xander1 hat geschrieben:Wenn alles in ständiger Konkurrenz wäre, dann würden wir uns alle gegenseitig bekämpfen, da es aber nicht so ist, sind wir nicht immer in Konkurrenz. Löwen schlafen viel.
Harmoniesüchtigkeit muss doch irgendeinen evolutionären Vorteil bieten?
xander1 hat geschrieben:In einem System der Konkurrenz ist der Clevere der Gewinner und der Gutmütige der Verlierer.
Wer lässt schon jemandem beim Spiel Schach verlieren, nur so. Kann mir da bitte jemand widersprechen?
stine hat geschrieben:Wenn es aber nun so sein soll, dass ich über meinen Vorteil hinweg einen anderen stützen und helfen soll, dann bedarf es einer Gesetzlichkeit.
stine hat geschrieben:Also, ich helfe dir nur solange, bis du du nicht besser bist, als ich. Oder ich helfe dir nur solange, solange es mir auch einen Vorteil verschafft. Das ist menschlich. Dafür muß man sich anstrengen.
ganimed hat geschrieben:Wir leben nicht in einem System der Konkurrenz. Wir leben vielmehr in einer menschlichen Gesellschaft mit sehr komplexen Beziehungen und vielfältigen Facetten. An manchen Stellen verhalten wir uns sehr wettkampforientiert und gönnen einem Gegenüber nichtmal die Butter auf dem Brot und zwei Minuten später, beim Händeschütteln, schlüpfen wir dann sofort in andere Rollen, sind nett und unverbindlich und nur 13 Minuten später helfen wir sogar einer alten Oma über die Straße, in sehr altruistischer Manier.
Nette Kerle kommen zuerst ans Ziel
Thema: Nett sein kann sich auszahlen. Nach der darwinistischen Theorie sterben Nette aus.
Bei einer fachgebundenen Definition von "nett" können Nette tatsächlich zuerst durchs Ziel
gehen. Nettsein ist von Vorteil, wenn eine bestimmte Rangordnung von Belohnung und Strafe
vorliegt. Strafe = Resultat für Betrogenen > beide Verweigern > beide Arbeiten > Anreiz zum
betrügen. Nichtnullsummenspiel (eine Bank zahlt aus) vs. Nullsummenspiel (Gewinn v. A =
Verlust v. B) 15 verschiedene Strategien: Vertauen, Vergelten etc. Beste Strategie: "wie du
mir, so ich dir.": Drei Kategorien nach Axelrod: a) "nett"( nie zuerst Verweigern), b)
"verzeihend" (kurzes Gedächtnis für Vergeltung), c) "nicht neidisch" (wenn ein anderer
genauso viel gewinnt). "wie du mir, so ich dir " ist keine ESS, könnte von anderen netten
Strategien unterwandert werden. Sie ist aber eine "kollektiv stabile Strategie", da sie von
8
Zusammenarbeit profitieren kann. Bezug zur Wirklichkeit: Gibt es "nicht neidische
Nettigkeit" auch im Reich der Natur? Nichtnullsummenspiel (Bank = Natur). "Leben und
leben lassen" wenn der "Schatten der Zukunft" kürzer wird, werden Bakterien gemein,
"Feigenbäume" kooperieren mit Gallwespen nur, wenn
stine hat geschrieben:Ich habe selbst mitverfolgt, wie sich dicke, dumme Schüler durchsetzen und wie "normale" darunter zu leiden haben.
stine hat geschrieben:ME ist das die Folge innerhalb einer Gesellschaft, die sich immer mehr der religiösen Erziehung entzieht und alles urmenschliche unzensiert geschehen lässt.
ganimed hat geschrieben:Wirklich? Die stärkeren Kinder setzten sich durch? Das war früher ja ganz anders... he, moment mal, das war früher genau so.
Stine, bist du wirklich sicher, dass du das schon jemals anders erlebt hast? Wo und wann war das? Kann es überhaupt anders sein?
Wieso sollten sich plötzlich die stilleren, kleineren, schwächeren Kinder bei Rangeleien auf dem Schulhof durchsetzen?
Jetzt rate mal, warum Familien in diesen Staaten so diszipliniert sind?ganimed hat geschrieben:Wenn sie nämlich richtig wäre und es an mangelnder religiöser Erziehung läge, dann wäre das von dir beschriebene Schulhof-Sodom-und-Gomorra ja auch in atheistischen Gesellschaften, zum Beispiel in der DDR, gang und gäbe gewesen, oder in China. Vielleicht ging es ja dort auch tatsächlich so rabiat her. Ich habe aber zumindest noch nichts dergleichen gehört. Sind chinesische Kinder nicht sogar besonders diszipliniert? Oder falle ich da nur auf ein Klischee herein?
Wenn ich als 100 Kilo-Junge einen 60 Kilo-Jungen in den Schwitzkasten nehme und nicht merke, wie ich ihm langsam aber sicher die Luft zum Atmen nehme, dann ist das höchst bedenklich.
Ich werde meine Tochter von der (humanistischen) Schule nehmen und ein kirchlich geführtes Mädchengymnasium einschreiben.
Jetzt rate mal, warum Familien in diesen Staaten so diszipliniert sind?
Da hängt kein Kreuz im Klassenzimmer, da wachte Honecker und Mao.
Ja, wenn wir so einen hätten![]()
ganimed hat geschrieben:Könnte es nicht vielleicht auch sein, dass nicht die Kinder roher geworden sind, sondern die Erwachsenen zarter?
ganimed hat geschrieben:Ich fasse zusammen. Du behauptest erst, dass uns die religiöse Erziehung fehlt. Und jetzt behauptest du, mit Disziplin und einem Führer geht es auch? Klingt ein wenig beliebig. Gibt es vielleicht noch eine dritte Lösung? Mehr Honigkuchenmarmelade zum Beispiel?![]()
Und hier liegrt der Hase im Pfeffer.ganimed hat geschrieben:...wollen dem Kind nicht wirklich etwas zumuten und suchen Kompromisse an Stellen wo klare Regeln nötig wären.
stine hat geschrieben:Bei aller Kritik an Religionen, egal welcher: Hier gibt es klare Regeln, die eingehalten werden müssen.
stine hat geschrieben:Solange es keine Alternative dazu gibt, und die gibt es nicht wirklich, weil wie wir festgestellt haben, alle "menschlich" gemachten Regeln in Frage gestellt und verhandelt werden können
Zurück zu Religion & Spiritualität
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste