingt unbekleidet in der Fußgängerzone rumlaufen möchte, ich muss ja nicht hinschauen und diverse durch die Fußgängerzone streifende Alkohol-/Drogenabhängige sind abstossender als es irgendwelche unbekleidete Menschen sein würden.
pinkwoolf hat geschrieben:Dazu kommt eben die Symbolik dieser Tracht. Wehrmachtsuniformen werden nicht geduldet, weil sie verfassungsfeindliche Ideen symbolisieren.
Wenn man von Rechtsradikalen blöd angemacht oder zusammengeschlagen wird, ist man natürlich sehr glücklich, dass sie wenigstens weder Wehrmachtsuniformen noch Hakenkreuze tragen durften. Außerdem kann man Strafanzeige gegen die Wikipedia wegen zuvieler Hakenkreuze stellen (http://hpd-online.de/node/3414) oder gleich auch noch die Linken mitbestrafen (http://de.wikipedia.org/wiki/Verwenden_von_Kennzeichen_verfassungswidriger_Organisationen#Problematik_der_durchgestrichenen_Hakenkreuze).
Das mag ja alles gut gemeint sein, aber dadurch wird es auch nicht besser.