Wir sind ja offensichtlich einig darin, dass religiöse Überzeugungen keiner rationalen Prüfung standhalten, sobald sie konkretisiert werden.
Daraus folgt, dass die meisten Menschen nicht glauben, weil sie intensiv nachgedacht haben, sondern weil sie glauben wollen. Stärkster Anlass dazu dürften die allgegenwärtigen Ungerechtigkeiten sein. Leidende Unschuldige, unbestrafte Täter und die eigene Ohnmacht sind einfach schwer zu ertragen; echte Erlösung verspricht da nur die Gewissheit, dass ein lieber Gott (es) dereinst richten wird.
Für diese These spricht unter anderem, dass Religionen mit Hölle offenbar attraktiver sind als ohne...
Der Effekt überlagert sich allerdings mit der stärkeren Bindungswirkung, die striktere Regelsysteme entfalten. Und diese wiederum treten bei einem bipolaren Jenseits naturgemäß mit höherer Wahrscheinlichkeit auf.