Das Zusammentreffen all dieser Eigenschaften macht die Menschen doch nicht zu schlechteren Christen. Im Gegenteil! Wären sie nicht über all die Jahre der bestehenden Mauer für ihren christlichen Glauben eingestanden, hätten sich vielleicht solche Menschenmassen nicht mobilisieren lassen. Die Kraft, die diese Menschen gschöpft hatten resultierte anfangs aus den Gebeten und später auch aus der Solidarität mit anderen.Nanna hat geschrieben:Es musste schon ein ganz bestimmtes (preußisch-protestantisch-bürgerliches) Milieu sein, das sich zum Teil eben auch über christliche (d.h. "echte" christliche, im Sinne der Bibel und des Urchristentums) Leitlinien definierte, jedoch auch über humanistische, pluralistische und pazifistische, welche bei einer religionswissenschaftlichen Betrachtung weder Alleinstellungsmerkmale noch initiale Erfindungen des Christentums sind.
Stimmt. Das Label Christ ist heute verwässert und es splitten sich genau deswegen viele Gruppierungen mit immer neuen Lesarten der Bibel ab. Solange die Kernbotschaft aber erhalten bleibt, kann dies nur bedeuten, dass Christsein ein über 2000 Jahre funktionierendes Glaubensmodell ist.Nanna hat geschrieben:Das macht aber dem modernen Christen auch nichts, da das gesellschaftliche Christentum ja sowieso nur noch ein Label ist, in das jeder projiziert, was er gerade an Geborgenheit oder höherer Legitimation braucht. Und ich stelle mir vor, ein solchen Entwicklungen gegenüber feindlich eingestellter Traditionalist, ein "aufrechter Katholik" wie Herr Ratzinger, hätte das Handeln der Kirche(n) in der DDR vor der Wende dominiert. Ich historisiere jetzt zwar, aber ich bezweifle, dass die Geschichte auch nur annähernd so ausgegangen wäre, wie es der Fall gewesen ist.
stine hat geschrieben:Dass sich Christ sein zu totalitären Systemen verhält wie Wasser zu Feuer, das musste selbst die katholische Kirche schmerzlich erfahren.
Das kannst du so nicht sagen, nur weil sie nicht mit militärischen Mitteln kämpfen, heißt das nicht, dass sie sich nicht negativ dazu geäußert hätten.platon hat geschrieben:Die Katholiken haben sich in den letzten 1000 Jahren nicht gerade als eifrige Widerstandskämpfer gegen Unfreiheit und Diktatur erwiesen.
Ja, das hat sie, aber genau wie jedes System, ist auch dieses nicht perfekt und mutige Menschen versuchen auch hier zu verbessern, was zu verbessern notwendig ist.1von6,5Milliarden hat geschrieben:Die RKK hat sehr lange (teilweise auch heute noch) so ihre Probleme mit katholischen "Befreiungstheologen",
Wenn es so wäre, warum sollte man dann nach Trennung von Staat und Kirche verlangen und den Glauben in die private Ecke abschieben?Sabrist hat geschrieben:JEDE Kirche ist stets auf der Seite der Regierenden, egal welche Konfession oder welcher Glaube.
stine hat geschrieben:Das kannst du so nicht sagen, nur weil sie nicht mit militärischen Mitteln kämpfen, heißt das nicht, dass sie sich nicht negativ dazu geäußert hätten.platon hat geschrieben:Die Katholiken haben sich in den letzten 1000 Jahren nicht gerade als eifrige Widerstandskämpfer gegen Unfreiheit und Diktatur erwiesen.
stine hat geschrieben:Ist es nicht eher so, dass Kirchen dem Staat mit moralischen Vorgaben das Leben schwerer machen?
Die moralischen Gewissensfragen der Kirchen sprechen doch für sich.
stine hat geschrieben:Weil der Mensch im christlichen Glauben etwas besonderes ist, nämlich ein freies Wesen mit freiem Willen, passt dies in kein sozialistisches und kein kommunistisches System. Und nur aus diesem Grunde sind die christliche Kirchen in allen Staatssystemen, die Menschen unterdrücken und zur Ameise im funktionierendem System degradieren wollen, verboten.
stine hat geschrieben:Wenn es so wäre, warum sollte man dann nach Trennung von Staat und Kirche verlangen und den Glauben in die private Ecke abschieben?Sabrist hat geschrieben:JEDE Kirche ist stets auf der Seite der Regierenden, egal welche Konfession oder welcher Glaube.
Ist es nicht eher so, dass Kirchen dem Staat mit moralischen Vorgaben das Leben schwerer machen?
Die moralischen Gewissensfragen der Kirchen sprechen doch für sich.
Weil der Mensch im christlichen Glauben etwas besonderes ist, nämlich ein freies Wesen mit freiem Willen, passt dies in kein sozialistisches und kein kommunistisches System. Und nur aus diesem Grunde sind die christliche Kirchen in allen Staatssystemen, die Menschen unterdrücken und zur Ameise im funktionierendem System degradieren wollen, verboten.
LG stine
Auch im Iran werden die Christen verfolgt oder zumindest nicht geduldet - gelten als Ungläubige.Atanar hat geschrieben: Schau dir doch bitte mal den Iran an.
stine hat geschrieben:Der christliche Glaube ist nämlich entgegen dem muslimischen ein von Angst befreiter Glaube.
Atanar hat geschrieben:Zum Thema: Christen sind (bis auf einen vernachlässigbar kleinen Teil) politische Opportunisten. Das beweist die Geschichte des 3. Reichs.
Wie kommst du denn da drauf?ujmp hat geschrieben:Nein, ist er nicht, der christliche Glaube basiert ja auf Angst.
Dieser Teil wird glücklicherweise immer größer. Ihn zu stärken ist die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte.Atanar hat geschrieben:... (bis auf einen vernachlässigbar kleinen Teil)...
stine hat geschrieben:Wie kommst du denn da drauf?ujmp hat geschrieben:Nein, ist er nicht, der christliche Glaube basiert ja auf Angst.
Wo steht das?
LG stine
Nur weil's mir grad so einfällt: http://www.militaerseelsorge.bundeswehr.destine hat geschrieben:Das kannst du so nicht sagen, nur weil sie nicht mit militärischen Mitteln kämpfen, heißt das nicht, dass sie sich nicht negativ dazu geäußert hätten.platon hat geschrieben:Die Katholiken haben sich in den letzten 1000 Jahren nicht gerade als eifrige Widerstandskämpfer gegen Unfreiheit und Diktatur erwiesen.
Ein bisschen schwach für ein göttliches System, finde ich...stine hat geschrieben:Ja, das hat sie, aber genau wie jedes System, ist auch dieses nicht perfekt und mutige Menschen versuchen auch hier zu verbessern, was zu verbessern notwendig ist.1von6,5Milliarden hat geschrieben:Die RKK hat sehr lange (teilweise auch heute noch) so ihre Probleme mit katholischen "Befreiungstheologen",
Ich denke, ihr liegt beide falsch. Die Kirche macht dem Staat in der Tat das Leben schwer, aber nicht, weil sie Trägerin einer höheren Moral ist, sondern weil sie sich als Institution, die nach wie vor ein absolutistisches System anstrebt - wenn schon nicht staatlich, dann intellektuell -, in einem permanenten Machtkampf mit dem Staat befindet. Diese Konkurrenz geht zurück bis auf die Trennung von weltlicher und geistlicher Macht (Zwei-Schwerter-Lehre). Die Kirche steht daher nicht auf der Seite der Regierenden, sie will selbst Regierende sein und passt sich im Rahmen der Notwendigkeit natürlich auch immer wieder an herrschende Regime an.stine hat geschrieben:Wenn es so wäre, warum sollte man dann nach Trennung von Staat und Kirche verlangen und den Glauben in die private Ecke abschieben?Sabrist hat geschrieben:JEDE Kirche ist stets auf der Seite der Regierenden, egal welche Konfession oder welcher Glaube.
Ist es nicht eher so, dass Kirchen dem Staat mit moralischen Vorgaben das Leben schwerer machen?
Die moralischen Gewissensfragen der Kirchen sprechen doch für sich.
Im klassischen Marxismus ist der Mensch genau nicht eine Ameise im System, nur um das zur Ehrenrettung von Marx angemerkt zu haben. Der Realsozialismus ist/war etwas ganz anderes als Marx' idealistische Vorstellung, du sprichst wohl eher von faschistischen bzw. einfach totalitären Systemen - wie übrigens auch der Vatikan eines ist, aber da kann man so schlecht seine Feindbilder pflegen, nicht wahr?stine hat geschrieben:Weil der Mensch im christlichen Glauben etwas besonderes ist, nämlich ein freies Wesen mit freiem Willen, passt dies in kein sozialistisches und kein kommunistisches System. Und nur aus diesem Grunde sind die christliche Kirchen in allen Staatssystemen, die Menschen unterdrücken und zur Ameise im funktionierendem System degradieren wollen, verboten.
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